Idiotikon
Ein Idiotikon (griech. Idio, Eigenes; Ausdruck, Begriff, Mundart) ist ein Wörterbuch, das mundartliche, dialektale, soziolektale oder fachsprachliche Ausdrücke erläutert. (auch Regionalismenwörterbuch)
Idiotika sind in der Sprachwissenschaft wichtige Hilfsmittel, um den Lautstand sowie die Sprachentwicklung in lokalen Sprachräumen zu dokumentieren und zu untersuchen. Häufig sind bei Dialekten und Soziolekten schriftliche Quellen selten, da die Sprachtradition überwiegend mündlich verläuft und für Schriftzwecke eine so genannte Hochsprache (z.B. Latein, Hochdeutsch, Englisch) verwendet wurde und wird.
Das Schweizerische Idiotikon wurde 1806 und 1812 vom Pfarrer Franz Stalder als "Versuch" veröffentlicht. Die Drucklegung seines fertigen Manuskritps von 1832 gelang ihm nicht mehr, und er vermachte es der Luzerner Bibliothek. Es wurde 1994 von Niklaus Bigler ediert. Auf der Grundlage von Stalders Manuskript begann der "Verein für das Schweizerdeutsche Wörterbuch" auf Initiative von Friedrich (Fritz) Staub ab 1862 mit dem Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache.
Weblinks
- Geostrategisches Idiotikon -- Erklärung der in den Medien verwendete Begriffe zur Weltpolitik
- Schweizerisches Idiotikon - Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache (Homepage)
- Idiotikon über Amerikanisches Schweizerdeutsch -- Wortliste
- Deutsch-Jiddisches Wörterbuch -- Wortliste
- Verzeichnis der Idiotismen plattdeutscher Mundart -- Kleines Wörterbuch von 1877 (Volltext und Faksimile)
Weitere Wörterbücher siehe unter Nachschlagewerke im Internet