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Pipecolinsäure

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Strukturformel
Strukturformel der Pipecolinsäure
Allgemeines
Name Pipecolinsäure
Andere Namen
  • (±)​-​Piperidin-​2-​carboxylsäure
  • 2-​Piperidincarboxylsäure
  • Homoprolin
Summenformel C6H11NO2
Kurzbeschreibung

weißes Pulver[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
  • 535-75-1 (D/L)
  • 1723-00-8 (D)
  • 3105-95-1 (L)
  • 4043-87-2 (±)
  • 5107-10-8 (±-Hydrochlorid)
  • 790612-94-1 (D/L-d9)
PubChem 849
Wikidata Q7197255
Eigenschaften
Molare Masse 129,16 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

1,04 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt
Löslichkeit

löslich in Wasser[3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 315​‐​319​‐​335
P: 261​‐​305+351+338[1]
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Pipecolinsäure, auch Piperidin-2-carbonsäure, ist in ihrer natürlichen L-Form eine nichtproteinogene Aminosäure. Sie entsteht aus L-Lysin entweder als Zwischenstufe beim Abbau der Aminosäure oder über α-Desaminierung mit anschließender Cyclisierung und Reduktion.[4]

Vorkommen

Pipecolinsäure wurde in verschiedenen Mikroorganismen[5], Pflanzen und Tieren[6] gefunden. In den Pflanzen hat Pipecolinsäure eine wichtige Rolle als Regulator pflanzlicher Resistenzreaktionen.[7]

Gewinnung und Darstellung

Die Synthese der natürlichen, nicht-proteinogenen racemischen Pipecolinsäure ist seit langem bekannt. Eine Synthesevariante ist die katalytische Reduktion von α-Picolinsäure und anschließende Racemattrennung mittels fraktionierender Kristallisation mit Weinsäure. Das natürlich vorkommende (S)-Enantiomer kann durch unterschiedliche Cyclisierungsreaktionen ausgehend von (S)-Lysin dargestellt. In neuerer Zeit wurden weitere, sowohl diastereoselektive als auch enantioselektive Synthesevarianten beschrieben.[8]

Diagnostik

Bestimmung der Pipecolinsäure bei:

  • neonatalen Anfällen bzw. bei Verdacht auf Pyridoxin-abhängige Epilepsie (Bestimmung mittels Gaschromatographie/Massenspektrometrie)[9]
  • Verdacht auf Zellweger-Syndrom [10]

Einzelnachweise

  1. a b c d e Datenblatt Pipecolinic acid, 98% bei Sigma-Aldrich (PDF).Vorlage:Sigma-Aldrich/Abruf nicht angegeben
  2. Carl L. Yaws: Thermophysical Properties of Chemicals and Hydrocarbons. William Andrew, 2014, ISBN 978-0-323-29060-9, S. 281 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. a b c Shmuel Yannai: Dictionary of Food Compounds with CD-ROM, Second Edition. CRC Press, 2012, ISBN 978-1-4200-8352-1, S. 1602 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. spektrum.de: L-Pipecolinsäure - Lexikon der Biologie, abgerufen am 28. Januar 2016
  5. Gerhard Habermehl, Peter E. Hammann: Naturstoffchemie - Eine Einführung. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-662-08929-3, S. 152 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. H. Michl: Über das Vorkommen von Pipecolinsäure in tierischen Giften. In: Monatshefte für Chemie. 88, 1957, S. 701, doi:10.1007/BF00901355.
  7. dfg.de: DFG GEPRIS - Stoffwechsel und Signaltransduktion des pflanzlichen Immunsignals Pipecolinsäure, abgerufen am 28. Januar 2016
  8. Westerhoff, Ole (2002), Darstellung unnatürlicher α-Aminosäurederivate durch Additionsreaktionen an acyclische und cyclische Imine. Dissertation, Universität Oldenburg. urn:nbn:de:gbv:715-oops-3390
  9. http://www.kup.at/kup/pdf/5526.pdf
  10. http://www.kindernetzwerk.de/images/Krankheitsuebersichten/Krankheitsuebersichten-zellweger-syndrom.pdf