Peristaltik
Der Begriff Peristaltik (v. griech.: peri = herum + stellein = in Gang bringen) bezeichnet die Muskeltätigkeit der Hohlorgane Speiseröhre (Ösophagus), Magen und Darm.
Die Peristaltik des Dünndarms ist im Vergleich zum Dickdarm ausgeprägter nachweisbar.
Die Peristaltik ist als Funktion der glatten Muskulatur nur indirekt willkürlich beeinflussbar. Mangelhafte oder fehlende Peristalik verursacht bei der Speiseröhre Schluckstörungen (siehe Achalasie) und beim Darm Verdauungsstörungen im Bauch.
Durch abwechselndes Zusammenziehen (= Kontrahieren) und Erschlaffen kommt es zu einer fortlaufenden Schnürwelle, die den Speisebrei vorwärts bewegt.
Die Peristaltik ist eine langsame, quallenartige Bewegung. Bei der Speiseröhre wird Peristaltik durch Manometrie gemessen, wenn man beim Darm der Muskelbewegung mit dem Ultraschall zuschauen will, braucht man etwas Geduld.
Meistens wird das Wort nur für die Muskelbewegungen des Magen-Darm-Traktes gebraucht. Allgemeiner kann man darunter auch jede autonome (durch den Willen nicht beeinflussbare) Kontraktionstätigkeit der glatten Muskulatur in Hohlorganen verstehen.
Wie kann man die Peristaltik untersuchen?
- Man hört mit dem Ohr am Bauch und hört es Glucksen und Rumoren
- Man hört mit dem Stethoskop am Bauch
- Man schaut sich die Peristaltik mit einem Ultraschallgerät an.
- Man schaut sich die Peristaltik nach einem Schluck Röntgen-Kontrastmittel mit dem Röntgen-Durchleuchtungsgerät an.
- Im Magen kann man der Peristaltik direkt mit dem Endoskop zuschauen.
- Bei einer Operation am offenen Bauch kann man der Peristaltik direkt zuschauen.
Bis jetzt gibt es keine Methode einer Langzeitaufzeichnung der Peristaltik, beispielsweise mit Mikrophonen über 24 Stunden. Hier findet sich eine Lücke der medizinischen Diagnostik
Wann ist die Peristaltik reduziert?
- Wenn der Körper auf Leistung konzentriert ist, schaltet er die Magendarmtätigkeit weitgehend ab (Marathonlauf)
- Adrenalin schaltet die Peristaltik ab
- Entzündungen in der Bauchhöhle (Peritonitis) lähmen die Darmmuskulatur
- bei der Gabe von Buscopan oder Glukagon
Wann wird die Peristaltik vermehrt ?
- Eine Nahrungsaufnahme über den Mund führt über Nervenverschaltung und eine Hormonausschüttung zu einer Steigerung der Peristaltik vor allem des Dickdarmes.
( sogenannte Massenbewegungen des Dickdarmes ab dem Transversum)
- In Ruhephasen ist die Peristaltik gesteigert
- beim Spazierengehen
- ein mechanisches Hindernis am Darm führt zu einer verstärkten Peristaltik davor.
- bei der Gabe von Mestinon
- durch Koffein (Espresso und andere Digestifs)
- Erythromycin hat als Nebenwirkung eine Anregung der Peristaltik
Weitere Begriffe
- Antiperistaltik, Retroperistaltik = rückwärts laufende Kontraktionswelle
- Stenoseperistaltik = vermehrte Peristaltik bei einer Engstelle