Eisenach
Wappen | Karte |
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Wappen von Eisenach in Deutschland | Karte Eisenach in Deutschland |
Basisdaten | |
Bundesland: | Thüringen |
Landkreis: | kreisfreie Stadt |
Fläche: | 103,85 km² |
Einwohner: | 44.129 (30.09.2003) |
Bevölkerungsdichte: | 427 Einwohner/km² |
Höhe: | 220 m ü. NN |
Postleitzahl: | 99817 |
Vorwahl: | 03691 |
Geografische Lage: | 50° 59' nördl. Breite 10° 19' östl. Länge |
KFZ-Kennzeichen: | EA
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Amtlicher Gemeindeschlüssel: | 16 0 56 000 |
Gliederung des Stadtgebiets: | XX Stadtteile/Stadtbezirke |
Adresse der Stadtverwaltung: | Markt 2 99817 Eisenach |
Website: | www.eisenach.de |
E-Mail-Adresse: | info@eisenach.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Gerhard Schneider (CDU) |
Eisenach (von Issenach / Isenacha, schnelles Wasser oder kelt. Wasserlauf im Sumpftal) ist eine kreisfreie Stadt im Westen des Freistaats Thüringen.
Geschichte
In Eisenach befindet sich die Wartburg, die zum Schutz der Via Regia 1067 errichtet wurde. Ende des 12. Jahrhunderts wurde sie Residenz der Landgrafen von Thüringen. Auf ihr lebte die Heilige Elisabeth von Thüringen, 1521/22 hielt sich hier der mit Reichsacht belegte Martin Luther versteckt. Er übersetzte hier das Neue Testament der Bibel in die deutsche Sprache.
Die Stadt wurde 1180 erstmals erwähnt. Nach dem Ende der Ludowinger und den damit verbundenen hessisch-thüringischen Erbfolgekriegen 1247-1264 wurde Eisenach Wettiner Gebiet. 1283 bekommt Eisenach das Stadtrecht und wird juristischer Oberhof des Landgrafen. 1405 verliert Eisenach den Status als Sitz des Landgrafen, 1450 wird die Münzstätte geschlossen. 1498 kommt Luther als Lateinschüler zum ersten Mal nach Eisenach. Am 2.5.1521 predigt er auf der Rückkehr vom Wormser Reichstag in der Georgenkirche. Am Folgetag wird er auf der Wartburg als Junker Jörg in Schutzhaft genommen und bleibt dort bis zum 1.3.1522 und übersetzt die Bibel aus dem griechischem Urtext ins Deutsche. 1525 werden am Rande des Bauernkrieges Gebäude in Eisenach verwüstet - mehrere Aufständische werden vor der Georgenkirche geköpft, noch heute erinnert ein Kreuz im Pflaster vor der Kirche daran. 1528 wird Eisenach im Zuge der Reformation evangelisch, erster Superintendent wird Justus Menior. 1596 wird Eisenach fürstliche Residenz unter Herzog Johann Ernst. Am 21.3.1685 wird Johann Sebastian Bach in Eisenach geboren. 1741 fällt das Herzogtum Sachsen-Eisenach mit dem Tode des Herzogs Wilhelm Heinrich an Herzog Ernst August von Sachsen-Weimar. 1777 weilt Johann Wolfgang von Goethe auf Einladung des Herzogs erstmalig auf der Wartburg. 1807 ist Napoleon in der Stadt, im Zuge von Nachschubtransporten während der napoleonischen Kriege kommt es am 1.12.1810 zu einer Pulverexplosion - noch heute erinnert der schwarze Brunnen daran. 1814 ist Zar Alexander I. von Russland in Eisenach. Das Wartburgfest 1817 trug massgeblich zum Ende der Kleinstaaterei in Deutschland bei. 1840 wird der Physiker Ernst Abbe in Eisenach geboren. 1847 wird mit der Fahrt von Gotha nach Eisenach die Eisenbahn in Betrieb genommen. 1859 wird der Deutsche Nationalverein im Gasthof Phantasie gegründet. August Bebel und Wilhelm Liebknecht gründeten im Gasthaus Goldener Löwe 1869 die Sozialdemokratische Arbeiterpartei, aus der später die SPD hervorging. 1896 wird die Eisenacher Fahrzeugfabrik gegründet. 1902 wird das Burschenschaftsdenkmal eingeweiht. 1907 wird das Bachhaus eröffnet.
In Eisenach wirkten die Barockkomponisten Johann Pachelbel und Johann Christoph Bach als Organisten sowie Georg Phillipp Telemann als Hofkapellmeister.
Am 21. März 1685 wurde Johann Sebastian Bach in Eisenach geboren und in der dortigen Georgenkirche getauft. Sein Vater Ambrosius Bach war Leiter der Ratstrompeterei.
Eisenach ist Sitz des Landesbischofs der evangelisch-lutherischen Kirche Thüringens.
Geographie
Eisenach liegt am Nordrand des Thüringer Waldes und an der Autobahn-/Eisenbahnhauptverbindung Leipzig-Frankfurt am Main. Durch Eisenach fließen Werra (Ortsteil), Hörsel und Nesse.
Zu Eisenach gehören die Ortsteile Stedtfeld, Neuenhof-Hörschel, Wartha-Göringen, Stregda, Madelungen, Neukirchen, Berteroda, Hötzelsroda und Stockhausen.
Partnerstädte: Marburg an der Lahn (Hessen) seit 1988, Sedan (Frankreich) seit 1991, Waverly / Iowa (USA) seit 1992, Skanderborg (Dänemark) seit 1993, Mahileu (Weißrußland) seit 1996
Persönlichkeiten
Martin Luther, Johann Pachelbel, Johann Christoph Bach, Johann Sebastian Bach, Ernst Abbe, Fritz Reuter
Sehenswürdigkeiten

- Wartburg
- Bachhaus (Wohnhaus von Mitgliedern der Familie Bach, aber wohl nicht Bachs Geburtshaus)
- Lutherhaus (hier wohnte Martin Luther als Lateinschüler bei der Familie Cotta)
- Stadtschloss und thüringer Landesmuseum
- Nikolaikirche mit Nikolaitor
- Reutervilla mit einer Ausstellung über Fritz Reuter und Richard Wagner (die Wartburg und die nahegelegenen Hörselberge sind Schauplatz des Tannhäuser).
- Eisenacher Altstadt, Flächendenkmal Eisenacher Südviertel mit zahlreichen Villen, Burschenschaftsdenkmal
- Wingolf-Denkmal
- Jazzarchiv in der alten Mälzerei
- Automobilmuseum BMW, EMW, Dixi, Wartburg
- zahlreiche Wanderwege, Der Rennsteig beginnt im Ortsteil Hörschel, Ursprung des Bergwanderwegs Eisenach-Budapest.
Wirtschaft
Zu Zeiten der DDR Standort des Automobilwerkes Eisenach (AWE), das den PKW "Wartburg" produzierte. Seit 1992 befindet sich am Stadtrand von Eisenach eine Fertigungsstätte der Adam Opel AG. Maschinenbau prägt die Stadt bis heute.