Ohranlegeoperation nach Mustardé
Die Ohranlegeoperation nach Mustardé ist eine Methode der Otopexie.
Geschichte
Die Technik dieser Operation wurde von Mustardé erstmals 1960 [1] beschrieben. Weitere Publikationen erfolgten von ihm 1963 [2] und 1967.[3]
Operationsmethode
Es handelt sich um eine Anthelixplastik, die mit der Nahttechnik (siehe Kapitel Otopexie) durchgeführt wir. Dieses Operationsverfahren gehört zu den herkömmlichen oder traditionellen Ohranlegemethoden.
Vorgehensweise
Auf der Rückseite der Ohrmuschel wird ein langer Schnitt gemacht und ein Hautstreifen entfernt. Die Haut wird von hier aus bis zum Ohrmuschelrand (Helix) und bis zum Ansatz der Ohrmuschel am Kopf (Sulcus posterior) abpräpariert und auf diese Weise der Knorpel der gesamten Ohrmuschelrückseite freigelegt. Mit Matratzennähten, die im Knorpel verankert werden, wird die Anthelixfalte stärker gebogen oder neu geformt. Der Knorpel wird gänzlich intakt gelassen, also nicht wie bei den Ohranlegeoperationen nach Stenström und Converse und davon abgeleiteten Versionen geritzt, geschnitten oder excidiert. Dann wird die Hautwunde mit Nähten verschlossen und manchmal für 1 bis 2 Tage ein Drainageschlauch eingelegt. 1 oder 2 Wochen lang wird ein Kopfverband angelegt.
Risiken und Komplikationsmöglichkeiten
Da der Knorpel intakt gelassen wird, ist die Anzahl derselben gegenüber den anderen, deutlich invasiveren traditionellen Methoden deutlich reduziert. Möglich sind nach Weerda: [4] Hämatom, Rezidiv (Ohren stehen wieder ab), zu eng anliegendes Ohr, Hypertrophe Narbe, Keloid.
Einzelnachweise
- ↑ J.C. Mustardé: Effective formation of antihelix fold without incising the cartilage. In: Transactions of the International Society of Plastic Surgeons, Second Congress, AB Wallace. Baltimore: Williams % Wilkens; 1960
- ↑ J.C. Mustardé: The correction of prominent ears. Using simple mattress sutures. Br J Plast. Surg., 16, 170-176, 1963
- ↑ J.C. Mustardé: The correction of prominent ears by buried mattress sutures: a ten-year survey. Plast. Reconstr. Surg., 39, 382-386, 1967
- ↑ Hilko Weerda: Chirurgie der Ohrmuschel. Georg Thieme Verlag, 2004, ISBN 3-13-130181-3.