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Garry Davis

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Garry Davis (* 27. Juli 1921 in Bar Harbor, Maine; † 24. Juli 2013 in South Burlington, Vermont) war ein US-amerikanischer Friedensaktivist und Initiator der Weltbürgerbewegung.

Leben

Studium, Beruf und Weltkrieg

Davis ist Absolvent der Episcopal Academy des Jahres 1940 und besuchte das Carnegie Institute of Technology, heute Carnegy Mellon University in Pittsburgh. Später erwarb er einen Master of Arts in geo-dialectics der Ost-West-Universität Brahma Vidya, Bangalore, Indien. Vor Beginn seines politischen Wirkens, betätigte sich Davis als Hollywood-Schauspieler und kam während des Zweiten Weltkrieges als B-17 Bomberpilot im Einsatz.[1][2][3]

Politik

Am 25. Mai 1948 verzichtete Davis in Paris auf seine US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Er begründete diesen Schritt, aufgrund seiner von ihm selbst als negativ empfundenen Handlungen während des Zweiten Weltkrieges, einhergehend mit dem Tod seines Bruders Meyer Jr. Garry im Jahr 1943 in ebendiesem, damit, dass wenn es keine Nationalstaaten gäbe, auch keine Kriege mehr geführt würden.[4][3][5]

Als Davis Kenntnis davon erlangt, dass die nächste UN-Vollversammlung in Paris stattfinden und das dafür vorgesehene Sitzungsgelände zeitweise als internationales Hoheitsgebiet gelten wird, beginnt er auf diesem zu kampieren, sich der schützenden Beobachtung durch die internationalen Medien sicher. Ohne regulär gültige Ausweisdokumente und infolgedessen von der Ausweisung durch Frankreich als staatenloser Ausländer bedroht, bittet er öffentlich, dabei betonend, der erste Bürger der Welt, Weltbürger Nr. 1, zu sein, um Asyl bei den UN. Im Einklang hierzu fordert er eine Weltregierung für alle Bürger der Welt.[5][2]

Im Januar 1949 gründete Davis in Paris das Internationale Register der Weltbürger. Nach eigenen Angaben registrierte Davis in den ersten beiden Jahren über 750.000, zur Zeit mehr als 950 000 Weltbürger, aus mehr als 150 Ländern weltweit. Am 4. September 1953, nach einem Gefängnisaufenthalt und der Ausweisung aus England, rief Davis in Ellsworth (Maine), die Weltregierung aus. Im Januar 1954 gründete er die „World Service Authority“ (WSA), die Vertretung der Weltregierung in New York. 1956 reiste Davis mit einem Weltpass, ausgestellt von der WSA, nach Indien, eingeladen von Guru Nataraja, den er 1950 auf der Schiffsreise in die USA kennengelernt hatte. Mehrere Länder, die er durchreiste, akzeptierten den Weltpass.[6]

1961 verließ Davis die USA. Er ließ sich in Frankreich nieder, heiratete Esther Peter und gründete eine Firma. 1971 reaktivierte er dort die World Service Authority, die nun Weltpässe in fünf Sprachen ausstellte.

Nach einer Verurteilung wegen Irreführung der Öffentlichkeit („confusing the public mind“) gründete Davis im Juni 1974 in Mülhausen im Elsass den „World Court of Human Rights“ (Weltgerichthof der Menschenrechte). Ein Büro der WSA wurde in Basel eröffnet, 1975 folgte ein Büro in Washington, D.C. (später das „Weltbüro“ der WSA). Der Weltpass wurde jetzt in sieben Sprachen ausgestellt. Im gleichen Jahr wurde Davis' Ehe geschieden.

Das WSA Büro in Basel wurde 1978 von den Schweizer Behörden geschlossen, Davis wegen illegaler Aneignung öffentlicher Ämter angeklagt. Er wurde mehrfach wegen unerlaubten Grenzübertritts in der Schweiz inhaftiert.

1977 wurde Davis die Einreise in die USA mit seinem Weltpass verweigert. Der Fall wurde 1982 vom Supreme Court abgelehnt. Davis galt in den USA als staatenlos, lebte jedoch dort.

1986 gründete Davis die „World Citizen Party“ und kandidierte als Bürgermeister von Washington, D.C. Er erhielt 585 Stimmen. 1987 kündigte er seine Kandidatur für die US-amerikanische Präsidentenwahl 1988 an.

Davis sendete seinen "World Passport" auch den beiden Whistleblowern Julian Assange und Edward Snowden.[3]

Werke

  • Garry Davis: My country is the world: The Adventures of a World Citizen Createspace, Juni 2010 (Neuerscheinung), ISBN 978-1439272046.
  • Garry Davis: Passport to Freedom, A Guide for World Citizens. Createspace, März 1992, ISBN 978-0929765075.
  • Garry Davis: Dear World, a Global Odyssey: A Global Odyssey Createspace, Oktober 2000, ISBN 978-0738826240.
  • Garry Davis: A World Citizen in the Holy Land Createspace, Januar 2010 (Neuerscheinung), ISBN 978-0970648341.
  • Garry Davis: World Government, Ready or Not! World Government House, November 1984, ISBN 978-0970648372.
  • Garry Davis: Letters To World Citizens World Government House, Januar 2004, ISBN 978-0931545009.
  • Garry Davis: Cher Monde, Une Odyssée a travers la planete World Government House, Januar 2006, ISBN 978-0970648396.

Einzelnachweis

  1. Garry Davis: Garry Davis, Views From My Space, About Me. Abgerufen am 13. Dezember 2015.
  2. a b Katja Kullmann: Weltbürger Nummer eins. 30. Dezember 2012, abgerufen am 13. Dezember 2015.
  3. a b c Margalit Fox: Garry Davis, Man of No Nation Who Saw One World of No War, Dies at 91. 28. Juli 2013, abgerufen am 13. Dezember 2015.
  4. Spiegel: Garry Davis. 1949, abgerufen am 13. Dezember 2015.
  5. a b Susan Green: Passport to Fame? 28. März 2001, abgerufen am 13. Dezember 2015.
  6. Susan Green: World Government of World Citizens. Abgerufen am 13. Dezember 2015.