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Gesetze zur Homosexualität

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Weltweite Gesetzeslage zur Homosexualität
Gleichgeschlechtliche Partnerschaften in Europa
Datei:Samesex Map North America.png
Gleichgeschlechtliche Partnerschaften in Nordamerika
Datei:European age of male erotic emancipatio.jpg
Mindestalter für Sexualverkehr in Europa

In der Welt gibt es eine Reihe unterschiedlicher Gesetze, welche die Beziehungen zwischen Menschen des gleichen Geschlechts zu regeln versuchen. Dabei beschäftigen sich manche der Gesetze nur mit homosexuelles Sexualverhalten (zumeist in Form von Verboten). In anderen Ländern werden auch die Alltagsaspekte (Güterstand, Mietrecht, etc.) von gleichgeschlechtlichen Paaren (z.B. in Form von eingetragenen Partnerschaften geregelt, oder Diskriminierungsverbote erlassen. Während in manchen Ländern auch die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare offensteht, wird in anderen Ländern mit der Todesstrafe für sexuelle Handlungen zwischen Männern gedroht.

Geschichte

Die ersten Gesetze dazu gab es wohl um 600 v. Chr. im alten Kreta und Sparta, die jedem Mann eine päderastielle homoerotische Freundschaft auflagen.

Das erste bekannte Gesetz gegen sexuelle Beziehungen zwischen Männern kommt etwa aus dem Jahr 550 v. Chr. und wurde vom Jüdischen Volk während der Babylonischen Gefangenschaft im Buch Levitikus niedergeschrieben mit dem Tod bei Zuwiderhandlungen.

Es wird zur Unterscheidung des Judentums und dem Heidentums auf einer Ebene mit Götzendienst gesehen. Zur selben Zeit waren Gleischgeschlechtliche Beziehungen in den heidnischen Religionen angesehen. Dies wurde mit der Zeit weiterpraktiziert, jedoch mit immer mehr Strafen vom Judentum aus und dessen Folgereligionen: Islam und Christentum.

In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts wandelte sich der Beischlaf zwischen Männern, der unter den Begriff Sodomie gefasst wurde, von einer zwar sündigen, aber meist völlig legalen Praxis zu einem Verbrechen, das fast überall in Europa mit der Todesstrafe bedroht wurde.

Im Zuge der Französischen Revolution kam es zu einer Reihe von Reformen, die entweder die komplette Abschaffung der Sodomie-Gesetze wie in Frankreich oder zumindest die Umwandlung in eine Gefängnisstrafe zur Folge hatten.

Mit dem Kolonialismus verbreiteten sich diese Verbote und damit die negative Einstellung zur Homosexualität durch die kaiserlichen Mächten dieser Religionen.

Es behielten auch nach der Kolonialzeit andere Religionen diese ablehnende Haltung zur Homosexualität.

Christliche Philosophen in Europa versuchten später die negative Einstellung zur Sodomie (vorherrschend im Mittelalter) zu kräftigen, in dem sie im Namen der Wissenschaft diese als krankhaft bezeichneten. So kam es, dass diese Meinung auch in der nicht-religiösen Wissenschaft der Kommunnistischen Staaten übernommen wurde.

Geschichtliche Entwicklung in einigen Ländern

Der seit der Reichsgründung geltende und von den Nazis erheblich verschärfte § 175 StGB ("Unzucht zwischen Männern") wurde 1957 in der DDR und 1969 in der Bundesrepublik auf sexuelle Handlungen mit Jugendlichen unter 21 Jahren beschränkt. Dieses so genannte Schutzalter wurde 1968 (Ost) bzw. 1973 (West) auf 18 Jahre herabgesetzt.

1989 strich die Volkskammer der DDR ihre gegen Homosexualität gerichtete Sondergesetzgebung (§ 151) ersatzlos, das Schutzalter lag also wie bei Heterosexuellen bei 14 Jahren. Dieses Schutzalter war in den neuen Bundesländern bis zum 9. März 1994 rechtswirksam, zeitgleich existierte in den alten Bundesländern ein Schutzalter von 18 Jahren nach § 175.

Der deutsche Bundestag vereinheitlichte 1994 durch Aufhebung des § 175 das Schutzalter für Homo- und Heterosexuelle auf 14/16 Jahre im Zuge der Rechtsangleichung nach der Wiedervereinigung. Dadurch sank mit Wirkung zum 10. März 1994 das Schutzalter für Homosexuelle in Westdeutschland, während es in Ostdeutschland für Homo- und Heterosexuelle in Teilbereichen stieg.

Vom 15. bis zum 17. Jahrhundert galten in den österreichischen Ländern verschiedene Halsgerichtsordnungen (Landgerichtsordnungen), welche der Constitutio Criminalis Carolina sehr ähnlich waren.

1768 führte Maria Theresia mit der Constitutio Criminalis Theresiana ein einheitliches Strafrecht für die österreichischen und böhmischen Lande ein, welches stark an die Carolina angelehnt war und auch noch die Todesstrafe für Sodomie (darunter extra homosexuelle Handlungen beiderlei Geschlechts) vorsah.

1787 wurde sie vom großen Reformer Joseph II durch sein Josephinisches Strafgesetz abgelöst, welches eine Todesstrafe nur mehr im Standrecht vorsah. Im Gegensatz zu anderen Delikten blieb das im Falle der Sodomie auch 1795, 1803 und 1933 so. Damit war Österreich das erste Land Europas, welches die Todesstrafe für Sodomie abschaffte. Statt dessen gab es öffentliche Züchtigung, zeitliche öffentliche Arbeit, strenges Gefängniss und Verbannung. Ausserdem erwähnte es heterosexuelle Unzucht wider die Natur nicht.

Im Strafgesetzbuch von 1803 wurde in den §§ 113-114 mit dem Ausdruck "Unzucht wider die Natur" wieder alles summiert und als Strafe Kerker zwischen 6 Monaten und einem Jahr eingeführt.

Nach den §§ 129 I b (Tat) und 130 (Strafmaß) des Strafgesetzes (StG) von 1852 waren sexuelle Beziehungen zwischen Frauen und solche zwischen Männern als "Unzucht wider die Natur mit Personen desselben Geschlechts" zur Gänze verboten und wurden mit schwerem Kerker von einem bis bis zu 5 Jahren bestraft. Zwischen 1920 und 1938 war Österreich, auf die Gesamtbevölkerung bezogen, bei der Anzahl der Verurteilungen europaweit führend. Im 3. Reich wurde das Strafgesetz nie angepasst, aber die Rechtssprechung im Oberlandesgericht wurde mit der Zeit angepasst, sodass sie in etwa dem verschärften § 175 im Altreich entsprach und die Verurteilungen erreichten einen neuen Höhepunkt. Nach 1945 wurde wie vor 1938 weitergemacht.

Die kleine Strafrechtsreform 1971 ersetzte dieses Totalverbot durch vier neue Bestimmungen des StG: (in Klammer die §-Nummer des Strafgesetzbuches (StGB) nach der großen Strafrechtsreform am 1. Jänner 1975)

  • § 129 I StG (§ 209 StGB): "[männliche] Gleichgeschlechtliche Unzucht mit Personen unter 18 Jahren" (6 Monate - 5 Jahre)
  • § 500 StG (§ 210 StGB): "gewerbsmäßige [männliche] gleichgeschlechtliche Unzucht" (Prostitution)
  • § 517 StG (§ 220 StGB): "Werbung für Unzucht mit Personen des gleichen Geschlechts" (= Gutheißung)
  • § 518 StG (§ 221 StGB): "Verbindungen zur Begünstigung gleichgeschlechtlicher Unzucht"

1988 wurde das Mindestalter des Täters auf 19 Jahre angehoben und somit ein Übergangsbereich geschaffen. 1989 wurde § 210 aufgehoben und 1997 die §§ 220 und 221. Es gab mehrere Anläufe auch § 209 abzuschaffen, von denen die knappste 1996 mit Stimmengleichheit ausging. Erst mit Urteil vom 21. Juni 2002 hob der VfGH diese Bestimmung auf. Grund war die sich ändernde Strafbarkeit des älteren Partners im Laufe der Jahre bei ein und desselben Paar mit zwei Jahren Altersunterschied. Der VfGH gewährte aber der Regierung eine Schonfrist von 6 Monaten um die Schutzbestimmungen im Sexualstrafrecht anzupassen.

Am 14. August 2002 trat der § 209 ausser und die Ersatzlösung § 207 b in Kraft. Dieser ist zwar geschlechtsneutral formuliert, aber verfolgt und abgeurteilt werden noch überwiegend männliche homosexuelle Beziehungen. Es gab kein Amnestiegesetz wie in Deutschland und die Vorstrafen wegen der alten §§ sind, unter Beachtung der Verjährungsfristen, oft bis heute evident (Stichtag 12. Juli 2005 innsgesamt 1434 Personen, davon 558 wegen § 129 I b vor 1971), soferne man sich nicht einzeln an den EGMR wendet, der bis jetzt in jedem Fall einer Verurteilung nach § 209 die Republik Österreich zur Aufhebung des Urteils und Schadensersatz verurteilt hat.

1989 hob das Fürstentum Lichtenstein das Totalverbot der Homosexualität (§§ 129 und 130) auf und führte die fast wortgleichen Paragraphen wie in Österreich ein. (§ 208 Schutzaltersgrenze, § 209 Prostitution, § 220 Informationsverbot, § 221 Vereinsverbot). Im Dezember 2000 wurde die ersatzlose Streichung aller 4 Paragraphen beschlossen, welche im Jahre 2001 in Kraft trat.

Bis ins letzte Viertel des 20. Jahrhunderts waren in vielen amerikanischen Bundesstaaten homosexuelle Handlungen bzw. sexuelle Praktiken, die unter Homosexuellen besonders verbreitet sind, unter zum Teil hohe Freiheitsstrafen und Geldbußen gestellt. Der erste Staat, die seine "Sodomy Laws" aufhob, war Illinois (1962). In den 1970er Jahren folgten 25 weitere Staaten, danach geriet die Liberalisierung wieder ins Stocken. Am längsten bestanden Sodomy Laws in Kansas, Louisiana, Mississippi, North Carolina, Oklahoma, South Carolina, Texas, Utah und Virginia. Durch eine Entscheidung des US Supreme Courts (Lawrence versus Texas) wurden im Jahre 2003 auch diese Gesetze außer Kraft gesetzt.

Von der Bundesgesetzgebung wird Homosexualität nicht generell verboten. Allerdings werden im sogenannten "Defense of Marriage Act" homosexuelle Beziehungen stark benachteiligt gegenüber die Möglichkeiten, die für Partner einer heterosexuellen Beziehung offen stehen. In den Streitkräften wird mit der sogenannten "Don't Ask, Don't Tell"-Politik Homosexualität bewusst zur Verschwiegenheit gezwungen; diese Auflagen gelten auch nicht für heterosexuelle Mitglieder der Streitkräfte.

Im Jahre 1988 trat in England ein Gesetz in Kraft, das unter dem Signum Clause 28 bekannt wurde. In ihm wird festgelegt, dass die Kommunalbehörden dazu angehalten sind Homosexualität (inklusive Material, das Homosexualität enthält) nicht absichtlich zu befürworten. Des weiteren darf Homosexualität in der Schule nicht als gleichwertige Lebensgemeinschaft gegenüber der Familie dargestellt werden. Die britische Labour Regierung unter Tony Blair konnte im Jahr 2000 nicht durchsetzen, das homophobe Gesetz ersatzlos wieder abzuschaffen. Gegen Clause 28 gab es insbesondere nach dessen Einführung zahlreiche Proteste, an denen sich auch der Sänger Boy George mit dem Titel Clause 28 beteiligte. (en:Section 28)

Heutige Situation

Datei:Gesetze gegen homosexualitaet.png
Länder, in denen homosexuelle Handlungen heute staatlich verfolgt werden (rot)

Viele Länder dieser Welt haben heute noch Gesetze gegen gleichgeschlechtliche sexuelle Handlungen. In manchen Ländern wird es sogar gerichtlich als eine Beleidigung der Ehre einer Person anzusehen, jemanden öffentlich als Homosexuell zu bezeichnen. Zum Beispiel verklagten Jason Donovan und Liberace eine Zeitung, die ihnen unterstellte schwul zu sein, mit gerichtlichem Erfolg. 2003 wurde Tony Halme, Mitglied des Finnischen Parlamentes, mit rechtlichen Schritten gedroht da er die Präsidentin Tarja Halonen als Lesbe bezeichnet haben soll.

Heute sind homosexuelle Handlungen in fast allen westlichen Industrieländern straffrei. Sodomie-Gesetze existieren jedoch auch weiterhin in der so genannten Dritten Welt. Oft handelt es sich dabei um ein Erbe der europäischen Kolonialgeschichte, manchmal auch, wie in verschiedenen islamischen Staaten, um die Wiederbelebung religiöser Gesetze, die in früheren Zeiten nur selten angewandt worden waren.

Weltweite Übersicht

Dies ist eine Liste mit Gesetzen aus aller Welt die sich mit Homosexualität befassen. Sie ist alphabetisch nach Kontinenten geordnet. Diese Liste kann jedoch nicht aussagen, wie Homosexualität generell in einem Land gesehen wird. Viele Nationen die negative Gesetze dazu hatten oder noch haben können auch Gesellschaftsformen sein, die Homosexualität nicht aktiv verfolgen, z.B. Thailand. Wiederrum gibt es Länder in denen keine/kaum Gesetze gegen Homosexualität existieren, Homosexualle aber gesellschaftlicht geächtet oder sogar verfolgt werden. Schutz davor, z.B. in Form von Antidiskriminierungsgesetzen, ist nicht immer gewährleistet.

Afrika

Zu Ländern, die mit einem Stern (☆) gekennzeichnet sind, gibt es einen gesonderten Artikel über Homosexualität in diesem Lande.

Land Gesetze gegen Homosexualität Höchst- strafe Mindest- strafe Gleichgeschl. Lebensformen Antidiskri- minierungs- gesetz Bemerkung
Ägypten Nein - - - Nein Obwohl nicht illegal, häufig unterdrückt mit vielen Moralgesetzen.
Algerien Ja 3 Jahre Bußgeld - Nein  
Angola Ja Unbek. Unbek. - Nein
Äquatorialguinea Nein - - - Nein  
Äthiopien Ja 3 Jahre 10 Tage - Nein  
Benin Ja 3 Jahre Unbek. - Nein  
Botswana Ja 5 Jahre Bußgeld - Nein  
Burkina Faso Nein - - - Nein  
Burundi Nein - - - Nein
Dschibuti Ja Unbek. Unbek. - Nein  
Elfenbeinküste Nein - - - Nein  
Eritrea Ja 3 Jahre 10 Tage - Nein  
Gabun Verschiedenes Schutzalter - - - Nein 1994 wurden Grobe Sittlichkeitsvergehen und Akte gegen die Natur dekriminalisiert; allerdings beträgt das Mindestalter 21 Jahre, statt 15 Jahre für heterosexuellen Geschlechtsverkehr
Gambia Ja 14 Jahre Bußgeld - Nein  
Ghana Ja ? ? - Nein  
Guinea Ja 3 Jahre 6 Monate - Nein  
Guinea-Bissau Nein - - - Nein  
Kamerun Ja 5 Jahre Bußgeld - Nein  
Kap Verde Nein - - - Nein  
Kenia Nur Männer 14 Jahre Bußgeld - Nein  
Komoren Unklar - - - Nein  
Dem. Rep. Kongo Nein - - - Nein  
Lesotho Nur Männer ? ? - Nein  
Liberia Ja Bußgeld Bußgeld - Nein  
Libyen Ja 5 Jahre Bußgeld - Nein  
Madagaskar Nein - - - Nein  
Malawi Ja 14 Jahre ? - Nein  
Mali Nein - - - Nein  
Marokko Ja 3 Jahre 6 Monate - Nein  
Mauretanien Ja Tod Tod - Nein  
Mauritius Ja 5 Jahre Bußgeld - Nein  
Mosambik Ja 3 Jahre Bußgeld - Nein  
Namibia Nur Männer ? ? - Ja Anitdiskriminierungsgesetz seit 1992 im Gespräch
Niger Nein - - - Nein  
Nigeria Nur Männer 14 Jahre Bußgeld - Nein Gebiete unter der Sharia bestrafen mit dem Tod.
Ruanda Nein - - - Nein  
Sambia Nur Männer 14 Jahre Bußgeld - Nein  
São Tomé und Príncipe Ja ? ? - Nein  
Senegal Ja 5 Jahre 1 Monat - Nein  
Seychellen Ja ? ? - Nein  
Sierra Leone Ja Lebenslänglich - - Ja? Die Anti-Korruptions-Kommission lies verlauten, dass qualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland unter einem besondern Schutz stehen, der sogar Diskriminierung gegen die Sexualität verbietet.
Simbabwe Nur Männer 3 Jahre Bußgeld - Nein  
Somalia Ja 3 Jahre 3 Monate - Nein Gebiete unter der Sharia bestrafen mit dem Tod.
Südafrika Nein - - Unregistr. Zusammenleben Ja Verfassung verbietet Diskriminierung explizit. Supreme Court entschied sich für eine gleichgestellte Ehe, die 2006 in Kraft tritt.
Sudan Ja Tod 5 Jahre - Nein  
Sudan Ja Tod 5 Jahre - Nein  
Swasiland Nur Männer Freiheitsstrafe Bußgeld - Nein  
Tansania Ja 25 Jahre Bußgeld - Nein Seit 13. April 2004 gibt es ein Gesetz, dass für Männer 25 Jahre Gefängnis vorsieht (mit Mord gleichgesetzt). Für Frauen bis zu 7 Jahre.
Tschad Unklar - - - Nein  
Togo Ja 3 Jahre Bußgeld - Nein  
Tunesien Ja 3 Jahre Bußgeld - Nein  
Uganda Nur Männer 20 Jahre Bußgeld - Nein  
Zentralafrika Nein - - - Nein  

Asien

Zu Ländern, die mit einem Stern (☆) gekennzeichnet sind, gibt es einen gesonderten Artikel über Homosexualität in diesem Lande.

Land Gesetze gegen Homosexualität Höchst- strafe Mindest- strafe Gleichgeschl. Lebensformen Antidiskri- minierungs- gesetz Bemerkung
Afghanistan Ja 15 Jahre 5 Jahre - Nein Homosexualität ist noch immer ein Verbrechen, aber die Todesstrafe (wie unter den Taliban) wird nicht weiter verhängt. Das Gesetz von 1976 sieht jedoch immer noch die Freiheitsstrafe vor.
Bahrain Nur Männer 10 Jahre Bußgeld - Nein  
Bangladesch Ja Lebenslängl. 10 Jahre - Nein  
Bhutan Ja ? ? - Nein  
Brunei Ja 10 Jahre Bußgeld - Nein  
China (VRC) Nein - - - Nein Ehegesetz wird überarbeitet. Siehe Homosexualität in China
Hong Kong Nein - - - In Erwägung Ehe noch unter Erwägung. 2005 stellte das Parlament das Mindestalter für den Beischlaf mit dem für Heterosex gleich.
Indien Ja Lebensl. Bußgeld - Nein Altes Gesetz noch immer existent, Regierung verfolgt aber nicht.
Indonesien Nein - - - Nein Ein Antrag aus 2003 Homosexualität zu verbieten ist gescheitert
Iran Ja Tod Tod - Nein Geschlechtsanpassende Operation wird vom Staat unterstützt, um Geschlechtsidentität zu heilen. Exekutierungen von Homosexuellen werden jedoch fortgesetzt, z.B. der Jungen Mahmoud Asgari und Ayaz Marhoni im Jahre 2005, meist unter Hinzufügen weiterer Anklagepunkte wie Vergewaltigung, um Kritik aus dem Ausland von vornherein zu vermeiden. (Auszug aus dem iranischen Strafrecht auf Deutsch)
Irak Unklar - - - Nein Todesstrafe sollte 2001 eingesetzt werden. US-Besatzung setze ein Gesetz von 1969 wieder in Kraft. Weitere Entwicklung unklar.
Israel Nein - - Unregistr. Zusammenleben Ja Einziges Land im Nahen Osten mit breiter Unterstützung für Legalisierung der gleichgeschl. Ehe. Israelische Armee lässt jeden zu ohne Unterscheidung der sexuellen Orientierung.
Japan Nein - - - Ja* *In Tokyo Antidiskriminierungsgesetz. Jedoch übermäßig starke Opposition zum Partnerschaftsgesetz. // Siehe Homosexualität in Japan
Jemen Ja Tod Tod - Nein  
Jordanien Nein - - - Nein Obwohl nicht illegal, sind Schwule jedoch auch Opfer von "Ehrenmorden".
Katar Ja 5 Jahre Bußgeld - Nein  
Kambodscha Nein - - - Nein Ehem. König Norodom Sihanouk äußerte Wunsch nach gleichgeschl. Ehe.
Kasachstan Nein - - - Nein  
Kuwait Ja 7 Jahre Bußgeld - Nein  
Kirgisistan Nein - - - Nein  
Laos Nein - - - Nein US Department of State berichtet von keiner Diskriminierung von Homosexuellen, ist mit Interviews von Schwulen in Laos von 1992 bestätigt.
Libanon Ja 1 Jahr Bußgeld - Nein Es existiert eine Kampagne um homosexuelle Beziehungen im Privatem zu legalisieren.
Macao Nein - - - Nein  
Malaysia Ja 20 Jahre Bußgeld - Nein Der ehem. stellv. Ministerpräsident Anwar Ibrahim, der selber wegen seiner Homosexualität eingesperrt wurde, hat Einspruch erhoben. Die Tochter des Ministerpräsidenten Mahathir Mohamad, Marina Mahathir, rief im Oktober 1998 zu einem Ende der Diskriminierung auf Grund der Sexualität auf.[1] Doch ihr Vater warnte im Oktober 2001 schwule Minister anderer Länder sein Land zu besuchen. [2]
Mongolei Nein - - - Nein  
Myanmar Ja Lebensl. 10 Jahre - Nein  
Nepal Ja 1 Jahr - - Nein  
Nordkorea Nein - - - Nein Keinerlei öffentliche Erwähnung von Homosexualität erlaubt. Wird als kapitalistische Eigenheit gesehen.
Oman Ja 3 Jahre Bußgeld - Nein  
Pakistan Nur Männer Lebensl. 2 Jahre - Nein  
Palästinensische Autonomiegebiete Nein - - - Nein Schwule Palästinenser fliehen häufig nach Israel da sie daheim zum Tote verurteilt würden.
Philippinen Nein - - - In Erwägung 2003 wurden gleichgeschl. Ehen verboten. Nur die kommunistische Partei erwägt diese zu erlauben.
Saudi Arabien Ja Tod Strafe - Nein Gefängnisstrafe, Bußgeld oder Auspeitschung kommen auch vor.
Singapur Ja Lebensl. 2 Jahre - Nein Gesetz wird selten gebraucht, normalerweise nur dann, wenn die Verbreitung von AIDS befürchtet wird, wie zB bei Sexparties. Regierung hat offiziel zur Tolerierung gegenüber Verschiedenartigkeit aufgerufen. Ehem. Ministerpräsident Goh Chok Tong gab an, dass offen Schwule ohne Probleme in der zivilen Arbeitswelt angestellt werden können.
Südkorea Nein - - - Ja Artikel 31 der Nationalen Menschenrechtskommission besagt das „niemand aufgrund seiner sexuellen Orientierung diskriminiert werden darf“, was jedoch von der Regierung ignoriert wird.
Sri Lanka Ja 10 Jahre Bußgeld - Nein  
Syrien Ja 3 Jahr Bußgeld - Nein  
Taiwan Nein - - - Nein Gesetz für Homo-Ehe ist in Schwebe. // Siehe Homosexualität in China#Taiwan
Tadschikistan Nein - - - Nein  
Thailand Nein - - - Nein Thailand gewährt seit August 2005 Schwulen und Transsexuellen den Zugang zur Armee. [3]
Türkei Nein - - - Nein Schwule in der Türkei hoffen auf Besserung durch einen EU-Beitritt.
Turkmenistan Nur Männer 2 Jahre Bußgeld - Nein  
Usbekistan Nur Männer 3 Jahre Bußgeld - Nein Bestrafung nur bei Analsex.
Vietnam Nein - - - Nein Gleichgeschlechtliche Ehe seit 1998 verboten. Gutachten schlagen vor, auch das Zusammenleben von gleichgeschl. Partnern und deren zeremonielle Trauung in Öffentlichkeit zu verbieten.
Vereinigte Arabische Emirate Ja Tod Unbek. - Nein  

Europa

Zu Ländern, die mit einem Stern (☆) gekennzeichnet sind, gibt es einen gesonderten Artikel über Homosexualität in diesem Lande.

Land Gesetze gegen Homosexualität Höchst- strafe Mindest- strafe Gleichgeschl. Lebensformen Antidiskri- minierungs- gesetz Bemerkung
Albanien Nein - - - Nein  
Andorra Nein - - Eingetragene Partnerschaft ?  
Armenien Nein - - - Nein  
Aserbaidschan Nein - - - Nein  
Belgien Nein - - Ehe Ja  
Belarus Nein - - - Nein  
Bosnien-Herzegovina Nein - - - Ja Gleichstellungsgesetz seit 2003
Bulgarien Nein - - - Ja  
Dänemark Nein - - Eingetragene Partnerschaft Ja  
Deutschland Nein - - Eingetragene Partnerschaft Nein* *Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland läuft wegen fehlender Umsetzung EU-AD-Richtlinien
Estland Nein - - - Ja  
Färöer Nein - - - Nein  
Finnland Nein - - Eingetragene Partnerschaft Ja  
Frankreich Nein - - Eingetragene Partnerschaft Ja  
Georgien Nein - - - Ja  
Griechenland Nein - - - Ja  
Guernsey  
Island Nein - - Eingetragene Partnerschaft Ja  
Irland Nein - - - Ja  
Isle of Man Nein - - - Ja  
Italien Nein - - Eingetragene Partnerschaft in manchen Regionen Ja Partnerschaften werden anerkannt in Toskana, Umbrien, Emilia-Romagna, Campania, Marche, Veneto, Puglia und Lazio.
Jersey Nein - - - Nein  
Kroatien Nein - - Unregistr. Zusammenleben Ja  
Lettland Nein - - - Ja Gleichgeschlechtliche Ehe in der Verfassung verboten.
Liechtenstein Nein - - - Nein  
Litauen Nein - - - Ja  
Luxemburg Nein - - Eingetragene Partnerschaft Ja  
Mazedonien Nein - - - Nein  
Malta Nein - - - Ja  
Moldawien Nein - - - In Erwägung  
Monaco Nein - - Ja Ja  
Montenegro Nein - - - Nein  
Niederlande Nein - - Eingetragene Partnerschaft und Ehe Ja  
Norwegen Nein - - Eingetragene Partnerschaft Ja  
Österreich Nein - - einzelne Gleichstellungen zur unregistr. Partnerschaft Nur Arbeitsrecht* *In manchen Ländergesetzen weitergehende Bestimmungen bei Zuständigkeit der Länder.
Polen Nein - - - Ja  
Portugal Nein - - Unregistr. Zusammenleben Ja  
Rumänien Nein - - - Ja  
Russland Nein - - - Nein Anträge, Homosexualität wieder zu kriminalisieren, sind 2001, 2003 und 2004 gescheitert.
San Marino Nein - - - Nein  
Serbien Nein - - - Ja* *Im Kosovo ADG
Slowakei Nein - - - Ja  
Slowenien Nein - - Eingetragene Partnerschaft Ja  
Spanien Nein - - Ehe Ja  
Schweden Nein - - Eingetragene Partnerschaft Ja  
Schweiz Nein - - Eingetragene Partnerschaft ab 2007* Nein *Noch Anpassung kantonaler Gesetze und der Administration notwendig [4]
Tschechien Nein - - Eingetragene Partnerschaft beschlossen Ja Eingetragene Partnerschaft gegen Veto des Präsidenten mit absoluter Mehrheit beschlossen [5]; Datum des In-Kraft-Tretens noch nicht bekannt
Ungarn Nein - - Unregistr. Zusammenleben Ja  
Ukraine Nein - - - Nein  
Vereinigtes Königreich Nein - - Eingetragene Partnerschaft Ja  
Vatikan Nein - - - Nein H. ist gesetzlich legal, aber gegen die Lehre der Staatskirche.
Zypern Nein - - - Ja  

Nordamerika

Zu Ländern, die mit einem Stern (☆) gekennzeichnet sind, gibt es einen gesonderten Artikel über Homosexualität in diesem Lande.

Land Gesetze gegen Homosexualität Höchst- strafe Mindest- strafe Gleichgeschl. Lebensformen Antidiskri- minierungs- gesetz Bemerkung
Antigua und Barbuda Ja 15 Jahre - - ? Strafe für Männer und Frauen
Aruba Nein - - ? Ja Niederländische Regierung besagt, dass das zum Niederl. Königreich gehörende Aruba gleichgeschl. Ehen anerkennen muss, wogegen sich aber die Regierung in Aruba stellt. Ein Gerichtsfall entschied zugunsten der Niederl. Regierung. Fall wird nun in höherer Instanz überarbeitet.
Bahamas Nein - - - Nein  
Barbados Ja Lebensl. - - Nein Gesetze werden überprüft.
Belize Ja Unbek. - - Nein  
Bermuda Nein - - - In Erwägung  
Cayman Islands Nein - - - Ja  
Costa Rica Nein - - - Ja Gleichgeschlechtliche Ehe und unzüchtige Sodomie verboten.
Dominikanische Republik Nein - - - Nein  
El Salvador Nein - - - Nein  
Grenada Nur Männer 10 Jahre - - Nein  
Guadeloupe Nein - - Eingetragene Partnerschaft Ja  
Guatemala Nein - - - Ja
Haiti Nein - - - Nein  
Honduras Nein - - - Nein Verbot von Gleichgeschlechtlicher Ehe und Adoption seit 2005 in Verfassung.
Jamaica Nur Männer 10 Jahre 2 Jahre - Nein §76 des Offenses against the Person Act (aus britischen Kolonialzeit) ahndet schwulen Sex als das abscheuliche Verbrechen der Sodomie mit bis zu 10 Jahren Gefängnis, verbunden mit schwerer Zwangsarbeit.
Kanada Nein - - Ehe Ja
Kuba Nein - - - Nein In den 1960ern-1970ern wurden Schwule in Konzentrationslager geschickt. AIDS-Infizierte wurden unter Quarantäne gestellt bis 1993. Homosexualität im Privatem ist nicht illegal. Homosexuelle Beziehung seit 1979 nicht strafbar.
Martinique Nein - - Eingetragene Partnerschaft Ja  
Mexiko Nein - - - Ja  
Niederländische Antillen Nein - - Ja Ja Als Teil der Niederlande werden gleichgeschl. Ehen anerkannt, können aber nicht selber in den Antillen eingetr. werden
Nicaragua Ja 3 Jahre Bußgeld - Nein  
Panama Nein - - - Nein  
Saint Kitts und Nevis Nur Männer 10 Jahre - - Nein  
Saint Lucia Nur Männer 10 Jahre Bußgeld - Nein  
St. Vincent und die Grenadinen Ja 10 Jahre Unbek. - Nein
Trinidad und Tobago Ja 25 Jahre Bußgeld - Nein
Turks- und Caicosinseln Nein - - - Nein  
Vereinigte Staaten von Amerika Nein - - Ja* Ja *Eingetragene Partnerschaft und unregistr. Zusammenleben in: Vermont, Connecticut, Kalifornien, New Jersey, Maryland, Maine, Columbia, Hawaii. Ehe in: Massachusetts. Antidiskriminierungsgesetze nur teilweise auf kommunaler bzw. bundesstaatlicher Ebene.

Ozeanien

Zu Ländern, die mit einem Stern (☆) gekennzeichnet sind, gibt es einen gesonderten Artikel über Homosexualität in diesem Lande.

Land Gesetze gegen Homosexualität Höchst- strafe Mindest- strafe Gleichgeschl. Lebensformen Antidiskri- minierungs- gesetz Bemerkung
Australien Nein - - Eingetragene Partnerschaft in Tasmanien, unregistr. Zusammenleben* Ja *Außer in South Australia und Victoria.
Cook Islands Nur Männer 14 Jahre Bußgeld - Nein  
Fiji Nur Männer 14 Jahre Bußgeld - Ja Gesetz vom höchstem Gericht als unrechtens erklärt, da Verfassung Diskriminierung aufgrund von Sexualität verbietet.
Guam Nein - - - Nein  
Kiribati Nur Männer 14 Jahre Bußgeld - Nein  
Malediven Nur Männer 10 Jahre Bußgeld - Nein  
Marshallinseln Nur Männer 10 Jahre Bußgeld - Nein  
Mikronesien Nein - - - Nein  
Nauru ? ? ? - Nein  
Neu Kaledonien Nein - - In Erwägung Nein  
Neuseeland Nein - - Eingetragene Partnerschaft Ja  
Niue Nur Männer 10 Jahre Bußgeld - Nein  
Palau Nur Männer 10 Jahre Bußgeld - Nein  -
Papua Neuguinea Nur Männer 14 Jahre Bußgeld - Nein  
Samoa Ja 7 Jahre Bußgeld - Nein  
Solomon Inseln Ja 14 Jahre Bußgeld - Nein  
Tahiti Nein - - - Nein  
Tokelau Nur Männer 10 Jahre Bußgeld - Nein  
Tonga Nur Männer 10 Jahre Bußgeld - Nein  
Tuvalu Nur Männer 14 Jahre Bußgeld - Nein  
Vanuatu Nein - - - Nein  

Südamerika

Zu Ländern, die mit einem Stern (☆) gekennzeichnet sind, gibt es einen gesonderten Artikel über Homosexualität in diesem Lande.

Land Gesetze gegen Homosexualität Höchst- strafe Mindest- strafe Gleichgeschl. Lebensformen Antidiskri- minierungs- gesetz Bemerkung
Argentina Nein - - Ja* Ja *[Eingetragene Partnerschaft]] in Buenos Aires und Rio Negro
Bolivien Nein - - - Nein  
Brasilien Nein - - Eingetragene Partnerschaft in Rio Grande do Sul In einigen Städten und Regionen Nur einige Regionen schützen vor Diskriminierung. Andere haben keinerlei Gesetze dazu 
Chile Nein - - - Ja  
Ecuador Nein - - - Ja  
Falkland Inseln Nein - - Ja Nein  
Französisch Guiana Nein - - Eingetragene Partnerschaft. Ja  
Guyana Nur Männer Lebensl. - - In Erwägung  
Kolumbien Nein - - - Nein  
Paraguay Nein - - - Nein  
Peru Nein - - - Ja  
Surinam Nein - - - Nein  
Uruguay Nein - - - Ja  
Venezuela Nein - - - Ja  

Siehe auch

Allgemein

Geschichte

Gleichgeschlechtliche Partnerschaftsformen

Gleichstellung / ADG

Literatur

  • Int. Bar Association, H. Graupner, Ph. Tahmindjis: Sexuality and Human Rights, Haworth Press, 2005, ISBN 1-56023-555-1

Deutsch

ILGA-Europa: Gleichstellung von Lesben und Schwulen, Brüssel, 1998 (PDF)

Englisch