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Mühlburg (Burg)

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Mühlburg

Die Mühlburg ist die älteste Burg der Drei Gleichen.

Geschichte

Im Jahre 704 schenkte der thüringische Herzog Hedan II. das Castello Mulenberge zusammen mit Gütern in Mulenberge (Mühlberg), Arnestati (Arnstadt) und Monhora (Ohrdruf) dem Missionar und Bischof Willibrord von Utrecht. Ob dieses (fränkische) Kastell bereits auf der Stelle der heutigen Mühlburg stand, ist nicht gesichert, zumal es sich dabei noch keineswegs um eine gemauerte Anlage handelte. Wahrscheinlich reicht deren Vorgeschichte bis in die Zeit des Thüringer Königreiches und dessen Unterwerfung im Jahre 531 durch die Franken zurück.

1088 belagerte Kaiser Heinrich IV. die Burg, gleichzeitig die auf der anderen Talseite liegende Burg Gleichen - allerdings ohne Erfolg.

1130 gelangte die Burg als Teil des Erbes des im Mannesstamm erloschenen Grafengeschlechts von Weimar-Orlamünde zusammen mit Burg Gleichen in den Besitz des Erzbistums Mainz, welche mit der Mühlburg das Adelsgeschlecht der Meinharde belehnen.

Die Meinharde, welche sich ab da Grafen von Mühlburg nannten, erwarben 1220 die benachbarte Wachsenburg. Sie starben 1242 mit Meinhard III. aus, und Mainz zog das erledigte Lehen ein.

1310 starteten die Erfurter einen - allerdings ebenfalls vergeblichen - Angriff auf die Burg und kauften dann die Burg 1355. Sie wurde daraufhin zu einem festen Bollwerk ausgebaut und diente bis 1590, als das Amt Mühlberg an Sachsen-Weimar überging, der Sicherung der Erfurter Handelswege (Kupferstraße).

1592 erwirbt der Herzog von Weimar die Burg und verkaufte sie wieder 1635 an den Herzog von Altenburg.

1665 übernahm wiederum Mainz das Amt mit der inzwischen stark verfallenen Burg, bevor 1815 die gesamte Enklave an das Königreich Preußen gelangte.

Von 1903 bis 1907 wird der Bergfried zu einem Aussichtsturm ausgebaut und mit einem Zinnenkranz versehen.

Seit 1970 wird die Burg durch die Mühlberger Bürger allmählich wieder instand gesetzt. Heute beherbergt die Burg ein kleines Museum und kann wieder besichtigt werden.

Einige Berühmtheit erhielt die Mühlburg durch Gustav Freytag, der seinen Roman Das Netz der Zaunkönige aus der Romanreihe Die Ahnen auf der Burg handeln ließ. Die Mühlburg spielte allerdings in der Geschichte Thüringens nie eine bedeutende Rolle war auch nicht im Besitz eines "Geschlechts", das sich wie die "Zaunkönige" in einen Streit mit dem deutschen König einlassen konnte. Heute erinnert der Gustav-Freytag-Wanderweg, der die drei Burgen der [Drei Gleichen]] miteinander verbindet, an den Dichter.

Beschreibung

Man betritt die Burg von Süden, vom Bergrücken zwischen der Mühlburg und der Wachsenburg her. Man betritt eine Holzbrücke über den die Burg umlaufenden Halsgraben, der ein Teil des Wallgrabens ist, der mit seinen Ausmaßen zu den mächtigsten seiner Art in Thüringen zählt. Hinter dem Halsgraben trifft man auf die Reste der Zwingermauer, dann auf die Ringmauer und die Mauer der Kernburg. Über allem thront der Bergfried. Die Staffelung über 4 Hindernisse machte es möglichen Angreifern recht schwer und stellte für damalige Verhältnisse für eine stark befestigte Burg im 13. Jh. wehrtechnisch das Modernste dar, was die Zeit zu bieten hatte. Das Torhaus als Teil der Zwingermauer ist heute nur noch in Resten erhalten. Innerhalb der Kernmauer stellt der Besucher fest, dass die Burg auf gewachsenem Fels errichtet ist. Hierdurch war ein Unterminieren der Burg fast unmöglich.

Die hohe und aufwendige Verteidigungstechnik sparte im Übrigen Personalkosten für die Verteidigung der Burg.

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