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Schwäbische Eisenbahn

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Die Schwäbische Eisenbahn bezeichnet die erste durchgehende Eisenbahnstrecke von Stuttgart nach Friedrichshafen. Sie wurde vorallem durch ein gleichnamiges Volkslied deutschlandweit bekannt. Das Lied wurde auch gesungen von Willy Reichert (hier als wave-Datei 749kB).

Die "Schwäbische Eisenbahn" verläuft von Stuttgart über Plochingen auf der Filstalbahn und folgt dann ab Ulm der Südbahn bis zum Bodensee.

Bereits ab 1. Juni 1850 war diese Strecke der Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen (K.W.St.E.) durchgehend befahrbar. Die Bewältigung des Albtraufs bei Geislingen an der Steige durch die 'Geislinger Steige' galt zu der damaligen Zeit als technische Meisterleistung. Ziel waren die Anbindung des 1815 neu zum Königreich hinzugekommenen Gebiets von Oberschwaben an das alte Württemberg sowie die Förderung der Industrialisierung. Anders als in den meisten anderen deutschen Ländern wurde hier die Eisenbahn nicht von privaten Gesellschaften, meist Aktiengesellschaften, sondern vom Staat finanziert.

Stationen im Lied

Datei:Schwaebische-eisenbahn1.jpg
Ansichtskarte Schwäbische Eisenbahn ca. 1920

Der Bahnhof Durlesbach liegt südlich von Bad Waldsee bei Reute, also geographisch vor Meckenbeuren, er wurde im Lied des Reims wegen vorgezogen.

Da in Durlesbach heute kaum Fahrgäste ein- und aussteigen, wurde der Bahnhof schon vor Jahren geschlossen. Heute wird das Gebäude von einem örtlichen Verlag genutzt. Freunde der Schwäbischen Eisenbahn haben auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände ein Abstellgleis mit einer Dampflok und zwei Wagen montiert. Hinten, am letzten Wagen, versucht ein (Bronze-) Bäuerle seinen Geißbock an den Zug zu binden. Der Condukteur (Schaffner) und die Bäuerin schauen seinem Vorhaben zu.
Quelle mit Foto: Mit Dietz Werner Steck von Reute nach Durlesbach

Lied

Melodie


Das Lied von der Schwäbischen Eisenbahn

1. Auf de' schwäb'sche Eisebahne
Gibt's gar viele Haltstatione:
Schtuagart, Ulm, and Biberach,
Mekkabeure, Durlesbach.
|: Trulla, trulla, trulla-la, :|
Schtuagart, Ulm, and Biberach,
Mekkabeure, Durlesbach.

2. Auf de schwäb'sche Eisebahne
Gibt's au viele Restauratione,
Wo mer ess' und trinka ka',
Alles, was der Maga ma'.
|: Trulla, trulla, trulla-la, :|
Wo mer ess' und trinka ka',
Alles, was der Maga ma'.

3. Auf de schwäbsche Eisebahne
Braucht ma keine Postillone.
Was uns sonst das Posthorn blies,
Pfeifet jetzt die Lokomotiv.
|: Trulla, trulla, trulla-la, :|
Was uns sonst das Posthorn blies,
Pfeifet jetzt die Lokomotiv.

4. Auf de schwäbsche Eisebahne
Könne Küh' und Ochse fahre,
D'Studente fahre erste Klass,
S'mache das halt nur zum Spaß.
|: Trulla, trulla, trulla-la, :|
D'Studente fahre erste Klass,
S'mache das halt nur zum Spaß.

5. Auf de schwäb'sche Eisebahne
Dürfet Küh' und Ochse fahre.
Büeble, Mädle, Weib, und Ma,
Kurzum alls, was zahla ka.
|: Trulla, trulla, trulla-la, :|
Büeble, Mädle, Weib, und Ma,
Kurzum alls, was zahla ka.

6. Wenn e Glöckle tut erklinge,
Tän glei älle z'samma springe.
Älles, was e Karte hot,
Möcht jetzt mit dem Bahnzug fort.
|: Trulla, trulla, trulla-la, :|
Älles, was e Karte hot,
Möcht jetzt mit dem Bahnzug fort.

7. Männer, die im G'sicht ganz bärtig,
Schreiet laut: "Jetzt ist es fertig"
Springet in die Wage nei,
Machet Löchle in d'Karte nei.
|: Trulla, trulla, trulla-la, :|
Springet in die Wage nei,
Machet Löchle in d'Karte nei.

8. Auf de schwäb'sche Eisebahne
Wollt emol e Bäuerle fahre,
Geht an d'kass' und lupft de Hut:
"E Billettle, send so gut!"
|: Trulla, trulla, trulla-la, :|
Geht an d'kass' und lupft de Hut:
"E Billettle, send so gut!"

9. Eina Bock hat er gekaufet
Und daß er ihm net entlaufet,
Bindet ihn der gute Ma,
Hinte an de Wage na.
|: Trulla, trulla, trulla-la, :|
Bindet ihn der gute Ma,
Hinte an de Wage na.

10. "Böckle, tu no wacker springe.
Z'fresse werd i dir scho bringe."
Also schwätz der gut Ma',
Zündt' sei Maserpfeifle a'.
|: Trulla, trulla, trulla-la, :|
Also schwätz der gut Ma',
Zündt' sei Maserpfeifle a'.

11. "Böckle, tue nuer woidle springe,
's Fresse wer' i dir scho bringe."
Zündt sei stinkichs Pfeifle a,
Hockt si zu sei'm Weible na.
|: Trulla, trulla, trulla-la, :|
Zündt sei stinkichs Pfeifle a,
Hockt si zu sei'm Weible na.

12. Wia der Zug no wieder staut,
D'r Bauer noch sei'm Böckle schaut,
Find't er bloß no Kopf und Seil
An dem hintre Wagedoil.
|: Trulla, trulla, trulla-la, :|
Find't er bloß no Kopf und Seil
An dem hintre Wageteil.

13. 's packt de Baure a Baurezore,
Packtt de Geißbock bei de Ohre,
Schmeißt en, was er schmeiße ka,
Dem Konduktör an 'n Ranza na.
|: Trulla, trulla, trulla-la, :|
Schmeißt en, was er schmeiße ka,
Dem Konduktör an 'n Ranza na.

14. "So, jetz kannsch de Schade zahle,
Warum bisch so schnell au gfahre!
Du alloi bisch schuld do dra,
Daß i d' Goiß verlaure ha!"
|: Trulla, trulla, trulla-la, :|
Du alloi bisch schuld do dra,
Daß i d' Goiß verlaure ha!"

15. Des isch des Lied von sellem Baure,
Der de Geißbock hat verlaure.
Geißbock und sei traurigs Ende':
Himmel Schtuegart Sapperment.
|: Trulla, trulla, trulla-la, :|
Geißbock und sei traurigs Ende':
Himmel Schtuegart Sapperment.

16. So jetzt wär des Liedle g'songe,
Hot's euch reacht in d'Aure klonge,
Stoßet mit de Gläser a',
Aufs Wohl der schwäb'sche Eise'bahn.
|: Trulla, trulla, trulla-la, :|
Stoßet mit de Gläser a',
Aufs Wohl der schwäb'sche Eise'bahn.
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Literatur

Auf der schwäb'schen Eisenbahn aus dem DLW-Verlag
Reihe: Landeskundliche Kinderbücher
Von Katja Moser-Zours und Andrea Liebers 2002
28 Seiten mit 15 Zeichnungen in Farbe , Format 21,2 x 26,5 cm, kartoniert.
Euro 12,80 / [ISBN 3871814776]