Römische Bürgerkriege
uht hatte.
Das erste Triumvirat
ius Longinus ermordet wurde.
Der Plan der Verschwörer, die Herrschaft des Senats wiederherzustellen, erwies sich aber schon bald als illusorisch. Die Macht in Rom fiel demjenigen zu, der als Imperator die größten und kampfstärksten Legionen zu mobilisieren in der Lage war. Dabei zeigten sich Caesars Großneffe und Erbe Octavian, der spätere Augustus, und die caesarianischen Feldherren Marcus Antonius und Marcus Aemilius Lepidus den Caesarmördern auf Dauer überlegen. Sie bildeten das zweite Triumvirat und beseitigten mittels Proskriptionen rücksichtslos alle innenpolitischen Gegner, u.a. auch Cicero. In der Schlacht von Philippi besiegten Octavian und Antonius 42 v. Chr. die Heere von Cassius und Brutus. Von diesem Zeitpunkt an ging es nicht mehr darum, ob Rom Republik bleiben würde, sondern nur noch darum, was an ihre Stelle treten sollte.
Eine Aussöhnung schien greifbar, als Pompeius' Sohn Sextus Pompeius, der von Sizilien mit seiner Flotte Italien blockierte, 39 v. Chr. im Vertrag von Misenum die Rehabilitation der Proskribierten erreichte, doch bereits im folgenden Jahr flammten die Kämpfe zwischen dem Octavian und Sextus Pompeius wieder auf. Nach der Entscheidung des Konflikts und der Eroberung Siziliens durch Marcus Vipsanius Agrippa im Jahr 36 v. Chr. gelang es Octavian, auch Lepidus politisch kaltzustellen.
Nach dem Sieg über ihre politischen Gegner wuchsen indes die Spannungen zwischen den verbliebenen Triumvirn, und nun lief alles auf eine letzte Auseinandersetzung mit Antonius und der mit ihm verbündeten Königin Kleopatra VII. von Ägypten hinaus. Mit dem Seesieg über Antonius bei Actium im Jahr 31 v. Chr. und der Einnahme Alexandrias im Jahr darauf, sicherte sich Octavian die Alleinherrschaft im Römischen Reich.
Augustus und das Ende der Bürgerkriege

Mit dem Ende der Bürgerkriege war auch das unwiderrufliche Ende der Republik gekommen. Anders als Caesar gelang es Octavian, der vom Senat den Ehrennamen Augustus („der Erhabene“) erhielt, eine neue, dauerhafte Staatsform an ihre Stelle zu setzen: Der Prinzipat war eine verschleierte Monarchie, in der die alten republikanischen Institutionen und Ämter bestehen blieben, der Princeps aber alle entscheidenden Gewalten in seiner Person vereinigte. In seiner Titulatur wurde daher auch dasjenige Amt betont, auf dem die Macht im neu entstandenen Kaiserreich tatsächlich beruhte: das des Imperators.
Noch 100 Jahre nach Augustus beklagte der Geschichtsschreiber Tacitus den Untergang der Republik. Den Römern jener Zeit war der Verlust an politischer Freiheit, die mit dem Prinzipat einherging, also durchaus bewusst. Zu den Gründungsmythen Roms gehörte seit je her die Geschichte von der Vertreibung des letzten der sieben altrömischen Könige durch Lucius Iunius Brutus. Julius Caesar war sein Streben nach dem Königstitel zum Verhängnis geworden. Dass die Römer schließlich dennoch die kaum verhüllte Diktatur eines Einzelnen akzeptierten, war nicht zuletzt die Folge eines ganzen Jahrhunderts der Kriege und der daraus erwachsenen Friedenssehnsucht. Diese wusste Augustus zu befriedigen: Das augusteische Zeitalter war nicht zuletzt der Beginn der Pax Romana – des römischen Friedens.
Quellen
- Plutarch, Große Griechen und Römer (über die Gracchen, Marius und Caesar)
- Sueton, De Vita Caesarum (Leben der Caesaren; über Caesar und Augustus) (Online-Kopien: Latein (Lacius Curtius), Englisch (Lacius Curtius), Deutsch (Google Books))
- Gaius Iulius Caesar, De bello civili (Der Bürgerkrieg) (kommentierte Ausgabe (Latein, Google Books))
- Appian: Bellum Civile. (Online-Kopie (englisch))
Literatur
- Heinz Bellen: Grundzüge der römischen Geschichte. Von der Königszeit bis zum Übergang der Republik in den Prinzipat. Darmstadt 1995.
- Jochen Bleicken: Augustus. Eine Biographie. Berlin 1998.
- Klaus Bringmann: Geschichte der römischen Republik. München 2002.
- Karl Christ: Krise und Untergang der römischen Republik. Darmstadt 2007.
- Michael Crawford: Die Römische Republik. München 1984 (dtv-Geschichte der Antike, Bd. 5).
- Christian Meier: Caesar. Berlin 1982 (mehrere ND).
- Theodor Mommsen: Römische Geschichte. Berlin 1901 (Drittes Buch: Die Revolution; Viertes Buch: Die Begründung der Militärmonarchie, 1. Teil; Fünftes Buch: Die Begründung der Militärmonarchie, 2. Teil). [Klassische, aber veraltete Darstellung.]
- Ronald Syme: Die römische Revolution. Machtkämpfe im antiken Rom. Grundlegend revidierte und erstmals vollständige Neuausgabe, hg. von Christoph Selzer und Uwe Walter, Verlag Klett-Cotta, Stuttgart 2003.
- Christian A. Caroli: Auf dem Weg zum Rubikon. Die Auseinandersetzungen zwischen Caesar und seinen politischen Gegnern 52-49 v. Chr.. Konstanz 2008.