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Einen Vogel haben

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Der abwertende umgangssprachliche Ausdruck einen Vogel haben bezieht sich wahrscheinlich auf einen alten Volksglauben, nach dem sich in den Köpfen von Geisteskranken kleine Tiere, wie Vögel, eingenistet haben.

Im heutigen Sprachgebrauch wird jemand, der einen Vogel hat, nicht ernst genommen. Die Verwendung im Sinne von echter Geisteskrankheit ist hingegen unüblich.

Einen Vogel zeigen

Um einem Individuum zu zeigen, dass man es nicht ernst nimmt, wird oft die beleidigende Geste einen Vogel zeigen verwendet. Dabei tippt man sich mit dem Zeigefinger gegen die eigene Schläfe.

Vermutlich rührt diese Geste daher, dass man auf den vermeintlichen Vogel zeigt, wobei jedoch nicht der eigene Vogel gemeint ist, sondern im Übertragenen der Vogel im Kopf des Anderen. Auch hier spielt der Glaube, dass Tiere und insbesondere Vögel eine Geisteskrankheit verursachen können, die entscheidende Rolle. Strafrechtlich gilt die Geste als Beleidigung.

Einen toten Vogel in der Tasche haben

Dies ist eine etwas derbe Umschreibung für die Beschreibung des Geruchs nach einer abgelassenen Blähung. Ein fauler, weil toter Vogel stinkt und der Nutzer dieser Wendung möchte dies damit andeuten.

Literatur

  • Quelle für die Redewendungen: Duden 11, 1992, 769