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Paula von Weitershausen

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Paula von Weitershausen oder Wittershausen genannt Reichwein (* 1539 vermutlich auf Burg Bromberg; † 1609 in Pforzheim) war von 1574 bis 1598 die letzte Äbtissin des freiadeligen Frauenstiftes Frauenalb vor seiner Aufhebung durch die Markgrafschaft Baden-Durlach, die mit verfallener Klosterzucht begründet wurde.

Leben

Paula von Weitershausen war die Tochter von Ulrich von Wittershausen (* um 1495; † 1560) genannt Richwin, 1537 bis 1543 in württembergischen Diensten, 1543 bis 1552 Forstmeister und Keller in Neuenstadt am Kocher, 1552 bis 1560 „Forstmeister auf dem Stromberg“,[A 1] und der Anna Lembler (* um 1500; † 1576) von Horkheim und Talheim,[A 2] gestorben in Bromberg. Die Grabplatte ihrer Eltern, die aus der Werkstatt des Bildhauers Jeremias Schwarz († 1621) in Leonberg stammt, befindet sich in der Pfarrkirche St. Georg in Hohenhaslach.[1]

Äbtissin von Frauenalb

Klosterruine Frauenalb, Überreste des Kreuzgangs

Paula von Weitershausen kam vermutlich schon als Kind in das Frauenstift Frauenalb, in dem die Klosterfrauen nach der Benediktinerregel lebten. Am 29. Januar 1574 wurde sie als Nachfolgerin der Katharina von Bettendorf († 1573) zur Äbtissin gewählt. Ihre Schwester Katharina (* 1535; † 1609/24) war gleichzeitig Priorin des Klosters.

Die weltliche Schirmherrschaft (Vogtei) über das zum Bistum Speyer gehörende Stift Frauenalb wurde zu dieser Zeit gemeinsam von der Markgrafschaft Baden-Baden und der Grafschaft Eberstein wahrgenommen. Während Graf Wilhelm IV. von Eberstein (1497–1562) in seinem Herrschaftsgebiet 1556 die Reformation eingeführt hatte, blieben die Markgrafen von Baden-Baden zunächst katholisch. In Stift Frauenalb fand keine Änderung der Konfession statt.

Die frauenalbischen Amtleute in der Regierungszeit der Äbtissin, die jeweils von der badischen Kanzlei bestätigt wurden, waren

  • 1543 bis 1579 Christoph Rothfuß († 1579)[A 3] - während seiner Dienstzeit war Jakob Sieber 1572 bis 1579 Klosterschreiber -,
  • 1579 bis 1591 Jakob Sieber - in dieser Zeit (1587) war Peter Möglin Amtsschreiber -,
  • 1591 bis 1595 Christoph Hess (Höß) und
  • 1595 bis 1598 Johann Moll.[2]

Im frauenalbischen Hauptort Ersingen amtierten als Schultheißen Martin Würsch (1575, 1577), Jakob Sieber (1586), Ulrich Kaspar (1586 bis 1587 ),[3] Peter Mögl (ab 1587), Wilhelm Minßinger (Münsinger) von Freudeck (1593) und Bartlin Volmar (1596, 1604). Der Sitz des für das Kondominat zuständigen baden-badischen Amtes war Ettlingen.

Im Kloster wurden, einschließlich der Handwerker, täglich 60 bis 70 Personen verköstigt. Zum Kloster gehörten Klosterkirche, Konventshaus, Dormitorium, Abtei, Amtshaus, Schreiberkammer, Wildschützenkammer, Gartenhaus, Kellerei, Küferei, Küsterei, Beichthaus, Schmiede, Wagnerei, Schreinerei, Schuhmacherstube, Viehhaus, Ställe, Gasthaus, Siechenhaus und Mühle.[4] Unter anderem wurden 3000 Malter Frucht und 26 Fuder Wein jährlich benötigt, was durch die laufenden Einnahmen nicht immer gedeckt werden konnte, so dass oft Schulden gemacht werden mussten.[5] Paula von Weitershausen bezog private Einkünfte aus Weiler, Ersingen, Bilfingen (Pülfingen), Pforzheim und Sulzbach.[6]

Hexenprozesse

Im November 1576 fand in Ersingen ein Hexenprozess gegen die dortige Hebamme Margaretha Bauerbacher[A 4] statt, die durch die Besagung der 1574 in Baden hingerichteten Margaretha Burckhardt[A 5] belastet war, von der Bevölkerung für Viehsterben verantwortlich gemacht und am 1. Dezember 1576 in Ettlingen verbrannt wurde.[7]

„Schirms-Verwandte, Schultseiß Gericht und gantze Gemeinde“ der Dörfer Ersingen und Bilfingen baten im Februar 1577 den Markgrafen Philipp II. von Baden-Baden (1559–1588),[8] er möge sie doch von den „bösen Weibern“ befreien, die mit Lähmung und Tötung des Viehs großen Schaden anrichteten.[9] „Bey Regierung“ der Äbtissin Paula von Wittershausen, die im Gerichtsverfahren durch Christoph Rothfuß vertreten wurde,[10] fand ein weiterer Hexenprozess in Ersingen statt: Auf Antrag von Johann Conrad Gremp von Freudenstein († 1590), Zinsvogt zu Ettlingen, dem Anwalt des weltlichen Schirmherren Markgrafen Philipp II., wurden Apollonia Kisel[A 6] und Anna Weselin,[A 7] beide aus Bilfingen, am 17. Mai 1577 „teuffenlischer Zauberey wegen“ zum Feuertod verurteilt, „damit Jr peen, vnnd schandlicher tod, menniglichen ain exempel vnnd ebenbildt seye, sich vor dergleichen, deufflischer vnnd zauberischen, auch anderen übelthatten wissen zu hueten“. Richter des peinlichen Halsgerichtes waren Franz Weißbrot, Schultheiß zu Ettlingen, und 12 Laienrichter aus Ersingen und Bilfingen.[11]

1577 setzte sich die Äbtissin bei Markgräfin Anna von Pfalz-Veldenz, die Baden-Durlach vormundschaftlich regierte, erfolgreich für die milde Bestrafung eines ertappten und in Pforzheim inhaftierten Wilderers ein, bei dem es sich um den Schultheiß des frauenalbischen Dorfes Schielberg Lorenz Kuhn (Cuon) handelte.[12] Paula von Weitershausen bat die baden-badische Kanzlei 1579 um die Bestallung ihres Schreibers Jakob Sieber, der dem Kloster sieben Jahre treu gedient habe, als neuem Amtmann.[12]

Streit um den Pfarrsatz in Ersingen

1584 wurde Pfarrer Wolfgang Winckler,[A 8] der das Abendmahl nach evangelischer Weise in beiderlei Gestalt gereicht hatte, auf Verlangen der Äbtissin aus der Pfarrei Ersingen und Bilfingen, für die sie die Kollatur inne hatte, vertrieben. Paula von Weitershausen hatte nach eigener Aussage „die Bibel … nie gelesen, weill Sie gehört, einem sey sie nutz, dem anndern schädtlich, der sich nicht drein zu richten wisse“.[13] Die Äbtissin nahm zunächst Magister Matthäus Meier, bisher Kaplan zu Ettlingen, als Pfarrer an, musste dann aber auf Verlangen der baden-badischen Kanzlei Johann Bosch[A 9] installieren.[14] Der Speyerer Generalvikar Beatus Moses († nach 1625)[A 10] beauftragte den Dekan zu Rotenfels Johann Vermius († nach 1592), unter Androhung der Exkommunikation dafür zu sorgen, dass die Äbtissin den neu eingesetzten Priester Johann Bosch absetzte und Winckler die Pfarrstelle wieder verschaffte.[15]

Die Äbtissin hielt den frauenalbischen Amtmann Jakob Sieber 1586 verschiedentlich zur Rechnungslegung an, aber er befolgte die Anweisungen nicht.[12] Die frauenalbischen Untertanen in Pfaffenrot, Schielberg, Burbach (heute Ortsteile von Marxzell) und Völkersbach beschwerten sich in diesem Jahr bei den beiden Schirmherren des Klosters, dass ihnen das nach ihren Dorf-Weistümern von 1539 und 1540 zustehende Zehrgeld für geleistete Frondienste vorenthalten wurde.[16]

Mehrfach (1587, 1588, 1590) bat Paula von Weitershausen die Markgrafschaft Baden-Baden und die Grafschaft Eberstein um die Abnahme ihrer Jahresrechnungen für die vergangenen Jahre, offenbar aber ohne Erfolg.[12] Sie beklagte sich 1587 über Untreue bei der Erhebung von Schatzung und Umgeld des Ersinger Schultheiß Ulrich Caspar, der daraufhin verhaftet wurde.[17] 1590/91 beschwerte sich die Äbtissin über den „treulos meineydigen“ Gastmeister und Keller des Klosters, der ein „hochmüthiger Gesell“, sei, und bat den baden-badischen Kanzler und die Räte um seine Entlassung.[12]

1591 bat Paula von Weitershausen den Markgrafen Eduard Fortunat von Baden-Baden (1565–1600), den Amtmann Jakob Sieber auf seine Bitte hin zu entlassen, seine letzte Jahresrechnung abzunehmen und Christoph Hess, den bisherigen Speyerer Schultheiß und Zollschreiber zu Rheinhausen, der „auch unser guten Cathollschen Religion“ sei, als neuen Amtmann zu bestellen.[12]

Visitation durch den Bischof von Speyer

1593 wurde durch eine Anzeige der Konventualin Elisabetha Hund von Saulheim (* vor 1535; † nach 1609)[18] eine Visitation des Klosters angestoßen. (Anna) Elisabetha und ihre Schwester Margaretha Hund von Saulheim († 1617),[19][18] die seit 1579 ebenfalls im Kloster Frauenalb lebte, waren Töchter des luxemburgischen Amtmanns zu St. Remich, Friederich II. Hund von Saulheim († 1560) und seiner ersten Frau Anna von Oberstein. Sie stammten aus einer kirchlich einflussreichen Familie. Der Bruder Wilhelm († 1632) war Domherr in Mainz und Speyer, später Kustos am Stift St. Viktor vor Mainz und wurde 1600 Generalvikar in Mainz.[19] Ihr Bruder Eberhard Hund von Saulheim war mit Anna Amalia von Dienheim aus der Familie des Speyerer Bischofs verheiratet.[19] Johann Friedrich Hund von Saulheim, von 1612 bis zu seinem Tod 1635 deutscher Johanniter-Großprior sowie Reichsfürst von Heitersheim, war ihr Halbbruder. Der einflussreiche Speyerer Domdechant Andreas von Oberstein († 1603) war der Halbbruder ihrer Mutter. Elisabethas Neffe 2. Grades Philipp von Rodenstein (1564–1604) war seit 1595 Bischof von Worms.

Margaretha Hund von Saulheim hatte den Benediktinermönch[A 11] Marx (Markus) von Malburg - der auch als „Pfaff zu Edenheim“ (Ettenheim bei „Malburg“) bezeichnet wird[20] - und die Konventualin Anna Maria von Kirchberg Anfang 1593 in einer intimen Situation beobachtet.[21] Marx war als Nachfolger des verstorbenen „zu Rotenfelß“[22] seit drei oder vier Jahren Beichtvater des Klosters.[23] 1591 war er auf Lebenszeit bestellt worden.[24] Einige Zeit zuvor hatte sich Elisabetha Hund von Saulheim wegen einer geplanten internen Visitation mit der Äbtissin überworfen, denn „sie könne dis regement nicht mehr sehen“.[25] Mit Hilfe des Amtmanns Christoph Hess schrieb Elisabetha Hund von Saulheim an ihren Onkel Dechant von Oberstein nach Speyer und zeigte Marx wegen Unzucht mit der Anna Maria von Kirchberg an.[26]

Der Speyerer Bischof Eberhard von Dienheim (1540–1610; reg. 1581 bis 1610) informierte den Vater der beschuldigten Klosterfrau, der den Vorwürfen Glauben schenkte und versuchte, Margaretha Hund von Saulheim, die aber beharrlich bei ihrer Darstellung blieb, zu „schrecken, das sie nicht soltte sagen, was sie … gesehen“.[27] Anna Maria von Kirchberg war eine Tochter des bayerischen Obersten Georg Kirchberger d. J. († 1598) zu Kirchberg am Wagram und der Susanna von Lindenfels.[28] Sie erhielt eine Klosterstrafe.

Bei der anschließend durchgeführten letzten Speyerer Visitation in Frauenalb wurde festgestellt, dass die Klosterfrauen „vast ubel und ärgerlich“ gehaust hätten.[29] Marx wurde von dem Speyerer Kanzler und Vicarius - wohl Beatus Moses -, dem bischöflichen Rat Wolfgang Ludwig Reichlin von Meldegg („Reuchlin“)[A 12] und Christoph Hess anlässlich einer Reise zu einer Tagsatzung in Baden[A 13] nach Speyer mitgenommen und saß bis kurz vor Ostern 1593[30] sechs oder sieben Wochen in Speyer im Gefängnis, aus dem er entweichen konnte.[31] Nach Heilbronn wurden ihm von der Äbtissin aus Angst, er würde das Kloster anzünden, 50 Gulden ausstehenden Lohn und persönliche Habe geschickt; er zog anschließend nach Norddeutschland.[32] Ein gutes Jahr später, Ende 1594 oder Anfang 1595, reiste Paula von Weitershausen mit der Konventualin Anna von Hattstein nach Speyer und wurde vom Bischof eine halbe Stunde lang in dieser Angelegenheit vernommen.[33]

Übernahme der halben Vogtei durch Baden-Durlach

Der evangelische Markgraf Ernst Friedrich von Baden-Durlach (1560-1604) besetzte 1594 die überschuldete Markgrafschaft Baden-Baden seines katholischen Vetters Eduard Fortunat von Baden (sogenannte „Oberbadische Okkupation“) und nahm in der Folge auch die halbe Schirmherrschaft (Vogtei) über das Kloster Frauenalb wahr. Die Äbtissin Paula von Weitershausen und der Konvent bemühten sich beim Reichshofrat umgehend um eine Bestätigung der Privilegien des Klosters.[34] Der katholische frauenalbische Amtmann Christoph Hess wurde 1595 von Markgraf Ernst Friedrich entlassen[35] und durch Johann Moll († nach 1605) ersetzt. Hess trat wieder in speyerische Dienste.

Hattstein-Affäre

Der Schreinergeselle und Orgelbauer Hans, der 1597 zusammen mit seinem Kollegen Hänslin[36] im Kloster ein neues Orgelpositiv baute,[37] ließ sich von den jungen Klosterfrauen oft Wein bringen und wurde dabei von Elisabeth Hund von Saulheim beobachtet. Er schwängerte die Konventualin Anna von Hattstein, die in den Verdacht geriet, erfolglos einen Schwangerschaftsabbruch versucht zu haben, und im Advent 1597 mit einer Klosterstrafe belegt wurde.[38] Es stellte sich heraus, dass sie - was sie bisher nicht offenbarte hatte - früher Mitglied eines anderen Ordens gewesen war und in Mainz bereits zwei Kinder geboren hatte. Der Schreiner, dem Polygamia vorgeworfen wurde, konnte das Kloster unbehelligt verlassen.[39]

Ungefähr zur gleichen Zeit wurde der Kloster­küfer Veltin Maischle, dem Unregelmäßigkeiten vorgeworfen wurden, verhaftet.[40] Die Markgrafschaft Baden-Durlach und die Grafschaft Eberstein verabredeten nach verschiedenen Anzeigen und Beschwerden eine „Special-Inquisition“ (Sonderuntersuchung) der Vorgänge im Kloster. Dem Konvent gehörten um diese Zeit neun Konventualinnen, drei Novizinnen und einige Laienschwestern an.[41] Die Äbtissin wurde zu einer Unterredung mit dem Markgrafen Ernst Friedrich und seiner Frau Anna von Ostfriesland (1562–1621) nach Baden-Baden vorgeladen.[42]

Im Kloster traf ein Revers-Brief der neuen Schirmherren ein, in dem die Kassation (Aufhebung) der bisherigen Klosterordnung mitgeteilt wurde. Dem Kloster wurde untersagt, Grundbesitz verkaufen, es wurde Rechnungslegung von allen Gültbriefen, Renten, Einkünften und Gütern gefordert, und die Schirmherren behielten sich ausdrücklich die Gerichtsbarkeit vor. Eine Visitation des Klosters wurde angekündigt.[43]

Anna von Hattstein drohte jetzt ein Prozess, sie äußerte Suizidgedanken. Elisabeth Hund von Saulheim informierte mit Wissen von Konventualinnen, Äbtissin und Priorin den Speyerer Bischof brieflich über die badisch-ebersteinische Visitation und bat um Hilfe.[44] Sie verfasste das Schreiben unter dem Namen der schreibunkundigen Laienschwester N. Reichlin von Meldegg („Reuchlin“), es wurde von der Bediensteten Escher abgeschrieben und mit dem Siegel der Äbtissin versehen.[45] Auch der amtierende Pfarrer von Ersingen Martin Falch informierte über Generalvikar Beatus Moses den Bischof.[46]

Der Speyerer bischöfliche Rat Wolfgang Ludwig Reichlin von Meldegg, der seit 1591 mit Maria Jakobe von Hattstein († nach 1598) verheiratet war,[47] schickte den Klosterfrauen einen Brief, in dem er die Abholung der Anna von Hattstein durch den ehemaligen Amtmann Christoph Hess angekündigte.[48] Reichlin hatte Anna von Hattstein selbst zur Aufnahme in das Kloster vorgeschlagen,[49] vermutlich handelte es sich bei ihr um seine Schwägerin. Sie floh Anfang 1598 über Zell, wo der ehemalige Amtmann Hess sie - wohl mit Wissen des Speyerer Bischofs - abholte, zu ihrer Schwester[50] und bekam ein drittes Kind.[51] Nach der Abreise der Hattstein schrieb Elisabetha Hund von Saulheim einen weiteren Brief an Hess mit Instruktionen, wie er bei einer bei einer Befragung durch markgräfliche Beamte aussagen sollte.[52]

Am 4. Dezember 1597 wurde Conrad Strobel[A 14] von Generalvikar Beatus Moses anstelle des Franziskaner-Guardian von Fremersberg Ulrich,[A 15][53] weil dieser „ettwas nötlich vnnd unbehutsam mit der Beicht gewesen“ sei und manchmal „vonn der Beicht waß herauß fahren ließ“, zum neuen Beichtvater des Klosters bestellt.[54]

Visitation durch die Kondominatsherren Baden-Durlach und Eberstein

Kurz vor Weihnachten 1597 wurde im Frauenalber Rathaus in Gegenwart des Lizentiaten Nikolaus Böringer, damaligen Amtmanns zu Ettlingen, der Klosterküfer Veltin Maischle verhört.[55] Paula von Weitershausen ließ am Neujahrstag 1598 Urkunden des Klosters und Gültbriefe über 9399 Gulden durch den Ersinger Schultheiß Bartlin Volmar außer Landes in das württembergische Neuenbürg zu ihren „Vettern“ in Sicherheit bringen.[56]

Die Äbtissin und die Priorin wurden daraufhin nach Durlach vorgeladen; vor Antritt der Reise ließ Paula von Weitershausen Ende Januar 1598 Briefe des Bischofs und des Schultheißen von Ersingen verbrennen, die an sie gerichtet gewesen waren.[57] In Durlach wurden Paula und Katharina von Weitershausen sowie der ebenfalls vorgeladene Pfarrer Martin Falch unter Arrest gestellt.[58] Dort wurden sie zwischen dem 24. Januarjul. / 3. Februar 1598greg. und dem 13. Februarjul. / 23. Februar 1598greg. mehreren „gütlichen“, d. h., ohne die Anwendung oder Androhung von Folter durchgeführten Verhören unterzogen. Zur Untersuchungskommission gehörten Markgraf Ernst Friedrich, der auch persönlich einige Fragen stellte, Graf Philipp III. von Eberstein (* um 1570; † 1609), Lorenz von Rixleben, der Obervogt zu Durlach, der markgräflich badische Rat und Kanzler Lic. Nikolaus Böringer, der badische geistliche Sekretär Jakob Manner,[A 16] Georg Norsch († nach 1615),[A 17] kaiserlicher Notar in Durlach, und der badische Statthalter Wilhelm Peblis (1550–1616). Während der überwiegende Teil der Verhör-Protokolle auf Deutsch verfasst ist, wurden einige anstößige Ausführungen nur in lateinischer Sprache notiert.

Paula von Weitershausen und ihrer Schwester wurde von der Untersuchungskommission Missachtung ihrer weltlichen Obrigkeit vorgeworfen. Die Äbtissin habe Anna von Hattstein gegen einen ausdrücklichen Revers „den Hern vor der Nasen hinweg“ genommen und unzulässigerweise Dokumente entzogen.[59]. Die finanziellen Transaktionen der Äbtissin wurden gründlich untersucht, ob eine mögliche Untreue bzw. ob ein Kirchendiebstahl vorliegen könnte.

Weitere Anschuldigungen

Hofansicht der Karlsburg, 1652

Bei den Verhören im Schloss Karlsburg wurden außer den bereits bekannten Anschuldigungen der letzten Jahre noch weitere Vorgänge angesprochen und untersucht.[60]

Mit dem Klosterschreiber Jakob Siber hatte die Äbtissin Paula von Weitershausen um 1577, als sie 38-jährig war, eine Beziehung begonnen und diese beendet, als darüber Gerüchte aufkamen. Ihre Jungfräulichkeit will sie „ob metum Conceptionis (= aus Angst vor einer Schwangerschaft)“ behalten haben.[61] Siber heiratete, als er Amtmann geworden war.[62]

Martin Falch[63] war seit dem Johannistag 1578 Beichtvater des Klosters. Er gab im Verhör zu, mit Paula von Weitershausen intim verkehrt zu haben, jedoch ohne ihre Jungfräulichkeit zu verletzen, „besorgendt, es möge Kinder geben, vnnd Sie In weltliche schande kommen“.[64] Um 1586 verletzte er die Äbtissin in angetrunkenem Zustand bei einer Auseinandersetzung durch einen Schlag.[65] Falch ging anschließend nach Bietigheim und kam 1593 als Nachfolger von Wolfgang Winckler als Pfarrer nach Ersingen. Auch mit Katharina von Weitershausen hatte er intimen Verkehr.[66]

Klosterfrauen und Novizinnen waren zur Fasnacht 1587 „in Mummerey gangen“, hatten „Königreich gehalten“, einen blinden Geiger engagiert und mit Jakob Siber, Peter Möglin und Caspar Ulrich getanzt. Dabei wurden von den Frauen Männerhosen aus altem Leintuch („Leilach“), falsche („letze“) Pelze und papierne Röcke getragen oder sie banden ihre Röcke hoch und trugen Stiefel[67] (Männerkleider für Frauen untersagt die Bibel in 5. Mose 22,5 EU).

Der Beichtvater Marx von Malburg hatte die Äbtissin 1591, als sie 50 Jahre alt war, einmal „uffs Bett geworfen, vnnd sein Willen mit Ihr volbracht“, sie dachte, „er hab zaubern können“,[68] „Sie habe Sich gegen Ihme gewehrt gehabtt“. Auch Katharina von Weitershausen tat Marx Gewalt an, sie habe „sich so lang gewehret, alß Sie geköndt, auch lauth geschrien“, „etiam propter dolorem (= auch vor Schmerzen)“. Beide Schwestern bluteten nach den Vergewaltigungen.[69]

Hilarius († um 1594) „uff Pfriemersberg“, „ein kurtz mänlin“, war „nit gar alt“. Nachdem Gerüchte aufkamen, er hätte eine Beziehung mit Anna von Hattstein, wurde er von der Äbtissin als Beichtvater entlassen.[70] Erst danach trat Anna von Hattstein, die zuvor weltliche Laienschwester gewesen war, in den Orden ein.[71]

Der Student Genginger (Genkinger) aus Herrenalb[A 18] hatte eine Beziehung mit seiner Cousine Anna Maria von Kirchberg, die eine Tochter seiner Tante mütterlicherseits war. Sie wurde nicht schwanger und erhielt eine Klosterstrafe.[72] Bei ihr wurde ein Zettel gefunden, „darin ein Kunst, wie ein Fraw einer Jungfrawen widrumb gleich zu machen“.[73]

Mit dem Klosterküfer Valentin (Veltin) Meische (Maischle, auch Kiefer, Küffer etc.) hatte die Äbtissin eine Beziehung unterhalten. Der Küfer und sie hätten sich öfter intim berührt und geküsst, „nec unquam illum petiisse, ut rem veneream secum exerceret (= aber nicht um ein einziges Mal von ihm zu verlangen, dass er die die Venus betreffende Sache mit ihr mache)“. Als der Küfer seine Verlobung mit der Schwester des Pfarrers von Marxzell auflöste, gab Paula von Weitershausen ihm 20 Gulden. Er erhielt von ihr insgesamt fast 800 Gulden als Geschenk und das Versprechen, sie „wölle … verschaffen, das er sein lebenlanng keinen mangell leiden dörffe“.[74] Veltin Meische, der im November 1598 ebenfalls im Schloss Karlsburg verhört worden war, bestätigte die Vorwürfe.[75]

In den Verhören wurden die Schwestern intensiv nach Kräutern befragt, die in der Volksmedizin als Abtreibungsmittel galten (Haselwurz,[76] Sävenbaum,[77] Alraune[78]). Die Kenntnis von einer abortativen Wirkung dieser Mittel und ihr Gebrauch im Kloster wurde von beiden bestritten. Auch nach Findelkindern oder tot aufgefundenen Säuglingen wurde nachdrücklich gefragt.

Hausarrest und Tod in Pforzheim

Markgraf Ernst Friedrich von Baden hob das Stift Frauenalb 1598 auf. Paula von Weitershausen und ihre Schwester Katharina wurden im Pforzheimer Spital untergebracht, in dem die abgesetzte Frauenalber Äbtissin 1609 verstarb. Die ehemalige Priorin Katharina von Weitershausen und die meisten der anderen Frauenalber Klosterfrauen verbrachten ihren Lebensabend im Kloster Lichtenthal.

Familie

Geschwister der Paula von Weitershausen waren

  1. Maria Elisabeth von Weitershausen (* um 1530; † 1582), wurde 1568 in das evangelische freiadelige Damenstift Oberstenfeld aufgenommen, sie war von 1579 bis zu ihrem Tod dessen Äbtissin,[1] Epitaph in der Stiftskirche,
  2. Sebastian oder Bastian von Weitershausen (Weyttersheusen) (* um 1535; † 1587), genannt Riegwein,[79] verheiratet vor 1556 mit Marie Ursula von Talheim († 1587),[A 19] 1547 Diener (Kammerjunker) des Landgrafen Philipp I. von Hessen, mit ihm in Heilbronn, später in Kassel, verschiedene diplomatische Missionen,[80] seit 1567 Hofmarschall des Landgrafen Wilhelm IV. von Hessen-Kassel, schied 1570 nach einer Gehorsamsverweigerung aus dem Dienst, lebte 1575 in Heilbronn, 1583 als Rat und Diener von Haus wieder angenommen,[81] Marschalk des Deutschmeisters des Deutschen Ordens, gewährte auf Bitten seiner Frau Täufern Schutz auf seinen Besitzungen;[82] er und sein Bruder Eberhard verkauften 1581 ihre hessischen Güter an Caspar Schutzbar genannt Milchling (* um 1525; † 1588),
  3. Katharina von Weitershausen (* 1535; † zwischen 1609 und 1624), 1541 als 6-jährige Eintritt in das Kloster Frauenalb,[83] 1549 Novizin, wurde nach dem Rücktritt der Sabina Schenk von Winterstetten Priorin, als nur es nur fünf Konventualinnen im Kloster gab,[84] gestorben im Kloster Lichtenthal.[18]
  4. Eberhard von Weitershausen[85] (* um 1540; † 1609), genannt Richwein zu Bromberg und Schatthausen, 1558 Domherr in Speyer, lebte im Konkubinat, 1571 resigniert,[86] verheiratet seit 1588 mit Anna Maria von Lammersheim, Inhaber des oberen Brombergs, erbte 11.000 Gulden,[87] vermutlich Schwenckfeldianer;[88] seine Witwe heiratete II. Johann Andreas von Brandt zum Leuzenhof,
  5. Maria Agatha von Weitershausen († 1602), verheiratet seit 1563 mit Bernhard III. von Sternfels zu Kürnbach († 1598),[89] Allianzwappen von 1589 am Kürnbacher Schloss, Renaissance-Grabmal in der Michaelskirche zu Kürnbach.

Junker Veit Schöner von Straubenhardt (* um 1520; † 1592)[90] zu „Weyler“ (Conweiler bei Neuenbürg,[91] heute Ortsteil von Straubenhardt), Schaffner zu Herrenalb, war Paulas von Weitershausen „Schwager“.[92] Nach einem Gedicht von Nicodemus Frischlin nahmen „Von Wintershausen Bastian / Ein auffrichtiger Edelmann / Vnd Veit Schöner von Staubenhart“ 1575 in Stuttgart an der Hochzeit von Herzog Ludwig von Württemberg und Markgräfin Dorothea Ursula von Baden-Durlach teil.[93]

Multikonfessionelle Familienkonstellationen waren in sogenannten „Zeitalter der Konfessionalisierung“ in der Frühen Neuzeit nicht ungewöhnlich.

Wappen

Wappen von Weitershausen auf dem Epitaph des Caspar Schutzbar († 1588) in Treis an der Lumda

Blasonierung: In Schwarz und Silber fünfmal schräglinks geteilt, so dass der obere schwarze und der untere silberne Teil größer ist als die mittleren Teile.

Quellen

  • Wahlacten der Aebtissin Paula von Weitershausen. (Jahr 1573 und 1574)[94]
  • Peinlich Halßgericht gehalten bey Regierung der Ehrwürdigen, Edlen, Andächtigen vnnd geistlichen frawen, frawen Paula von Wittershausen. Nachtrag 1577 zum Dorfrechtsbuch für die Gemeinden Ersingen und Bilfingen („Beyder Dörffern Erssingen unnd Bilffingen Recht und Gepreyche“), 1569; Gemeindearchiv Kämpfelbach (Bestand Gemeinde Ersingen, Nr. 1496)
  • Briefe der Paula von Weitershausen vom 13. Juli 1577, 21. Oktober 1577, 12. Januar 1578, 20. Juni 1579, 10. Januar 1580, 30. März 1584, 26. September 1584, o. D. 1587, 10. Februar 1587, 16. März 1587, Judika 1587, o. D. 1588, 23. April 1588, 21. März 1589, 29. Juli 1589, 12. August 1589, 16. April 1590, 5. Mai 1590, 28. Juli 1590, 5. Januar 1591, 10. Januar 1591, 18. Januar 1591, 4. Februar 1591, 14. April 1591, 22. April 1591, 26. April 1591, 4. Oktober 1591, 4. November 1592, 18. März 1597, 17. Juli 1597, 17. Oktober 1597 und 18. Oktober 1597[12]
  • Paula von Weitershausen: Verzeichnis mein der Aebtißin gegen und wider den abgesetzten Schultheisen, 1587[95]
  • Notariatsintrumente des Notars Georg Norsch, 1597–1598; Landesarchiv Baden-Württemberg, Generallandesarchiv Karlsruhe (Bestand 40 Frauenalb, Nr. 131–135; vgl. Nr. 285 und Nr. 1385), daraus gedruckt:
    • Auszug-Verhör-Protokolls und Bekantnisses derer verübten Laster der Aebtissin Paula von Weitershausen. (Jahr 1598.) (Badische Urkunde ad supplicas pro Mand. Num 92.)[96]
    • Güttliche Verhörr gegenn Frawe Paula vnndt Catherina von Weiterßhausenn Geschwisterich. Aeptißinn vndt Priorin des Closters Frawenalb in Ao. 1598.[97]
  • Unterhaltung der Äbtissin des Klosters Frauenalb Paula von Weitershausen und deren Schwester Priorin Katharina von Weitershausen im Spital zu Pforzheim und bei den Grafen von Eberstein und das dazu ausgeworfene Deputat, 1598–1608; Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Bestand 171 Pforzheim, Amt und Stadt, Kirchendienste Nr. 1385)
  • Moritz Gmelin (Bearb.): Urkunden, Regesten und Nachweisungen zur Geschichte des Klosters Frauenalb. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 23 (1871), S. 263–342, bes. S. 272–274 (Digitalisat im Internet Archive)
  • Moritz Gmelin (Bearb.): Urkundenarchiv des Klosters Frauenalb. Specialia. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 24 (1872), S. 104–112 (Google-Books); 25 (1873), S. 88–90 und 321–388 (Google-Books), bes. S. 352f; 26 (1874), S. 445–468 (Digitalisat im Internet Archive); 27 (1875), S. 56–95 (Digitalisat im Internet Archive)

Literatur

  • Unterthänigste Supplication … Jn Sachen Frauen Marggräffin zu Baaden-Baaden, als Vormündern. Contra Frauen Mariam Gertrudem von Jchtersheim, Abtissin … dero … Jungfrauen-Closters Frauenalb, Ordinis S. Benedicti … o .O., 1722 (Digitalisat der Unversitätsbibliothek Heidelberg)
  • Georg Ernst Ludwig von Preuschen: Unterthänigste Replicae iuncto petito legali in Sachen des regierenden Herrn Marggraven zu Baden … contra angemaßte Aebtißin, Priorin und Convent des … 1631 … neugestifteten Klosters Frauenalb. Michael Macklot, Karlsruhe 1772[98] (Google-Books)
  • Georg Ernst Ludwig von Preuschen: Das Recht des Marggrävlichen Hauses Baden auf das in der Gravschaft Eberstein belegene, dem Zustande des Entscheid-Jahres entgegen, im Jahre 1631. wieder eingeführte Gotteshaus Frauenalb und dessen Zubehörungen. Michael Macklot, Karlsruhe 1772[99] (Digitalisat der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden); (Google-Books)
  • Georg August Lotthammer: Hexenprozesse in Ersingen. In: Georg August Lotthammer (Hrsg.): Pforzheim's Vorzeit. Darstellungen und Erzählungen aus der Geschichte Pforzheims und seiner Umgebungen, Nr. 5 und Nr. 6 vom 31. Januar 1835 und 7. Februar 1835. Katz, Pforzheim 1835
  • Franziska Geiges-Heindl: Das Benediktinerinnenkloster Frauenalb von den Anfängen bis zur Reformation. (Europäische Hochschulschriften III/145). Peter Lang, Frankfurt am Main 1980 (Google-Books; eingeschränkte Vorschau)
  • Gustav Adolf Reiling: Hexenprozesse im Pforzheimer Bezirk. In: Pforzheimer Geschichtsblätter 5 (1980), S. 205–210 (Google-Books; eingeschränkte Vorschau)
  • Felix Heinzer: Handschriften und Drucke des 15. und 16. Jahrhunderts aus der Benediktinerinnenabtei Frauenalb. Eine bibliotheksgeschichtliche Skizze. In: Bibliothek und Wissenschaft 20 (1986), S. 93–124, bes. S. 96–100 (Pdf; 2,9 MB)
  • Werner Baumann: Ernst Friedrich von Baden-Durlach. Die Bedeutung der Religion für Leben und Politik eines süddeutschen Fürsten im Zeitalter der Gegenreformation. (Veröffentlichungen der Kommission für Geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg B/20). W. Kohlhammer, Stuttgart 1995, S. 127–132
  • Bernd Breitkopf: Frauenalb. Streifzug durch 800 Jahre Geschichte. (Beiträge zur Geschichte des Landkreises Karlsruhe 7). Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2008

Anmerkungen

  1. Sohn von Richwin von Wittershausen (* um 1465) und Agathe von Utzlingen.
  2. Tochter von Hans Lämlin († nach 1486), der 1477 mit Mommenheim und der Burg Alzey und 1483 mit Horkheim belehnt war, und der N. Broglin (Prögel) von Öhringen.
  3. Aus Gersbach.
  4. Ehefrau von Jörg Baurbächer.
  5. Ehefrau von Lorenz Burckhardt, lag zuvor in Ersingen im Gefängnis.
  6. Witwe von Laux Kisel.
  7. Ehefrau von Hans Weselin.
  8. Aus Schwäbisch Werdt, auch 1577 als Pfarrer von Ersingen erwähnt.
  9. Zuvor 1561/62 bis 1584 Pfarrer in Fautenbach, aus dem Bistum Basel vertrieben, 1590 Pfarrer in Vimbuch.
  10. Studium in Freiburg, Dr. jur. utr., 1571 bis 1602 Generalvikar des Bistums Speyer, dann Prokurator am Reichskammergericht.
  11. Er wird in den Quellen teilweise auch als Barfüßermönch bezeichnet.
  12. Jägermeister im Hofstaat des Speyerer Bischofs.
  13. Gemeint sind die Verhandlungen zum sogenannten „Badischen Abschied“ vom 24. Januar 1593.
  14. Priester der Diözese Konstanz.
  15. Der frühere Beichtvater Ulrich war mit den Klosterfrauen von Frauenalb regelmäßig zu den Wallfahrtskapellen von Maria Bickesheim (Bückhischeim) und St. Maria Linden gepilgert.
  16. Aus Auerbach in der Oberpfalz, 1581 immatrikuliert in Heidelberg.
  17. Aus Eppingen.
  18. Vielleicht ein Sohn des Stephan II. Genkinger (1535–1610) aus Ebingen, der 1554 bis 1558 in Tübingen, Heidelberg und Freuburg studierte, 1593 als Schultheiß von Onstmettingen erwähnt.
  19. Sie war I. verheiratet mit Hans von Helmstatt und eine Schwägerin des Rochus von Lyh(r)er.

Einzelnachweise

  1. a b Vgl. Anneliese Seeliger-Zeiss, Hans Ulrich Schäfer: Die Inschriften des Landkreises Ludwigsburg. (Deutsche Inschriften. Heidelberger Reihe 9). L. Reichert, Wiesbaden 1986, S. 199f, 225, 242, 313f, 470 u. ö.
  2. Vgl. G. E. L. von Preuschen: Recht des Marggrävlichen Hauses (a. a. O.), bes. S. 78–80.
  3. Vgl. G. E. L. von Preuschen: Recht des Marggrävlichen Hauses (a. a. O.), S. 252f.
  4. Vgl. F. Geiges-Heindl: Frauenalb (a. a. O.), S. 52; Güttliche Verhörr. In: G. E. L. von Preuschen: Replicae (a. a. O.), Beilagen, S. 33f u. ö.
  5. Vgl. Güttliche Verhörr. In: G. E. L. von Preuschen: Replicae (a. a. O.), Beilagen, S. 19f und 30.
  6. Vgl. B. Breitkopf: Frauenalb (a. a. O.), S. 23f.
  7. Vgl. G. E. L. von Preuschen: Recht des Marggrävlichen Hauses (a. a. O.), Beilagen, S. 251f.
  8. In Sekundärliteratur teilweise fälschlich: Christoph von Baden.
  9. Vgl. G. E. L. von Preuschen: Recht des Marggrävlichen Hauses (a. a. O.), Beilagen, S. 268f; Johann Georg Friedrich Pflüger: Geschichte der Stadt Pforzheim. Flammer, Pforzheim 1862, S. 212.
  10. Entgegen Adelheid Rehbaum-Keller Ausgrenzung und Vernichtung gestern - und heute? Schmitz, Gießen 1994, S. 77, führte sie nicht selbst den Vorsitz im Verfahren.
  11. Vgl. G. A. Reiling: Hexenprozesse (a. a. O.), bes. S. 206 und 208–210.
  12. a b c d e f g Briefe der Paula von Weitershausen. In: G. E. L. von Preuschen: Recht des Marggrävlichen Hauses (a. a. O.), Beilagen, S. 129f, 141–143, 166–170, 176f, 189, 194, 199–207, 253–258 und 289f.
  13. Vgl. Güttliche Verhörr. In: G. E. L. von Preuschen: Replicae (a. a. O.), Beilagen, S. 31.
  14. Vgl. Horst Bartmann: Die Kirchenpolitik der Markgrafen von Baden-Baden im Zeitalter der Glaubenskämpfe (1535-1622). In: Freiburger Diözesan-Archiv 81 (1961), S. 3–352, bes. S. 179.
  15. Vgl. M. Gmelin: Urkundenarchiv (a. a. O.).
  16. Auszug der Beschwerden, 1586. In: G. E. L. von Preuschen: Recht des Marggrävlichen Hauses (a. a. O.), Beilagen, S. 160–163.
  17. Vgl. G. E. L. von Preuschen: Recht des Marggrävlichen Hauses (a. a. O.), Beilagen, S. 252–257.
  18. a b c Vgl. F. Heinzer: Handschriften (a. a. O.).
  19. a b c Vgl. Johann Benedict Carpzov: Neueröffneter Ehren-Tempel merckwürdiger Antiquitaeten des Marggraffthums Ober-Lausitz. David Richter, Leipzig / Bautzen 1719 (Google-Books); Konrad Friedrich Bauer: Die Inschriften der Stadt Mainz von frühmittelalterlicher Zeit bis 1650. (Deutsche Inschriften. Heidelberger Reihe 2). Druckenmüller, Stuttgart 1951/58, S. 315 und 322.
  20. Vgl. Güttliche Verhörr. In: G. E. L. von Preuschen: Replicae (a. a. O.), Beilagen, S. 11.
  21. Vgl. Ebenda, S. 30f, 38f und 41, vgl. auch S. 26f.
  22. Vgl. Ebenda, S. 29 und 31.
  23. Vgl. Ebenda, S. 21.
  24. Urkunde vom 24. Juni 1591; Landesarchiv Baden-Württemberg, Generallandesarchiv Karlsruhe (Bestand 40 Frauenalb, Nr. 42).
  25. Vgl. Güttliche Verhörr. In: G. E. L. von Preuschen: Replicae (a. a. O.), Beilagen, S. 31 und 38.
  26. Vgl. Ebenda, S. 16 und 31.
  27. Vgl. Ebenda, S. 39 und 42.
  28. Vgl. Franz Karl Wissgrill, Karl von Odelga: Schauplatz des landsässigen Nieder-Oesterreichischen Adels, Bd. V. Christian Friedrich Wappler, Wien 1804, S. 147 (Google-Books).
  29. Vgl. H. Bartmann: Kirchenpolitik (a. a. O.), S. 207 und 231.
  30. Vgl. Güttliche Verhörr. In: G. E. L. von Preuschen: Replicae (a. a. O.), Beilagen, S. 21.
  31. Vgl. Ebenda, S. 16.
  32. Vgl. Ebenda, S. 17.
  33. Vgl. Ebenda, S. 30 und 38.
  34. Vgl. Akte Confirmatio privilegiorum, 1594; Österreichisches Staatsarchiv Wien (Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Reichshofrat, Gratialia et Feudalia, Confirmationes privilegiorum (deutsche Expedition), Bestand 53 Franziskanerorden-Freiberg, Konvolut 1, Nr. 3).
  35. Auszug der Beschwerden, 1586. In: G. E. L. von Preuschen: Recht des Marggrävlichen Hauses (a. a. O.), Beilagen, S. 172.
  36. Die beiden „Organisten“ kamen aus Stuttgart („Stuckhardt“) und Nürnberg; zum Stuttgarter Orgelbau Ende des 16. Jahrhunderts, der eng mit der Werkstatt der Instrumentenmacher Hans Vogel sen. und jun. in Nürnberg zusammenarbeitete, vgl. Gustav Bossert: Die Hofkantorei unter Herzog Ludwig. In: Württembergische Vierteljahrshefte für Landesgeschichte NF 9 (1900), S. 253–291, bes. S. 268 und 278f.
  37. Vgl. Güttliche Verhörr. In: G. E. L. von Preuschen: Replicae (a. a. O.), Beilagen, S. 35.
  38. Vgl. Ebenda, S. 10–15, 25, 27, 39 und 41f.
  39. Vgl. Ebenda, S. 10, 12f und 35.
  40. Vgl. Ebenda, S. 19.
  41. Verzeichnis von 1597 bei Karl Obser: Äbtissinnen und Konventslisten des Klosters Frauenalb. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 72 (1918), S. 422–432, bes. S. 431 (Digitalisat im Internet Archive).
  42. Vgl. Güttliche Verhörr. In: G. E. L. von Preuschen: Replicae (a. a. O.), Beilagen, S. 12 und 30.
  43. Vgl. Ebenda, S. 10, 14 und 16f.
  44. Vgl. Ebenda, S. 11 und 14.
  45. Vgl. Ebenda, S. 32.
  46. Vgl. Ebenda, S. 32.
  47. Vgl. Urkunde vom 29. März 1592; Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Bestand A 315 Balingen, U 68). Sie war in erster Ehe mit Johann Friedrich von Dienheim verheiratet; vgl. Johann Seifert: Hoch-Adeliche Stam[m]-Taffeln, Bd. II. Johann Georg Hofmann, Regensburg 1723 (Google-Books); Heinz-Peter Mielke: Die Niederadligen von Hattstein, ihre politische Rolle und soziale Stellung. Selbstverlag der Historischen Kommission für Nassau, Wiesbaden 1977, S. 116 und 370.
  48. Vgl. Güttliche Verhörr. In: G. E. L. von Preuschen: Replicae (a. a. O.), Beilagen, S. 11, 14 und 16.
  49. Vgl. Ebenda, S. 38.
  50. Vgl. Ebenda, S. 10–14 und 32.
  51. Vgl. G. E. L . von Preuschen: Recht des Marggrävlichen Hauses (a. a. O.), S. 38.
  52. Vgl. Güttliche Verhörr. In: G. E. L. von Preuschen: Replicae (a. a. O.), Beilagen, S. 32.
  53. Vgl. Güttliche Verhörr. In: G. E. L. von Preuschen: Replicae (a. a. O.), Beilagen, S. 12, 15 und 20f.
  54. Vgl. Ebenda, S. 15 und 43; H. Bartmann: Kirchenpolitik (a. a. O.), S. 132 und 231.
  55. Vgl. W. Baumann: Ernst Friedrich (a. a. O.), S. 128.
  56. Vgl. Güttliche Verhörr. In: G. E. L. von Preuschen: Replicae (a. a. O.), Beilagen, S. 18, 20 und 25.
  57. Vgl. Ebenda, S. 27f.
  58. Vgl. Ebenda, S. 34.
  59. Vgl. Ebenda, S. 10f, 13f und 16.
  60. Vgl. zum Folgenden Güttliche Verhörr. In: G. E. L. von Preuschen: Replicae (a. a. O.), Beilagen, S. 9–43.
  61. Vgl. Ebenda, S. 33f, 38 und 40.
  62. Vgl. Ebenda, S. 35.
  63. Wohl identisch mit „Martin von Burbach“; Ebenda, S. 20.
  64. Vgl. Ebenda, S. 34, 36f und 40.
  65. Vgl. Ebenda, S. 12 und 34f.
  66. Vgl. Ebenda, S. 36f.
  67. Vgl. Ebenda, S. 23, 26 und 34.
  68. Vgl. Ebenda, S. 19.
  69. Vgl. Ebenda, S. 20f und 25.
  70. Vgl. Ebenda, S. 21, 24, 28, 30, 37 und 39.
  71. Vgl. Ebenda, S. 13, 24 und 38.
  72. Vgl. Ebenda, S. 15, 22, 26 und 42.
  73. Vgl. Ebenda, S. 25.
  74. Vgl. Ebenda, S. 19, 24f, 29–31 und 43.
  75. Notariatsinstrument des Notars Georg Norsch, Durlach 16. Novemberjul. / 26. November 1598greg.; Landesarchiv Baden-Württemberg, Generallandesarchiv Karlsruhe (Bestand 40 Frauenalb, Nr. 135).
  76. Vgl. Ebenda, S. 10, 15, 24f, 27, 39 und 41f.
  77. Vgl. Ebenda, S. 15.
  78. Vgl. Ebenda, S. 25 und 27.
  79. Vgl. Johann Caspar Venator: Historischer Bericht von dem Marianisch Teutschen Ritter-Orden. Andreas Knorzen, Nürnberg 1680, S. 415.
  80. Vgl. Franz Gundlach: Die hessischen Zentralbehörden von 1247 bis 1604, Bd. XVI/3. Elwert, Marburg 1930, S. 293.
  81. Vgl. Hessisches Staatsarchiv Marburg (Bestand 17 d Landgräflich Hessische Regierung Kassel Familien, von Weitershausen 26); F. Gundlach: Zentralbehörden (a. a. O.).
  82. Vgl. Caroline Gritschke: ‚Via Media‘: Spiritualistische Lebenswelten und Konfessionalisierung. Das süddeutsche Schwenckfeldertum im 16. und 17. Jahrhundert. Akademie Verlag, Berlin 2006, S. 314.
  83. Vgl. Güttliche Verhörr. In: G. E. L. von Preuschen: Replicae (a. a. O.), Beilagen, S. 21.
  84. Vgl. Ebenda, S. 27 und 31.
  85. Vgl. Ebenda, S. 20f und 31.
  86. Vgl. Franz Xaver Remling: Geschichte der Bischöfe zu Speyer, Bd. II. Franz Kirchheim, Mainz 1854, S. 346, 358 und 369.
  87. Vgl. Güttliche Verhörr. In: G. E. L. von Preuschen: Replicae (a. a. O.), Beilagen, S. 19.
  88. Vgl. Claus Peter Clasen: Die Wiedertäufer im Herzogtum Württemberg und in benachbarten Herrschaften. (Veröffentlichungen der Kommission für Geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg B. Forschungen 32). Kohlhammer, Stuttgart 1965, S. 65 und 162f.
  89. Vgl. Güttliche Verhörr. In: G. E. L. von Preuschen: Replicae (a. a. O.), Beilagen, S. 20f.
  90. Vgl. zu ihm Wilhelm Hofmann: Adel und Landesherren im nördlichen Schwarzwald von der Mitte des 14. bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts. (Darstellungen aus der württembergischen Geschichte 40). Kohlhammer, Stuttgart 1954, S. 126.
  91. Vgl. Königliches statistisch-topographisches Bureau (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Neuenbürg. Karl Aue, Stuttgart, 1860, S. 96f, 134, 136 und 144.
  92. Vgl. G. E. L. von Preuschen: Recht des Marggrävlichen Hauses (a. a. O.), Beilagen, S. 252–257, bes. S 253f: Brief vom 10. Februar 1587.
  93. Vgl. Nicodemus Frischlin: Sieben Bücher von der Fürstlichen Würtembergischen Hochzeit Des … Fürsten Ludwigen Hertzogen zu Würtemberg vnd Theck …. Gruppenbach, Tübingen 1578, S. 100, vgl. S. 97, 118 und 135 (Google-Books).
  94. Beilage LXXXIV–XCII. In: G. E. L. von Preuschen: Recht des Marggrävlichen Hauses (a. a. O.), Beilagen, S. 114–119 (Google-Books).
  95. Auszug. In: G. E. L. von Preuschen: Recht des Marggrävlichen Hauses (a. a. O.), S. 288.
  96. In: G. E. L. von Preuschen: Recht des Marggrävlichen Hauses (a. a. O.), Beilagen, S. 44f.
  97. Beilage XXXVIII. Güttliche Verhörr. In: G. E. L. von Preuschen: Replicae (a. a. O.), Beilagen, S. 9–43 (Google-Books).
  98. Vgl. Replica Iuncto Petito Legali in Sachen des reg Markgraf zu Baden contra Kloster Frauenalb, 1772; Österreichisches Staatsarchiv Wien (Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Reichskanzlei, Deduktionen, Nr 236c).
  99. Vgl. Recht des markgräflichen Hauses Baden auf das in der Grafschaft Eberstein wiedereingeführte Gotteshaus Frauenalb, 1772; Österreichisches Staatsarchiv Wien (Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Reichskanzlei, Deduktionen, Nr. 115-116-2) und Das Recht der Markgrafschaft Baden auf das Gotteshaus Frauenalb, 1772 (Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Kleinere Reichsstände, Bestand Baden, Nr. 1); vgl. Äbtissin von Frauenalb gegen die Bedrückungen von Baden-Durlach, 1772–1773 (Bestand 114 Frauenalb, Nr. 1-1) und weitere Akten.