Gelassenheit
Erscheinungsbild
Gelassenheit oder Gleichmut ist eine innere Einstellung großer Ruhe, also die Fähigkeit, vor allem in schwierigen Situationen die Fassung oder eine unvoreingenommen Haltung zu bewahren. Sie ist das Gegenteil von Unruhe, Aufgeregtheit und Stress.
Besonnenheit bezeichnet die überlegte, selbstbeherrschte Gelassenheit, die besonders auch in schwierigen oder heiklen Situationen den Verstand die Oberhand behalten lässt.
Philosophie
Die "Gelassenheit" spielt in vielen Denkrichtungen eine zentrale Rolle:
- im Buddhismus bedeutet Gelassenheit und Gleichmut (Upekkha): Anhaftungen, auch Gewohntes loszulassen, Impulse wahrzunehmen ohne ihnen (gleich) nachzugeben, sich der Macht der Drei Geistesgifte (Gier, Hass, Verblendung) bewusst zu sein und sich ihr zu entwinden. In den Suttas (Anguttara Nikaya, VIII 5-6) spricht der Buddha von den 8 Weltgesetzen (Gewinn und Verlust, Ehre und Verachtung, Lob und Tadel, Freude und Leid) an denen man ihrer Vergänglichkeit wegen nicht hängen soll. Das Gegenteil von Gelassenheit wird in den Nivarana, in den Fünf Hindernissen angesprochen (Anguttara-Nikaya, V 51), die den Geist hemmen und den klaren Blick trüben. Es handelt sich um das vierte Hemmnis, Aufgeregtheit und Gewissensunruhe (uddhacca-kukkucca).
- In der chinesischen Philosophie siehe Konfuzius.
- Bei Platon erscheint als sokratische Tugend die besonnene Gelassenheit (Sophrosyne)
- Zur Stoa siehe Seneca und Mark Aurel.
- Zur Mystik siehe Meister Eckhart.
Dichtung
Berühmt ist der Auftakt von Eduard Mörikes Gedicht "Um Mitternacht"
- Gelassen stieg die Nacht ans Land . . .
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