Hugo Borst
Hugo Borst (* 13. Januar 1881 in Göppingen; † 20. Oktober 1967) war ein deutscher Kaufmann, privater Kunstsammler und Kunstmäzen. Lange Zeit war er kaufmännischer Direktor der Robert Bosch GmbH Stuttgart.
Borst unterhielt als privater Kunstsammler in Stuttgart die eigene öffentliche Galerie „Künstlerhaus Sonnenhalde“. Von der Eröffnung dieser Galerie am Gähkopf 3 im Stuttgarter Norden im Jahr 1931 an bis zu seinem Tode 1967 machte er über 600 Skulpturen und Gemälde der Öffentlichkeit zugänglich. Während des Nationalsozialismus hielt Hugo Borst mit großem Mut Werke verfemter Künstler wie z. B. Rudolf Schlichter für die Öffentlichkeit zugänglich. Von 1946 bis 1961 diente die Galerie als Ausweichquartier für den Württembergischen Kunstverein Stuttgart, der hier seine ersten Ausstellungen nach dem Krieg veranstaltete. Künstlerisch galt Borsts Interesse vor allen Dingen dem deutschen Expressionismus und der französischen Moderne. Als Mäzen förderte er junge Talente wie Adolf Hölzel, Oskar Schlemmer, Willi Baumeister, Reinhold Nägele und Jakob Wilhelm Fehrle. Borsts Sammlung von Werken dieser Künstler repräsentiert den wichtigen Beitrag Stuttgarts zur klassischen Moderne.
Neben seiner Kunstsammlertätigkeit übernahm Hugo Borst leitende Funktionen in Stuttgarter Kulturinstitutionen. Von 1927 bis 1948 hatte er den Vorsitz des Stuttgarter Galerievereins, den Freunden der Staatsgalerie Stuttgart, inne. Zu seinem 75. Geburtstag im Jahr 1956 wurde Borst vom Bundespräsidenten Theodor Heuss mit dem Großen Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Diese Würdigung galt einerseits seinen herausragenden Verdiensten, die er sich um die Kunstkultur in Stuttgart erworben hatte. Andererseits wurde mit dem Verdienstkreuz die große Unternehmerpersönlichkeit Hugo Borst geehrt. Im Alter von 19 Jahren trat Borst in die Firma seines Onkels Robert Bosch ein. Der Aufstieg der Personengesellschaft Robert Bosch vor dem 1. Weltkrieg zu einem hoch bedeutenden internationalen Brancheunternehmen ist ohne Hugo Borst nicht vorstellbar. Seine private Kunstsammlung ging nach seinem Tode nahezu vollständig an die Staatsgalerie Stuttgart über, in der es einen eigenen Hugo Borst Saal gibt.
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Personendaten | |
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NAME | Borst, Hugo |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kaufmann, privater Kunstsammler und Kunstmäzen |
GEBURTSDATUM | 13. Januar 1881 |
GEBURTSORT | Göppingen |
STERBEDATUM | 20. Oktober 1967 |