Demokratische Volkspartei
Die Demokratische Volkspartei (DVP), nicht zu verwechseln mit der Deutschen Volkspartei, ist heute unter dem Namen FDP/DVP der Landesverband Baden-Württemberg der FDP.
Geschichte
Deutsches Reich
Die DVP wurde im Königreich Württemberg in den 1860er-Jahren gegründet und war der Zusammenschluss vieler demokratischer Revolutionäre von 1848. Sie war lange die bestimmende politische Kraft im "Ländle". Bei der Gründung der Deutschen Demokratischen Partei (1919) schlossen sich die "Demokraten", wie sie von der Bevölkerung nur genannt wurden, dieser linksliberalen Partei an und wurden deren Württemberger Landesverband. 1933 löste sie sich auf Druck der Nationalsozialisten auf, um einem Verbot zuvorzukommen.
Bundesrepublik Deutschland
1945 wurde die DVP von liberalen Persönlichkeiten wie Theodor Heuss und Reinhold Maier wiedergegründet. Sie beteiligte sich 1948 an der Gründung der FDP in Heppenheim und ist seither deren Landesverband, erst in Württemberg-Baden und Württemberg-Hohenzollern, nach Gründung des Landes Baden-Württemberg unter der Bezeichnung FDP/DVP im gesamten Südweststaat. Mit Reinhold Maier (in Württemberg-Baden und Baden-Württemberg) stellte die DVP den einzigen liberalen Ministerpräsidenten in der Bundesrepublik Deutschland. Die DVP ist der einzige FDP-Landesverband, der noch nie an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert ist.
Derzeitige Vorsitzende ist die Bundestagsabgeordnete Birgit Homburger.
Wahlergebnisse
Bundestagswahlergebnisse in Baden-Württemberg
- 1949: Württemberg-Baden: 18,2% - 7 Sitze / Württemberg-Hohenzollern: 15,3% - 1 Sitz
- 1953: 12,7% - 9 Sitze
- 1957: 14,4% - 11 Sitze
- 1961: 16,6% - 12 Sitze
- 1965: 13,1% - 10 Sitze
- 1969: 7,5% - 6 Sitze
- 1972: 10,2% - 8 Sitze
- 1976: 9,1% - 7 Sitze
- 1980: 12,0% - 9 Sitze
- 1983: 9,0% - 7 Sitze
- 1987: 12,0% - 9 Sitze
- 1990: 12,3% - 10 Sitze
- 1994: 9,9% - 8 Sitze
- 1998: 8,8% - 7 Sitze
- 2002: 7,8% - 6 Sitze
- 2005: 11,9% - 9 Sitze
Landtagswahlen
Württemberg-Baden
Württemberg-Hohenzollern
- 1947: 17,7% - 11 Sitze
Baden-Württemberg
- 1952: 18,0% - 23 Sitze
- 1956: 16,6% - 21 Sitze
- 1960: 15,6% - 18 Sitze
- 1964: 13,1% - 14 Sitze
- 1968: 14,4% - 18 Sitze
- 1972: 8,9% - 10 Sitze
- 1976: 7,8% - 9 Sitze
- 1980: 8,3% - 10 Sitze
- 1984: 7,2% - 8 Sitze
- 1988: 5,9% - 7 Sitze
- 1992: 5,9% - 8 Sitze
- 1996: 9,6% - 14 Sitze
- 2001: 8,1% - 10 Sitze
Literatur
- Paul Rothmund, Erhard R. Wiehn, Die FDP/DVP in Baden-Württemberg und ihre Geschichte, Stuttgart 1979.
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