Waterloo Bridge


Waterloo Bridge ist eine Straßenbrücke über den Fluss Themse in London. Sie verbindet die City of Westminster auf der Nordwestseite mit dem Stadtteil Lambeth im Stadtbezirk London Borough of Lambeth auf der Südostseite. Darüber führt die Hauptstraße A 301. Mit einer Länge von 381 Metern und einer Breite von 24,5 Metern ist Waterloo Bridge Londons längste Brücke. Sie besteht aus Kalkstein von der Isle of Portland, welches die Eigenschaft besitzt, sich bei Regen selbst zu reinigen.
Die erste Brücke an dieser Stelle entstand ab 1811 unter der Leitung des Bauingenieurs John Rennie. Sie hatte an beiden Enden Torbögen mit dorischen Säulen. Ursprünglich als "Strand Bridge" bezeichnet (nach der gleichnamigen Straße, wurde sie 1816 in Gedenken an die Schlacht bei Waterloo umbenannt und am 18. Juni 1817 durch den Prinzregenten offiziell eröffnet.
1878 wurde die Brücke verstaatlicht und durch das Metropolitan Board of Works übernommen, welches auch die bisher erhobene Maut aufhob. Die neuen Besitzer mussten feststellen, dass die Fundamente der Brücke unter den Auswirkungen der Gezeiten stark in Mitleidenschaft gezogen worden waren. Diese wurden zwischen 1882 und 1884 verstärkt. Der französische Maler Claude Monet hielt die Brücke in mehreren Gemälden fest.
1923 musste die Brücke wegen der sich erneut senkenden Fundamente für den Verkehr gesperrt werden. Trotz Bedenken von Denkmalschützern entschied sich das London County Council für den Abriss der Brücke und beauftragte den renommierten Architekten Giles Gilbert Scott mit der Planung eines Neubaus. Die 1937 begonnenen Bauarbeiten verzögerten sich wegen des Zweiten Weltkriegs. 1942 konnte ein Teil der neuen Brücke für den Verkehr freigegeben werden, 1945 schließlich war sie fertiggestellt. Die Waterloo Bridge ist die einzige Brücke in London, die während des Krieges Ziel von Luftangriffen war. Wegen des Arbeitskräftemangels hatten mehrheitlich Frauen an der Brücke gebaut, weshalb sie auch als "Ladies Bridge" bezeichnet wird.
Am 7. Oktober 1978 wurde der bulgarische Schriftsteller Georgi Markow an der Bushaltestelle auf der Brücke Opfer des "Regenschirmattentats". Ein bulgarischer Geheimdienstagent vergiftete ihn dabei mit Rizin; Markow starb drei Tage später.