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Langenlipsdorf

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Langenlipsdorf
Koordinaten: 51° 58′ N, 12° 52′ OKoordinaten: 51° 58′ 10″ N, 12° 51′ 43″ O
Höhe: 91 m ü. NN
Fläche: 13,1 km²
Einwohner: 30 (31. Dez. 2006)
Bevölkerungsdichte: 2 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1998
Postleitzahl: 14913
Vorwahl: 033741
Dorfkirche Langenlipsdorf
Dorfblick

Langenlipsdorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Niedergörsdorf im Landkreis Teltow-Fläming des Bundeslandes Brandenburg.

Geschichte

Auf dem Gebiet des Ortes wurden jungslawische und frühdeutsche Funde aus dem 11. und 12. Jahrhundert gefunden. Genaue Forschungen stehen noch aus. Langenlipsdorf wird das erste Mal 1227 erwähnt. Südlich von Langenlipsdorf befand sich Kähnsdorf, erstmals 1216 erwähnt, allerdings fiel es 1383 wüst. Bis 1817 gehörte Langenlipsdorf zur Vogtei oder zum Amt Jüterbog, bis 1872 zum Amt Zinna.

Im Jahr 1577 forderte die Pest 64 Opfer. Im Dreißigjährigen Krieg reduzierte sich die Anzahl der Bauern bis zum Jahr 1637 von 14 auf 9, von 1658 waren fast alle Gehöfte wieder besetzt. Während der Befreiungskriege wurde der Ort geplündert, die Kirche diente als Lazarett. Die Kriegstoten wurden östlich des Ortes in Massengräbern begraben. Diese Äcker konnten lange nicht bestellt werden, es gab zu viele Knochen und Waffenreste. Im Jahre 1875 zerstörte ein Brand 21 Gehöfte, es war der gesamte westliche Teil des Dorfes. Dieser Teil des Dorfes wurde wieder aufgebaut.

Der Ort

Langenlipsdorf liegt 8 Kilometer südlich von Jüterbog und 6 Kilometer südöstlich von Niedergörsdorf. Die Nachbarorte sind Oehna, Hohenahlsdorf (Niederer Fläming) und Zellendorf. Der Ort ist von Landwirtschaft geprägt, im Jahr 1954 wurde eine LPG gegründet.

Die Dorfkirche

In Langenlipsdorf ist die Dorfkirche als Baudenkmale in die Denkmalliste eingetragen.[1]

Die Dorfkirche wurde im zweiten Viertel des 13. Jahrhundert im romanischen Stil erbaut, später erfolgte ein Umbau im neugotischen Stil. Auffällig ist die hohe Qualität des Quadermauerwerkes. Es ist ein Saalbau mit einem quadratischen Chor und einer runden Apsis. Der Westturm wurde 1577 errichtet, er wurde teilweise aus Feldstein, teilweise aus Fachwerk errichtet. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Kirche geplündert. Von 1882 bis 1883 wurde die Kirche renoviert. Am 23. Juni 1882 stürzte der Turm bei Bauarbeiten ein, zwei Arbeiter starben. In den Jahren 1995 bis 1998 wurde die Kirche das letzte Mal renoviert.

Im Inneren befindet sich ein Altaraufsatz aus den Jahren 1715 bis 1716. Der barocke Taufengel stammt aus dem Jahr 1713, Die lebensgroße Schnitzfigur wurde 1934 wiederhergestellt. Die Orgel stamm aus dem Jahr 1883 und wurde in G. A. Friedrich aus Wittenberg erstellt. Hinter dem Altar befindet sich eine Einbaumtruhe aus dem Spätmittelaltar. Hier wurde wohl die Barschaft der Kirche aufbewahrt.

Literatur

  • Denkmale in Brandenburg, Landkreis Teltow-Fläming, Teil 1: Stadt Jüterbog mit Kloster Zinna und Gemeinde Niedergörsdorf, Marie-Luise Buchinger und Marcus Cante, Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms am Rhein 2009, ISBN 3-88462-154-8, Seite 393-397

Belege

  • Statistisches Jahrbuch 2006 - Landkreis Teltow-Fläming PDF
  1. Denkmalliste des Landes Brandenburg: Landkreis Teltow-Fläming (PDF). Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum