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Soldatensprache

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Die Soldatensprache, der unter Soldaten übliche Jargon, zeichnet sich durch eine große Zahl von Ersatzbegriffen für offizielle Bezeichnungen berufsspezifischer Gegenstände und Handlungen aus, die nicht nur im historischen Gebrauch und regionaler Verbreitung stark variabel sind, sondern bereits zwischen Teilstreitkräften derselben Armee stark differieren.

Soldatensprache in deutschen Armeen

Bundeswehr

Die für den Sprachgebrauch in der Bundeswehr typischen Begriffe enthalten häufig vulgäre oder derbe Komponenten oder lassen eine kritische bis zynische Wertung des Bezeichneten erkennen.

Allgemein und Heer

A

  • Aal: Mitglied der Mannschaften, das sich in den ersten drei Dienstmonaten befindet. Da man zu diesem Zeitpunkt noch keine Streifen auf den Schulterklappen hat, ist man aalglatt, also ein Aal.
  • Abgänger: Wehrpflichtiger, der das letzte Quartal seines Grundwehrdienstes ableistet. Gruppendynamische Prozesse sorgen regelmäßig dafür, dass Abgänger gegenüber Personen, die ihren Wehrdienst später antraten, herablassend auftreten und die Tatsache ihres baldigen Dienstzeitendes zum Anlass schadenfrohen Spotts machen, was sich in lautstark intonierten Versen wie "Abgänger saufen, Abgänger saufen, wenn die Füchse Streife laufen" widerspiegelt.
Heutzutage werden solche Sprüche nur noch selten benutzt, da der neunmonatige Grundwehrdienst einfach zu kurz ist. Die "Füchse" sind bei dieser kurzen Zeit nach ihrer Grundausbildung fast schon selber "Abgänger".
  • ablaxen: nutzloses Herumsitzen, bevorzugt während der Dienstzeit
  • abrödeln: sich vom Gerödel befreien
  • abpimmeln: nutzloses Herumsitzen, ohne Auftrag
  • abseilen: Vermeidung unwillkommener Tätigkeitsausübung durch Entziehung. Synonym zu verpissen
  • Abseiler: Person, der wiederholt die Vermeidung unwillkommener Tätigkeitsausübung gelingt. Synonym zu Verpisser
  • Ackerschnacker: Feldtelefon
  • Atomkoffer: ABC-Schutztasche
  • Ausscheider: Synonym für Abgänger.


B

  • Bärenfotze: Wintermütze, die im Ohren- und Nackenbereich mit Webpelz gefüttert ist
  • Bagger: Panzer
  • Barras: Bundeswehr oder Wehrpflicht
  • Bergewanne: der Bergepanzer Büffel, der keinen drehbaren Turm hat (sondern nur die "Wanne" eines üblichen Kampfpanzers)
  • Biwak: Bezeichnung für Übung mit Aufenthalt und Übernachtung auf einem Truppenübungsplatz, meist im Zelt, scherzhaft deshalb auch Bundeswehr im Wald außer Kontrolle
  • Blackborn-City: Scherzhafte Bezeichnung des für Wetterumstürze berüchtigten Truppenübungsplatz Schwarzenborn, Nähe Kassel
  • Bremsbacken: Ausdruck für Panzerleute wegen ihres schwarzen Baretts
  • Brenner: Soldat mit allzu großem Diensteifer
  • Boden-Luft-Verbindungsoffizier: Militärpfarrer
  • Bumsköppe: allgemein für Soldaten der Artillerie gebraucht
  • Bumsknochen: Gewehr
  • Butze: viel zu kleiner Raum mit Schlafgelegenheiten für Soldaten
  • BwAbKüzFi:Kurzform von "Bundeswehrabkürzungsfimmel". Persifliert die bürokratische Bundeswehrsprache im Schriftverkehr.
  • Bw-Stumpf: Bundeswehr-Taschenmesser, das aufgrund der Abnutzung kaum noch schneidet.
  • BWK: eigentlich Abkürzung für "BundesWehrKrankenhaus", wird aber oft als "Brot,Wurst;Käse" übersetzt und bezeichnet das Abendbrot.

C

  • Café Viereck (Café Carré): Arrestzelle im Wachgebäude einer Kaserne

D

  • Dackelgarage: Durch Verknüpfung zweier Militärzeltbahnen gefertigtes "Zweimannzelt", das sich durch außerordentlich geringen Schlafkomfort auszeichnet
  • Dienstgrad: allgemeine - allerdings falsche - Bezeichnung für Portepee-Träger. Wird unter Mannschaften verwendet um unspezifisch auf Vorgesetzte hinzuweisen ("Wenn das ein Dienstgrad sieht!")
  • Disco-Klappe: Schulterklappe in Flecktarn mit silbernen Dienstgradabzeichen muss selbst gekauft werden, gibt es nicht von der Bundeswehr
  • Disco-Litze silberne Litzen von (Reserve-)Offiziersanwärtern
  • Diszi: kurz für Disziplinarverfahren
  • Dumm-Fick: s. ficken
  • Donnerstock: Gewehr

E

  • Eisenschwein: Panzer (auch Bock, Hobel, Großgerät, Pansen u. a.)
  • EPA: Bezeichnung für Verpflegungspaket aus stark konservierten Lebensmitteln, die angeblich bis zu 100 Jahre haltbar sein sollen

F

  • Falle, klapp für Kleintier, grau: diese mitnichten offizielle Bezeichnung für eine Mausefalle ist die wohl bekannteste Persiflage auf den Sprachgebrauch der Wehrbürokratie.
  • Falli: Fallschirmjäger
  • ficken: anders als in der allgemeinen Umgangssprache, in der ficken i.d.R. die Ausübung des Geschlechtsakts bezeichnet, in der Soldatensprache auch im Sinne von schikanieren oder schinden gebraucht.
  • Flitzblechfahrer: Marinejargon fuer Schnellbootfahrer.
  • Flügelputzer: abfällige Bezeichnung für das Personal in Luftwaffenwerften.
  • Föhn bekommen, auch "föhnen lassen": Anschiss bekommen
  • Frontschwein
  • Fuchs: Wehrpflichtiger, der (je nach lokalem Gebrauch) das erste oder zweite Quartal seines Grundwehrdienstes ableistet.

G

  • Gefechtsfeldtomaten: Scherzhafter Ausdruck für alles, was ein rotes Barett trägt.
  • Gefechtsfeldventilator: Bo 105 PAH
  • gelber Urlaubsschein: ärztliches Dienstunfähigkeitsattest.
  • Gerödel: Aus der Umgangssprache, in der es soviel wie "alle möglichen Gegenstände", "Ramsch", bedeutet, in die Soldatensprache übernommen. Unter Gerödel versteht man im Bundeswehr-Sprachgebrauch alle Ausrüstungsgegenstände, die der Soldat außer dem Feldanzug am Körper trägt, d. h. Splitterschutzweste, Helm, Koppeltragesystem, Klappspaten, Magazintaschen, Gewehr und Rucksack. Wenn der Soldat sich diese Ausrüstungsteile anlegt, so wird dies auch "aufrödeln" genannt. Analog dazu wird "abgerödelt".
  • GeZi-Schranze: Soldat, der im Geschäftszimmer (GeZi) einer Kampfkompanie "arbeitet" und daher im Gegensatz zu seinen Kameraden nicht an Geländeübungen teilzunehmen braucht, auch GeZi-Schlampe oder Schreib-Schlampe (bei Offizieren im Stabsdienst auch sinngemäß vergleichbar: Stabsschranze)
  • Glatter: abfällige Bezeichnung für Soldaten im ersten Quartal ihres Wehrdienstes, bezogen auf die Nacktheit der Schulterschlaufen, da diese Soldaten noch keinen eigentlichen Dienstgrad besitzen
  • goldenes Seil: Soldat, der sich oft und gerne "abseilt"
  • Goldschürfen: Disziplinierungsmaßnahme, bei der Urinstein mit Rasierklingen entfernt wird.
  • Gummifut (Bayerisch: Gummifotze): auf die Ähnlichkeit zu als Vaginaimitate ausgeführten Masturbationshilfen anspielender Ersatzbegriff für die offiziell als ABC-Schutzmaske bezeichnete Gasmaske
  • Gummisau: Eine ABC - Schutzbekleidung die fast den gesamten Körper schützt und bei ABC - Kampfstoffen Schutz bieten soll, auch bei Regen sehr effektiv. Es wird aber auch durch ihre absolute Luftundurchlässigkeit bei der kleinsten körperlichen Anstrengung starkes Schwitzen ausgelöst. Heute im Allgemeinen durch einen Gore-Tex ähnlichen mehrlagigen Membran-Anzug mit Aktivkohleschichten ersetzt.

H

K

  • Kameradenschwein: Mit dem Schimpfwort "Kameradenschwein" wird eine Person belegt, die zu einer bestimmten Gruppe gehört und es darauf anlegt, sich auf Kosten der anderen Gruppenmitglieder einen Vorteil zu verschaffen. Beispiel: Eine Person kann als "Kameradenschwein" angesehen werden, wenn sie Fehlverhalten von Gruppenmitgliedern bei einer übergeordneten Instanz meldet.
  • Kampfschwein: Soldat, der durch hohe Einsatzfreude auffällt
  • KDVler: Bezeichnung für einen Soldaten der erst nach seiner Einberufung einen Antrag auf Kriegsdienstverweigerung stellt.
  • Kniffte: Gewehr, aber auch: Butterbrot, dick belegt, z.B. als fertig verpackte Marschverpflegung von der Küche ausgegeben,
  • Knitterfreie, der: Gefechtshelm
  • Koffer: spöttische Bezeichnung für einen Wehrpflichtigen, der das erste Quartal seines Grundwehrdienstes ableistet; spielt auf eine immer noch gebräuchliche Praxis an, Rekruten vor der Fertigstellung ihrer auf die Uniform aufzunähenden Namensschilder zum Tragen eines auch an Reisegepäck gebräuchlichen, mit dem Familiennamen versehenen Anhängers an der rechten Brusttasche zu verpflichten.
  • KZH bis DZE: kurz für "Krank zu Hause bis Dienstzeitende"

L

  • Lametta: Rangabzeichen und Orden an Uniformen
  • Landser: wertungsfreier Begriff für einen Mannschaftssoldaten (überwiegend verwendet von (Unter)Offizieren).
  • Langemark: Beschreibung des Auftrags bei der Wachablösung im Feld (Lage, Auftrag, Nachbarn, Grenzen des zu beobachtenden Bereichs, Eröffnungsfeuerlinie (Feuereröffnungslinie), Meldeweg (zum Beispiel per Zugdraht), Alarmierung (zum Beispiel durch Warnschuss), Rückwärtiger Raum, Kennwort).
  • Leistungsbegrenzer: silberne Litzen von (Reserve-)Offiziersanwärtern
  • Luftpumpe: Angehöriger der Luftwaffe


M

  • Mannheim: kurz für Mannschaftsheim, einer privat geführten Kantine, in der der Soldat von seinem Sold essen gehen kann.
  • Mannschaftsgeneral: Scherzhafte Bezeichnung einesStabsgefreiten bzw. Oberstabsgefreiten aufgrund ihrer langen Dienstzeit.
  • Mickymäuse: Kapselgehörschutz
  • Mumpeln: Patronen

N

  • nasse Aktion: unerfreuliche Tätigkeit
  • NATO-BH: faltbare Schutzbrille
  • NATO-Matratze: abfällige Bezeichnung für eine Frau, die in Freizeiteinrichtungen (z.B. Diskotheken) in der Nähe von Bundeswehrstandorten die (häufig sexuelle) Bekanntschaft von Soldaten sucht
  • NATO-Pause: NATO-einheitliche zweite Frühstückspause
  • NATO-Pommesbude: scherzhafte Bezeichnung für Oberstabsgefreiter, siehe auch Pommesbude.
  • NATO-Rally: möglichst rasante Heimfahrt in's Wochenende mit dem eigenen Auto.
  • NATO-Ratte: große Staubfluse
  • NATO-Sparschwein: Unteroffizieranwärter, wegen des Querbalkens auf der Schulterklappe.
  • NATO-Wolke: Gruppe von Soldaten, die nicht in einer gefühten Reihe laufen, sondern wie eine Menschenmenge.
  • NATO-Zebra: (in Anspielung auf das Streifenmuster des Rangabzeichens): (Ober-)Stabsgefreiter
  • Negerlippe: Abzieher / Besen der zum Zwecke der Revierreinigung feuchte Fußbodenoberflächen relativ trocken machen kann. Hat statt Borsten eine schaumstoffartige Gummilippe.
  • Negerpfeil: Übungsmunition für Panzerfäuste, die keinen Sprengkopf enthält
  • Neuer: Abwertend gebrauchter Begriff für Soldaten im ersten Quartal ihrer Dienstzeit, auch Glatter.
  • Not-Aus-Knöpfe: scherzhafte Bezeichnung für Artilleristen (wegen der i.A. roten Barretts)

P

  • Panzerplatte: Hartkeks in den Einmannpackungen
  • Panzertape: mehrere cm breites Faserklebeband für diverse Befestigungszwecke.
  • Parka: Bezeichnung für die Feldjacke
  • Pickpott: Feldessgeschirr (auch Pigpott von Schweinetrog)
  • Pisslitze: abschätzige Bezeichnung für einen Fernmelder. Die Litzen dieser Truppengattung sind gelb.
  • plockern: putzen (von u.U. nicht signifikant verschmutzten Gegenständen oder Böden)
  • Pommesbude: Allgemeiner scherzhafter Ausdruck für den Dienstgrad Oberstabsgefreiter (= fünf schräge Streifen auf der Schulter)

R

  • Raupenrennen: Hierbei steigen mehrere Soldaten in ihren komplett zugeschnürten Schlafsack und versuchen möglichst schnell vom einen zum anderen Ende eines Ganges zu robben.
  • Revier: Zugewiesener Bereich, der i.d.R. täglich gereinigt werden muss. Bsp: Außenrevier (Straßenfegen) Toiletten (aber nicht mit Zahnbürste) Nassbereich (Duschen) Flur & Treppen (fegen/wischen)
  • rödeln: Robben oder Fortbewegen durch schwieriges Gelände. Verallgemeinernd auch als Tätigkeitswort für die Durchführung nasser Aktionen gebraucht.
  • Rödelbahn: Hindernisparcours, der der Ausbildung zur Fortbewegung durch schwieriges Gelände dienen soll.
  • Röhre: Bei U-Boot-Besatzungen gängige Bezeichnung für das U-Boot.
  • Rotkäppchen: Angehörige der kampfunterstützenden Truppen (wegen der roten Barette)
  • Rumpimmeln: Chillen, Rumgammeln, Abhängen
  • Rummsmurmel: Gefechtshelm

S

  • Schildkrötenrennen: Der Versuch, eine Treppe mit an beiden Ellenbogen und Knien befestigten Stahlhelmen einigermaßen unversehrt herauf- oder (häufiger) herunterzukommen.
  • Schlipssoldat: Angehöriger der Luftwaffe
  • Schlumpftarn: Sportanzüge der Bundeswehr sind blau.
  • Schmietnam: scherzhafte Bezeichnung für den Truppenübungsplatz Schmittenhöhe bei Koblenz.
  • Schnüffeltüte: siehe Gummifut
  • Schützenwolke: Analog zu Schützenreihe, siehe NATO-Wolke.
  • Schweinchen-Litzen: die rosa Litzen der Panzertruppe.
  • SigPi: Signalpistole
  • Spatengang: "Toilettengang" im Gelände
  • Spieß: Kompaniefeldwebel
  • Spindsaufen: Gebräuchliche Ausübung des Betrinkens, meist in unkorrekter Uniform auf dem Spind sitzend. Viele Variationsmöglichkeiten, unter anderem das Aufsetzen der ABC-Schutzmaske.
  • Spindfick: Kontrolle einer vorgegebenen Ausgestaltung der persönlichen Gegenstände des Soldaten in und auf dem Spind durch Vorgesetzte.
  • Spindwürfeln: drehen eines geschlossenen, gefüllten Spinds um eine Raumachse, wobei durch die Einwirkung der Gravitation der Inhalt des Spinds durcheinandergebracht und eventuell auch beschädigt wird. Diese (im allgemeinen von mehreren Personen gemeinsam) durchgeführte Maßnahme gilt als Ausdruck der Antipathie jener Person gegenüber, die Besitzer des Spindinhalts ist - insbesondere, wenn sich diese Person im Spind befindet.
  • Sprengung Anschiss
  • Staber: Umgangssprachliche Bezeichnung eines Stabsfeldwebels in der Position eines Teileinheitsführers
  • Stabsschranze: siehe GeZi-Schranze
  • Stubenfick: Kontrolle einer vorgegebenen Ausgestaltung der Stubeneinrichtung und Stubensauberkeit durch Vorgesetzte
  • StUffz: kurz für Stabsunteroffizier

T

  • Tarnen, Täuschen, Verpissen: scherzhafte Kampftaktik
  • Tarnen vortäuschen: das geschickte Vortäuschen von durch Befehl angeordneten Tarnaktivitäten.

U

  • Uffz: kurz für Unteroffizier

V

  • verpissen: siehe abseilen
  • Verpisser: siehe Abseiler
  • Vergeltung, Intoleranz und Rache: Scherzhafte Auslegung der Grundregelungen bei Waffenloser Selbstverteidigung.
  • verkoffern: für Wehrpflichtige, die sich weiter verpflichten.

W

  • Waffenkiste: Alle Standardwaffen (MG, G36, P8, MP2) werden zerlegt und in eine Kiste geworfen, nun müssen alle Waffen möglichst schnell wieder zusammengesetzt werden (Zeiten um 3 Minuten sind machbar).
  • Walachei: offenes Gelände, mit der Konnotation "Arsch der Welt" ("quer durch die Walachei")

Y

  • Y-Tours (Werbespruch: Wir buchen – Sie fluchen): Fahrzeugkennzeichen der Bundeswehr beginnen mit Y.

Z

  • Zeckenpisse: bezeichnet in der Umgangssprache von U-Boot-Besatzungen das Kondenswasser, das sich im Bootsinneren bildet und herabtropft. Darüber hinaus wird das Wort auch als abfällige Bezeichnung für Bier verwendet.
  • Zetti: Zeitsoldat
  • Zett-Sau: Zeitsoldat
  • Zivilversager : Zeitsoldat, der es "im richtigen Leben" wohl nicht weit gebracht hätte und sich daher verpflichtet hat.
  • ZMAS: Befehl, Kurzform für "Zu mir, aber schnell!"
  • ZMZZ: Befehl, Kurzform für "Zu mir, Ziemlich zügig!"
  • ZMZZSPMDA: Befehl, Kurzform für "Zu mir, ziemlich zügig, sonst platzt mir der Arsch!"

Bundesmarine

  • 76: Bösartig für Landunterstützungssoldaten der Verwendungsreihe 76, steht für nichts im Anker, nichts im Hirn

A

  • Aal: Torpedo.
  • abbacken: Tisch abräumen.
  • Acht-Eier-Last: Viermannkammer.
  • Achtersteven: 1. äußerster, hinterer Teil des Schiffsrumpfes mit nach oben verlängertem Kiel. 2. scherzhaft für Gesäß.
  • der Alte: Kommandant einer Einheit.
  • altgefahren: Erfahrung durch lange Seefahrtszeit.
  • AnDiMot: Antriebsdieselmotor.
  • AnO: Antriebsoffizier.
  • asap: as soon as possible - so schnell wie möglich.
  • AstroMaat: Spottname für Seekadett.
  • aufbacken: Tisch decken.
  • aufpicken: aufnehmen.
  • AWM: Artilleriewaffenmeister.
  • AWLM: Artilleriewaffenleitmeister.

B

  • Backen und Banken: Essen fassen.
  • Backschafter: Pantry / Bedienung in der Messe. Beim Heer: Ordonanz.
  • Badegast: Eingeschiffte Person, die nicht zur Besatzung gehört.
  • Betonschifffahrer: Stabsleute.
  • Bilgenschwein: Der Legende nach, ein Schwein
  • BiMi: Abkürzung für Binnenminensucher
  • Blitzer: Signäler
  • BMW: Brot, Wurst, Marmelade (Frühstück).
  • Bock: Schlafplatz.
  • Bongo: Toilette.
  • Bootsmannsgruppe: Soldaten der Verwendungsreihe 11, die Dauerwächter sind. Meist altgefahrene und erfahrene Soldaten.
  • Bootsmannsmaatenpfeife: Pfeife mit schrillem Ton. Durch verschiedene Griffarten kann der Ton verändert werden. Diente der Befehlsübermittlung bei windigem Wetter auf Segelschiffen, weil gerufene Befehle auf Grund der Geräusche durch Wind etc. nicht gehört wurden. Der Pfiff war immer zu hören.
  • Brenner: wichtiger/überkorrekter/übereifriger Kamerad.
  • Bunker: Kraftstofftank.
  • BÜ-Kette: Befehlsübermittlung mit Hilfe von Soldaten bei Ausfall elektronischer Kommunikation.
  • BZ/Bravo Zulu: Gut gemacht!

C

  • Caféteria: Gemeinschaftsraum der Mannschaften, der auch zur Verpflegungsaufnahme dient (Essenausgabe im Caféteria-System)

D

  • Decksbulle: Decksältester
  • DM: Decksmeister.
  • DO: Decksoffizier.
  • Decksziege: Deckspersonal der Verwendungsgruppe 11
  • Dumm-Dumm-Geschoss: aus den Mannschaftsdienstgraden hervorgegangener Offizier

E

  • Edeltippse: Funker.
  • EDiMot: Elektrodieselmotor. Dient zur Elektrizitätsgewinnung.
  • Elo: Elektroniker.
  • EloM: Elektronischer Meister.
  • EM: Elektrotechnischer Meister.
  • EO: Elektrotechnikoffizier.
  • Erdferkel: Heeressoldat.
  • ESSM: Elektrotechnischer Schiffsicherungsmeister.

F

  • Feudel: 1. Putzlappen. 2. Flaggen und Wimpel (scherzhaft).
  • Feudelschwinger: Signäler.
  • Fletcherfahrer: Besatzung eines Zerstörers.
  • Flitzblechfahrer: Schnellbootfahrer.
  • FMO: Fernmeldeoffizier.
  • Front: Ehrerweisung für den Kommandanten und wichtige Besucher, wird mit einer Batteriepfeife gepfiffen.
  • FTO: Führungsmitteltechnikoffizier.
  • FuM: Funkmeister.
  • FWO: Führungsmittelwaffeneinsatz(zentral)offizier.

G

  • Gary Glitter: Feuerfester Anzug.
  • Gasten: Mannschaftsdienstgrade.
  • GETMO: Guantanamo Bay (Einsatzausbildung der Fletcher und 103er bis 1985).
  • Geschwaderscheißhaus: Versorger
  • Goldhammer: Codewort für Alarmschießen mit der primären Rohrwaffe.
  • Goldener Feuerlöscher: "Auszeichnung" für einen Brenner zum Löschen des selbstentfachten Feuers.
  • GT: Gasturbine.

H

  • HaTa: Hauptschalttafel
  • Heizer: Schiffstechniker
  • Heizerei: Maschinenraum
  • Heizergruß: Schwarzer Rauchausstoß aus dem Schlot
  • HiTaTa: Historisch Taktische Tagung der Marine
  • Honigzelle: Fäkalientank
  • Hormongesteuerter: Nervige Typen die bei längeren Auslandsreisen nur über ihre Frau/Freundin reden
  • Hubschrauberlandeplatz: Neue Schirmmütze mit Bezugspannbügel.

I

  • IMCS: Integrated Monitoring and Control System - Automationssystem auf einer Fregatte Klasse 124.
  • IO/1O: Erster Offizier an Bord eines Schiffes.

K

  • K24: Kiste/Palette Bier. Auch: 24er-Röhren-Gerät.
  • Kampfkarpfen: Kampfschwimmer
  • KaWuPla: Käse- und Wurst-Platte.
  • Keksrand: Kennzeichnung der Offiziere an der Schirmmütze.
  • Kiste: neuzuversetzte(r) Kamerad(in)
  • Knitterfreier: Gefechtshelm.
  • Kombüse: Küche
  • Kostümball Musterungen mit wechselnden Uniformen
  • Kujambel: 1. Jede ausländische Währung. 2. Fruchtsaftkonzentrat.
  • Kutter pullen: Rudern mit einem Marinekutter.
  • KWS: Kaltwassersatz.

L

  • Landratte: Marinesoldat auf nicht seegehenden Einheiten.
  • Locken: Ankündigen des Weckens fünf Minuten vorher.
  • Luftpumpe: Luftwaffensoldat.
  • Lutschbubi: Bilgenwasserpumpe.

M

  • Marinewanderpokal (MWP): leichtes Mädel (seit 1998 auch Jungs) oder Mädels/Frauen die auf Marineuniform stehen
  • Meche: Maschinenraum.
  • Mehlauge: langsamer, begriffsstutziger Kamerad.
  • Messepräsi: Vorsitzender/Verantwortlicher der Messe.
  • Minenbock: Scherzhafte Bezeichnung für einen Minenjäger/-sucher
  • Mittelwächter: mitternächtlicher Imbiss auf See
  • Musterung: tägliches Antreten der Besatzung/Teileinheiten/Korporalschaften
  • Muckdochselber: Bezeichnung für das Marineunterstützungskommando (Mukdo)

N

O

  • Ölfuß: scherzhaft für Heizer.
  • Ost/Nordseerocker: Schnellbootfahrer.
  • Orto: Ortungsoffizier
  • OPZ: 1. Operationszentrale. 2. Offizierbewerberprüfzentrale.

P

  • Pantry: 1. Essenvorhalte-Raum. 2. s. Backschafter.
  • Panzerplatte: Hartkeks aus dem EPA
  • Pausenclown: Marinesoldat der nicht mal beim essen den Mund halten kann
  • Pickblech: Formbleche, die als Teller dienen.
  • picken: Essen
  • Pinguin: Mannschaftsuniform (Kieler Knabenanzug)
  • Plott: Notiz- und Informationstafel. "Mitplotten" während eines Gefechtes
  • Plott-Bacardi: Reinigungsalkohol zum Reinigen des Plotts
  • Puster: scherzhaft für Funker
  • Potacken drehen: Kartoffeln schälen

Q

  • Ouadratlatschenfutzy: Bezeichnung für einen Heeressoldaten

R

  • Regenspind: Duschkabine
  • Reinschiff: Putzen
  • Reise reise!: Weckruf (von engl. "to rise" - aufstehen)
  • Römer: Offizier
  • Rolle: 1. Einsatzplan der Besatzung (intern). 2. Verhinderung von Langeweile bei Angehörigen von Schiffsbesatzungen durch wohldurchdachter Einteilung von Dienstleistungsaufgaben
  • Rüssel: Schnorchel eines U-Bootes
  • Rundsel: halbrunde Öffnung am Kutter zum Einlegen der Riemen (Paddel)
  • Raddeldaddel/Rabatzboje: Geräuschboje zum Minensuchen

S

  • Sandra: Name von Krankenschwestern im Sanitätsbereich (Abk. für Sanitätsdrache).
  • Schädelpizza: Barett.
  • Schlafsalami: Hängematte auf der Gorch Fock.
  • Schlüsselkind: Versorger
  • Schmadding: seemännische Nummer 1 (Decksmeister).
  • Schnellfickerhose: Klapphose der Mannschaftssoldaten.
  • Schott: Tür
  • Sechsundsiebziger: Soldat der Verwendungsreihe 76 (Marinesicherung). Bevor er an Bord kommt: Sicherstellen, dass er keinen Spaten dabei hat!
  • Seemannssonntag: Kaffee mit Kuchen am Donnerstagnachmittag
  • Seite (pfeifen): traditionelle Ehrerweisung für Marineoffiziere, wird mit der Bootsmannsmaatenpfeife gepfiffen
  • SELO: Schiffselektronikoffizier
  • SEO: Schiffseinsatzoffizier
  • SigM: Signalmeister
  • Silverhammer: Codewort für Alarmschießen mit sekundärer Rohrwaffe
  • Smut: Koch
  • SOPO: Schiffsoperationsoffizier
  • Suizidfreak's: Minentaucher
  • Spargel: Sehrohr des U-Bootes
  • Spatenpauli: Heeressoldat
  • Sperri: Soldat mit Ausbildung am Sperrwaffenräumgerät (Minenräumer).
  • SSO/SBO: Schiffssicherungs-/Schiffbetriebsoffizer.
  • SSM: Schiffstechnischer Meister
  • Sterntaler: Offizieranwärter
  • STO: Schiffstechnischer Offizier
  • STL: Schiffstechnischer Leitstand
  • S-Pütz: Scherzhafte Bezeichnung für Schnellboot

T

  • Tellermine: Kopfbedeckung der Mannschaftssoldaten
  • Tintenpisser: Stabssoldaten

U

  • überspülte Wiese: Bezeichnung für die Nordsee da keine großen Wassertiefen

V

W

  • Wachtmeister: Innendienstleiter, beim Heer, Spieß
  • Wäsche achtern: Matrosenanzug.
  • Wäsche vorn: Dienstanzug ab Unteroffizier
  • Wahrschau: Wahrnehmen und Schauen, Warnruf
  • Weißer Tampenkreuzer: Schmähname für das Segelschulschiff Gorch Fock
  • Wellenjockey: Heizer
  • Winki: Signalgast
  • Wintergarten: Achterdeck eines U-Bootes
  • WTO: Waffentechnischer Offizier
  • Heizer-Wuhlingstek: absolut chaotischer Knoten

X

Y

Z

  • Zeche: Maschinenraum
  • Zelle: Frischwassertank
  • Zeckenpisse: Kondenswasser in U-Booten
  • Ziege: scherzhaft für Soldaten der Verwendungsreihe 11/seemännisches Personal
  • Ziegenstall: 1. Stauraum/Durchgang vom Turm zum Oberdeck bei U-Booten. 2. Deck der Bootsmannsgruppe



NVA - Nationale Volksarmee der DDR

Auch in der NVA konnte sich ein eigener Slang herausbilden, wenngleich auch ältere Bezeichnungen (z.B. Barras) von den Soldaren der DDR verwendet wurden.

  • A und U: Ausgangs- und Urlaubssperre
  • BC: Batteriechef
  • Buffi: Berufssoldat
  • Eisenschwein: SPW (Schützenpanzerwagen)
  • EK: Entlassungskandidat
  • EU: Erholungsurlaub
  • GU: Genesungsurlaub
  • Heimatkunde: letzte Politschulung der Gefreiten im 3.Diensthalbjahr
  • Jumbo: ABC-Schutzanzug
  • KC: Kompaniechef
  • Keule: Reinigungsgerät zum Reinigen der Unterkünfte und der Linoleum-Fussböden
  • keulen: reinigen; (insbesondere den Flur)
  • KU: Kurzurlaub über ein Wochenende
  • Mucker: Motorisierte Schützen
  • Muckerbus: SPW (Schützenpanzerwagen)
  • Muckerlöffel: [zusammenklappbarer] Feldspaten
  • Nugatrolle: Schutzanzug (auf Grund der braunen Farbe)
  • Oma: Kopf- und Ohrenschützer aus Wolle
  • Pfeffi: Berufsunteroffizier
  • Schanzzeug: Essbesteck
  • Schnuffi: Schutzmaske
  • Sprutz (mit langem u): Frischling, junger Soldat, Rekrut (im 1. Diensthalbjahr)
  • Sumpfkuh: SPW (Schützenpanzerwagen)
  • U-Schule: Unteroffiziers-Schule
  • Vize: Soldat im 2. Diensthalbjahr
  • VKU: verlängerter Kurzurlaub von Donnerstag bis Montag (stand einmal pro Halbjahr zu)

Erster Weltkrieg


Wehrmacht

Im Vergleich zur Bundeswehr sind die Begriffe der Landser etc. z.T. deutlich "deftiger" und härter, was verständlich erscheint, denn die Wehrmacht war keine Friedensarmee.

Einige Begriffe insbesondere der Marine und Luftwaffe haben sich aber erhalten, wie z.B. Aal für Torpedo. Andere sind sogar noch älter als die Wehrmacht und wurden, wie z.B. Koffer für (schwere) Granate, schon im I. Weltkrieg verwendet.

A

  • Aal: (siehe Bundeswehr)
  • Abspülung: Flugzeugabsturz ins Meer
  • Affe: Tornister
  • Affenschaukel:
    • 1. Ausdruck für Adjutanten-, Schieß-, Fang- oder Schulterschnur
    • 2. Hängematte
  • Alte, Der bzw. Alter: Vorgesetzter, im Heer in der Regel der Kompaniechef, in der Marine der Bootsführer)
  • Alter Mann: Beim Afrikakorps die Bezeichnung der italienischen Fleischkonserven, die den Aufdruck AM („Amministrazione militare“) trugen und auch „asinus mussolini“ (Arsch von Mussolini) genannt wurden.
  • Anno Scheiße: Erster Weltkrieg
  • Anschiß: Zurechtweisung und Kritik z.B. durch Vorgesetzte.
  • Anzug Polar: Disziplinierungsmaßnahme, bei der das Anziehen sämtlicher Bekleidung der persönlichen Ausrüstung befohlen wird. Gern in Verbindung mit sommerlicher Hitze.
  • Apfelsinenorden: Ausdruck für Orden, den man nicht als Auszeichnung empfindet; insbesondere die deutsch-italienische Erinnerungsmedaille.
  • Arsch: u.a.
    • am Arsch der Welt: abgelegene Gegend; vorgeschobener Posten.
    • Schütze Arsch: einfacher Soldat (jenseits jeglicher Privilegien).
    • kalter Arsch mit Schneegestöber: schlechtes Essen
    • sich den Arsch auskugeln: im Krieg fallen, sterben
    • am/beim Arsch kriegen: jemanden zur Rechenschaft ziehen.
    • den Arsch schonen: sich erbrechen, übergeben
    • den Arsch verlöten: verprügeln
    • den Arsch zukneifen: im Krieg fallen, sterben.
  • Aufriß: Streifschuß
  • aussteigen: Euphemismus für fluchtartiges Verlassen eines zerstörten Fahrzeugs (Flugzeug, Panzer, etc.)
  • a.v.: offizielle Abk. der Klassifizierung "arbeitsverwendungsfähig", (also im Sinne von nicht "kriegstauglich"), wird hintersinnig mit "ausgezeichnete Verbindungen" übersetzt. (vgl. k.v.)

B

  • Backofen:
    • 1. heiß umkämpfte Stellung.
    • 2. Panzerkampfwagen: auf Grund der hohen Temperaturen im Inneren durch Sonne oder Gefechtstätigkeit.
  • Bau: Arrestzelle oder Arreststrafe („Zwei Tage Bau“)
  • bepflastern:
    • 1. Belegung einer Stellung mit Bomben und Granaten.
    • 2. einen Verwundeten verbinden.
  • Bauchbinde: Koppel
  • Beutegermanen: volkstümlicher Ausdruck für fremde Staatsangehörige bzw. durch Annexion zu Deutschen gewordene Personen oder auch ausländische Freiwillige.
  • bimsen: hartes Exerzieren (im Gelände)
  • Bildungskanone: Frontbibliothek im Sinne eines Fahrzeugs oder Feldbuchhandlung.
  • Blechhut: Stahlhelm
  • Blechkrawatte: Ritterkreuz
  • Blitzmädchen: Nachrichtenhelferin (auch Blitzmädel, -maus, -nutte)
  • Bordgeistlicher: Gestapospitzel auf Schiffen der Kriegsmarine.
  • Bremser: ursprünglich Ausdruck für Gefreiter, dann für Offiziere, die höhere Weisungen und Befehle nicht (mehr) ausführten.
  • brustkrank: Sucht nach Orden und Auszeichnungen.
  • Butterfront: besetztes Gebiet ohne Kampfhandlungen und guter Versorgung.


C

  • Charly: Aufklärer, Beobachtungsflugzeug
  • Christbäume: Leuchtzeichen der Pfadfinderflugzeuge der Allierten (um Ziele zu markieren)
  • Churchill-Pimmel: Blutwurst


D

  • Dachschaden: Kopfschuss oder Kopfverletzung
  • Dauerurlaubsschein: im Krieg fallen, sterben
  • Deutsch-Amerikaner:
    • 1. Blindgänger (d.h. feindliche Bombe/Granate die so "nett" war, nicht zu explodieren)
    • 2. im erweiterten Sinn auch Bezeichnung für unzuverlässige Person.
  • Dödel: Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes
  • d.u.: Verballhornung der Abk. für "dauernd dienstunfähig" in dauernd unsichtbar oder dauernd abwesend, etc.
  • Donnerbalken: Latrine
  • Druckposten: sicherer Posten in der Etappe oder der Heimat, auf dem man sich vor einem Fronteinsatz "drücken" kann. (vgl. mit Etappensau)
  • Dünnschißkanone: Maschinengewehr


E

  • Ehrenkeule: Marschallstab
  • Einbaum: kleines Mini-U-Boot für den Küsteneinsatz
  • Einundfünfziger: Infanterie (nach den 51er-Husaren).
  • Eisbeinorden: militärische Auszeichnung für Teilnehmer des Rußlandfeldzuges im Winter 1941/42. (auch Gefrierfleischorden)
  • Eiserne Kuh: Büchsenmilch
  • Emil: Flugzeugführer, Pilot
  • Emil, steifer: Sturmgeschütz K40/61; d.h. 12,8 cm auf Selbstfahrlafette (Fahrgestell des Panzer V.)
  • Energietropfen: vor Angriff ausgegebener Alkohol
  • Entfettungskur: Kriegsgefangenschaft
  • Ersatz-Reserve-Ersatz: Tautologie zur Bezeichnung/ Abwertung des Volkssturms.
  • ESAK: Evangelische-Sünden-Abwehr-Kanone, also ein evangelischer Feldgeistlicher
  • Etappensau: Person die Dienst in der Etappe tut, also nicht an der Front kämpft. (vgl. Druckposten )


F

  • Fahrkarte: Fehlschuß
  • Feger:
    • 1. letztes Bewachungsschiff eines Geleitzuges (vgl. den letzten Wagen bei der Tour de France, zum aufpicken ausgeschiedener Fahrer, wird auch als "Besenwagen" bezeichnet.)
    • 2. mannstolle Frau
  • Feldküchensturmabzeichen: Kriegsverdienstkreuz
  • Feldmäuse: Wehrmachtsstreife, Feldgendarmen
  • Fernkampfmedaille: Kriegsverdienstkreuz
  • Fernsprecher: gerne und häufig brüllender Vorgesetzter
  • Festausschuß: OKW; also Oberkommando der Wehrmacht
  • Feuerpause: im ironischen Sinn nun allg. für Zigarettenpause (eben nicht nur bei Gefechtsunterbrechung)
  • Fleißiges Lieschen: Spezialwaffe für Fernbeschuss, auch Tausendfüßler genannt
  • Fliegender Bleistift: Bezeichnung für Fernaufklärer Do 17
  • Fliegerbier: Limonade
  • Fohlen: Rekrut, Neuling, junger Soldat, Frischling
  • Franz: Beobachter/Bordschütze im Flugzeug (deshalb auch verfranzen)
  • Frontbummel: Spähtruppunternehmen
  • Furzfänger: Paradejacke der deutschen Luftwaffe
  • Fußlappenindianer: Infanterist, (als Anspielung auf Gamaschen)

G

  • Gähnappell: Feldgottesdienst oder Instruktionsstunde
  • gammeln: Nichtstun (Herleitung: Gammel = faules Fleich => fauler Soldat)
  • Gartenspritze: leichtes MG oder MK
  • Gebetsbuch: Notizbuch des Hauptfeldwebels
  • Gebirgsmarine: zusammengewürfelter Haufen zur Bildung einer militärischen Formation
  • Gefrierfleischorden: (siehe Eisbeinorden)
  • Gesinnungsrückstrahler: Deutsches Kreuz in Gold
  • Grabenschreck: unerwartet in vorderster Stellung eintreffender und rummeckernder Vorgesetzter
  • Gulaschkanone: Feldküche


H

  • Halseisen: Ritterkreuz
  • Halsschmerzen: Wunsch nach der Auszeichnung mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes
  • Häschen hüpf: Disziplinierungsmaßnahme, bei der das Springen in der Hocke aus dem Schlußsprung befohlen wird.
  • Hausfriedensbruch: Eindringen in eine feindliche Stellung
  • Hausfriedensbruch mit Ansage: Eindringen in eine feindliche Stellung mit Artillerie-Vorbereitung
  • Heiliger Geist: Kameradenjustiz
  • Heimatschuß: leichte Verwundung, aber schwer genug, um "Heimaturlaub" zur Genesung zu erhalten
  • Heldenklau: Analog zum Kohlenklau Bezeichnung für einen Offizier, der...
    • 1. hinter der Front und bei zivilen Diensten frontverwendungsfähige Soldaten "rekrutiert"
    • 2. flüchtende Soldaten und Versprengte zum erneuten Widerstand zwingt
  • Heldenkeller: Unterstand, Bunker, Luftschutzkeller
  • Himmelfahrtskommando: gefährlicher Einsatz mit geringen Überlebenschancen für die Beteiligten
  • Himmelsabwehrkanone: Bordarzt bei der Kriegsmarine
  • hinrotzen: hastig in Deckung gehen
  • Hitlersäge: Maschinengewehr MG 42
  • HJ-Spätlese: Volkssturm
  • Höllenabwehrkanone: Militärgeistlicher (siehe auch ESAK)
  • Hoffnungsbalken: Litzen auf den Schulterstücken der Offiziersanwärter
  • hops gehen: allg. verlieren, verloren gehen, aber auch im Sinne von „das Leben verlieren“
  • Horst-Wessel-Suppe: (wässerige) Suppe (in Anspielung auf eine Textzeile im "Horst Wessel-Lied": d.h. Fleisch, etc. „..maschieren im Geiste mit“)
  • Hühneralarm: verspäteter Alarm, nachdem der Feind bereits angegriffen hat ("erst das Ei, dann das Gackern")
  • Hundemarke: Erkennungsmarke, die mit Kette am Hals getragen wird.
  • Hurratüte: Stahlhelm

I

  • Intelligenzstreifen: Biesen an den Hosen der Offiziere im Generalstab
  • Irrenanstalt: (wohl nur leise ausgesprochene Bezeichnung des) Führerhauptquartiers
  • Itaka oder Itaker: angeblich gebildet aus Italienischer Kamerad
  • Iwan: allg. für russischen Soldaten


J


K

  • Kantinenorden: Kriegsverdienstkreuz
  • Karbolmäuschen: Krankenschwester (auf Grund des Desinfektionsmittel Karbol; vgl. Lysolmäuschen)
  • Karo einfach: (trockenes) Brot ohne Auflage (Brotschnitte hat Karo-Form)
  • Kartoffelstampfer: Stielhandgranate
  • Karussell: Luftkampf (sich umkreisender Gegner)
  • Kattun: mögliche Deutung => Wer viel putzt benötigt mehr Kattun (Putzlappen,-Gewebe), wer also „viel Kattun bekommt“ wird sinnbildlich „weggeputzt“ bzw. „runtergeputzt“. (Eventuell in leicht abgewandelter Form und Deutung in „Stoff geben“ bzw. „gib Stoff“) heute noch erhalten.)
    • 1.„jemanden Kattun geben“: jemanden zurechtweisen, oder Feind mächtig unter Feuer nehmen
    • 2.„(viel) Kattun kriegen/bekommen“: zurechtgewiesen werden, unter schwerem Feuer liegen, schweres Feuer bekommen, mit Tendenz eine Niederlage zu kassieren.
  • Kesselraum: Innere eines Panzers
  • Kettenhund: Feldgendarm (wegen des per Kette umgehängten Blechschildes zur Kennzeichnung)
  • Kirschkern: Flugkörper V1
  • Kiste: Flugzeug
  • Knackmandel: Eierhandgranate oder auch Spreng- und Haftladungen
  • Knarre: Gewehr
  • Knobelbecher: Stiefel der Infanterie (im Gegensatz zu Reitstiefeln deutlich kürzer)
  • Knochensammlung: Absuchen des Schlachtfeldes nach Toten und Verwundeten
  • Koffer: (schwere) Granate
  • Kolbenringe: doppelte Litzen am Arm des Hauptfeldwebels
  • Kraftei: Me 163
  • Krätzchen: schirmlose Feldmütze
  • Kriegsgerichtsautomat: Kriegsgerichtsrat, welcher die Todesurteile verhängt
  • Kriegverlängerungskreuz: Kriegsverdienstkreuz
  • Krüppelgarde: Volkssturm
  • Küchenbulle: Koch
  • Kurbelei: Luftkampf
  • Kuttenzwerg: Angehöriger des Bodenpersonals der Luftwaffe (grauer Overall => Kutte)
  • k.v.: Abk. für "kriegsverwendungsfähig", hintersinning 'übersetzt' mit „keine Verbindungen“, „kann verrecken“ oder „krepiert vielleicht“ (vgl. a.v.)
  • k.v.H.: abk. für "kriegsverwendungsfähig Heimat" hintersinning 'übersetzt' mit „kann vorzüglich humpeln“ (also simulieren)

L

  • Lametta: Orden und Rangabzeichen
  • langmachen: hinlegen, Deckung nehmen, aber auch „schlafen gehen“ („lang machen“).
  • Latrinenparole: unhaltbares Gerücht oder Vermutung
  • Laura: Gewehr
  • Leiche, aufgewärmte: Angehöriger einer Versehrten-Kompanie
  • Leithammel: Unteroffizier
  • Lippenstiftbrigade: Frauen im (horizontalen) Dienst der militärischen Abwehr
  • Lysolmäuschen: Krankenschwester (Lysol war ein Desinfektionsmittel; vgl. Karbolmäuschen)


M


N

  • Nabelschnur: wichtige Verbindungskabel zwischen Einheiten und ihren Stäben
  • NS-Röhre: U-Boot (U-Bootfahrer bezeichen noch heute ihr Boot gern als Röhre)


O


P

  • Panzeranklopfgerät: 3,7 cm PAK, da die Geschosse von schweren Panzern abprallten
  • Papieroffizier: PK-Mann, Angehöriger der Propagandakompanien
  • Papiersoldat: Diensttuender in der Schreibstube
  • Pappkamerad: (lebensgroße) Zielscheibe mit menschlichen Umrissen
  • Parteihut: Stahlhelm
  • Partisanen: Läuse (vgl. auch Infanterie, leichte)
  • Petroleumkocher: (siehe Rollbahnkrähe)
  • Pofu: politischer Funktionär
  • pumpen: Exerzierübungen =>
  • Purzelmännchen: abgestürzter Flieger


Q


R

  • Rabatz: Situationen die mit Lärm und Chaos verbunden sind; z.B. heftiges Feindfeuer
  • Rabatz machen: Lärm machen, auch um z.B. Gegner unter Feuer nehmen
  • Ratschbumm: lautmalerische Bezeichnung der russische Divisionskanone 7,62 cm; d.h. Abschuß und Einschlaggeräuch gehen - auf Grund der flachen Flugbahn des Geschosses - ineinander über.
  • Reichsheini inoffizieller Spitzname des Reichsführers der SS Heinrich Himmler
  • Ringelpietz: Bezeichnung von Rekruten für den Ablauf von Ausbilderschikanen, bei denen z.B. Betten auseinandergerissen und Spinde ausgeräumt werden. Berüchtigtes Kommando: „Auf die Betten, unter die Betten ,auf die Spinde, unter die Spinde, marsch marsch!“ (eigentliche Bedeutung stammt von Ringel (im Kreis herum) und pietz (polnisch-slawisch "piec" für "singen". Also eine Bezeichnung für das Kindersingen im Kreis. In Volksmund wurde „Ringelpietz mit anfassen“ bereits ironisch z.B. für ein Tanzfest verwendet; dementsprechend hatten die Soldaten den schikanösen Stuben-Drill sarkastisch als "Tanzveranstaltung" aufgefaßt.)
  • robben: flach auf der Erde entlangkriechen
  • Rollbahnkrähe: sowjetischer leichter Aufklärer (auch Petroleumkocher, UvD und Sperrholzbomber)
  • Rommelspargel: Strandhindernisse in Form verminten Balkenwerks oder getarnter, vergrabener Sprengladungen
  • Rotkäppchen: französische Soldaten (wg. des roten Baretts)
  • Rückgrat der Armee: (ironische) Bezeichnung für die Obergefreiten, also die "alten" Soldaten


S

  • Salat: Die Auszeichnung "Eichenlaub" zu hohen Orden; z.B. Eichenlaub zum Ritterkreuz
  • Sandlatscher: Infanterist
  • Sandsturm-Orden: Erinnerungsmedaille des deutschen Afrikakorps
  • Sani(töter): Sanitätssoldaten
  • Scheißhausjahrgang: Geburtsjahrgang (19)00
  • Scheißhausparole: (siehe Latrinenparole)
  • Schlachtenlügner: Kriegsberichterstatter, aber auch Maulheld und Angeber
  • Schlächter: (siehe Kaffemühle)
  • Schleifer:
    • 1. brutaler Ausbilder
    • 2. bei der Panzertruppe reparaturbedürftiger Panzer (schleifende Kette)
  • Schmalspuroffizier: Sonderführer, Pfarrer, Wehrmachtsbeamte, etc. (Träger schmaler Schulterstücke)
  • Schlumpfschütze: schlechter Schütze, der häufig Fahrkarten schießt
  • Schnatterpuste: Maschinengewehr
  • Schräge Musik: Spezialbewaffnung der Nachtjäger; d.h. Anbringung z.B. einer 20-mm-Kanone im 70-80 Grad-Winkel.
  • Schütze Arsch: (siehe Arsch)
  • Schweineschnauze: Gasmaske
  • Selbstmörderkolonne: Minensucher oder Angehörige eines gefährlichen Unternehmens
  • Sohlenschoner: motorisiere Truppe
  • Soldatenadler: NS-Führungsoffizier
  • Spargel: Periskop eines U-Bootes
  • Spargelbeet: Höckerhindernisse gegen Panzer
  • Sperrholzbomber: (siehe Rollbahnkrähe)
  • Spiegelei: Deutsches Kreuz in Gold (siehe auch Gesinnungsrückstrahler)
  • Spieß: Hauptfeldwebel
  • Spund: junger Mann oder Soldat, Rekrut
  • Stalinhäcksel: Machorka (kleingehackter, mit Blattrippen und Holz durchsetzter, russischer Tabak
  • Stalinorgel: sowjetischer Raketenwerfer Katjuscha
  • Stalintorte: trockenes Brot (vgl. Karo einfach)
  • Stellenvermittlung: Bezirkskommando oder Wehrmachtsamt
  • stiften gehen: flüchten, weglaufen (Deutung nocht nicht endgültig geklärt; vielleicht von „stieben“ d.h. (auf der Flucht) Staub aufwirbeln der Soldatensprache seit 1900. Ein Herleitungsversuch von Prof. Dr. Johann Knobloch (Universität Bonn) in der Zeitschrift Muttersprache (Heft 5/1978) führt zur Imkersprache; d.h. die Bienenkönigin verbringt einige Tage im Stock um dessen Geruch annehmen, danach kann sie die Eier (Stifte) am Grunde der Zellen ablegen. Mit dieser Herleitung vielleicht ansatzweise vergleichbar ist das heute noch verwendete Synonym „abtauchen“ für verschwinden.)
  • Stoppelhopser: Infanterist (Bezug auf abgeerntete Felder, auf denen nur noch die Stoppeln stehen.)
  • Strippenzieher: Nachrichtensoldat (da sie mit geschulteter Kabelrolle Feldtelfon-Leitungen verlegten)
  • Suppenwürfel: Seemine


T

  • Tante Ju: Ju 52
  • Taschenflak: Pistole
  • Tiefflieger, geistiger: dummer Mensch, Idiot
  • Tee-Salon: russischer Panzer T 34
  • Timoschenko-Socken: Gamaschen mit Schnallen
  • Tommy: Engländer
  • Tommy, zahmer: Blindgänger (siehe auch Deutsch-Amerikaner)


U

  • Untergefreiter: Zivilist (der Eingangsdienstrang bei der Wehrmacht war Gefreiter; dieser Rang existierte also nicht und war damit zur Abqualifizierung 'frei')
  • Untersatz: jedliches nichtfliegendes Fahrzeug: i.d.R. Schiff oder Kraftfahrzeug


V

  • V3: Volkssturm (sozusagen als 3.Vergeltungswaffe neben V1 und V2)
  • Verbrecheralbum: Notizbuch des Hauptfeldwebels, in das auch Strafen eingetragen wurden
  • verheizen: sinnloser tödlicher Einsatz von Soldaten
  • Versuchssoldat: Angehöriger des Volkssturm
  • Volkswind (auch Volksgesäusel, -lüfterl, -orkan, -wurm, -zephir): ironische Bezeichnung des Volkssturms
  • vollrotzen: Jagdfliegersprache „für unter Beschuss nehmen“


W

  • Wanzenhammer: Tabakpfeife (Hinweis auf Verwendung um Ungeziefer totzuschlagen)
  • Wehrbeitrag: ein im "Heimaturlaub" gezeugtes Kind
  • Weißwurst: Sperrballon
  • Wimmerkürbis: Mandoline
  • Wutmilch: (siehe Energietropfen)


Z

  • Zeremonienmeister: Pfadfinderflugzeug, das vor dem Verband fliegt und Markierungen (z.B. Christbäume) abwirft
  • Zielwasser: Schnaps
  • Zigarettenbüchse: Gasmaskenbehälter (Hinweis auf zweckentfremdete Verwendung)
  • Zwölfender: Berufssoldat (Hinweis auf zwölfjährige Dienstverpflichtung, insbesondere der Stabsfeldwebel)


Sonstiges

  • 08/15 (Null-Acht-Fünfzehn): ganz Gewöhnliches“ oder „nichts Besonderes“, eine Redewendung, die auf das Maschinengewehr 08/15 zurückgeführt wird.

Soldatensprache der Schweizer Armee

Da in der Schweiz verhältnismässig viele Männer Militärdienst leisten oder geleistet haben, sind die unten augelisteten Begriffe teilweise auch im Zivilleben gebräuchlich (Spatz, Ceinturon etc.). Einige der Begriffe sind allerdings im Zuge von Neuerungen fast gänzlich aus dem militärischen Alltag verschwunden.

A

  • abspitzen: Magazin mit Munition bestücken
  • Aladin: kleiner Heizofen
  • Arschlochbarriere: schwarze Armeeschokolade
  • Antibocktee: Gerücht, dass in der Küche ein Lusthemmer in den Tee gemischt wird...
  • Atombrot speziell haltbar gemachtes Brot aus der Büchse für die Zeit nach dem Atomkrieg...

B

  • Bananengas: Übungsgas zur Dichtigkeitsprüfung der Schutzmaske. Geruch erinnert allerdings mehr an Erdbeeren...
  • Batman-Gurt: Ausdruck für Grundtrageeinheit 90 (GTE)
  • Bundesferien: (auch Pfadilager) alljährlicher, dreiwöchiger Wiederholungskurs WK
  • Bundesziegel: Armeekekse
  • Bleiföhn: Schusswaffe
  • Bride: Schlechter Soldat, kann auch in Zusammenhang mit anderen Worten verwendet werden, bspw. Bridenzug, Bridenpuch etc.

C

  • Charlie: der Gegner
  • Charscht: Gewehr
  • Ceinturon (sprich Sääntüron): Ledergurt
  • Chinesebeton: Reisgericht
  • Chuchitiger: (Küchentiger) Truppenkoch

D

  • Dreigänger spöttische Bezeichnung für das alte (1-Gang) Fahrrad. Drei Gänge: fahren, stossen, tragen...

E

  • EKG: Eier Kontrollgriff, unangenehme Untersuchung bei der Aushebung (Musterung)
  • EVA: Abschätzige Bezeichnung für PAL-Soldaten, in Anlehnung an die französiche Bezeichnung

F

  • fak-Ausgang: eigentlich fak-Nachtessen (fakultativ), langer freier Abend, meistens am Donnerstag von 1800 bis 2400 ohne vorgeschriebenes Essen in der Kaserne.
  • Fass: Sturmgewehr, in Ahnlenung an französische Bezeichnung
  • Fassriemen: Mitglied der Fassmanschaft, eines Detachements, welches die Mahlzeiten von der Küche ins Esslokal schleppt.
  • Figg, figge: nicht Geschlechtsverkehr, sondern Schikane. Beispiel: Tenüfigg für befohlenes wiederholtes Wechseln der Bekleidung
  • Figger: Bezeichnung für figgenden Vorgesetzten, bspw. Figgerkorpi (für besonders strengen Korporal), Figgerlefti etc.
  • Feldwichser: (auch: Feldwilli, Feldi) Feldweibel
  • Feldmöse: weiblicher Feldweibel
  • Flauschi: Faserpelzeinlage für den Schlafsack
  • Foufou: (sprich: Fufu) Fourier
  • Füsel: Füsilier (Infanterist)
  • Füsi: aus dem französischen: Gewehr

G

  • Gagel: Geschoß
  • Gamelle: Koch- und Essgeschirr aus Metall
  • Gasonkel: auch GONK, ABC-Schutzoffizier (Stabsoffizier für atomare, biologische und chemische Waffen)
  • Gasrüssel: Schutzmaske
  • Gefechtsrunzel: auch Gefechtshode, Führungs- und Gefechtsgehilfe von Subalternoffizieren
  • Gestampfter Jude: Primitive Bezeichnung für Büchsenfleisch
  • Gnägi: Rollkragenpulli (wegen alt Bundesrat Rudolf Gnägi, Verteidigungsminister bei dessen Einführung in die Truppe)
  • Goldregen: Gruppe hoher Offiziere wegen des vielen Goldes am Kragen oder auf der Schulter
  • Grabstein: Erkennungsmarke
  • Grasmarine: Scherzhafte Bezeichnung für Infanterie
  • Greni: Grenadier (Infanterist mit besonders harter Ausbildung und Umgangsform)
  • Großmutter: Große, schwere Holzkiste mit zuwenig Tragegriffen. Ursprünglich geballte 3 kg Ladung der Handgranate 43
  • GST grün, schwer, teuer: wie (fast) alles in der Schweizer Armee
  • Gummibock: Unimog, der zum Bau von Feldtelefonleitungen verwendet wurde

H

  • Hamburger: Neuling im WK
  • Häsi: siehe Flauschi
  • Häuptling: Hauptmann (siehe auch: Indianer)
  • Hä-si-be: Hält sich bereit (klingt besser als: "hat nichts zu tun")
  • Helmpariser: Helmüberzug 90 (im neuen Tarnmuster)
  • Hülse: Grosses Bier (Artillerie)
  • Hülsensack, Harzenmoser: Schlechter Soldat oder auch oft allgemeiner Ausdruck für einen Soldaten XY
  • Hülseln: Aufräumen eines Schießplatzes (Hülsen sammeln)

I

  • Indianer: saloppe Bezeichnung für die Mannschaft (Soldaten)
  • Infanteriewetter: es regnet in strömen
  • i Gst: Offiziell : im Generalstab (hoher Stabsoffizier). Inoffiziell : in gebückter Stellung, im Gestrüpp, im Gartenstuhl, im Gaagelistuel (dt. im Schaukelstuhl)
  • ist so, weil ist so!: schlechteste aller Antworten eines Vorgestzten auf eine Frage seines Untergebenen. Steigerungen möglich: "ist so, weil war so. Bleibt so weil ist so!" etc.

J

  • Johnny: Büchsenmahlzeit in den Varianten Spätzli und Chili oder neu mit Curry. Kann mittels Aufheizen im geschlossenen Zustand zur Explosion gebracht werden (Johnnybombe)
  • John Wayne: siehe Johnny

K

  • Kasata: Kurzform: "Kampfsau des Tages", Held des Tages innerhalb des Zuges/der Gruppe
  • Kadi: Kompaniekommandant
  • Kameradenschwein: schlechter Kamerad
  • Karusa: Kampfrucksack
  • KKDS: "Kein Kamerad, sondern eine Drecksau
  • Kasernengärtner: hoher Stabsoffizier (Brigadier oder höher) wegen des Edelweißes als Gradabzeichen
  • Kebab Chef: KC, Armbinde des Tagesoffiziers trägt die Aufschrift 'KC' für Kontrolle / Controlle
  • Kiste: Arrestlokal
  • Kotzkiste: anstatt: Kochkiste
  • Konsolen-Wärmer: Abfällige Bemerkung für Angehörige der Luftwaffe die vor Radar- oder ähnlichen Konsolen sitzen und sonst nichts zu tun haben
  • Kopfwehgamelle: Helm
  • Küsche: Küchenchef, Koch
  • KZ: veraltet für Krankenzimmer (Begriff, der schon vor dem 2. Weltkrieg entstand)
  • KMV IMG: Frühere Bezeichnung für die Kriegsmaterial Verwaltung. Abschätzig für Zeughäusler umgemünzt auf "Keiner macht viel, ich mache garnichts"

L

  • lisme: (CH für stricken) Stacheldraht verlegen
  • Löfti: Leutnant
  • Lustwaffe: Luftwaffe
  • Lüga: Leuchtgamasche
  • Lupo: Mütze mit Ohrenklappen

M

  • Mägi: Magazin
  • Maisneger: auch Spaghetti-Fresser, sehr abschätzige Bezeichnung für tessiner Soldaten
  • Mami: Feldweibel
  • Mäuschen: eigentl. Müüsli, weisse Marke zur Beschriftung von Gegenständen
  • Machine (sprich Maschin): Ordonanzrad 05
  • Minenspicker: Minenwerfer Soldat
  • Motorisierte Speerwerfer: Train Soldaten (Kragenabzeichen: ein Rad mit einem Pfeil)
  • Mötti: Motorfahrer
  • Mutz: Schirmmütze

N

  • NEF: Kurzform für: Nicht erfüllt
  • Negerschweiß: schwarzer Kaffee
  • NGST: Neue Gefechtsschießtechnik, oder aber Nicht-im-Generalstab, Bezeichnung für Stabsoffizier, welcher die Generalstabsprüfung nicht abgelegt oder bestanden hat
  • Notriemen: Von der Feldküche abgegebenes Picknick zum mitnehmen
  • Nudel: breite Balken im Rangabzeichen eines Majors, Oberstleutnants oder Obersts

O

  • Oberländer: Oberleutnant
  • Offiziersmatratze: Weibliche Angehörige der Armee
  • Offiziersschokolade: Armeeschokolade mit Corn Flakes. Da diese sehr selten abgegeben wird, ist sie sehr beliebt und hat einen hohen Tauschwert bei der Truppe. Wegen der Seltenheit bei der Mannschaft hält sich hartnäckig das (falsche) Gerücht, dass diese Schokolade den Offizieren vorbehalten ist.
  • Öbstler: Oberst

P

  • Panzerkäse: in Aluminiumdosen verpackte Schmelzkäserationen
  • PD: Parkdienst; Abkürzung nicht in der Welschschweiz verwenden
  • Pflock dummer Soldat / Vorgesetzter
  • Planke: Brett über dem Bett für Helm, Zelteinheit etc (Plankenordnung)
  • Pumpe: Geschütz
  • PVD: Ponstan, Voltaren, Dispensen (übliches Vorgehen von Armeeärzten)

Q

R

  • Riegeln (CH: riegle): drillmäßiges Manipulieren an der Waffe
  • Runkelrübe: Gewehrgranate
  • Russe: sehr oft verwendete aber abschätzige Bezeichung für welschschweizer Soldaten

S

  • SABTAL: Sicheres Auftreten bei totaler Ahnungslosigkeit (als Führungsgrundsatz)
  • SBG: Suchen bis gefunden, Befehl falls man einen Gegenstand verlieren sollte
  • SBG SKA: Suchen bis gefunden, sonst kein Ausgang (SBG und SKA waren zwei Großbanken)
  • Schanzknochen: Klappspaten
  • Schikanierblech: Helm
  • Schlummertüte: Schlafsack
  • Schneggefresser: (Schneckenfresser) Soldat aus der Romandie (frankophone Schweiz)
  • Schuma: ABC-Schutzmaske (eigentlich Schutzmaßnahmen)
  • Schützenabzeichen: Kleine Stirnwunde, verursacht durch das Visier des Rak-Rohrs wenn dieses beim Schießen nicht richtig gehalten wird.
  • Schwarze Mamba: Bestrafungsaktion für ein Kameradenschwein (Einreiben des Penis mit schwarzer Schuhcreme)
  • Sechseinhalber: Formular 6.5, häufigstes Formular für Mitteilungen/Beschwerden etc.
  • SE-079: Mobiltelefon
  • Seeletürg: Feldgottesdienst
  • Silberfuchs: Abfällige Bezeichnung für Übermittlungssoldaten
  • Simulantensalon: Krankenabteilung
  • Spatz: beliebter Eintopf aus Fleisch, Kartoffeln und Gemüse (auch bekannt als: Pot au feu)
  • Spaghettifraktion: Leutnant, Oberleutnant und Hauptmann (1–3 schmale Striche am Gradabzeichen)
  • Spontan 500 scherzhafte Bezeichnung von Ponstan 500. Dabei handelt es sich um ein starkes Schmerzmittel und wird vom Truppenarzt bei allen Arten von Leiden abgegeben, resp. oft auch präventiv geschluckt (z.B. vor Märschen etc.)
  • Stellen: Aushebung (Musterung)
  • Streberbalken: Rangabzeichen eines Gefreiten. Auch Arschlecker-Pommes-Frites genannt.
  • Sugus: Abzeichen für besondere Leistungen, z.B. Schießauszeichen, wegen ihrer rechteckigen Form so genannt
  • Sugusmine: Alte Panzermine 68, welche (in der Beton-Attrappen-Version) oft als Bestrafung auf Übungen ausgeteilt wird

T

  • tannige Hosen: veraltet für die ganz alten Ordonnanzhosen aus den Weltkriegen
  • Tätschmeister: Zugeteilter Zeitoffizier in Offizierschule, welcher oft verantwortlich ist für unangenehmste Teilübungen
  • Tenu Blau: Kleidung zur Reinigung von Fahrzeugen und Waffen
  • Tenuschlampe: Soldat mit unkorrekter Kleidung
  • tippeln: veraltet für: marschieren
  • Terrorfüsel: Territorialinfanterist
  • Toblerone: Panzersperre aus Beton
  • Trümmern: Aufräumen eines Schießplatzes (siehe auch Hülseln), aber auch Nichtstun, oder als Präposition für einen nichtstuenden Verband (Trümmerhaufen)

U

  • Übermüder: Übermittler
  • Umspritzen: Wechseln der Kragenspiegelfarbe aufgrund von Neueinteilungen

V

  • verschlaufen: sich unbemerkt von der Truppe absetzen
  • Vierfruchtpijama: Kampfanzug mit dem alten Tarnmuster
  • Vietkong Natel: tragbares (schweres) Funkgerät (Natel = CH für Handy)
  • Vierlivier: Früherer LKW vom Typ Berna 4x4. Die letzten 4x4 von diesem Typ wurden während der Jugoslawienkriege nach Kroatien verkauft.
  • Violetter: Angehöriger der Heerespolizei (veraltet / wegen den violetten Kragenspiegeln)

W

  • wAda:weiblicher Angehöriger der Armee (Ableitung vom offiziellen AdA)
  • Weckrunzel: Weckordonanz. Meist Mitglied des Wachdetachements, hat den Auftrag, individuelle Weckaufträge durchzuführen.
  • Wullesau (Wollsau): Wollpullover
  • WdTw: Weiß der Teufel wo (Meldung an den Vorgesetzten, wenn mann nicht weiß wo die Leute sind)

X

Y

  • Yugofernseher: Primitive Bezeichnung für Richtladung

Z

  • Zahnstocher: Bajonett
  • Zahnradfinke: Nagelschuhe (alte Ordonanz)
  • Züghüsler: abschätzig für einen Angestellten eines Zeughauses
  • ZS: Zusammenschiss

Siehe auch

Literatur

  • Christian Dewitz, Y-Reisen - Der kleine Bundeswehr-Ratgeber, ISBN 3-89365-928-5
  • Heinz Küpper, Am A... der Welt. Landserdeutsch 1939-1945, 1970
  • Heinz Küpper, ABC-Komiker bis Zwitschergemüse. Das Bundessoldatendeutsch, 1978
  • Klaus-Peter Möller, Der wahre E. Wörterbuch der DDR-Soldatensprache, 2000, ISBN 3931836223
  • Gebauer/Krenz, Maritimes Wörterbuch, Militärverlag der DDR 1989, ISBN 3-327-00679-2