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Aschenbrödel Hall

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Das Gebäude des Aschenbrödel-Vereins, um 1860 bis 1890 belegt von der deutsch-amerikanischen Musiker-Gesellschaft

Die Aschenbrödel Hall ist ein Gebäude, das in der Lower East Side im Stadtteil Manhattan in New York City liegt. Seine Adresse ist 74 E. 4. Street, in einem Stadtviertel, das einst „Kleindeutschland“ genannt wurde.[1]

Geschichte

Das Gebäude wurde 1873 vom Aschenbrödel-Verein gebaut und als Aschenbrödel Hall bekannt. Der Aschenbrödel Verein wurde 1860 als ein Sozial- und Wohltätigkeitsverband gegründet, dessen Mitglieder vor allem führende Musiker in New York bekannt waren. Am Anfang traf sich der Verein an verschiedenen Orten in Kleindeutschland, ab 1870 hatte der Verein mehr als 300 Mitglieder und brauchte fortan ein richtiges Gebäude. Der in Deutschland geborene Architekt August H. Blankenstein (1830–1914) entwarf das Gebäude.

1892 hatte der Aschenbrödel-Verein bereits 700 Mitglieder und der Verein brauchte wiederum ein größeres Gebäude. Als der Verein nach Yorkville umzog, wurde die Aschenbrödel Hall an den Gesangsverein Schillerbund verkauft. Dieser Verein war bereits 1850 gegründet worden und war nach dem Dichter Johann Friedrich von Schiller benannt.

Als der Gesangverein Schillerbund 1892 die Aschenbrödel Hall gekauft hatte, renovierte er das Gebäude von Grund auf. Die Architekten für diese Veränderungen waren Frederick William Kurtzer und Richard Rohl. Die Hauptfassade wurde mit dekorativen Motiven aus Gusseisen verziert. Die Stilmittel reichten dabei vom Neo-Grec bis zur der deutschen Neorenaissance. Drei Büsten der Musiker Mendelssohn Bartholdy, Mozarts und Beethovens wurden über den Fenstern der zweiten Etage platziert.

1896 verkaufte der Gesangsverein Schillerbund das Gebäude weiter, da auch diesem der Platz darin nicht mehr reichte. Nach dem Verkauf wurde das Gebäude bis 1961 auf verschiedenste Weisen genutzt, unter Anderem waren die Bewohner: ein polnischer Sozialverein namens Newsboys Athletic Club, ein Fleischverpackungsgeschäft und eine Wäscherei.

1961 kaufte die experimental Theatergruppe la Mama das Gebäude. Diese Gruppe ist immer noch dort; sie ist der langfristige Nutzer in der Geschichte des Gebäudes. Seit 1965 betreibt dort der gleichnamige Theaterverein die Aschenbrödel Hall als Off-Broadway-Spielstätte.[2]

2009 wurde die Aschenbrödel Hall von der Landmarks Preservation Commission zu einer Landmarke in New York City erklärt.

Beschreibung

Die Aschenbrödel Hall wurde als vierstöckiges Gebäude gebaut und war mit rotem Ziegeln verkleidet. Die Architektur von August Blankenstein schloss nicht nur Sitzungsräume, sondern auch ein Restaurant, eine Bibliothek, ein Billardzimmer und eine Kegelbahn mit ein.

Einzelnachweise

  1. Gebäude und Architektur
  2. Geschichte der Aschenbrödel Hall

Koordinaten: 40° 43′ 34,8″ N, 73° 59′ 24,7″ W