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Paulet-Insel

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Paulet-Insel

Die Paulet-Insel (Dezember 2004)
Gewässer Südlicher Ozean
Inselgruppe Joinville-Inseln
Geographische Lage 63° 34′ 47″ S, 55° 47′ 19″ WKoordinaten: 63° 34′ 47″ S, 55° 47′ 19″ W
Paulet-Insel (Antarktische Halbinsel)
Paulet-Insel (Antarktische Halbinsel)
Länge 2,2 km
Breite 1,5 km
Fläche 3,2 km²
Höchste Erhebung 353 m
Einwohner unbewohnt
Karte von Grahamland, die Paulet-Insel entspricht der Nr. 10
Karte von Grahamland, die Paulet-Insel entspricht der Nr. 10

Die Paulet-Insel (englisch: Paulet Island, französisch: Île Paulet, dänisch: Paulet Ø), ist eine kleine, beinahe kreisrunde unbewohnte Vulkaninsel an der Spitze der antarktischen Halbinsel im südpolaren Weddell-Meer.

Geografie

Die Paulet-Insel besitzt einen 353 m hohen Vulkankegel. Sie ist 2,2 km lang und maximal 1,5 km breit und liegt 5,2 km südöstlich von Dundee Island am nordöstlichen Ende der Antarktis. Die Insel besteht aus erstarrter Lava mit einem Schlackenkegel und einem kleinen Zentralkrater als Abschluss. Geothermische Wärme sorgt dafür, dass Teile der Insel eisfrei bleiben. Diese Wärme lässt vermuten, dass die letzte Aktivität des Vulkans innerhalb der letzten tausend Jahre stattgefunden hat.

Geschichte

Die Paulet-Insel wurde von einer britischen Expedition der Jahre 1839 bis 1843 unter James Clark Ross entdeckt. Dieser benannte die Insel als Paulet Island nach dem späteren Admiral der Royal Navy Lord George Paulet (1803–1879), Sohn des 13. Marquess of Winchester. 1847 ist die Insel als Île Paulet im Atlas des französischen Hydrographen Clément Adrien Vincendon-Dumoulin (1811–1858) verzeichnet, 1894 auf dänischen Karten als Paulet Ø und in Deutschland ab 1895 als Paulet-Insel.[1]

Bekannt wurde die Insel vor allem durch die Schwedische Antarktisexpedition von Otto Nordenskjöld, dessen Schiff Antarctic in 25 Meilen Entfernung vom Packeis zerstört wurde und sank. Nach einem 14-tägigen Fußmarsch über das Eis erreichte die Mannschaft um Kapitän Carl Anton Larsen am 28. Februar 1903 die Insel, wo die Männer eine Steinhütte errichteten und zehn Monate überwintern mussten. Sie wurden später von der argentinischen Korvette Uruguay gerettet. Die Ruine der Hütte steht heute noch und ist ein beliebtes Ausflugsziel bei Kreuzfahrten in die Antarktis. Als historische Stätte HSM-41 steht sie unter dem Schutz des Antarktisvertrags.[2]

Fauna

Die Paulet-Insel ist die Heimat von etwa 200.000 Adeliepinguinen. 2007 wurden in der Pinguinkolonie auch etwa 465 Brutpaare der Blauaugenscharbe gefunden. Die Insel ist zudem Brutplatz des Schneesturmvogels, der Dominikanermöwe und des Weißgesicht-Scheidenschnabels. Paulet Island wird deshalb von BirdLife International als Important Bird Area (Ant034) ausgewiesen.[3]

Galerie

Commons: Paulet Island – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. John Stewart: Antarctica – An Encyclopedia. Bd. 2, McFarland & Co., Jefferson und London 2011, ISBN 978-0-7864-3590-6, S. 1187 (englisch).
  2. HSM 41: Paulet Island Hut in der Antarctic Protected Areas Database auf der Website des Sekretariats des Antarktisvertrags (englisch, spanisch, französisch, russisch), abgerufen am 4. Oktober 2013
  3. C. M. Harris, R. Carr, K. Lorenz, S. Jones: Important Bird Areas in Antarctica (PDF; 11,3 MB), BirdLife International, Juni 2011 (englisch)