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Blackfriars Theatre

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Blackfriars Theatre war die Bezeichnung von zwei Theatern, die in der City of London am Ende des 16. und in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts nacheinander bestanden.

Ab 1576 mietete Richard Farrant Teile eines aufgelassenen Dominikaner-Klosters für die Children Of The Chapel Royal, ein von ihm geleitetes königliches Jungen-Theater. Dort konnten die kindlichen Schauspieler proben, bevor sie ihre Stücke bei Hofe aufführten. 1596 erwarb James Burbage einen anderen Teil des Klosters und baute ihn in ein Theater um. Wegen wütender Proteste der vornehmen Nachbarn musste er sein Schauspielhaus allerdings nach einiger Zeit wieder an Kinderbühnen verpachten. Er vererbte die Spielstätte 1597 seinem Sohn Richard Burbage, der erfolgreicher Schauspieler der Lord Chamberlain’s Men war. William Shakespeare schrieb für diese Kompagnie, die sich ab 1603 The King's Men nennen durfte, zahlreiche Theaterstücke.

Zum großen Unwillen einiger adliger Mitbewohner entwickelte sich das zweite Blackfriars Theatre (schon das ältere Kindertheater trug diesen Namen) ab 1608 zur vielbesuchten Winterresidenz von Shakespeares Schauspielkompagnie. Im Gegensatz zum offenen Globe Theatre konnte in einem geschlossenen, intimeren Saal gespielt werden, der neue Möglichkeiten bot. Erstmals konnten Musikstücke und Lichteffekte in die Theateraufführungen integriert werden. Beim Ausbruch des Englischen Bürgerkrieges 1642 wurde das Blackfriars Theatre zwangsweise geschlossen und 1655 schließlich zerstört.

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