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Todesstrafe in den Vereinigten Staaten

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Das Bestehen der Todesstrafe in den Vereinigten Staaten ist eines der national wie international kontroversesten Themen des Rechtssystems der Vereinigten Staaten. Ihre Vollstreckung obliegt ebenso wie ihre Verhängung in den allermeisten Fällen den Bundesstaaten, da der Bund allein in Fragen der Militärgerichtsbarkeit sowie in wenigen Strafangelegenheiten nach Bundesrecht über strafrechtliche Kompetenzen verfügt. Durch ein landesweites Vollstreckungsmoratorium wurden zwischen 1967 und 1976 keine Hinrichtungen vorgenommen.

Exekutionen in den USA seit 1976
Justiz Exekutionen
seit 1976
[1]
(13. Mai 2015)
aktuell zum Tode verurteilte Gefängnisinsassen[2]
(1. Januar 2015)
Letztmalige Anwendung der Todesstrafe
Texas 525 276 2015
Oklahoma 112 49 2015
Virginia 110 8 2015
Florida 90 403 2016
Missouri 83 35 2015
Georgia 57 87 2015
Alabama 56 198 2013
Ohio 53 145 2014
North Carolina 43 158 2003
South Carolina 43 45 2011
Arizona 37 124 2014
Louisiana 28 85 2010
Arkansas 27 34 2005
Mississippi 21 48 2012
Indiana 20 14 2009
Delaware 16 17 2012
Kalifornien 13 743 2006
Nevada 12 77 2006
Illinois 12 0 1999
Utah 7 9 2010
Tennessee 6 73 2009
Maryland 5 0* 2005
Washington 5 9 2010
Pennsylvania 3 188 1999
Bundesregierung der Vereinigten Staaten 3 63
Kentucky 3 35 2008
Montana 3 2 2006
Nebraska 3 0 1997
Idaho 3 11 2012
South Dakota 3 3 2012
Oregon 2 36 1997
Connecticut 1 0 2005
Colorado 1 3 1997
New Mexico 1 2* 2001
Wyoming 1 1 1992
Kansas 0 10 -
Streitkräfte der Vereinigten Staaten 0 6
New Hampshire 0 1 -
Vereinigte Staaten
insgesamt
1.408 3.019**
momentan keine Todesstrafe: Alaska, Connecticut, Hawaii, Illinois, Iowa, Maine, Maryland, Massachusetts, Michigan, Minnesota, Nebraska, North Dakota, New Mexico, Rhode Island, Vermont, West Virginia, Wisconsin, District of Columbia, Puerto Rico, New Jersey, New York.

In Oregon gilt seit November 2011 ein unbefristetes Moratorium.[3]

Der Gouverneur von Washington, Jay Inslee, verhängte ein Moratorium über die Vollstreckung der Todesstrafe in dem von ihm regierten US-Bundesstaat bis zum Ende seiner Amtszeit 2017.[4]

* New Mexico hat die Todesstrafe im März 2009 abgeschafft, allerdings nicht rückwirkend, deshalb verbleiben zwei Insassen in der Todeszelle. Im Bundesstaat Maryland wurde die Todesstrafe im Mai 2013 abgeschafft, da auch dieses Gesetz nicht rückwirkend wirksam ist, verbleiben 4 Insassen in der Todeszelle. Diese wurden am 21. Januar 2015 von Martin O’Malley begnadigt. [5]
** Mehrere Gefangene wurden in mehr als einem Staat zum Tode verurteilt, so dass die Gesamtzahl niedriger ist als die Summe der Zahlen der einzelnen Staaten.


Jahr Anzahl verhänger
Todesurteile
[6]
(11. Januar 2016)
1998 295
1999 279
2000 223
2001 153
2002 166
2003 151
2004 138
2005 140
2006 123
2007 126
2008 120
2009 118
2010 114
2011 85
2012 82
2013 83
2014 73
2015 49
Staat Exekutionen in den USA von 1680 bis 1976[7]
Virginia 1.277
New York 1.130
Pennsylvania 1.040
Georgia 950
North Carolina 784
Texas 755
Kalifornien 709
Alabama 708
South Carolina 641
Louisiana 632
Arkansas 478
Ohio 438
Kentucky 424
New Jersey 361
Mississippi 351
Illinois 348
Massachusetts 345
Tennessee 335
Florida 314
Maryland 309
Missouri 285
West Virginia 155
Oklahoma 132
Indiana 131
Connecticut 126
Oregon 122
Washington, D.C. 118
Washington 105
Arizona 104
Colorado 101
New Mexico 73
Montana 71
Minnesota 66
Delaware 62
Nevada 61
Kansas 57
Rhode Island 52
Hawaii 49
Iowa 45
Utah 43
Nebraska 34
Idaho 26
Vermont 26
New Hampshire 24
Wyoming 22
Maine 21
South Dakota 15
Michigan 13
Alaska 12
North Dakota 8
Wisconsin 1
Vereinigte Staaten
insgesamt
14.489

Geschichte

Die britischen Kolonien in Nordamerika verhängten bereits kurze Zeit nach ihrer Gründung die Todesstrafe. Die erste bekannte Hinrichtung war 1608 die von Kapitän George Kendall, welcher der Spionage für Spanien angeklagt worden war. Die erste Frau wurde 1632 hingerichtet. Allerdings waren seitdem weniger als drei Prozent der Hingerichteten weiblich. Seit Beginn der amerikanischen Kolonialzeit bis 1996 wurden etwa 20.000 Menschen hingerichtet, davon 400 Frauen, von denen wiederum 27 der Hexerei für schuldig befunden worden waren.[8]

Ab 1834 begann man, Hinrichtungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu vollziehen. Die letzte öffentliche Hinrichtung fand allerdings erst am 14. August 1936 in Owensboro (Kentucky) statt, als der 22-jährige Afroamerikaner Rainey Bethea vor etwa 20.000 Zuschauern gehängt wurde.

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde in Wisconsin und Michigan die Todesstrafe abgeschafft. 1888 wurde der elektrische Stuhl als Alternative zu den bisher gängigen Methoden des Erschießens und Hängens eingeführt. Von 1924 an gab es in einigen Bundesstaaten als weitere „moderne“ Vollstreckungsmethode die Gaskammer.

Im 20. Jahrhundert gab es mehrere Fälle mit politischem Hintergrund, die großes Aufsehen erregten und die Öffentlichkeit polarisierten: die Todesurteile gegen Sacco und Vanzetti sowie gegen das Ehepaar Ethel und Julius Rosenberg. 1935 erreichte die Zahl der Hinrichtungen mit 199 ihren Höhepunkt.

Um das Jahr 1960 tendierte die öffentliche Einstellung allmählich gegen die Todesstrafe. Viele verbündete Nationen hatten die Todesstrafe entweder ganz abgeschafft oder eingeschränkt, und auch in den Vereinigten Staaten verminderte sich die Zahl der Hinrichtungen. In den Jahren um 1940 fanden noch 1289 Hinrichtungen statt, zehn Jahre später waren es noch 715, und die Zahl fiel weiter auf 191 von 1960 bis 1967. Laut einer Umfrage im Jahre 1966 befürworteten zu dieser Zeit nur noch 42 Prozent der amerikanischen Bevölkerung die Todesstrafe. Es wurde diskutiert, ob Menschen willkürlich zum Tode verurteilt werden durften.

Nach der Hinrichtung von Luis Jose Monge in der Gaskammer des Staates Colorado am 2. Juni 1967 kam es zu einem USA-weiten faktischen Vollstreckungsmoratorium, da mehrere Fälle über die grundsätzliche Zulässigkeit beim Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten vorlagen. 1972 kam der Fall Furman gegen Georgia vor den Obersten Gerichtshof. Furman argumentierte, die Todesstrafe werde willkürlich und je nach Laune verhängt und verletze den 8. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten, der jeder Person Schutz vor grausamer und ungewöhnlicher Strafe gewährt. Die Obersten Richter urteilten, dass eine Strafe „grausam und ungewöhnlich“ sei, wenn sie dem Verbrechen nicht angemessen sei, wenn sie willkürlich verhängt werde, wenn sie den öffentlichen Gerechtigkeitssinn verletze und wenn sie nicht wirksamer sei als eine andere harte Strafe. Die Richter gaben Furman schließlich Recht, dass die Todesstrafe grausam und ungewöhnlich sei und den 8. Zusatzartikel verletze. Am 29. Juni 1972 erklärte der Oberste Gerichtshof 40 Todesstrafengesetze für nichtig, setzte die Todesstrafe im ganzen Land aus und wandelte die Todesurteile von 629 Gefangenen in lebenslängliche Haftstrafen um.

Die Bundesstaaten überarbeiteten ihre Todesstrafengesetze, um Willkür bei der Verhängung eines Todesurteils auszuschließen. Es wurden Richtlinien festgelegt, die es einem Richter oder den Geschworenen ermöglichen, erschwerende oder strafmildernde Faktoren zu berücksichtigen. Weiterhin wurden zwei unterschiedliche Phasen der Gerichtsverhandlung eingeführt – eine, in der über Schuld oder Nichtschuld des Angeklagten entschieden wird, und eine zweite, in der im Falle eines Schuldspruchs die Höhe der Strafe bestimmt wird. Außerdem wurden automatische Rechtsmittel festgelegt, nach denen Urteil und Strafe in der Berufung noch einmal geprüft werden können. 1976 wurde die Todesstrafe wieder in Kraft gesetzt.

Von Juli 1967 bis Dezember 1976, also neuneinhalb Jahre lang, fanden in den USA keine Vollstreckungen von Todesurteilen statt. Die Hinrichtungen wurden am 17. Januar 1977 wiederaufgenommen. Gary Gilmore wurde im Staatsgefängnis Utah durch ein Peloton exekutiert. Am 7. Dezember 1982 wurde mit Charlie Brooks in Texas erstmals ein Verurteilter per Giftspritze getötet. Am 2. Dezember 2005 wurde in den USA Kenneth Lee Boyd als der 1000. Häftling seit Wiedereinführung der Todesstrafe hingerichtet.

Laut Meinungsumfragen des Gallup-Instituts bewegte sich die Zustimmungsrate der Bevölkerung zur Todesstrafe im Zeitraum 1985 bis 2007 zwischen 64 und 80 Prozent, im Oktober 2007 lag sie bei 69 Prozent. Wird bei der Fragestellung explizit die Alternative der lebenslangen Freiheitsstrafe ohne Bewährungsmöglichkeit angeboten, sinken die Werte auf 47 bis 54 Prozent.[9]

Nach Angaben von Amnesty International wurden im Zeitraum von 1900 bis 1985 in den USA 350 Menschen zum Tode verurteilt, deren Unschuld später bewiesen wurde. Bei 23 von ihnen wurde erst postum die Unschuld festgestellt.[10] Bis 2007 wurden in den USA insgesamt 15 Todeskandidaten aufgrund neuer DNA-Beweise freigesprochen.[11]

Die Todesstrafe ist in den USA ausgesprochen kostenintensiv. Eine Studie aus dem Jahr 2011 kam am Beispiel Kaliforniens zu dem Schluss, dass seit der Wiedereinführung der dortigen Todesstrafe 1978 insgesamt Mehrkosten in Höhe von mehr als 4 Mrd. US$ entstanden waren. Dies entsprach Kosten von 308 Millionen US$ für jede der im Untersuchungszeitraum durchgeführten 13 Hinrichtungen.[12]

Im Oktober 2009 schlossen die USA und die Europäische Union ein neues Auslieferungs- und Amtshilfeabkommen ab, demzufolge durften Gefangene aus einem EU-Land nur dann ausgeliefert werden, wenn ihnen in den Vereinigten Staaten nicht die Todesstrafe droht. Das Abkommen trat im Februar 2010 in Kraft.[13]

Aktuelle Situation

Seit der erneuten Einführung der Todesstrafe 1976 wurde sie in 19 von 50 Bundesstaaten und im District of Columbia wieder abgeschafft, zuletzt in Nebraska im Mai 2015.[14] In mehreren Bundesstaaten wird sie nicht mehr vollstreckt. Doch können Bundesgerichte auch in Bundesstaaten, die selbst die Todesstrafe abgeschafft haben, in Fällen, in denen bundesweit geltende Strafbestimmungen anwendbar sind (federal crimes), die Todesstrafe verhängen, so zuletzt 2015 in Boston (Massachusetts) gegen Dschochar Zarnajew wegen des Anschlags auf den Boston-Marathon. Auch der Bombenattentäter von Oklahoma City, Timothy McVeigh, wurde durch ein Bundesgericht verurteilt.

2015 wurden noch 28 Menschen in den USA hingerichtet (13 in Texas (46 %), 6 in Missouri, 5 in Georgia = 85 %), das ist der niedrigste Wert seit 1991 als 14 Menschen hingerichtet wurden.[15] Die Zahl der ausgesprochenen Todesurteile ist ebenfalls gesunken auf 49 (2014 waren es noch 73)[16] Sechs zum Tod Verurteilte seien 2015 für unschuldig erklärt worden. [16]

2014 wurden noch 35 Menschen in den USA hingerichtet. (10 in Texas, 10 in Missouri und 8 in Florida = 80 Prozent).[14] 2014 wurden in Texas elf Todesurteile verhängt worden (34 waren es durchschnittlich in den 1990ern.), in Virginia (wie auch 2013) gar keine (6 in den 1990ern), 14 Menschen wurden in Kalifornien, 11 in Florida zum Tode verurteilt. [17]

Von 2005 bis 2015 haben 26 Bundes-Staaten die Todesstrafe mindestens einmal vollstreckt. Von 2011-2015 waren es noch 14. Im Jahre 2013 waren es neun, 2014 sieben und 2015 noch sechs Bundes-Staaten, die die Todesurteile vollstreckt haben. Dabei haben Texas (84), Oklahoma (21) und Florida (23) von 2010-2015 die Todesstrafe durchgehend angewendet. Ohio (20) und Arizona (14) von 2010-2014. Missouri (19), Georgia (14), Alabama (12) und Mississippi (11) haben im Zeitraum von 2010-2015 ebenfalls relativ viele Urteile vollstreckt.

Am 16. April 2008 entschied der Oberste Gerichtshof im Fall Baze v. Rees grundsätzlich über die Zulässigkeit der Hinrichtung mittels tödlicher Injektion und erklärte sie für verfassungskonform. Die Kläger, zwei Todeskandidaten aus Kentucky, hatten geltend gemacht, diese sei eine „grausame und ungewöhnliche Bestrafung“ und verstoße somit gegen den achten Zusatzartikel (Amendment) der Verfassung der Vereinigten Staaten.

Obwohl die Todesstrafe als solche nicht zur Entscheidung stand, fand das Verfahren angesichts der Tatsache, dass die Giftspritze in 37 von 38 die Todesstrafe vollstreckenden Bundesstaaten als Haupthinrichtungsmethode angewandt wird, große Beachtung und löste eine Debatte über mögliche Alternativen aus. Nachdem der Supreme Court im September 2007 entschieden hatte, dass er sich des Falles annehmen wird, wurden alle Hinrichtungen in den USA ausgesetzt. Nach der Entscheidung wurden sie wiederaufgenommen, zuerst am 6. Mai 2008 in Georgia mit der Vollstreckung des Todesurteils gegen William Earl Lynd.

Im März 2013 hob ein Berufungsgericht in San Francisco die am 18. Januar 1991 verhängte Todesstrafe gegen Debra Milke auf. Milke war dafür verurteilt worden, 1989 zwei Männer angestiftet zu haben, ihren vier Jahre alten Sohn zu erschießen; sie hatte immer ihre Unschuld beteuert. Der Berufungsrichter sprach von einem „besorgniserregenden Fall“. Milke habe damals keinen fairen Prozess erhalten. Der Hauptzeuge, ein Ermittler der Polizei, sei für Falschaussagen unter Eid und anderes Fehlverhalten bekannt gewesen.[18][19]

Hinrichtung Jugendlicher

Rechtliche Situation vor dem 1. März 2005:
  • keine Todesstrafe
  • Mindestalter 18 Jahre
  • Mindestalter 17 Jahre
  • Mindestalter 16 Jahre
  • Laut Amnesty International gehören die USA neben China, der Demokratischen Republik Kongo, Iran, Nigeria, Pakistan, Saudi-Arabien und Jemen zu den wenigen Ländern, in denen seit 2000 zur Tatzeit minderjährige Straftäter hingerichtet wurden. Seit einer Entscheidung des Obersten Gerichtshofes im Jahre 1988 ist die Verhängung der Todesstrafe für Straftäter unter 16 Jahren verfassungswidrig.

    Bis zum März 2005 war die Todesstrafe gegen minderjährige Täter noch in 19 von 38 US-Bundesstaaten zulässig, in denen die Todesstrafe verhängt werden kann.

    Am 1. März 2005 hat der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten mit äußerst knapper Mehrheit der Richterstimmen die Verfassungswidrigkeit von Todesurteilen für noch nicht 18-jährige Straftäter als „grausame und ungewöhnliche Strafe“ nach dem 8. Zusatzartikel der US-amerikanischen Verfassung festgestellt (Roper v. Simmons). Mit diesem Urteil, für das sich unter anderem auch Ex-Präsident Jimmy Carter eingesetzt hatte, wurde eine gegenteilige Entscheidung von 1989 (Stanford v. Kentucky) aufgehoben. Damit hat das Gericht die Auffassung bestätigt, die in vielen Einzelstaaten bereits zur Abschaffung der Todesstrafe für zur Tatzeit noch nicht volljährige Straftäter und geistig Behinderte geführt hatte. Die sogenannte death eligibility (Hinrichtungseignung) ist damit für die genannten Personengruppen nicht mehr gegeben.

    Seit der Wiedereinführung der Todesstrafe 1976 sind in den USA 22 Menschen hingerichtet worden, die zur Tatzeit unter 18 Jahre alt waren. Der Letzte war Scott Allen Hain in Oklahoma am 3. April 2003.

    Hinrichtung ausländischer Staatsangehöriger

    Anfang 2005 befanden sich unter den in den USA zum Tode Verurteilten 119 ausländische Staatsangehörige, darunter vier Deutsche: Die Brüder Michael und Rudi Apelt in Arizona, Troy Albert Kunkle (geboren in Nürnberg, aber US-Staatsbürger) in Texas sowie Dieter Riechmann[20] in Florida. Kunkle wurde Ende Januar 2005 hingerichtet. Rudi Apelt wurde im Mai 2009 als geistig behindert eingestuft und die Todesstrafe gegen ihn in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt. Im März 2010 wurde das Todesurteil gegen Riechmann in lebenslange Haft umgewandelt.[21]

    Bereits 1999 waren in Arizona die wegen Mordes verurteilten Brüder Karl und Walter LaGrand hingerichtet worden. Ihre Eltern hatten sie als dreijährige Jungen nach Amerika mitgebracht. Deswegen besaßen sie die deutsche Staatsangehörigkeit, obwohl sie in den USA aufgewachsen waren. Sie waren bei der Berufung von den amerikanischen Behörden während ihres Verfahrens nicht ausreichend über die Möglichkeit aufgeklärt worden, konsularische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Deswegen verklagte die Bundesrepublik Deutschland die USA vor dem Internationalen Gerichtshof. Mit Urteil vom 27. Juni 2001 entschied das Gericht, dass die USA das Wiener Übereinkommen über konsularische Beziehungen verletzt haben.[22]

    Im Vorfeld der Exekution des mexikanischen Staatsangehörigen Humberto Leal Garcia in Texas am 7. Juli 2011 kam es erneut zu einer Kontroverse. Die Hohe Kommissarin der Vereinten Nationen für Menschenrechte, Navanethem Pillay, kritisierte, dass Garcia nicht konsularisch betreut worden war und die USA damit gegen das Völkerrecht verstoßen habe. Die US-Regierung unter Präsident Obama setzte sich gegen die Hinrichtung ein, weil sie diplomatische Konsequenzen und eine Verschlechterung der Behandlung amerikanischer Bürger im Ausland fürchtete. Gouverneur Rick Perry (Republikaner) lehnte eine Begnadigung aber ab; der Supreme Court entschied mit 5:4 Richterstimmen gegen einen Aufschub der Hinrichtung.[23]

    Garcia wurde am 7. Juli hingerichtet; Perry gab kurz darauf – am 13. August 2011 – offiziell seine Kandidatur für die Nominierung zum Präsidentschaftsamt bekannt[24][25] (später setzte sich Mitt Romney durch). Perry bekräftigte mit dieser Hinrichtung gleichsam seine Position zur Todesstrafe.[26] Damals wies ein Sprecher Perrys die Kritik der EU an der Todesstrafe vehement zurück unter anderem mit dem Hinweis „Vor 230 Jahren haben unsere Vorfahren einen Krieg geführt, um sich von dem Joch eines europäischen Herrschers zu befreien, um Freiheit und Selbstbestimmung zu erlangen“ und verbat sich die Einmischung der EU in die Angelegenheiten des Bundesstaates Texas.[27]

    Hinrichtung geistig Behinderter

    Im Jahre 2002 entschied der Oberste Gerichtshof der USA, dass die Todesstrafe für geistig Behinderte unzulässig ist, da sie eine „grausame oder ungewöhnliche Bestrafung“ darstellt und damit verfassungswidrig ist.

    Daryl Atkins war der Präzedenzfall, da bei ihm ein Intelligenzquotient von 59 festgestellt wurde. Jedoch oblag die endgültige Entscheidung dem Gericht der Bundesstaaten, und die Geschworenen in Virginia verurteilten ihn zum Tode, da bei einem erneuten IQ-Test ein Wert von 76 ermittelt wurde. Die Strafe wurde später in eine lebenslange Haft umgewandelt.

    Es obliegt jedoch der Bewertung der einzelnen Staaten, wann ein Häftling als geistig behindert anzusehen ist. In Texas kam es 2012 auf diese Weise zu den umstrittenen Hinrichtungen von Yokamon Hearn und Marvin Wilson. In Georgia wurde mit Warren Lee Hill im Januar 2015 ein weiterer Häftling hingerichtet, bei dem möglicherweise eine geistige Behinderung vorlag.

    Hinrichtungen wegen Nicht-Tötungsdelikten

    Seit Wiedereinführung der Todesstrafe 1976 wurden Todesurteile ausschließlich wegen Tötungsdelikten vollstreckt. Die letzte Hinrichtung wegen eines Verbrechens, bei dem kein Mensch getötet wurde, fand am 4. September 1964 in Alabama statt; James Coburn wurde wegen schweren Raubes hingerichtet. Jedoch werden in mehreren Staaten sowie auf Bundesebene auch andere Straftaten wie Drogenschmuggel, Flugzeugentführung oder schwerer Kindesmissbrauch mit dem Tode bedroht.[28]

    Der Oberste Gerichtshof hatte sich 1977 im Fall Coker v. Georgia mit der Frage zu beschäftigen, ob auch für ein Nicht-Tötungsdelikt die Todesstrafe ausgesprochen werden darf. Er entschied, dass die Todesstrafe wegen der Vergewaltigung einer erwachsenen Frau eine grausame und ungewöhnliche Bestrafung darstelle und damit gegen den 8. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten verstoße. Die Rechtslehre war sich daraufhin jedoch uneinig, ob damit die Todesstrafe für alle Vergewaltigungsdelikte verboten sei oder lediglich für die Vergewaltigung einer erwachsenen Frau. Für die Vergewaltigung von Kindern konnte nämlich in mehreren Bundesstaaten (Montana, Oklahoma, South Carolina, Texas) die Todesstrafe verhängt werden.[29] Mit seinem Urteil im Fall Kennedy v. Louisiana entschied der Oberste Gerichtshof 2008, dass auch solche Bestimmungen gegen die Verfassung verstoßen. US-Präsident Barack Obama, damals Junior Senator für Illinois, wie auch sein republikanischer Gegenkandidat bei der Wahl 2008, John McCain, kritisierten das Urteil.[30]

    Verfahrensmängel bei Todesurteilen

    Ein wesentlicher Kritikpunkt ist die häufig unzureichende Vertretung unterprivilegierter Straftäter durch Pflichtverteidiger. 1996 gab es in Georgia einen Fall, bei dem ein zum Tode Verurteilter mit unterdurchschnittlichem Intelligenzquotienten in einem Berufungsverfahren überhaupt keinen Rechtsbeistand hatte. Die Anwaltsvereinigung American Bar Association veröffentlichte erstmals 1989 Richtlinien für angemessene anwaltliche Vertretung in Todesstrafenverfahren und vermittelt Anwälte, die ohne Bezahlung solche Fälle übernehmen. Professor James S. Liebman von der Columbia University veröffentlichte im Juni 2000 unter dem Titel A broken system[31] eine Langzeitstudie über den Ausgang von Berufungsverfahren zwischen 1973 und 1995, der zufolge Todesurteile in 68 Prozent der Fälle durch eine höhere Instanz zugunsten des Angeklagten korrigiert wurden.

    Ein weiterer Verfahrensmangel ist die bei der Auswahl der Jury zuweilen festzustellende Rassendiskriminierung, die darin besteht, dass die Staatsanwaltschaft, die eine Reihe potenzieller Geschworener ohne Begründung ablehnen kann, bei der Ablehnung offensichtlich sach- und rechtswidrig die Übereinstimmung der Hautfarbe der Geschworenen mit der des (schwarzen) Angeklagten zum Kriterium macht. Dies wurde vom Obersten Gerichtshof mehrfach beanstandet und mit der Aufhebung von Todesurteilen vor allem texanischer Gerichte sanktioniert, zuletzt (Juni 2005) im Verfahren Miller-El v. Dretke, No. 03–9659, in dem zehn von elf schwarzen Jury-Kandidaten von der Staatsanwaltschaft abgelehnt worden waren.

    Es ist jedoch weiterhin zulässig, Geschworenenkandidaten, die sich prinzipiell gegen die Todesstrafe aussprechen, abzulehnen. Dieser „death qualifying“ genannte Ausleseprozess steht in der Kritik, da nach mehreren Untersuchungen solchermaßen ausgelesene Jurys unabhängig vom Strafmaß Angeklagte häufiger schuldig sprechen als Jurys, die ohne eine solche Auslese zustandekommen.[32][33]

    Ermittlungsmängel bei Todesurteilen

    2012 untersuchten das US-Justizministerium und das FBI knapp 270 Gerichtsurteile aus der Zeit zwischen 1985 und 2000. In all diesen Fällen kam es zu Verurteilungen auf der Grundlage von Haar-Analysen mit dem Mikroskop. Die nachträglich mit DNA-Analysen überprüften Gutachten hatten eine Fehlerquote von 95 %. Aufgrund der inzwischen vollstreckten Urteile wurden 14 Menschen hingerichtet oder starben im Gefängnis.[34]

    Geschlechtsspezifische Aspekte

    Ein Missverhältnis bei den ausgesprochenen wie vollstreckten Todesurteilen ergibt sich bei den Geschlechtern der Todeskandidaten. Der größte Teil der zum Tode Verurteilten sind Männer. Die Kriminalitätsrate bei Männern ist deutlich höher, Frauen sind seltener als Täter in schwere Gewaltverbrechen verwickelt. Betrachtet man jedoch den Anteil der wegen solcher Delikte verhafteten Frauen und den weiteren Verfahrensverlauf, wird offenbar, dass circa 13 Prozent der in Mordfällen Verhafteten Frauen sind, der Anteil von Frauen an den zur Todesstrafe verurteilten Sträflingen hingegen, nach einigen Untersuchungen seit über 20 Jahren, konstant um die zwei Prozent liegt. Von der Wiederaufnahme der Todesstrafe bis 1996 wurden 5569 Todesurteile verhängt, davon 113 gegen Frauen. Während in diesem Zeitraum 301 Männer hingerichtet wurden, geschah das gleiche mit zwei Frauen.[8]

    Die bisher letzte hingerichtete Frau war Kelly Renee Gissendaner. Sie wurde am 30. September 2015 im US-Bundesstaat Georgia mit der Giftspritze hingerichtet.[35]

    Bildungsspezifische Aspekte

    Einer US-amerikanischen Studie aus dem Jahre 2008 zufolge ist nach dem Geschlecht der Bildungsstand der bedeutendste Faktor bei der Entscheidung, ob ein Angeklagter für sein Verbrechen zum Tode verurteilt und schließlich hingerichtet wird.[36]

    Hinrichtungsarten

    Durchführung der Todesstrafe:
  • ausschließlich durch tödliche Injektion
  • tödliche Injektion als primäre Methode; weitere Methoden möglich
  • tödliche Injektion nie durchgeführt
  • keine Todesstrafe
  • Die von Bundesstaat zu Bundesstaat unterschiedlich zulässigen Hinrichtungsmethoden sind (Anzahl der Anwendungen von 1976 bis 18. November 2011): Injektion (1103), Elektrokution (157), Gaskammer (11), Hängen (3) und Erschießen (3). In Nebraska war als einzigem Staat die Elektrokution zwingend vorgeschrieben, allerdings hat der oberste Gerichtshof diese im Jahr 2008 als verfassungswidrig erklärt.[37] Mittlerweile hat Nebraska die Todesstrafe abgeschafft und alle Todesurteile wurden umgewandelt. Alle anderen Staaten, bei denen die Injektion nicht die grundsätzlich angewandte Methode ist, bieten dem Todeskandidaten diese als Alternative an.

    Seitdem es zu Lieferengpässen bei den Medikamenten kommt, welche zur tödlichen Injektion verwendet werden, gibt es in mehreren Bundesstaaten Überlegungen, ältere Hinrichtungsarten wieder einzuführen. In Tennessee unterzeichnete der Gouverneur Bill Haslam Ende Mai 2014 ein Gesetz, welches den elektrischen Stuhl wieder zur Primärmethode macht, sofern die Medikamente für die Giftspritze nicht zur Verfügung stehen.[38] Aus demselben Beweggrund beschloss der Senat von Utah, die seit 2004 offiziell abgeschaffte, jedoch am 18. Juni 2010 letztmals durchgeführte Hinrichtung durch Erschießen wieder zuzulassen.[39]

    Situation in einzelnen Bundesstaaten

    Todesstrafe in einzelnen Bundesstaaten:
  • derzeit keine Anwendung
  • für verfassungswidrig erklärt
  • seit 1976 nicht mehr angewandt
  • seit 1976 angewandt
  • Bundesstaaten, die die Todesstrafe abgeschafft haben oder bei denen Gerichte sie für gesetzeswidrig erklärt haben
    State Jahr der Abschaffung
    Michigan 1846
    Wisconsin 1853
    Maine 1887
    Minnesota 1911
    Alaska 1957
    Hawaii 1957
    Vermont 1964 1
    Iowa 1965
    West Virginia 1965
    North Dakota 1973
    Massachusetts 1984 2
    Rhode Island 1984
    New Jersey 2007
    New York 2007 2
    New Mexico 2009 3
    Illinois 2011
    Connecticut 2012
    Maryland 2013
    Nebraska 2015
    1 In Vermont ist die Todesstrafe bei
    Hochverrat weiterhin möglich.
    2 In diesen Staaten wurde die Todesstrafe
    durch Gerichte untersagt.
    3 Straftäter, die vor diesem Datum zum Tode
    verurteilt wurden, können in diesen Staaten
    weiterhin hingerichtet werden.
    Bundesstaaten, mit Moratorium
    State Beginn des Moratoriums Dauer
    Oregon seit November 2011 unbefristetes Moratorium. Ziel ist die Abschaffung der Todesstrafe im Bundesstaat.
    Washington 11. Februar 2014 bis Ende 2017
    Pennsylvania 13. Februar 2015
    Ohio Oktober 2015 John Kasich setzte die Hinrichtungen wegen Mangel an Injektionsmitteln bis 2017 aus.
    Kalifornien 16. Juli 2014 Verfassungswidrig laut Cormac J. Carney

    Alabama

    Die erste Hinrichtung in Alabama fand 1812 statt. Bis zur Einführung des elektrischen Stuhls 1927 war Erhängen die gebräuchlichste Hinrichtungsmethode.[40] Nach dem Ablauf des seit 1967 geltenden landesweiten Moratoriums wurde die Todesstrafe 1976 in Alabama wieder eingeführt und die Hinrichtungen 1983 wiederaufgenommen. Die bislang letzte Hinrichtung fand am 25. Juli 2013 statt. In diesem Zeitraum wurden insgesamt 56 Menschen getötet, davon 55 Männer. Alabama ist der einzige Bundesstaat in dem ein Richter ohne Einschränkung die Todesstrafe trotz anderslautender Strafzumessung durch die Jury verhängen kann, selbst dann, wenn letztere eine lebenslange Haftstrafe fordert.[40]

    Anzahl der Hinrichtungen pro Jahr:

    Jahr 1983 1986 1987 1989 1990 1992 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2009 2010 2011 2013
    Anzahl 1 1 1 4 1 2 2 1 3 1 2 4 2 3 2 4 1 3 6 5 6 1

    Alaska

    Zwischen dem Kauf Alaskas 1867 und dem Jahr 1899 gab es nur sieben dokumentierte Hinrichtungen. Zwischen 1900 und 1957 wurden acht weitere Todesurteile vollstreckt. 1957 schaffte Alaska, damals noch ein Territorium der Vereinigten Staaten, die Todesstrafe ab. 1959 wurde Alaska ein Bundesstaat. Neben Hawaii ist es damit der einzige Bundesstaat, in dem nie die Todesstrafe galt.[41]

    Arizona

    1973 legte Arizona die rechtlichen Grundlagen zur Wiedereinführung der Todesstrafe. Am 6. April 1992 fand die erste Hinrichtung statt. Am 15. November 1992 wurde die Giftspritze zur einzigen Hinrichtungsmethode erklärt. Wer vor diesem Datum verurteilt wurde, konnte allerdings zwischen der Giftspritze und der Gaskammer wählen.[42] Zwischen 1992 und 2014 wurde die Todesstrafe in Arizona 37 Mal vollstreckt. Bei allen Hingerichteten handelte es sich um Männer. Am 23. Juli 2014 fand die bislang letzte Anwendung der Todesstrafe mit der Hinrichtung von Joseph Rudolph Wood III. statt. Diese erregte besondere öffentliche Aufmerksamkeit, da Wood durch einen fehlerhaft dosierten Gift-Cocktail einen mehr als einstündigen Todeskampf durchlitt. Am folgenden Tag wurde ein vorläufiger Hinrichtungsstopp beschlossen, der bis zur endgültigen Überprüfung der Verfahrensweise bei Hinrichtungen andauern soll.[43]

    Anzahl der Hinrichtungen pro Jahr:

    Jahr 1992 1993 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2007 2010 2011 2012 2013 2014
    Anzahl 1 2 1 2 2 4 7 3 1 1 4 6 2 1

    Arkansas

    Als 1967 ein landesweites Moratorium verhängt wurde, begnadigte Gouverneur Winthrop Rockefeller alle 15 damals zum Tode Verurteilten. 1973 wurde die Todesstrafe in Arkansas wieder eingeführt.[44] Die Hinrichtungen wurden 1990 wiederaufgenommen. Die bislang letzte Hinrichtung fand am 25. November 2005 statt. In diesem Zeitraum wurden 27 Menschen getötet, davon 26 Männer.

    Anzahl der Hinrichtungen pro Jahr:

    Jahr 1990 1992 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2003 2004 2005
    Anzahl 2 2 5 2 1 4 1 4 2 1 1 1 1

    Colorado

    Seit Wiedereinführung der Todesstrafe in den Vereinigten Staaten 1976 wurde diese in Colorado bislang nur einmal angewandt (1997). 2009 wurde ein Gesetzentwurf eingebracht, der die Todesstrafe in Colorado vollständig abschaffen sollte. Er wurde mit knapper Mehrheit im Repräsentantenhaus angenommen, anschließend aber mit knapper Mehrheit im Senat abgelehnt.[45] 2013 verschob Colorados Gouverneur John Hickenlooper die Hinrichtung des Mörders Nathan Dunlop auf unbestimmte Zeit.[46]

    Connecticut

    Der Gouverneur von Connecticut hat kein Begnadigungsrecht. Am 13. Mai 2005 fand die erste Vollstreckung eines Todesurteils seit 1960 statt. Damals war Joseph Taborsky noch auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet worden. Es handelte sich um den Serienmörder Michael Bruce Ross, einen sogenannten „freiwilligen“ Todeskandidaten, der nach 18 Jahren in der Todeszelle auf weitere ihm noch zustehende Rechtsmittel verzichtet hatte. In den letzten Tagen vor seiner Hinrichtung wurden durch die ehemaligen Pflichtverteidiger mehrere vergebliche Versuche gemacht, die Hinrichtung gerichtlich verhindern zu lassen. Ihre Argumentation lautete, dass Ross wegen seines Verzichts auf Rechtsmittel möglicherweise unzurechnungsfähig sei. In diesem Falle wäre eine Hinrichtung unrechtmäßig gewesen.

    2012 schaffte Connecticut als 17. Staat die Todesstrafe ab. Im Jahre 2009 stimmten Senat und Abgeordnetenhaus für ein Gesetz, das die Abschaffung der Todesstrafe vorsah. Die damals amtierende Gouverneurin M. Jodi Rell legte jedoch ihr Veto ein.[47] Im April 2012 stimmten Senat und Abgeordnetenhaus erneut für die Abschaffung der Todesstrafe. Der seit Januar 2011 amtierende Gouverneur Dan Malloy unterzeichnete das Gesetz am 25. April 2012. Die Abschaffung der Todesstrafe gilt für Taten, die am Tag der Unterzeichnung des Gesetzes oder danach begangen wurden, aber nicht rückwirkend, wodurch die Todesurteile von elf Männern ursprünglich weiterhin bestehen blieben.[48][49] Der Connecticut Supreme Court entschied am 13. August 2015, dass die Todesstrafe verfassungswidrig ist, dadurch wurden die Urteile der letzten elf im Todestrakt von Connecticut verbleibenden Männer in lebenslange Haftstrafen umgewandelt.[50][51]

    Delaware

    Im Mai 2015 scheiterte im Justizausschuss mit knapper Mehrheit ein Gesetzentwurf, der die Abschaffung der Todesstrafe in Delaware vorsah.

    Anzahl der Hinrichtungen pro Jahr:

    Jahr 1992 1993 1994 1995 1996 1999 2000 2001 2005 2011 2012
    Anzahl 1 2 1 1 3 2 1 2 1 1 1

    Florida

    Seit der Wiedereinführung der Todesstrafe wurden in Florida 90 Menschen im Florida State Prison hingerichtet. Bis 1999 wurden Hinrichtungen ausschließlich durch den elektrischen Stuhl ausgeführt. Nach der Umstellung auf die tödliche Injektion als Primärmethode blieb der elektrische Stuhl zwar als Sekundärmethode bestehen, wurde seitdem aber nicht mehr genutzt.[52]

    Im Anschluss an eine Hinrichtung, bei der eine zweite Injektion erforderlich war, wodurch der Todeskampf des Hinzurichtenden auf 34 Minuten verlängert wurde, entschied der damalige Gouverneur Jeb Bush am 15. Dezember 2006, Hinrichtungen bis auf Weiteres auszusetzen und die menschlichen und verfassungsrechtlichen Aspekte der schlecht beherrschten Hinrichtungsmethode durch eine Kommission überprüfen zu lassen. Seit September 2008 werden wieder Todesurteile vollstreckt.

    Unter dem Republikaner Rick Scott wurden zwischen 2012 und Februar 2015 19 der bis dato 90 Todesurteile (21 %) vollstreckt. Der Oberste Gerichtshof Floridas verhängte im Februar 2015 einen vorläufigen Hinrichtungsstopp bis zur juristischen Klärung der Rechtmäßigkeit des in Florida etablierten Hinrichtungsverfahrens, bei dem die auch in anderen US-Bundesstaaten umstrittene kombinierte Gabe von Midazolam und Hydromorphon eingesetzt wird.[53] Am 29. Oktober 2015 wurde ein Mann hingerichtet, der 1986 für den Mord an vier Familienmitgliedern verurteilt worden war.[54]

    Florida hat mit 400 Verurteilten die zweithöchste Zahl in den USA nach Kalifornien. Während aber in Kalifornien seit 2006 keine Menschen mehr hingerichtet wurden und insgesamt 13 zwischen 1976 und 2006, gab es in Florida im Zeitraum 2010-2015 21 Hinrichtungen (3,5 pro Jahr, somit würde es bei 4 Exekutionen pro Jahr über 100 Jahre dauern, bis die Todeszellen leer wären, sofern keine neuen Todesurteile ausgesprochen werden). 2014 wurden 11 Menschen in Florida zum Tode verurteilt. [55]

    Anzahl der Hinrichtungen pro Jahr:

    Jahr 1979 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016
    Anzahl 1 1 8 3 3 1 2 2 4 2 2 3 1 3 2 1 4 1 6 1 3 3 2 1 4 2 2 1 2 3 7 8 2 1

    Georgia

    Am 21. September 2011 wurde nach etwa 20 Jahren in der Todeszelle der Afroamerikaner Troy Davis mit einer Giftspritze hingerichtet. Er war wegen Mordes an einem Polizisten verurteilt, hatte stets seine Unschuld beteuert und starb trotz weltweiter Gnadenappelle. Sein Fall gilt „als einer der umstrittensten Justizfälle der USA“.[56]

    Anzahl der Hinrichtungen pro Jahr:

    Jahr 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1991 1993 1994 1995 1996 1998 2001 2002 2003 2004 2005 2007 2008 2009 2010 2011 2013 2014 2015
    Anzahl 1 2 3 1 5 1 1 1 2 1 2 2 1 4 4 3 2 3 1 3 3 2 4 1 2 5

    Hawaii

    Im 19. und frühen 20. Jahrhundert gab es in Hawaii insgesamt 49 Hinrichtungen. Fast alle Todesurteile wurden für Angehörige von Minderheiten (Polynesier, Chinesen, Japaner und Filipinos) verhängt. 1957 schaffte Hawaii, damals noch ein Territorium der Vereinigten Staaten, die Todesstrafe ab. 1959 wurde Hawaii ein Bundesstaat. Neben Alaska ist es damit der einzige Bundesstaat, in dem nie die Todesstrafe galt.[57]

    Idaho

    Die Todesstrafe wurde 1864 in Idaho eingeführt und wird bis heute angewandt. Nach dem landesweiten Moratorium wurde sie 1973 wieder eingeführt. Bislang wurden insgesamt 29 Hinrichtungen durchgeführt.[58] Davon Drei seit 1976. Seit 2009 ist die Giftspritze die einzige Hinrichtungsmethode.[59]

    Illinois

    Seit der Wiedereinführung der Todesstrafe konnte im Bundesstaat Illinois bei mehreren zum Tode Verurteilten die Unschuld bewiesen werden. Der scheidende Gouverneur George Ryan wandelte daraufhin im Jahre 2003 die Strafe aller 167 Todeskandidaten in Illinois in lebenslange Haft um. Zudem galt in Illinois seit Januar 2000 ein Vollstreckungsmoratorium. Diesem ging unter anderem ein Bericht der Chicago Tribune voraus, in dem von falschen Beweisen, skrupellosen Prozessabsprachen und juristischer Inkompetenz die Rede war. Im Fall des Todeskandidaten Anthony Porter konnten Studenten des Journalistik-Professors David Protess ein Fehlurteil nachweisen. Porter wurde daraufhin im März 1999 aus der Todeszelle entlassen.

    2011 schaffte Illinois als 16. Staat die Todesstrafe ab. Anfang des Jahres 2011 verabschiedeten Repräsentantenhaus und Senat des Bundesstaates ein Gesetz zur endgültigen Abschaffung der Todesstrafe in Illinois. Es trat am 1. Juli 2011 in Kraft. Mit der Unterzeichnung des Gesetzes am 9. März 2011 durch Gouverneur Pat Quinn wurden die 15 noch ausstehenden Todesurteile in lebenslange Haftstrafen umgewandelt.[60]

    Anzahl der Hinrichtungen pro Jahr:

    Jahr 1990 1994 1995 1996 1997 1998 1999
    Anzahl 1 1 5 1 2 1 1

    Indiana

    Indiana gehört zu den Bundesstaaten, in denen die Todesstrafe mittels Injektion vollstreckt wird. Bei der Hinrichtung von Tommie Smith 1997 konnte das Gefängnispersonal keine geeignete Vene finden, so dass ein Arzt hinzugezogen werden musste. Insgesamt dauerte die Prozedur, die Smith bei vollem Bewusstsein miterlebte, über 30 Minuten. Im Juli 2004 machte der Gouverneur von Indiana erstmals von seinem Begnadigungsrecht Gebrauch und wandelte das Todesurteil gegen den geistig zurückgebliebenen Darnell Williams in eine lebenslange Haftstrafe um.

    Anzahl der Hinrichtungen pro Jahr:

    Jahr 1981 1985 1994 1996 1997 1998 1999 2001 2003 2005 2006 2007 2009
    Anzahl 1 1 1 1 1 1 1 2 2 5 1 2 1

    Iowa

    In der Geschichte Iowas gab es 46 Hinrichtungen, davon 43 wegen Mord und drei wegen Vergewaltigung. Alle Getöteten waren Männer. 1872 wurde die Todesstrafe erstmals abgeschafft, aber bereits 1878 wieder eingeführt. 1965 kam es zur endgültigen Abschaffung. Der republikanische Gouverneur Terry E. Branstad machte sich zwar 1994 im Wahlkampf für eine erneute Wiedereinführung stark, konnte aber letztlich keinen entsprechenden Gesetzentwurf durch die beiden Kammern der Iowa General Assembly bringen.[61]

    Kalifornien

    Nach geltender Rechtslage können zum Tode verurteilte Straftäter nach § 3604 (a) des Strafgesetzbuchs von Kalifornien (California Penal Code) zwischen einer intravenösen Giftinjektion oder Vergiftung durch Gas wählen. Haben sie nach 10 Tagen keine Entscheidung gefällt, erfolgt die Hinrichtung durch Giftinjektion.

    Nachdem es drei Jahre lang keine Hinrichtungen gab, wurde am 19. Januar 2005 das Todesurteil gegen Donald Jay Beardslee für einen 1981 begangenen Doppelmord vollstreckt. Ein Gnadengesuch, das auf eine psychische Erkrankung aufgrund eines Gehirnschadens hinwies, wurde von Gouverneur Arnold Schwarzenegger abgelehnt; ebenso die zwei Gnadengesuche des wegen vierfachen Mordes verurteilten Stanley Williams, der Bücher gegen Drogen und Bandenkriminalität für Jugendliche verfasste und für seine literarische Arbeit während seines 24-jährigen Aufenthalts in der Todeszelle angesehen war. Er wurde am 13. Dezember 2005 um 09:01 Uhr MEZ mit der Giftspritze hingerichtet. Am 17. Januar 2006 wurde der sehbehinderte, taube und im Rollstuhl sitzende 76-jährige Clarence Ray Allen hingerichtet. Vier Monate vor der Vollstreckung des Urteils wäre er beinahe an einem Herzinfarkt gestorben, konnte aber wiederbelebt werden. Ihm wurde vorgeworfen, Morde aus dem Gefängnis heraus angeordnet zu haben.

    Am 15. Dezember 2006 entschied ein Bundesgericht in San José, dass die in Kalifornien praktizierte Hinrichtung durch Injektion in ihrer derzeitigen Form eine „grausame, ungewöhnliche Strafe“ darstellt und damit verfassungswidrig ist. Am gleichen Tag entschied Jeb Bush, Gouverneur von Florida, Hinrichtungen mit der Giftspritze auszusetzen. Zu scharfer Kritik an der Todesstrafe führte der Fall des Caryl Chessman, der 12 Jahre in der Todeszelle auf seine Hinrichtung wartete und dessen Schuld an den ihm zur Last gelegten Vergewaltigungen stark umstritten war. Seit Wiedereinführung der Todesstrafe 1976 wurden in Kalifornien 13 Menschen hingerichtet, 746 (Stand Januar 2016) zum Tode Verurteilte warten auf ihre Hinrichtung. In Kalifornien leben die meisten Menschen in den USA, die zum Tode verurteilt wurden. 2014 wurden 14 neue Todesurteile gesrpochen. [62] Seit 2006 gab es jedoch keine Hinrichtungen.

    Im Jahr 2012 organisierten sich schließlich einige Mitarbeiter der Strafverfolgungsbehörden, Familienangehörige von Mordopfern sowie unschuldig Verurteilte in der Initiative „Savings, Accountability, and Full Enforcement for California Act“ (SAFE California) mit dem Ziel, die Todesstrafe durch ein Bürgerbegehren abzuschaffen und bestehende Todesurteile durch lebenslängliche Freiheitsstrafen ohne Aussicht auf Bewährung zu ersetzen. Außerdem solle das Einkommen, das die Inhaftierten für eine Arbeit während ihres Gefängnisaufenthaltes erhalten, für Wiedergutmachungszahlungen an die Hinterbliebenen herangezogen werden.[63] Die Kampagne für das Bürgerbegehren reichte am 1. März 799.589 Unterstützerunterschriften ein, woraufhin die Wahlleiterin des Staates Kalifornien, Debra Browen, am 23. April den vorgeschlagenen Gesetzestext als Proposition 34 zur gleichzeitigen Abstimmung mit der Wahl des US-Präsidenten und des Kongresses am 6. November 2012 zuließ.[64] Bei diesem Bürgerbegehren lehnte eine Mehrheit von 52,0 Prozent der Wähler die Abschaffung der Todesstrafe ab.[65]

    Am 16. Juli 2014 erklärte der Bundesrichter Cormac J. Carney die Todesstrafe in Kalifornien für verfassungswidrig. Aufgrund der langen Zeit, die bis zur Hinrichtung vergehe, könne diese nicht zur „Vergeltung oder Abschreckung“ dienen. Auch sei aufgrund der geringen Anzahl an Hingerichteten das System von Willkür geprägt. Damit verstoße die Todesstrafe gegen den 8. Zusatzartikel zur Verfassung. Die Todesstrafe wurde durch das Urteil in Kalifornien ausgesetzt. Eine Berufung ist möglich.[66][67] Ein Berufungsgericht Entschied im November 2015, dass die Todesstrafe in Kalifornien legal sei. [68] Kalifornien will Hinrichtungen wiederaufnehmen und will künftig statt eines Giftcocktails fallweise eines von vier Barbituraten in Dosierungen von 7,5 Gramm einsetzen. [69]

    Die Zustimmung zur Todesstrafe hat in Kalifornien seit den 1980er Jahren zwar abgenommen, ist aber immer noch hoch und in den letzten 15 Jahren fast unverändert geblieben. Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Field Research Corporation (FRC) ergab im Februar 2004, dass 68 Prozent der Bürger Kaliforniens die Todesstrafe unterstützten und 31 Prozent diese ablehnten. 58 Prozent waren der Meinung, die Todesurteile in dem US-Bundesstaat würden „allgemein fair und fehlerfrei“ verhängt. Von den Befragten, die sich mit einer afroamerikanischer Herkunft identifizierten, lehnten dagegen 57 Prozent diese Auffassung ab.[70] Trotz der hohen Zustimmungswerte für die Todesstrafe begrüßen laut FRC seit dem Jahr 2000 immer mehr Kalifornier die Strafe „lebenslange Haft ohne Bewährung“ für Kapitalverbrechen wie Mord und bevorzugten es im September 2011 mit 48 Prozent vor der Exekution (40 Prozent).[70] Im März 2012 hatten laut SurveyUSA 61 Prozent der kalifornischen Wahlbevölkerung die Absicht, für den Erhalt der Todesstrafe zu stimmen, falls sie in einem Bürgerentscheid am 6. November 2012 die Möglichkeit hätten. Nur 29 Prozent hätten gegen die Todesstrafe gestimmt.[71]

    Anzahl der Hinrichtungen pro Jahr:

    Jahr 1992 1993 1996 1998 1999 2000 2001 2002 2005 2006
    Anzahl 1 1 2 1 2 1 1 1 2 1

    Kansas

    Nach dem zeitweiligen Hinrichtungsstopp gab es ab 1976 in Kansas mehrere Versuche, die Todesstrafe wieder einzuführen. Entsprechende Gesetzentwürfe scheiterten aber 1979, 1980, 1981 und 1985 am Veto des demokratischen Gouverneurs John W. Carlin. Erst ein fünfter Entwurf wurde 1994 durch die Zustimmung von Carlins Nachfolgerin und Parteikollegin Joan Finney wirksam. Kansas war damit der bislang vorletzte Bundesstaat, der die Todesstrafe wieder einführte (New York führte sie 1995 wieder ein, schaffte sie 2007 aber wieder ab).[72] Das einzige Verbrechen, für das die Todesstrafe verhängt werden darf, ist Mord mit besonderer Schwere der Schuld.[73] Todesurteile werden vergleichsweise selten verhängt und bislang wurde noch kein einziges auch tatsächlich vollsteckt. 2004 entschied der Oberste Gerichtshof von Kansas, dass die Todesstrafe verfassungswidrig sei[74], was aber später revidiert wurde. 2010 wurde im Senat von Kansas ein Gesetzentwurf, der die Umwandlung der Todesstrafe in lebenslange Haft ohne Aussicht auf vorzeitige Entlassung vorsah, mit nur einer Stimme Mehrheit abgelehnt.[72]

    Kentucky

    Die letzte Hinrichtung in Kentucky fand 2008 statt. Es gab insgesamt 3 Hinrichtungen seit 1976. 35 Häftlinge warten auf ihre Hinrichtung. (Stand Januar 2016)

    Louisiana

    Seit Wiedereinführung der Todesstrafe am 2. Juli 1973 wurden 27 Personen hingerichtet, 18 davon vor 1990. Seit da gab es höchstens eine Hinrichtung pro Jahr, zuletzt im Jahre 2010. Einzige Hinrichtungsmethode ist die tödliche Injektion. Der Gouverneur kann ein Todesurteil nur mit einer positiven Empfehlung des Gnadenausschusses umwandeln. An die Empfehlung ist er nicht gebunden. Er kann Hinrichtungsaufschübe aus eigenem Recht veranlassen.

    In Louisiana war auch die Vergewaltigung von Kindern mit dem Tode bedroht. Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten entschied allerdings im Rechtsstreit Kennedy v. Louisiana, dass dies nicht mit dem 8. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten vereinbar ist.

    Anzahl der Hinrichtungen pro Jahr:

    Jahr 1983 1984 1985 1987 1988 1990 1991 1993 1995 1996 1997 1999 2000 2002 2010
    Anzahl 1 5 1 8 3 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1

    Maine

    Die erste Hinrichtung in Maine fand 1644 statt. 1876 schaffte Maine nach Michigan und Wisconsin als dritter Bundesstaat die Todesstrafe ab. 1883 wurde sie aber kurzzeitig wieder eingeführt. 1885 wurde an Daniel Wilkinson das letzte Todesurteil vollstreckt. Wegen der schlechten Durchführung der Hinrichtung erlitt er einen langsamen Erstickungstod. Dies trug 1887 zur endgültigen Abschaffung der Todesstrafe bei. Es gab mehrere Versuche einer erneuten Wiedereinführung. Zwei Gesetzentwürfe von 1925 und 1937 wurden nicht weiter verfolgt; vier weitere aus den Jahren 1973, 1975, 1977 und 1979 wurden abgelehnt. Mit einer Ausnahme wurden alle Todesurteile in Maine für Morddelikte verhängt. Lediglich während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges wurde Jeremiah Baum 1780 wegen Verrat hingerichtet.[75]

    Maryland

    Seit der Wiedereinführung der Todesstrafe wurden fünf Hinrichtungen mittels tödlicher Injektion vollstreckt, die letzte am 5. Dezember 2005. 2013 schaffte Maryland als 18. Staat die Todesstrafe ab. Im März 2013 stimmten der Senat und das Abgeordnetenhaus für die Abschaffung der Todesstrafe. Der Gouverneur Martin O’Malley unterzeichnete das Gesetz, das am 1. Oktober 2013 in Kraft trat, am 2. Mai.[76] Bereits zum Tod Verurteilte hätten weiterhin exekutiert werden können.[77] Am 21. Januar 2015 begnadigte Martin O’Malley die letzten vier zum Tode verurteilten Häftlinge Vernon Evans, Heath Burch, Jody Miles und Anthony Grandison zu lebenslanger Haft ohne Möglichkeit der Bewährung. [5]

    Massachusetts

    1984 wurde die Todesstrafe durch Gericht untersagt. Dschochar Zarnajew wurde wegen des Anschlags auf den Boston-Marathon nach Bundesrecht zum Tode verurteilt.

    Michigan

    Seit der ersten europäischen Besiedelung im 17. Jahrhundert haben in Michigan lediglich 13 Hinrichtungen stattgefunden, davon sechs nach der Errichtung des Michigan-Territoriums im Jahr 1805 und keine nachdem Michigan 1837 als Bundesstaat aufgenommen wurde. 1847 war Michigan das erste englischsprachige Territorium, in dem die Todesstrafe im normalen Strafrecht komplett abgeschafft wurde. Lediglich für Verrat konnte sie noch verhängt werden, ein solcher Fall trat jedoch nie ein. 1938 wurde Anthony Chebatoris als einzige Person im Bundesstaat Michigan hingerichtet, allerdings nach Bundes- und nicht nach Staatsrecht. Seit 1962 ist die Todesstrafe in Michigan verfassungswidrig.[78]

    Minnesota

    Die genaue Zahl der in Minnesota vollstreckten Hinrichtungen ist unbekannt, da die Aufzeichnungen vor 1889 lückenhaft sind. Zwischen 1860 und 1906 gab es 27 vollstreckte Todesurteile nach Staatsrecht. Am 26. Dezember 1862 kam es zudem zur größten Massenhinrichtung in der Geschichte der Vereinigten Staaten, als 38 Angehörige des Volkes der Dakota nach Bundesrecht gehängt wurden. Insgesamt waren 303 Todesurteile verhängt worden, die restlichen Urteile wurden aber von Präsident Abraham Lincoln aufgehoben. Bei einigen der Gehängten stellte sich später heraus, dass ihre Identität nicht korrekt festgestellt worden war. Weiteres Aufsehen erregte die mangelhaft ausgeführte Hinrichtung von William Williams im Jahr 1906. William erlitt einen fast 15 Minuten andauernden Erstickungstod. Dies trug 1911 zur Abschaffung der Todesstrafe in Minnesota bei. Zwischen 1913 und 2005 gab es insgesamt 22 Gesetzentwürfe zur Wiedereinführung der Todesstrafe, die aber alle scheiterten.[79]

    Mississippi

    In Mississippi wurden Todesurteile bis 1940 durch Hängen, von 1940 bis 1952 durch den Elektrischen Stuhl, von 1955 bis 1989 durch die Gaskammer und seitdem durch die Giftspritze vollstreckt. Seit einer Gesetzesänderung im Jahre 1998 ist diese Hinrichtungsart die einzig zulässige. Im Zeitraum 1976 bis Juni 2012 kam es zu insgesamt 19 Hinrichtungen. Der Todestrakt befindet sich im Mississippi State Penitentiary.

    Anzahl der Hinrichtungen pro Jahr:

    Jahr 1983 1987 1989 2002 2005 2006 2008 2010 2011 2012
    Anzahl 1 2 1 2 1 1 2 3 2 6

    Missouri

    Gouverneur Jay Nixon ist ein Befürworter der Todesstrafe. Wenn eine Jury für die Todesstrafe plädiert, so sollte die Exekution stattfinden.[80] 2014 wurden in Missouri 10 Exekutionen durchgeführt (28 Prozent aller Exekutionen 2014). Nixon war 16 Jahre Justizminister Missouris. Während dieser Zeit wurden 59 Personen hingerichtet.[81]

    Anzahl der Hinrichtungen pro Jahr:

    Jahr 1989 1990 1991 1992 1993 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2005 2009 2011 2013 2014 2015
    Anzahl 1 4 1 1 4 6 6 6 3 9 5 7 6 2 5 1 1 2 10 6

    Montana

    In Montana gab es seit 1976 drei Hinrichtungen, zuletzt 2006. Zur Zeit sind zwei Häftlinge zum Tode verurteilt. (Stand Januar 2016)

    Nebraska

    Die einzige Hinrichtungsmethode in Nebraska war lange Zeit der Elektrische Stuhl. Am 8. Februar 2008 jedoch entschied das höchste Gericht Nebraskas, dass die Hinrichtung mit dem elektrischen Stuhl verfassungswidrig sei, da diese Methode „besonders grausam und ungewöhnlich sei.“ Am 28. Mai 2009 unterzeichnete der Gouverneur von Nebraska ein Gesetz, das die Einführung der tödlichen Injektion vorsah.[82] Im Mai 2015 schaffte Nebraska als 19. US-Bundesstaat die Todesstrafe ab.[83] Das Veto des Gouverneur Pete Ricketts gegen die Entscheidung des Parlaments vom 20. Mai 2015 wurde am 27. Mai 2015 vom Parlament knapp mit 30 gegen 19 Stimmen überstimmt. 30 Stimmen waren erforderlich. Das Gesetz gilt rückwirkend. 11 Todesurteile wurden somit in Haftstrafen umgewandelt.[84]

    Nevada

    Anzahl der Hinrichtungen pro Jahr:

    Jahr 1979 1985 1989 1990 1996 1998 1999 2001 2004 2006
    Anzahl 1 1 2 1 1 1 1 1 2 1

    New Hampshire

    New Hampshire ist der einzige der Neuengland-Staaten, in dem die Todesstrafe zulässig ist. Die letzte Hinrichtung fand 1939 statt. Derzeit einziger Todeskandidat ist Michael „Stix“ Addison, der 2008 für einen Polizistenmord zum Tode verurteilt wurde.

    New Jersey

    Die letzte Hinrichtung in New Jersey fand 1963 statt. Am 10. Januar 2006 wurde die Todesstrafe auf Beschluss des Senats außer Kraft gesetzt. Eine Kommission sollte untersuchen, ob Todesurteile nach fairen Kriterien verhängt werden und ob die Todesstrafe für die öffentliche Sicherheit erforderlich ist. Das Moratorium galt bis Februar 2007. Am 2. Januar 2007 gab die Kommission ihren Abschlussbericht bekannt. Darin plädierte sie für die Abschaffung der Todesstrafe in New Jersey, mit der lebenslangen Haftstrafe als Alternative. Am 11. Dezember 2007 wurde bekannt, dass der Senat von New Jersey mit 21:16 Stimmen für die Abschaffung der Todesstrafe votierte. Am 13. Dezember 2007 stimmte das Abgeordnetenhaus mit 44:36 Stimmen ebenfalls für die Abschaffung der Todesstrafe. Der demokratische Gouverneur Jon Corzine, ein Gegner der Todesstrafe, unterzeichnete das Gesetz bereits am 17. Dezember 2007 und setzte es somit in Kraft.[85] Gleichzeitig wandelte er die Strafen der zu diesem Zeitpunkt acht Todestraktinsassen in lebenslange Haft ohne die Möglichkeit einer Entlassung auf Bewährung um. Damit ist New Jersey der 14. Bundesstaat, der die Todesstrafe abschaffte, und der erste, der dies nach ihrer Wiederzulassung im Jahre 1976 tat.

    New Mexico

    Als 15. Bundesstaat hat New Mexico die Todesstrafe abgeschafft, das Gesetz wurde von Gouverneur Bill Richardson am 18. März 2009 unterzeichnet.[86]

    New York

    Im Bundesstaat New York ist seit 1963 niemand mehr hingerichtet worden. 1965 wurde die Möglichkeit eines Todesurteils auf Polizistenmord sowie bestimmte Fälle von Mord durch einen Strafgefangenen beschränkt.[87] Nach der vorläufigen Aufhebung aller Todesstrafengesetze der USA durch den Obersten Gerichtshof 1972 verzichtete der Staat New York mehr als 20 Jahre lang auf die Wiedereinführung der Todesstrafe. Im März 1995 brachte der damalige republikanische Gouverneur George Pataki in Erfüllung eines Wahlkampfversprechens in beiden Häusern der New Yorker Volksvertretung ein Gesetz durch, mit dem die Todesstrafe durch Injektion wieder praktiziert werden sollte.[88] Bis 2004 wurden nach diesem Gesetz sieben Personen in erster Instanz zum Tode verurteilt, alle Urteile letztlich jedoch in höheren Instanzen umgewandelt. Am 24. Juni 2004 erklärte der Oberste Gerichtshof von New York zwar nicht die Todesstrafe an sich, aber den Wortlaut des vorliegenden Gesetzes für verfassungswidrig und hob es auf.[89] Seither scheiterten mehrere Versuche republikanischer Politiker, eine verfassungsgemäße Todesstrafengesetzgebung einzuführen, an der Mehrheit der Demokratischen Partei in der New York State Assembly. Seit 2007, als das Urteil gegen den letzten Todeskandidaten in eine lebenslange Freiheitsstrafe umgewandelt wurde, sitzt keine Person mehr im Todestrakt ein.[90] Gouverneur David Paterson, ein erklärter Todesstrafengegner, ließ im Juli 2008, wenige Monate nach seinem Amtsantritt, die 1995 im Hochsicherheitsgefängnis Green Haven in Beekman (Dutchess County) installierten und nie benutzten Vollstreckungseinrichtungen demontieren.[91]

    North Carolina

    Die Zahl der Hinrichtungen in North Carolina bis zur Abschaffung der Todesstrafe 1972 wird mit 784 angegeben. Am 6. Januar 1977 wurde die Todesstrafe wieder eingeführt. Seither wurden (Stand Dezember 2005) 39 Hinrichtungen vollzogen. Im Juli 2005 warteten 192 Todeskandidaten (davon vier Frauen) auf ihre Tötung durch Injektion im Zentralgefängnis von Raleigh. Am 2. Dezember 2005 wurde dort die landesweit tausendste Hinrichtung seit Wiedereinführung der Todesstrafe in den USA an dem Doppelmörder Kenneth Lee Boyd vollstreckt, nachdem Gouverneur Mike Easley eine Begnadigung abgelehnt hatte. Nachdem im Februar 2007 eine neue Richtlinie in Kraft trat, nach der nur noch dazu fähige Personen, insbesondere Ärzte, die Exekution ausführen dürfen, drohte das North Carolina Medical Board mit Disziplinarmaßen bis zum Entzug der Approbation, falls ein Arzt aktiv an einer Exekution teilnehme. Damit wurde die Todesstrafe de facto ausgesetzt. Das Verfassungsgericht von North Carolina urteilte dann im Jahr 2009, dass die angedrohten Disziplinarstrafen nicht rechtens seien. Wegen eines anderen laufenden Verfahrens wird aber immer noch die Todesstrafe ausgesetzt (Stand: 2009).[92][93]

    Anzahl der Hinrichtungen pro Jahr:

    Jahr 1984 1986 1991 1992 1994 1995 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006
    Anzahl 2 1 1 1 1 2 3 4 1 5 2 7 4 5 4

    North Dakota

    In der Geschichte North Dakotas gab es lediglich acht Hinrichtungen, die letzte erfolgte 1905. Durch ein Gesetz von 1915 konnte die Todesstrafe nur noch für Verrrat verhängt werden sowie für einen Mord, der von einem Häftling begangen wurde, der bereits eine lebenslange Haftstrafe verbüßte. 1973 erfolgte die vollständige Abschaffung der Todesstrafe.[94]

    Ohio

    Bis Januar 2014 wurden nach Aufhebung des landesweiten Hinrichtungsmoratoriums im Jahr 1976 insgesamt 53 Menschen hingerichtet.[95] Die Ereignisse während der Exekution des Mörders Dennis McGuire am 16. Januar 2014, dem eine bis dahin unerprobte Kombination von Hydromorphon und Midazolam verabreicht worden war, führten zu einer Aussetzung aller weiteren für das Jahr 2014 geplanten Hinrichtungen. Anfang Januar 2015 kündigte die zuständige Strafvollzugsbehörde an, bei künftigen Hinrichtungen auf die bei McGuires Exekution verwendeten Medikamente verzichten und stattdessen wieder das vor 2011 übliche Thiopental einsetzen zu wollen.[96] Zudem verabschiedete der Senat von Ohio im Dezember 2014 ein Gesetz, dass die Anonymität der Medikamentenlieferanten ermöglicht.[97] Zur Umsetzung dieser Maßnahmen wurden die für 2015 geplanten sechs Hinrichtungen ausgesetzt und ins Jahr 2016 verschoben.[98] Im Oktober 2015 verschob Gouverneur John Kasich die Termine für zwölf Hinrichtungen per Erlass von auf unbestimmte Zeit.[99]

    Anzahl der Hinrichtungen pro Jahr:

    Jahr 1999 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
    Anzahl 1 1 3 3 7 4 5 2 2 5 8 5 3 3 1

    Oklahoma

    Am 29. April 2014 wurde in Oklahoma der 38-jährige Clayton Lockett als 110. Delinquent in diesem US-Bundesstaat seit 1976 hingerichtet.[100] Lockett sollte durch die Verabreichung einer bis dahin unerprobten Kombination aus Midazolam, Vecuronium und Kaliumchlorid sterben. Bei der Verabreichung platzte eine Vene und Lockett zeigte heftige Reaktionen, die auf einen qualvollen Sterbevorgang schließen ließen. 43 Minuten nach Beginn der Exekution, die infolge der Zwischenfälle abgebrochen worden war, starb Lockett an einem Herzinfarkt. Oklahomas Gouverneurin Mary Fallin ordnete eine Untersuchung des Vorfalls an und verhängte ein zweiwöchiges Moratorium über alle weiteren Hinrichtungen,[101] das vom höchsten Berufungsgericht Oklahomas am 8. Mai 2014 auf ein halbes Jahr verlängert wurde.[102] Trotz massiver Proteste, beispielsweise durch das Hohe Kommissariat der Vereinten Nationen für Menschenrechte,[103] nahm Oklahoma die bei Lockett verwendete Hinrichtungsmethode mit der Exekution Charles Warners (1967–2015) am 15. Januar 2015 wieder auf.[104]

    Am 9. April 2015 wurde einstimmig ein Gesetz verabschiedet, das es erlaubt, die Hinrichtung durch Vergasen mit Stickstoff durchzuführen, falls die tödliche Injektion verboten wird oder die dafür benötigten Chemikalien nicht verfügbar sind. Die Tötung durch Ersticken mit Stickstoff ist bei Menschen nicht erprobt und in verschiedenen Staaten sogar bei Tieren verboten.[105]

    Anzahl der Hinrichtungen pro Jahr:

    Jahr 1990 1992 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
    Anzahl 1 2 3 2 1 4 6 11 18 7 14 6 4 4 3 2 3 3 2 6 6 3 1

    Oregon

    Der Gouverneur von Oregon, John Kitzhaber (Demokratische Partei), hatte im November 2011 aus „moralischen Gründen“ alle Hinrichtungen ausgesetzt. Somit sind die Exekutionen formal nicht aufgehoben, sondern auf unbestimmte Zeit verschoben. Damit gibt er seiner bisherigen Begnadigungspolitik eine offizielle Note, da bereits vor diesem Schritt über viele Jahre hinweg niemand mehr hingerichtet worden war.[106] Kitzhabers Nachfolgerin Kate Brown kündigte kurz nach ihrem Amtsantritt am 18. Februar 2015 an, diese Politik fortzusetzen und die Todesstrafe in Oregon langfristig ganz abschaffen zu wollen.[107]

    Pennsylvania

    Obwohl die Todesstrafe in Pennsylvania formal Rechtsbestand hat, wurde seit dem Jahr 1999 niemand mehr hingerichtet. Allerdings befinden sich vergleichbar zu Kalifornien, wo aktuell auch keine Hinrichtungen stattfinden, sehr viele Häftlinge (183 Stand Dezember 2015) in der Todeszelle. Deren Exekutionen wurden aufgrund diverser juristischer Prüfungen immer wieder verschoben. Sowohl der demokratische Gouverneur Ed Rendell (2003 bis 2011) als auch sein republikanischer Nachfolger Tom Corbett (2011 bis 2015) befürworteten jedoch die Todesstrafe. So zeichneten beide mehrere Exekutionsverfügungen gegen (wie es die Verfassung des Staates vorsieht). Am 13. Februar 2015, rund drei Wochen nach seinem Amtsantritt, verhängte der neue demokratische Gouverneur Tom Wolf, der Exekutionen strikt ablehnt, ein Moratorium für die Todesstrafe.[108]

    Rhode Island

    In Rhode Island wurde die Todesstrafe erstmals 1852 abgeschafft. 1872 wurde sie wieder eingeführt, es fanden jedoch bis zur endgültigen Abschaffung am 9. Mai 1984 keine Hinrichtungen mehr statt. Die letzte Exekution wurde am 14. Februar 1845 an John Gordon durch Hängen vollzogen. Am 29. Juni 2011 wurde Gordon durch Gouverneur Lincoln Chafee postum begnadigt, weil der Prozess gegen den aus Irland stammenden katholischen Einwanderer unfair verlaufen war und man heute von einem Fehlurteil ausgeht.[109]

    South Carolina

    Anzahl der Hinrichtungen pro Jahr:

    Jahr 1985 1986 1990 1991 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2002 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2011
    Anzahl 1 1 1 1 1 6 2 7 4 1 3 4 3 1 1 3 2 1

    South Dakota

    In South Dakota gab es seit 1976 drei Hinrichtungen, zwei davon im Jahre 2012, wo die letzte Hinrichtung stattfand. Zur Zeit sind drei Häftlinge zum Tode verurteilt. (Stand Januar 2016)

    Tennessee

    In Tennessee gab es seit 1976 sechs Hinrichtungen, zuletzt im Jahre 2009. Zur Zeit sind 73 Häftlinge zum Tode verurteilt. (Stand Januar 2016)

    Bill Haslam ist ein Befürworter der Todesstrafe. Nachdem es zu Lieferengpässen beim Medikamentencocktail für die letale Injektion (der aktuell in Tennessee verwendeten Hinrichtungsmethode) gekommen ist, unterzeichnete Haslam am 22. Mai 2014 ein Gesetz, welches den elektrischen Stuhl wieder zur Primärmethode erklärt, für den Fall, dass die Hinrichtung per Giftspritze aufgrund von Medikamentenmangels nicht vollstreckt werden kann.[110]

    Texas

    Die Justizbehörden in Texas ließen mit mehr als 530 Hinrichtungen seit 1976 mehr Todesurteile vollstrecken als die nächsten sechs noch vollstreckenden Bundesstaaten zusammengenommen. Ursache ist nicht nur die Zahl der in erster Instanz verhängten Todesurteile, sondern auch der Umstand, dass die beiden für Texas zuständigen Berufungsgerichte diese Urteile nur in drei Prozent der von ihnen behandelten Fälle aufheben, was ebenso wie die Zahl der Hinrichtungen einen US-weiten Rekord darstellt. Laut einer Untersuchung von 6000 Todesurteilen zwischen 1976 und 1995 besteht landesweit eine Chance von 68 Prozent, dass ein Todesurteil von einem Staats- oder Bundesgericht aufgehoben wird.

    Der Oberste Gerichtshof hat von texanischen Gerichten verhängte Todesurteile mehrfach als verfassungswidrig aufgehoben, zuletzt im November 2004 im Fall eines offenbar vermindert zurechnungsfähigen Täters (Smith v. Texas, No. 04–5323). Hauptgrund für die Entscheidungen des Obersten Gerichts ist regelmäßig der Umstand, dass die für Texas zuständigen Berufungsgerichte die für die Verfassungsmäßigkeit der Todesstrafe geforderte Berücksichtigung mildernder Umstände vernachlässigen. Ein weiterer Grund ist die von den Staatsanwälten bei der Auswahl der Jury geübte Rassendiskriminierung durch Ablehnung von Afroamerikanern als Geschworene in Verfahren gegen schwarze Angeklagte.

    Derzeit (Dezember 2015) erwarten 265 Verurteilte (Im Juli 2005 waren es 415) in texanischen Gefängnissen ihre Hinrichtung. Diese Zahl wird nur von Florida mit 400 und Kalifornien mit 746 Todeskandidaten (648 im Juli 2005)übertroffen, doch ist Kalifornien bei der Vollstreckung deutlich zurückhaltender (dreizehn Exekutionen von 1976 bis 2006) und Florida hat von 2010-2015 21 Menschen getötet während Texas im gleichen Zeitraum 84 tötete. Würden keine neuen Todesurteile dazukommen und weiterhin etwa 14 Menschen pro Jahr exekutiert werden, so würde es 19 Jahre dauern, bis es keine Menschen mehr in den Todeszellen von Texas gäbe. In Florida würde es um die 100 Jahre dauern bei den durchschnittlich 4 Hinrichtungen pro Jahr.

    Kurz vor der 400. Hinrichtung binnen 30 Jahren in Texas forderte die Europäische Union am 21. August 2007 den Gouverneur Rick Perry auf, die Vollstreckung von Todesurteilen auszusetzen. In Texas finden seit 1976 ein Drittel aller US-amerikanischen Hinrichtungen statt, Tendenz zunehmend, 2015 waren es mit sogar 46 %. Ein Sprecher Perrys erklärte dazu, Texas werde an der Vollstreckung von Todesurteilen festhalten.[111]

    Hinrichtungen werden in Texas ausschließlich in der Huntsville Unit vollstreckt.

    Hinrichtungen pro Jahr:

    Jahr 1982 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
    Anzahl 1 3 6 10 6 3 4 4 5 12 17 14 19 3 37 20 35 40 17 33 24 23 19 24 26 18 24 17 13 15 16 10 13

    Von 1976 bis 1991 wurden für texanische Verhältnisse relativ wenig Menschen (42) hingerichtet. Unter George Bush und Rick Perry dagegen wurden von 1995-2014 insgesamt 430 Menschen hingerichtet, am meisten 1999 und 2000 (zusammen 75) als George Bush sich um die Präsidentschaft der USA bewarb.

    Utah

    Die ersten Hinrichtungen in Utah fanden 1850 statt. Der erste Getötete, ein Ute namens Patsowits, wurde mit einer Garrotte erdrosselt, einen namentlich nicht bekannter Einwanderer wurde enthauptet. Später wurden Erhängen sowie ein Erschießungskommando zu üblichen Hinrichtungsmethoden.[112] Der elektrische Stuhl wurde zwar zugelassen, aber nie verwendet.[113] Utah war der erste Bundesstaat der nach Ablauf des landesweiten Moratoriums wieder Hinrichtungen aufnahm. Die erste fand 1977 statt.[114] Utah ist der einzige Bundesstaat, im dem nach wie vor Erschießungen durchgeführt werden. Die primäre Hinrichtungsmethode ist allerdings die Giftspritze.[115]

    Vermont

    In Vermont gab es bereits 1838 einen ersten Versuch, die Todesstrafe abzuschaffen. Ein entsprechender Gesetzentwurf wurde aber mit knapper Mehrheit abgelehnt.[116] Im 20. Jahrhundert wurde die Todesstrafe schrittweise abgeschafft. Die letzte Hinrichtung fand 1954 statt.[117] Ab 1965 konnte nur noch die Ermordung eines Vollzugsbeamten, eines Gefängniswärters oder -angestellten in Ausübung seiner Tätigkeit mit dem Tod bestraft werden. 1987 wurde auch diese Ausnahme aufgehoben. Damit war die Todesstrafe im normalen Strafrecht abgeschafft, für Verrat kann sie aber theoretisch immer noch verhängt werden.[118] Eine Umfrage im Jahr 2008 ergab, dass 66 Prozent der Vermonter die Wiedereinführung der Todesstrafe befürworten.[117]

    Virginia

    Virginia hat 111 Hinrichtungen seit 1976 durchgeführt (Stand Dezember 2015). Nach Texas sind Oklahoma und Virgina die Bundesstaaten mit den zweitmeisten bzw. drittmeisten Hinrichtungen. Während der Amtszeit des ehemaligen demokratischen Gouverneurs Mark Warner (Januar 2002-Januar 2006) wurden bis November 2005 elf Todesurteile vollstreckt.[119]. Von 2010 bis 2015 wurden 6 Todesurteile vollstreckt. Dies ist deutlich weniger als in Oklahoma (21), Florida (23), Missouri (19), Georgia (14) oder gar Texas (84). In Virginia ist die Zahl der zum Tode verurteilen (Acht Personen) relativ wenig im Vergleich zu anderen Staaten, die aktuell noch exekutieren.

    Fast hätte Virginia im November 2005 die US-weit tausendste Hinrichtung durchgeführt, doch wurde der Kandidat begnadigt, weil ein für einen möglichen Nachweis seiner Unschuld wichtiges Beweismittel von einem Justizbeamten beseitigt worden war.[119] Wenige Tage später wurde diese tausendste Hinrichtung im Bundesstaat North Carolina vollstreckt.

    Anzahl der Hinrichtungen pro Jahr:

    Jahr 1982 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2006 2008 2009 2010 2011 2013 2015
    Anzahl 1 1 2 1 1 1 1 3 2 4 5 2 5 8 9 13 14 8 2 4 2 5 4 4 3 3 1 1 1

    Washington

    Am 11. Februar 2014 verkündete Jay Inslee, Gouverneur des Bundesstaates Washington, ein Moratorium für alle bestehenden Todesurteile. Er begründete dies damit, eine mehrmonatige Prüfung habe eine inkonsistente und ungleichmäßige Anwendung der Todesstrafe ergeben.[120]

    West Virginia

    Bis 1950 wurden alle Todesurteile in West Virginia durch Erhängen vollstreckt. 1951 wurde diese Methode durch den elektrischen Stuhl ersetzt. Die letzte Hinrichtung fand 1959 statt. Zwischen 1899 und 1959 wurden insgesamt 94 Personen getötet – alle waren Männer. 1965 wurde die Todesstrafe in West Virginia abgeschafft. Es gab mehrere Versuche der Wiedereinführung, zuletzt scheiterte 2011 ein entsprechender Gesetzentwurf.[121]

    Wisconsin

    In der Geschichte Wisconsins fand lediglich eine Hinrichtung statt. 1851 wurde John McCaffary des Mordes an seiner Frau für schuldig befunden und vor 3000 Zuschauern öffentlich gehängt. Er wurde dabei an einem Seil in die Luft gezogen, was einen langen Todeskampf zur Folge hatte. Erst nach 20 Minuten wurde er offiziell für tot erklärt. Diese grausame Art der Hinrichtung trug dazu bei, dass Wisconsin 1853 als erster Bundesstaat die Todesstrafe vollständig und dauerhaft abschaffte (Michigan hatte sie 1847 abgeschafft, für Verrat war die Verhängung aber theoretisch bis 1962 möglich; Rhode Island hatte sie 1852 abgeschafft, zwischen 1872 und 1984 aber formal wieder eingeführt). Der Prozess gegen den Serienmörder und Kannibalen Jeffrey Dahmer führte in den frühen 1990er Jahren zu verstärkten Forderungen nach einer Wiedereinführung der Todesstrafe. Zwischen 1991 und 1996 wurden 22 entsprechende Gesetzentwürfe eingebracht, die aber alle scheiterten.[122] Nach einer Volksbefragung im Jahr 2006 befürworteten 55 Prozent der Einwohner Wisconsins die Wiedereinführung der Todesstrafe.[123]

    Wyoming

    Die Todesstrafe wurde in Wyoming 1977 wieder eingeführt. Seitdem fand lediglich 1992 eine Hinrichtung statt. 1998 und 2004 gab es jeweils eine Verurteilung, von denen aber keine bislang vollstreckt wurde. Seit 2004 kann die Todesstrafe zudem nicht mehr für Jugendliche verhängt werden.[124]

    Gesamtüberblick

    Anzahl der Staaten, die pro Jahr Menschen hingerichtet haben:

    Jahr 1977 1979 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016
    Anzahl 1 2 1 2 5 6 8 7 8 6 8 11 8 13 10 13 16 19 17 18 20 14 16 13 12 12 16 14 10 9 11 12 13 9 9 7 6 1


    Jährlich hingerichteter Menschen nach Staat und Jahr:

    Jahr MO AL AR AZ CA CO CT DE FE FL GA ID IL IN KY LA MD MS MT NC NE NM NV OH OK OR PA SC SD TN TX UT VA WA WY Menschen pro Jahr
    1977 1 1
    1979 1 1 2
    1981 1 1
    1982 1 1 2
    1983 1 1 1 1 1 5
    1984 8 2 5 2 3 1 21
    1985 3 3 1 1 1 1 6 2 18
    1986 1 3 1 1 1 10 1 18
    1987 1 1 5 8 2 6 1 1 25
    1988 2 1 3 3 1 1 11
    1989 1 4 2 1 1 2 4 1 16
    1990 4 1 2 4 1 1 1 1 1 4 3 23
    1991 1 2 1 1 1 1 5 2 14
    1992 1 2 2 1 1 1 2 1 2 12 1 4 1 31
    1993 4 2 1 2 3 2 1 17 5 1 38
    1994 5 1 1 1 1 1 1 1 1 1 14 2 1 31
    1995 6 2 2 1 1 3 2 5 1 1 2 3 2 1 19 5 56
    1996 6 1 1 2 2 3 2 2 1 1 1 1 1 2 1 6 3 1 8 45
    1997 6 3 4 2 1 1 2 1 1 1 1 1 1 1 2 37 9 74
    1998 3 1 1 4 1 4 1 1 1 1 1 3 1 4 7 20 13 1 68
    1999 9 2 4 7 2 2 1 1 1 1 1 4 1 1 6 1 4 35 1 14 98
    2000 5 4 2 3 1 1 6 1 1 11 1 1 40 8 85
    2001 7 1 1 2 2 1 4 2 5 1 1 1 18 17 2 1 66
    2002 6 2 1 3 4 1 2 2 3 7 3 33 4 71
    2003 2 3 1 1 3 3 2 7 3 14 24 2 65
    2004 2 1 2 2 1 4 2 7 6 4 23 5 59
    2005 5 4 1 2 1 1 1 3 5 1 1 5 4 4 3 19 60
    2006 1 1 4 1 1 1 4 1 5 4 1 1 24 4 53
    2007 3 1 1 2 2 3 1 1 2 26 42
    2008 2 3 1 2 2 2 3 18 4 37
    2009 1 6 2 3 1 5 3 2 2 24 3 52
    2010 5 1 1 2 1 3 8 3 17 1 3 1 46
    2011 1 6 4 1 2 4 1 2 5 2 1 13 1 43
    2012 6 1 3 1 6 3 6 2 15 43
    2013 2 1 2 7 1 3 6 16 1 39
    2014 10 1 8 2 1 3 10 35
    2015 6 2 5 1 13 1 28
    2016 1 1
    Menschen pro Staat 86 56 27 37 13 1 1 16 3 92 60 3 12 20 3 28 5 21 3 43 3 1 12 53 112 2 3 43 3 6 531 7 111 5 1 1423

    Todesstrafe im Militärstrafrecht des Bundes

    Der Uniform Code of Military Justice lässt bei 15 Strafvergehen die Todesstrafe zu (10 USC §§ 886 bis 934). Die Wiedereinführung der Todesstrafe im Militärstrafrecht geschah 1984 unter Präsident Reagan. Derzeit befinden sich neun Insassen im Militärgefängnis von Fort Leavenworth, Kansas, die auf ihre Hinrichtung warten. Bei drei Insassen ist das Verfahren noch in der Schwebe; von den Insassen sind sechs Afroamerikaner, zwei europäischstämmig und einer asiatischstämmig, alle neun Insassen sind Männer. Ein Todesurteil muss von der Jury (in der Regel mindestens zwölf Geschworene) einstimmig gesprochen werden. Wirksamkeit kann ein Todesurteil allerdings erst erlangen, nachdem der den Prozess anordnende Vorgesetzte (im Regelfall ein hochrangiger Kommandeur) das Urteil genehmigt und der Präsident der Vereinigten Staaten es ausdrücklich bestätigt hat.

    Vor der Aussetzung der Todesstrafe wurde 1961 an John A. Bennett das letzte Todesurteil nach dem UCMJ vollstreckt. Nach einer Statistik des National Law Journal wurden von 1916 bis 1999 135 Personen danach verurteilt und hingerichtet.

    Fehlurteile

    Trotz aller Bemühungen der Justiz, Fehler bei der Todesstrafe auszuschließen, sind solche vorgekommen. Menschenrechtsorganisationen sehen einen nicht unbeträchtlichen Teil der Todesurteile in den USA als Fehlurteile an, nicht zuletzt auch deshalb wird von ihnen die Todesstrafe abgelehnt. Nach Angaben von Amnesty International wurden im Zeitraum von 1900 bis 1985 in den USA 350 Menschen zum Tode verurteilt, deren Unschuld später bewiesen wurde. Bei 23 von ihnen wurde erst postum die Unschuld festgestellt.[10] Bis 2007 wurden in den USA insgesamt 15 Todeskandidaten aufgrund neuer DNA-Beweise freigesprochen.[11] Beispiele:

    Eine 2014 in der Zeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlichte Studie schätzt, dass über vier Prozent der in den Vereinigten Staaten zum Tode verurteilten Häftlinge unschuldig seien und, würden alle von ihnen weiterhin unter der Androhung der Todesstrafe bleiben, rehabilitiert werden müssten. Ein Teil von ihnen versterbe jedoch vorher oder erlebe die Umwandlung in eine lebenslange Freiheitsstrafe, was Untersuchungen mit dem Ziel einer Entlastung unwahrscheinlich mache. Die Autoren bezeichnen ihr Ergebnis als konservative, also vorsichtige Schätzung.[125][126]

    Literatur

    Geschichte
    • Richard C. Dieter: Wenn der Staat tötet. Die Todesstrafe in den USA. In: Gunnar Köhne (Hrsg.): Die Zukunft der Menschenrechte. Rowohlt-Verlag, Reinbek 1998, ISBN 3-499-22238-8.
    • David Garland: Peculiar Institution: America’s Death Penalty in an Age of Abolition. Belknap Press of Harvard University Press, Cambridge 2010. ISBN 0674057236
    • Michael Kahr: 100 Jahre Hinrichtungen in den USA. Die Geschichte der Todesstrafe in Zahlen. Kahr Media Verlag, Fürstenfeldbruck 2002, ISBN 3-935678-03-7.
    • Jürgen Martschukat: Geschichte der Todesstrafe in Nordamerika, von der Kolonialzeit bis zur Gegenwart. Beck-Verlag, München 2002, ISBN 3-406-47611-2.
    • Dominik Nagl: No Part of the Mother Country, but Distinct Dominions – Rechtstransfer, Staatsbildung und Governance in England, Massachusetts und South Carolina, 1630-1769. LIT, Berlin 2013, ISBN 978-3-643-11817-2, S. 230-232, S. 499-515. online
    • Stephen Trombley: Die Hinrichtungsindustrie. Die Todesstrafe in den USA. Rowohlt Verlag, Reinbek 1993, ISBN 3-498-06507-6.
    Einzelfälle
    • Jürgen Martschukat: „With Grace and Dignity“. Gary Gilmore, Todesstrafe und Männlichkeit in den USA der 1970er Jahre. In: Amerikastudien / American Studies 49, 3, 2004, S. 385–408.
    • Bryan Stevenson: Ohne Gnade: Polizeigewalt und Justizwillkür in den USA. Piper, München 2015, ISBN 978-3-492-05722-6.
    Statistische Studien
    • Johan Thorstein Sellin: Capital Punishment. AMS Press Inc., Brooklyn NY 1982, ISBN 0-404-62429-4.
    • Isaac Ehrlich: The Deterrent Effect of Capital Punishment. A Question of Life and Death. In: The American Economic Review 65, 3, Juni 1975, ISSN 0002-8282, S. 397–417.
    • Peter Passell, John B. Taylor: The Deterrent Effect of Capital Punishment. Another View. In: The American Economic Review 67, 3, Juni 1977, ISSN 0002-8282, S. 445–451
    Pro und Contra
    • Hugo Adam Bedau, Paul B. Cassell (Hrsg.): Debating the Death Penalty. Should America Have Capital Punishment? The Experts on Both Sides Make Their Case. Oxford University Press, Oxford u. a. 2005, ISBN 0-19-517980-3.
    • Stephen Nathanson: An Eye for an Eye? The immorality of Punishing by Death. 2nd edition. Rowman & Littlefield Publishers, Lanham MD u. a. 2001, ISBN 0-7425-1326-2.
    Bibliografie
    Statistik
    Einzelstaaten
    Erfahrungsberichte
    Geschichte der Todesstrafe in den USA und Europa

    Einzelnachweise

    1. Number of Executions by State and Region Since 1976 (www.deathpenaltyinfo.org).
    2. Death row inmates by state vom Death Penalty Information Center
    3. Todesstrafe abgeschafft – Connecticut will keine Menschen mehr hinrichten
    4. [1]
    5. a b http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/amerika/todesstrafe-in-amerika-gouverneur-von-maryland-begnadigt-vier-haeftlinge-13349581.html
    6. http://www.deathpenaltyinfo.org/documents/FactSheet.pdf
    7. Hinrichtungen in den Vereinigten Staaten von 1680-1976
    8. a b Thad Rueter: Why Women Aren't Executed: Gender Bias and the Death Penalty , Human Rights, Fall 1996, Vol. 23, No. 4, p.10-11. online unter Fall 1996 Human Rights Magazine (Memento vom 8. Dezember 2008 im Internet Archive).
    9. Sixty-Nine Percent of Americans Support Death Penalty
    10. a b Fact and figures on the death penalty
    11. a b innocenceproject.org, Pressemitteilung vom 11. Mai 2007
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    20. Todesstrafe für eine Lüge – Der Fall Dieter Riechmann, abgerufen am 7. Oktober 2012
    21. Deutscher Todeshäftling in USA entgeht Exekution, Focus-Online, 14. Mai 2010, abgerufen am 18. Mai 2010
    22. LaGrand (Germany v. United States of America)
    23. U.S. was in breach of international law by executing Mexican murderer and rapist, says U.N. official, Daily Mail, 8. Juli 2011
    24. Texanischer Gouverneur steigt ins Wahlrennen ein, bei ARD Tagesschau
    25. Spiegel-Online 13. August 2011: US-Präsidentschaftswahl 2012. Rick Perry will Obama herausfordern
    26. siehe zum Beispiel spiegel.de 21. August 2007: EU fordert Hinrichtungsstopp in Texas.
    27. Gouverneur von Texas verbittet sich EU-Kritik an Todesstrafe (yahoo!-Nachrichten, 22. August 2007)
    28. DPIC: Death Penalty for Offenses Other Than Murder
    29. Court to consider death penalty for child rape, Reuters, 13. April 2008
    30. The New York Times, 26. Juni 2008: Justices Bar Death Penalty For the Rape of a ChildLetzter Abruf 7. Oktober 2010
    31. A Broken System: Error Rates in Capital Cases, 1973–1995
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    101. Benjamin Schulz/dpa/AP/Reuters: Verpfuschte Hinrichtung – Mörder stirbt nach langem Todeskampf. In: Spiegel Online vom 30. April 2014 (abgerufen am 30. April 2014).
    102. AFP: Hinrichtungen in Oklahoma werden ausgesetzt. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 9. Mai 2014 (abgerufen am 9. Mai 2014).
    103. Benjamin Knaack/AP/AFP: Uno verurteilt qualvolle Hinrichtung von Clayton Lockett. In: Spiegel Online vom 2. Mai 2014 (abgerufen am 3. Mai 2014).
    104. Marc Pitzke: Nach Skandal-Exekution: Oklahoma richtet wieder Mörder hin. In: Spiegel Online vom 16. Januar 2015 (abgerufen am 31. Januar 2015).
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    106. Gouverneur von Oregon pardoniert Todeskandidaten derstandard.at, 23.November 2011
    107. New Oregon Governor Kate Brown to extend death penalty moratorium, Reuters, 20. Februar 2015 (englisch).
    108. Pennsylvania Governor Tom Wolf Says Death Penalty Flawed, Imposes Moratorium, CBS-News Philly Local, 13. Februar 2015 (englisch)
    109. RI governor pardons Irish man hanged in 1845, Associated Press, 29. Juni 2011
    110. Süddeutsche Zeitung: Tennessee führt elektrischen Stuhl ein vom 23. Mai 2014
    111. Basler Zeitung: EU verlangt Hinrichtungs-Moratorium für die USA
    112. Hal Schindler: Taylor's Death Was Quick . . . But Some Weren't So Lucky, Executioner's Song--a Utah Reprise. In: The Salt Lake Tribune. 28. Januar 1996.
    113. Pat Reavy: Utah has interesting history of executions. In: Deseret News. 16. Juni 2010.
    114. Death Penalty Information Center – Utah
    115. Death Penalty Information Center – Methods of Execution
    116. Death Penalty Information Center – Vermont
    117. a b Do Vermonters Support the Death Penalty?, wcax.com, 31. Oktober 2008.
    118. Vermont - Abolishment of the death penalty except for treason
    119. a b New York Times vom 30. November 2005: Clemency Stops an Execution in Virginia
    120. Washington setzt Todesstrafe aus. Zeit Online, 11. Februar 2014, abgerufen am 12. Februar 2014.
    121. Death Penalty Information Center – West Virginia
    122. Death Penalty Information Center – Wisconsin
    123. Wisconsin Death Penalty Referendum Results
    124. Death Penalty Information Center – Wyoming
    125. Samuel R. Gross, Barbara O’Brien, Chen Hu, Edward H. Kennedy: Rate of false conviction of criminal defendants who are sentenced to death doi:10.1073/pnas.1306417111
    126. Todesstrafe in den USA: Vier Prozent der Verurteilten sind unschuldig. In: Spiegel Online. 29. April 2014, abgerufen am 1. Mai 2014.