Ford Transit
Der Ford Transit ist ein Kraftfahrzeug, das vom europäischem Zweig der Ford Motor Company hergestellt wird. Es wird seit 1953 produziert und ist als Kastenwagen, Pritschenwagen und Kleinbus erhältlich.
Geschichte
Während der Transit in Großbritannien zum meistgekauften Kleintransporter wurde, belegte er in Deutschland immer nur den zweiten Platz hinter dem VW Bus. Der Transit war größer als sein Dauerkonkurrent, durch den Frontmotor war der Laderaum besser nutzbar als beim VW Bus bis 1990. Dennoch verkaufte er sich in Deutschland erheblich schlechter. Zumindest in den ersten Jahren galt er als laut, wenig robust, verfügte über eine magere Ausstattung und schlechte Federungseigenschaften. Zudem litt sein Image in den 1970er und 1980er Jahren unter dem Vorurteil, dass er - mit Gardinen an den Fenstern - vor allem von türkischen Großfamilien gefahren wurde. Auch erreichte er nie den Kultfaktor des VW Bus; Liebhaber alter Transits sind selten. Doch all diesen Widrigkeiten zum Trotz wurden zahlreiche Exemplare verkauft, die als Arbeitstiere tapfer viele Jahre ihren Dienst taten.
Der fünfmillionste Transit lief am 18. Juli 2005 in Southampton vom Band und wurde einer wohltätigen Organisation gespendet. Der Transit ist seit 40 Jahren das meistverkaufte leichte Nutzfahrzeug in Europa.
Ab Mai 2006 wird es den neuen Transit bei den Ford Händlern geben.
Erste Generation (1953-1965)
-
Transit (1953-1965)
Die erste Generation des Transit wurde ab 1953 in Köln gebaut und anfangs unter dem Namen FK 1000 verkauft. Entwickelt wurde der Transporter von Alfred Haesner, der vorher in Diensten von Volkswagen den VW Bus entwickelt hatte. Im Unterschied zu diesem liegt der Motor des FK 1000 jedoch vorne, wodurch eine durchgehend ebene Ladefläche zur Verfügung steht. Ab 1961 erhält der Wagen die Bezeichnung Taunus Transit. Als Motoren werden 4-Zylinder-Benzinmotoren eigener Fertigung verwendet, der Antrieb erfolgte auf die Hinterräder. Die Produktion der ersten Generation endet 1965.
Zweite Generation (1965-1978)
-
Transit (1971-1977)
-
Transit (1971-1977)
-
Transit (1971-1977) der Bremer Polizei (aufgenommen 1990)
-
Wohnmobil auf Basis Transit-Diesel, sog. "Schweineschnauze"
Die zweite Generation des Transit wurde in England konstruiert und unterscheidet sich deutlich von der ersten. Ursprünglich wurde das Fahrzeug am Standort Langley (Berkshire, England, GB) herstellt, wo im zweiten Weltkrieg der Jagdbomber Hawker Hurricane produziert wurde. Einige Jahre später wurde die Produktion aus Kapazitätsgründen nach Southampton verlagert. Gleichzeitig wurde der Transit auch in Genk (Belgien) produziert.
Eine Verwandtschaft zum VW Bus war nicht mehr erkennbar, zudem war der neue Transit deutlich größer als der VW Bus. Das zulässige Gesamtgewicht betrug bis zu 3,25 t, diese schweren Fahrzeuge erhielten hinten Zwillingsreifen. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger handelte es sich um einen Kurzhauber mit einer ausgeprägten "Schnauze".
In Großbritannien löste der Transit den Ford Thames ab, ein etwas kleineres Fahrzeug, das wirtschaftlich nicht sehr erfolgreich war. Der Transit war in Europa gleich nach der Markteinführung sehr erfolgreich, da er u. a. recht breit war und ein amerikanisches Aussehen hatte. Auch konnte die Konkurrenz nicht mit einem so breiten Angebot an Varianten aufwarten (Pritschenwagen, Kastenwagen, Kleinbus kurzer/langer Radstand usw.). Die Motorisierung erfolgte entweder durch ein Essex V4-Aggregat (Benziner 1.7 und 2.0) oder ein Perkins-Aggregat mit 31 kW (Diesel). Die Hinterräder wurden über eine blattgefederte Starachse angetrieben.
1971 wurde der Transit leicht überarbeitet. Für den Antrieb stehen ab 1972 auch Dieselmotoren zur Verfügung, die allerdings größer sind als die Vergasermotoren, so dass die Front entsprechend angepasst werden muss.
Dritte Generation (1978-1985)
-
Transit (1978-1983)
-
Transit (1978-1983)
-
Transit (1983-1985)
-
Transit (1983-1985)
Mit der dritten Generation stellte Ford 1978 wiederum einen überarbeiteten Transit vor; das Grundprinzip (Kurzhauber) blieb jedoch bestehen. Es wurde die Gestaltung (v. a. die Frontpartie) und die Innenausstattung überarbeitet sowie eine neue Motorisierung eingeführt (Pinto aus dem Cortina statt Essex V4). Außerdem wurde der Essex-V6-Motor leistungsstärker (3.0 l-V6), um das Fahrzeug für Rettungsdienste und Polizei interessanter zu machen. Im Jahr 1981 konnte man das Transit-Clubmobil beim Händler ordern. Markant an diesem Fahrzeug war die Innenausstattung mit hochflorigem Teppich und drehbaren Sitzen sowie Bullaugen für die hintere und tief herunter gezogene große Fenster für die mittlere Sitzgruppe. Zu dem konnte man 7-Zoll-Ronal-Alufelgen auf 245/60x14-Reifen mit Servolenkung oder gar ein Overdrive-Getriebe oder den Zusatzkofferraum für das Dach wählen. Heute haben die meisten Transits Dieselmotoren. Zwischen Benzin- und Dieselfahrzeugen besteht optisch kein Unterschied mehr. 1983 gab es ein leichtes Facelift.
Vierte Generation (1986-2000)
-
Transit (1986-1995)
-
Transit (1986-1995)
-
Transit (1995-2000)
-
Transit (1995-2000)
Die vierte Generation kam 1986 auf den Markt und fiel durch eine gravierende Neugestaltung der Karosserie auf („aus einem Guss“, Motorhaube und Windschutzscheibe hatten den gleichen Anstellwinkel). 1995 erhielt der Transit ein erneutes Facelift sowie einen neuen Benzinmotor (DOHC 16 V vom Pinto).
Fünfte Generation (2000-2006)
-
Transit (2000-)
-
Transit (2000-)
-
Transit als Wohnmobilbasis
Der heutige Transit existiert seit 2000 und wurde in den Vereinigten Staaten entwickelt. Er wirkt sehr kantig. Nun ist optional Front- oder Heckantrieb erhältlich sowie ein Duratorq-Turbodiesel.
Sechste Generation (2006-Heute)
Ab Mai 2005 gibt es die 6. Auflage des in Europa erfolgreichsten Kleintransporter. Äußerlich ähnelt der neue Transit Mercedes Sprinter und VW Crafter. Von Innen ist er nun endlich hochwertig.
Modelle
- 09-B
- 190D
- Blue Bird
- E350 Super Duty
- Econoline minibus (in Deutschland Euroline, bis zu 17 Insassen)
- El Dorado Aerolite
- Krystal
- Metrotrans
- Nugget (Wohnmobil)
- R1114
- VE6
- Wayne
Ford Transit Connect
Seit 2003 bietet Ford unter dem Namen Ford Transit Connect einen Stadtlieferwagen (Hochdachkombi) an, der mit Fahrzeugen wie dem VW Caddy oder dem Renault Kangoo konkurriert. Für das Fahrzeug wurde eine eigene Plattform entwickelt, es ist nicht mit einem anderen Fahrzeug aus dem Lieferprogramm verwandt. Der Connect wird in der Türkei gebaut .