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Wieland der Schmied

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Wieland (v. althochdt.: Wiolant, angelsächs.: Veland, altnord. Völundr) ist der Name eines kunstreichen Schmiedes der deutschen Heldensage, der ursprünglich in der germanischen Mythologie als halbgöttliches Wesen erscheint und mit Vulkan und Dädalus verglichen werden kann.

Er war der Sohn des Meerriesen Wade und wurde von diesem erst bei dem berühmten Schmied Mimir, dann bei den Zwergen in die Lehre gegeben, die ihn zum kunstreichsten aller Schmiede machten. Darauf wohnte er mit seinen beiden Brüdern Eigil und Schlagfidr eine Zeitlang in Ulfdalir, wo sie drei Schwanjungfrauen fanden. Mit diesen lebten sie zusammen, bis dieselben nach sieben Jahren davonflogen, um als Walküren den Schlachten nachzuziehen.

Dann kam Wieland zum König Nidung, dessen Schmied Ämilias er im Wettkampf mit dem Schwert Mimung besiegte. Nidung ließ ihn lähmen, aber Wieland rächte sich, indem er des Königs beide Söhne tötete und seine Tochter Baduhild entehrte, die hierauf den Wittich gebar, der dann selbst in der deutschen Heldensage (u.a. als Gefolgsmann von Dietrich von Bern) in Erscheinung tritt.

Dann entfloh er in einem selbst gefertigten Federkleid. In einigen Versionen der Sage wird Wieland von einem seiner Brüder unterstützt. Dieser ist ein berühmter Bogenschütze und Jäger. Um ihn zu testen, lässt ihn Nidung einen Apfel vom seines Sohnes schießen - dieser Teil der Sage ist deutlich an die Geschichte von Wilhelm Tell angelehnt

Die Sage von Wieland, von Karl Simrock in dem Gedicht "Wieland der Schmied" und im 4. Teil des "Heldenbuchs" dargestellt, war weit verbreitet, daher die zahlreichen Anspielungen auf ihn in nordischen, angelsächsischen, englischen und deutschen Gedichten und Überlieferungen, aber auch in altfranzösischen (wo er Galant heißt).

Möglicherweise ist die Sage aus der antiken Sage entlehnt.