Caritas Socialis
Die Caritas Socialis, abgekürzt CS, ist eine katholische Ordensgemeinschaft für Frauen.
Geschichte
Die Gemeinschaft wurde am 4. Oktober 1919 von Hildegard Burjan mit Unterstützung von Prälat Ignaz Seipel in Wien gegründet und ging aus dem 1918 errichteten Verein „Soziale Hilfe“ hervor. Die Gemeinschaft wurde am 10. Juni 1936 kanonisch errichtet und erhielt am 2. Februar 1960 die päpstliche Anerkennung. Caritas Socialis [www.cs.or.at]
Inhaltsverzeichnis 1. Caritas Socialis 1.1 Geschichte 1.2 Schwesterngemeinschaft 1.3 Leitbild 1.4 Einrichtungen
1.1 Geschichte
Caritas Socialis (CS) Die CS wurde 1919 von Hildegard Burjan als geistliche Schwesterngemeinschaft mit dem Auftrag gegründet, soziale Not zu lindern. Hildegard Burjan war in der Zwischenkriegszeit eine wichtige Persönlichkeit in Politik und Kirche. Sie kämpfte für die Rechte und die Gleichberechtigung der Frauen und zog 1919 als erste christlichsoziale Abgeordnete der Ersten Republik ins Parlament ein. Als verheiratete Frau und Mutter gründete sie die katholische Schwesterngemeinschaft Caritas Socialis (CS), die sich bis heute karitativen Aufgaben widmet.
Der Seligsprechungsprozess für Hildegard Burjan wurde 1963 von Kardinal Franz König eingeleitet. Der erforderliche Wunderprozeß fand im Jahre 2001 seinen Abschluß und wurde von Rom rechtlich anerkannt. Papst Johannes Paul II. besuchte im Juni 1998 das "Caritas Socialis"-Hospiz "Rennweg", wo er sich anerkennend über Hildegard Burjan äußerte. Kardinal Schönborn unterstützt das Seligsprechungsverfahren.
Heute führt die CS drei CS Pflege- und Sozialzentren, die Menschen in Not unterstützen und begleiten Menschen. Spezialisierte Angebote in der stationären Lang- und Kurzzeitpflege, das CS Hospiz Rennweg sowie Tageszentren und die Dienste der CS Betreuung zu Hause sind an drei Standorten in Wien gebündelt. Weiters betreibt die CS (Caritas Socialis) Kindergärten, Hilfs- und Beratungseinrichtungen, ein Wohnheim für Mutter und Kind. Die CS versteht sich als Modelleinrichtung und impulsgebend für neue Wege in der Betreuung alter, chronisch kranker bzw. Mensch in Not. Verschiedene spezialisierte Modelleinrichtungen wie das CS Hospiz Rennweg, Alzheimer Tageszentrem, die Alzheimer Pflegestation/Demenzwohngruppe, das MS Tageszentrum und die neurologischen Langzeitpflege werden angeboten. Übrigens: Die CS hat einen Wortbestandteil mit der Caritas der Erzdiözese Wien gemein, steht aber mit dieser in keiner institutionellen Verbindung.
1.2 Schwesterngemeinschaft Die Schwesterngemeinschaft ist in sozialen und pastoralen Berufen ausgebildet und setzt sich in verschiedenen Bereichen der Sozialarbeit ein: für Kinder und Jugendliche, für kranke und pflegebedürftige Menschen, für schwangere und alleinerziehende Mütter in Konfliktsituationen, für Familien und Alleinstehende in Not. Weiters sind sie in der Erwachsenenbildung und -begleitung tätig. Außer in den eigenen sozialen Werken arbeiten sie auch in kirchlichen und sozialen Einrichtungen mit.
1.3 Leitbild Basierend auf der Aussage der Gründerin Hildegard Burjans ”Die Liebe Christi drängt uns, Nächstenliebe spürbar zu machen”, stellt christliches Leben einen zentralen Wert in der Caritas Socialis dar. Dem Auftrag gemäß „die Not der Zeit an der Wurzel zu packen“ bietet die CS sowohl Akuthilfe in Notsituationen und arbeitet auch an strukturellen Verbesserungen.Die Caritas Socialis beschäftigt sich daher auch mit den Ursachen der Not. Sie ist eine Gemeinschaft, die in verschiedenen Lebenssituationen fachgerechte Hilfe und Förderung anbietet. Im Zentrum des Bemühens steht die Beziehung zum Menschen.
Ihrem Gründungsauftrag und Leitbild entsprechend bietet die Caritas Socialis (CS) heute Beratung und Hilfe, Wohnheim für Mutter und Kind, Kinder und Jugend, Bildungsarbeit: Hospiz und Palliative Care, Werte, Ethik und Spiritualität, Soziale pastorale Dienste, Pflege und Betreuung von älteren Menschen, von Multiple Sklerose PatientInnen, von Alzheimer PatientInnen und von unheilbar krebskranken Menschen.
1.4 Aktivitäten [www.cs.or.at] Betreuung zu Hause, Tageszentren, Betreutes Wohnen, Stationäre Pflege,Mobiles Hospiz Rennweg, CS Hospiz Rennweg, Kindergärten und Horte, CS-Beratungsdienste, Mutter & Kind Wohnheim, Offener Mittagstisch Die Schwestern tragen ein dunkelblaues Kleid und als Abzeichen ein weißes Kreuz auf blauem Grund mit den Buchstaben „CS“.
Nach der Gründung standen die Altenbetreuung, der Mädchenschutz, der Wiederaufbau der Bahnhofsmission und die Fürsorge für Gefährdete im Vordergrund. Beim „St.-Elisabeth-Tisch“ erhielten Menschen warmes Essen, der „Krankentisch“ brachte das Essen für Kranke und Alleinstehende ins Haus. Heute liegen die Schwerpunkte bei der Familien- und Altenhilfe, Jugendarbeit, Lebens- und Sozialberatung, dem Schutz für das ungeborene Leben und in der Unterstützung von Alleinerzieherinnen.
Etwa 150 Schwestern gehören der Gemeinschaft an, Niederlassungen gibt es in Wien, Niederösterreich, Italien und Brasilien. Die Caritas Socialis leitet eine Lehranstalt für Sozialberufe in Wien.
Am 21. Juni 1998 besuchte Papst Johannes Paul II. das Hospiz Rennweg der CS (3. Wiener Gemeindebezirk) und hielt eine Ansprache an alle, die in der Welt der Krankheit und des Leidens leben und arbeiten ( Text der Ansprache).
Literatur
- Caritas Socialis. Mitteilungen der Schwesternschaft an ihren Freundeskreis. Periodisch in Wien erscheinende Zeitschrift.
- Gert Schlegel (Hrsg.): Wir dürfen helfen. Ein Bildband über die Schwesternschaft Caritas Socialis. Wien 1963
- Ingeborg Schödl (Hrsg.): Hoffnung hat einen Namen. Hildegard Burjan und die Caritas Socialis. Tyrolia, Innsbruck-Wien 1995, ISBN 3-7022-1980-3