Fürth
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Mittelfranken |
Kreis: | Kreisfreie Stadt |
Fläche: | 63,35 km² |
Einwohner: | 113.427 (30. November 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 1.783 Einwohner je km² |
Höhe: | 296 m ü. NN |
Postleitzahlen: | 90701–90768 (alt: 8510) |
Vorwahl: | 0911 |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Kfz-Kennzeichen: | FÜ |
Gemeindeschlüssel: | 09563000 |
Stadtgliederung: | 28 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung |
Königstraße 88 90744 Fürth |
Website: | www.fuerth.de |
E-Mail-Adresse: | bmpa@fuerth.de |
Politik | |
Oberbürgermeister: | Dr. Thomas Jung (SPD) |
Die Stadt Fürth (Bayern) ist eine kreisfreie Stadt in Mittelfranken, die im Osten mit Nürnberg zusammengewachsen ist; die Zentren beider Städte liegen ca. 7 km voneinander entfernt. Gegenwärtig hat Fürth ca. 114.000 Einwohner (Stand: November 2005).
Fürth bildet mit den Städten Nürnberg und Erlangen ein Städtedreieck, welches das Kernland des mittelfränkischen „Großraums“ (Ballungsgebiet) bildet und eines der 23 Oberzentren des Freistaates Bayern ist. Gemeinsam mit ihrem Umland bilden diese Städte die Metropolregion Nürnberg, eine von 11 Metropolregionen in Deutschland.
Da Fürth (vor allem den aus Nürnberg vertriebenen) Juden Zuflucht gab, galt Fürth lange Zeit als „Fränkisches Jerusalem“.
Geographie

Der historische Kern der Stadt befindet sich östlich und südlich der Flüsse Rednitz und Pegnitz, die nordwestlich der Altstadt zur Regnitz zusammenfließen. Westlich der Stadt, jenseits von Südwesttangente und Main-Donau-Kanal, steigt der Fürther Stadtwald an. Östlich der Stadt liegt in etwa gleicher Höhe die Stadt Nürnberg. Nördlich dehnt sich das fruchtbare, teilweise zum Stadtgebiet gehörige Knoblauchsland aus. Südlich der Stadt findet man ein Mischgebiet aus breiten Autostraßen, Kanal und Flussaue.
Nachbargemeinden
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Fürth, sie werden nach dem Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt:
Erlangen und Nürnberg (beide kreisfrei), Oberasbach, Zirndorf, Cadolzburg, Seukendorf, Veitsbronn und Obermichelbach (alle Landkreis Fürth)
Stadtgliederung
Das Stadtgebiet von Fürth ist in 16 Stadtteile gegliedert, die zum Teil in weitere Stadtteile mit eigenem Namen unterteilt sind.
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Namensgebung
Der Name "Fürth" leitet sich von "Furth" ab, da erste Siedlungen um eine Furth im Rednitzgrund entstanden.
Geschichte
Hauptartikel: Geschichte der Stadt Fürth
Die 1007 erstmals urkundlich genannte Ansiedlung Fürth bestand gewiß schon seit längerer Zeit, als Kaiser Heinrich II. in diesem Jahr den Ort dem neugegründeten Domkapitel Bamberg vermachte. Das in den folgenden Jahren zugesprochene Marktrecht ging bereits unter Heinrich III. an das benachbarte Nürnberg verloren. Auch wenn ab 1062 in Fürth wieder Markt abgehalten werden durfte, so war bereits in dieser Zeit Nürnberg von größerer Bedeutung. In den folgenden Jahrhunderten lag die Herrschaft über die Stadt zu unterschiedlichen Teilen und in wechselnden Ausgestaltungen bei dem Bamberger Domstift, den Nürnberger Burggrafen (ansbachisch) und der Nürnberger Reichsstadt. Unter diesen Bedingungen blieb es lange Zeit bei einer stark bäuerlichen Prägung des Gemeinwesens, das um 1600 wohl erst zwischen 1000 und 2000 Einwohner aufweisen konnte.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Fürth bis auf wenige Häuser niedergebrannt (siehe auch Alte Veste).
Eingemeindungen
Folgende Gemeinden bzw. Gemarkungen wurden nach Fürth eingemeindet:
- 1. Januar 1899: der westliche Teil der Gemeinde Höfen mit dem Gemeindeteil Weikershof (liegt im Süden an der Schwabacher Straße)
- 1. Januar 1900: die Gemeinde Poppenreuth (liegt östlich des historischen Kerns, auf der anderen Seite der Pegnitz)
- 1. Januar 1901: die Gemeinde Dambach (liegt westlich der heutigen Südstadt) sowie Unterfürberg, Oberfürberg
- 1. Januar 1918: Atzenhof (liegt im Nordwesten, am rechten Ufer der Zenn zwischen Unterfarrnbach und Vach)
- 1. Januar 1918: die Gemeinde Unterfarrnbach (liegt im Nordwesten, am rechten Ufer der Zenn)
- 3. Dezember 1923: die Gemeinde Burgfarrnbach (nordwestlich, jenseits des Kanals, nicht mit Fürth zusammengewachsen)
- 1. Juli 1927: die Gemeinde Ronhof und Kronach
- 1. Juli 1972: die Gemeinde Sack mit Bislohe, das nördlich im Knoblauchsland liegt und in amtlichen Dokumenten nicht separat aufgeführt wird
- 1. Juli 1972: die Gemeinde Stadeln
- 1. Juli 1972: die Gemeinde Vach (liegt nördlich von Fürth, westlich des Flusses Regnitz und des Baches Zenn, am westlichen Ortsrand führt der Kanal entlang)
- 1. Juli 1972: aus der Gemeinde Boxdorf die Gemeindeteile Herboldshof und Steinach
Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerzahl von Fürth wuchs im Mittelalter und am Anfang der Neuzeit wegen der zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte nur langsam. Im Dreißigjährigen Krieg verlor die Stadt etwa die Hälfte seiner Bewohner. Als die Kroaten 1834 Fürth anzündeten, brannte der Ort mehrere Tage lang und wurde dabei fast vollständig zerstört. Am Ende des Krieges lebten in der Stadt nur noch 800 Menschen. 1685 siedelten sich Hugenotten und reformierte Christen aus Frankreich in Fürth an. 1700 war der Wiederaufbau abgeschlossen und die Bevölkerungzahl stieg auf rund 6000.
Mit Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert begann ein starkes Bevölkerungswachstum. 1800 hatte Fürth 12.000 Einwohner, bis 1895 vervierfachte sich diese Zahl auf 47.000. Im Jahre 1950 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Ende Juni 2005 lebten in der Stadt nach Fortschreibung des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung 113.076 Menschen mit Hauptwohnsitz - historischer Höchststand. Damit ist Fürth nach Nürnberg die zweitgrößte Stadt Mittelfrankens sowie die siebentgrößte Stadt Bayerns. Der Ausländeranteil in Fürth beträgt rund 15 Prozent (Stand 2005).
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1818 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst. Die Angaben beziehen sich ab 1843 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1843 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
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¹ Volkszählungsergebnis
Religionen
Christentum

Die Bevölkerung Fürths gehörte anfangs zum Bistum Würzburg, ab 1007 zum Bistum Bamberg. 1524 wurde zusammen mit der Stadt Nürnberg die Reformation eingeführt, so dass Fürth über viele Jahre eine protestantische Stadt blieb.
Die lutherischen Geistlichen der Stadt wurden von St. Lorenz in Nürnberg präsentiert. Da neben der Reichsstadt Nürnberg u. a. auch die Dompropstei Bamberg die Stadtherrschaft ausübte, gab es jedoch stets auch Katholiken – wenn auch zahlenmäßig nur sehr wenige – in der Stadt. So wurden z. B. der dompropsteiliche Amtmann und seine Bediensteten vom Deutschordenshaus Nürnberg her betreut.
Nach 1792 wurden die protestantischen Gemeinden Fürths dem königlich-preußischen Konsistorium in Ansbach unterstellt und nach dem Übergang der Stadt an Bayern wurden sie Teil der Protestantischen Kirche des Königreichs Bayern, die zunächst lutherische und reformierte Gemeinden umfasste. Die Kirchengemeinden gehörten dann zum Dekanat Zirndorf. 1885 wurde Fürth Sitz eines eigenen Dekanats, das heute zum Kirchenkreis Nürnberg gehört.
Spätestens seit dem 18. Jahrhundert nahm die Zahl der Katholiken in der Stadt wieder zu. Im Jahre 1829 konnte die erste katholische Kirche der Stadt seit der Reformation geweiht werden, die Kirche „Zu Unserer Lieben Frau“. Später entstanden weitere Pfarrgemeinden, die zunächst zum Dekanat Nürnberg des Erzbistums Bamberg gehörten. 1961 wurde Fürth Sitz eines eigenen katholischen Dekanats innerhalb des Erzbistums.
Das Verhältnis der Protestanten zu den Katholiken betrug im 20. Jahrhundert etwa 2/3 zu 1/3.
Judentum
Erste jüdische Einwohner gab es in Fürth ab 1440. Im 17. Jahrhundert gab es eine Gemeinde-Talmudschule, die ein hohes Ansehen genoss. 1617 wurde eine Synagoge errichtet und 1653 sogar ein eigenes Krankenhaus. Es war das erste jüdische Krankenhaus Deutschlands. 1670 wurden viele Juden aus Wien aufgenommen, so dass es 1716 etwa 400 jüdische Familien in der Stadt gab. 1807 betrug der Anteil der Juden an der Gesamtbevölkerung 19 %. 1830 wurde die Talmudschule geschlossen. 1862 erfolgte die Gründung einer jüdischen Volksschule und 1882 einer Mittelschule. Die höchste Zahl jüdischer Mitbürger wurde 1880 mit ca. 3 300 erreicht. Im Jahre 1938 wurde die Synagoge in der sog. Reichskristallnacht zerstört und die jüdische Bevölkerung ab 1941 überwiegend deportiert. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, 1945, wurde in Fürth ein DP-Lager eingerichtet für jüdische so genannte "Displaced Persons". Das Lager, in dem Ende 1945 bereits 850 Bewohner lebten, wurde im Juli 1950 aufgelöst. Die heutige Israelitische Kultusgemeinde Fürth befindet sich in der Blumenstraße 31. Der vorige Rabbiner Netanel Wurmser wurde 2002 Nachfolger von Joel Berger im Amt des Landesrabbiners für Württemberg mit Sitz in Stuttgart.
Natur

Der Stadtökologische Lehrpfad wurde 1999 eingerichtet (3 km, 10 Stationen) und 2003 um eine Route B (7 km, 10 Stationen) erweitert. Ausgangspunkt beider Touren ist die U-Bahnstation »Stadthalle«. Im Verlauf des Lehrpfads werden einzelne Lebensräume in ihrer Bedeutung für die Tier- und Pflanzenwelt erklärt (z.B. Kirchhof St. Michael, Städtischer Friedhof, Scherbsgraben); es wird auch auf die Ausweisung bestimmter Flächen als Landschaftsschutzgebiet und auf die Problematik umweltverändernder Maßnahmen wie Flussbegradigungen hingewiesen.
Die Sonnenscheindauer beträgt im Durchschnitt 1766 Stunden pro Jahr.
Quellen
Die Gustav-Adolph-Quelle liegt bei Weikershof, gleich an der Rednitz und wurde erst 2000 wiederbelebt und mit einem Pavillon ausgestattet. Bis in die 1980er wurde die Quelle mit ihrem 19 Grad warmen Wasser für ein Schwimmbad genutzt, nach dessen Abriss floss das Wasser, immerhin 160 Liter pro Minute, ungenutzt in den Fluss.
Aufgrund des schwachen Schwefelwasserstoffgeruchs wird die Quelle auch Gaggerlasquelle (fränkischer Dialekt, etwa: „Eierquelle“) genannt.
Politik
Wappen
Das Wappen der Stadt Fürth zeigt in Silber ein dreiblättriges grünes Kleeblatt. Die Stadtfarben sind weiß-grün.
Das dreiblättrige Kleeblatt taucht erstmals 1562 in den Siegeln der Stadt auf, als es von einer Hand gehalten wird, welche von zwei Halbmonden beseitet ist. Die Herkunft ist nicht geklärt, vermutlich geht die Dreiheit jedoch auf die „Dreiherrschaft“ während des Mittelalters zurück. Ab 1792 erscheinen sogar drei Kleeblätter auf einem Dreiberg. 1818 erhielt die Stadt ein neues Wappen, das ein grünes Kleeblatt umgeben von einem grünen Eichenzweig, zeigte.
Dieses Wappen wurde über 100 Jahre lang geführt. 1939 wurde jedoch der Eichenzweig beseitigt. Gleichzeitig wurde eine Flagge eingeführt, die in Weiß zwei grüne Streifen und im grünen Oberteil das Wappen zeigte. Später wurde die Flagge jedoch auf die Farben Weiß und Grün vereinfacht.
Bürgermeister etc.
Die Stadt wurde bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts von einem dompropsteilich-bambergischen Amtmann geleitet. Aus der Stadt wurden zwei Bürgermeister gewählt, bis 1697 vier, ab 1718 acht. Ihnen standen „Vorsteher“ zur Seite.
Nach dem Übergang an Bayern wurde Fürth 1808 eine Stadt II. Klasse und direkt der Kreisverwaltung unterstellt. Später bezeichnete man solche Städte als „kreisfrei“. Ab 1818 wurde Fürth eine Stadt I. Klasse und somit von einem 1. Bürgermeister geleitet, dem ein 2. Bürgermeister zur Seite stand. Seit 1. Januar 1908 trägt der 1. Bürgermeister den Titel Oberbürgermeister.
Seit 2002 ist Thomas Jung (SPD) Oberbürgermeister.
Siehe auch: Liste der (Ober-)Bürgermeister der Stadt Fürth
Städtepartnerschaften
Fürth unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:
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Region Renfrew (ehemals Paisley) in Schottland (Vereinigtes Königreich), seit 1969
Limoges (Frankreich), seit 1992
Marmaris (Türkei), seit 1995
Xylokastro (Griechenland), seit 2001 (nur Städtefreundschaft)
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Spielwarenindustrie ist in Fürth ein Wirtschaftsfaktor; vom kleinen Handwerkbetrieb bis zum großen Industrieunternehmen ist auf diesem Sektor alles vertreten. Die Arbeitslosigkeit betrug in Fürth Ende 2002 12,2 Prozent.
Eine große Bedeutung hatte in Fürth früher auch das Brauwesen gehabt. Die fünf großen Brauereien waren Humbser, Brauerei Geismann, Brauerei Grüner, Evora & Meyer und Berg Bräu. Um die vorige Jahrhundertwende agierte Fürth als Bierstadt sogar noch vor München. „Quelle“, das größte Versandhaus Europas, hat in Fürth seinen Hauptsitz.
Bei der Energieversorgung setzt Fürth zunehmend auf Solarenergie. Seit Ende 2004 werden durch Photovoltaikanlagen tagsüber bei Sonnenschein durchschnittlich 2 Megawatt Leistung aufgebracht, die über „infra“, dem örtlichen Energieversorger, in das Netz eingespeist werden. Die Anlage in Atzenhof produziert mit fast 1 MW Leistung den Hauptanteil (zu den bestehenden 103 Anlagen wurden 2004 weitere 31 in Betrieb genommen).
An der Regnitz, kurz nach dem Zusammenfluss von Pegnitz und Rednitz, wurde 2003 (?) ein neues Pumpwerk errichtet, das die künstliche Beregnung des nordöstlich gelegenen Knoblauchslands sicherstellen soll.
Verkehr

Fürth hatte bis zum Fahrplanwechsel im Winter 2003 einen IC-Halt; Züge des Fernverkehrs in Richtung Würzburg und Frankfurt am Main hielten dort zuletzt. Regelmäßige umsteigefreie Regionalverbindungen gibt es nach Nürnberg bzw. über Nürnberg in Richtung Neumarkt i.d.OPf. - Regensburg - München oder Treuchtlingen - München, Neustadt a.d.Aisch - Würzburg - Frankfurt am Main, Erlangen - Forchheim - Bamberg - Lichtenfels - Sonneberg (Thüringen) bzw. Schweinfurt und im halbstündigen Takt mit der Rangaubahn über Zirndorf nach Cadolzburg, sowie jede Stunde nach Markt Erlbach über Siegelsdorf (Teil der Verbindung nach Würzburg).
Die U-Bahn in Fürth ist Teil des U-Bahn-Systems Nürnberg/Fürth; zuletzt wurde als westlicher Endpunkt die Station „Klinikum“ im Dezember 2004 eröffnet. Ein weiterer Ausbau um eine Station bis zum Stadtteil „Hardhöhe“ wurde im Mai 2005 begonnen. Alle Stadtteile, auch die ländlichen Eingemeindungen, werden mit Buslinien erschlossen. Die Linien verkehren alle innerhalb des Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg (VGN) zu einheitlichen Preisen. Die Straßenbahn nach Nürnberg ist seit dem 20. Juni 1981 eingestellt. Von diesem Tag bis zur Fertigstellung der U-Bahn verbanden Busse die beiden Städte. Die letzten Gleisreste an der Billinganlage wurden Anfang 2004 im Zuge der Neugestaltung der Anlage und dem Neubau der Flutbrücke entfernt.
Für den ruhenden motorisierten Individualverkehr stehen Parkplätze und mehrere Parkhäuser zur Verfügung. Zuletzt wurde 2004 für 6,2 Mio. EUR das Parkhaus an der Mathildenstraße gebaut und Anfang 2005 in Betrieb genommen, obwohl der verfügbare Parkraum 2003 nicht ausgelastet war.
Durch forcierten Radwegebau (z. B. Flößaustraße) seit ca. 2002 wird das Verkehrsgeschehen für alle Teilnehmer komplizierter und für die Schwächeren unter diesen gefährlicher. Vielfach behindern sich nun alle Verkehrsteilnehmer gegenseitig und die Radfahrer müssen die Geschwindigkeit drosseln, um Fußgänger nicht zu gefährden und um sich selbst bei Straßenquerungen nicht in Gefahr zu bringen. Im Gegenzug wurde die Benutzungspflicht einiger Radwege (z. B. Südseite der Ludwigstraße) aufgehoben und wieder andere wie der neueingerichtete Radweg in der Hirschenstraße werden oft zu Liefer- oder Lagerzwecken gebraucht (2003/2004).
Buslinien
Die Stadt Fürth verfügt auch über zahlreiche Buslinien, die in fast alle Ortsteile und auch städteüberschreitend fahren wie z.B. nach Nürnberg oder in den Landkreis Fürth. Diese werden, ebenso wie der U-Bahn-Verkehr, durch den VGN betrieben.
Medien
In Fürth erscheint als Tageszeitung die „Fürther Nachrichten“. Das Blatt ist zu großen Teilen inhaltsgleich mit den Nürnberger Nachrichten, bietet aber einen eigenen Lokalteil für Stadt und Landkreis Fürth sowie zusätzlich das Wochenprodukt "Fürther Landkreisnachrichten". Das Produkt wird verantwortet vom Verlag Nürnberger Presse Druckhaus Nürnberg GmbH & Co..
Ebenfalls in Fürth ansässig ist die Computec Media AG welche deutschlandweit die Titel: SFT, PC Games, PC Games Hardware, PC Action, Playzone, N-Zone, Xbox Zone, Kids Zone, Widescreen und Das Offizielle Xbox Magazin (OXM) verlegt.
Ansässige Unternehmen
Das Versandhaus Quelle, inzwischen fusioniert zu Karstadt-Quelle, wurde von Gustav Schickedanz am 26. Oktober 1927 gegründet. KarstadtQuelle Versicherungen ging 1984 aus dem damaligen Einzelhandelskonzern Quelle AG hervor. Grundig unterhielt von seiner Gründung bis Mitte 2000 seinen Hauptsitz sowie mehrere Fertigungsstandorte in Fürth. Die ehemalige Zentrale an der Kurgartenstraße wurde zum Technologiepark "Uferstadt Fürth" umgebaut, in der das Technikum Neue Materialien, ein Fraunhofer Institut, Sellbytell, die Computec Media AG sowie das Rundfunkmuseum eine Bleibe gefunden haben. Uvex unterhält seine Zentrale sowie die Fertigung in der Stadt. Siemens, beheimatet in München, ist auch an mehreren Standorten in Fürth zu finden. Die Spielzeugproduzenten Simba-Dickie-Group (Simba, Dickie, BIG) und Bruder sind in Fürth beheimatet. Faurecia, der größte Automobilzulieferer Frankreichs, unterhält in Fürth-Stadeln ein Forschungs- und Entwicklungszentrum für Abgastechnik.
Bildung
Fürth ist seit der Gründung des Zentralinstituts für Neue Materialien und Prozesstechnik (ZMP) der Universität Erlangen-Nürnberg Ende 2004 Universitätsstadt. Universitätsvorlesungen oder eine Fachhochschule gibt es allerdings nicht, doch sind entsprechende Einrichtungen in Nürnberg bzw. Erlangen in naher Nachbarschaft vorhanden.
Die Stadt hat neben Grundschulen alle weiterführenden Schulen (Hauptschule, Realschule, Gymnasium) sowie Berufliche Schulen und Sonderschulen.
Kommunale Einrichtungen
Hallen- und Freibad am Scherbsgarten: Im Freien gibt es ein 50-Meter-Becken (mit 8 Bahnen), ein Sprungbecken mit 10-Meter-Turm, ein großes zweigeteiltes Nichtschwimmerbecken mit Wasserspielen und einer kleinen Rutsche sowie ein achteckiges Becken, das wohl als Freibecken zur Sauna gehört.
Derzeit wird das über 50 Jahre alte Freibad komplett saniert. Es ensteht ein Erlebnisfreibad mit Rutschanlage (Eröffnung Sommer 2006). Trotz Protesten wurde der beliebte Sprungturm enfernt. Außerdem entsteht neben dem Freibad ein neues Thermalbad, dass Ende 2007 eröffnet werden soll. Das Hallenbad, das neue Thermalbad und das Freibad werden dann nicht mehr von der Stadt Fürth betrieben, sondern komplett privatisiert.
Auch hat Fürth eine Städtische Volksbücherei (Vobü) mit Zweigstellen, deren Bestände seit Ende 2003 über das Internet abgefragt werden können. In Burgfarrnbach gibt es Stadtbücherei und Stadtarchiv.
Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater und Komödie
Das Stadttheater Fürth wird als Gastspieltheater betrieben. Das Gebäude wurde 1902 von den begehrten Wiener Theaterarchitekten Fellner und Helmer erbaut, die sich an Formen der italienischen Renaissance und des Barock orientierten.
In der Comödie Fürth im Jugendstilbau Berolzheimerianum treten nicht nur die fränkischen Kult-Komödianten Volker Heißmann und Martin Rassau auf, sondern auch Stars renommierter deutscher Boulevardtheater.
Kneipen, Gaststätten, Einkaufsmöglichkeiten etc.
Fürth besitzt eine relativ große Kneipenmeile, gemeinhin als Gustavstraße bekannt, die sich im Altstadtviertel in der Nähe zum Rathaus befindet. Dort findet man viele kleine Kneipen, Cafes und Cocktail-Bars, wie die Kaffeebohne, die Insel, die Tribüne, den Keimling, aber auch sehr gute Restaurants mit fränkischer Küche wie den Grünen Baum und das Schwarze Kreuz.
Bis ins Jahr 1982 war der 1895 errichtete Geismannsaal (Zugang Alexanderstraße) der bedeutendste und größte Saalbau in Fürth. In ihm kam auch der berühmte Poculator zur Ausschank.
Einkaufen (»Shoppen«) kann man im City-Center Fürth, in all den vielen Einzelhandelsgeschäften in der Innenstadt, im Einkaufscenter in der Kalbssiedlung, aber auch in der Grünen Halle in der Südstadt und auf den Wochenmärkten.
Stadtbild
Im Gegensatz zu vielen anderen Städten in Deutschland erlitt Fürth im 2. Weltkrieg nahezu keine Zerstörungen durch Bombenangriffe. Dadurch ist das historische Stadtbild weitgehend erhalten geblieben, nur an wenigen Stellen wurde es durch moderne Zubauten gestört (z.B. die Hochhäuser am Bahnhof, Stadtsanierung südlich der Königstraße 1978/79, Stadthalle auf dem Gänsberg). Gemessen an der Einwohnerzahl besitzt Fürth die höchste Dichte an Baudenkmälern unter den deutschen Großstädten (17 auf 1000 Einwohner).
Mehrere Straßenzüge mit geschlossener Bebauung des 18. Jahrhunderts prägen das Bild der Innenstadt. An der Hornschuchpromenade stehen die vielfältig gestalteten Wohnmietshäuser der Gründerzeit und des Jugendstils. Das Stadtbild setzt sich bis in die Südstadt fort, allerdings finden sich hier eher ehemalige Mietshäuser für Arbeiter, was sich in einer weniger prächtigen Fassadengestaltung niederschlägt.
Das im italienischen Stil zwischen 1840 und 1850 erbaute Fürther Rathaus erinnert stark an den Palazzo Vecchio in Florenz und ist das Wahrzeichen der Stadt.
Museen
- Das Jüdische Museum Franken in Fürth (Königstraße 89), einer der beiden Standorte des Jüdischen Museums Franken wurde 1999 eröffnet. Im Kernbestand geht das Haus bis ins 17. Jahrhundert zurück; es wurde bis ins späte 19. Jahrhundert von jüdischen Familien bewohnt. Stuckdecken, eine historische Laubhütte und ein Ritualbad im Keller haben sich erhalten. Dem als Begegnungsstätte konzipierten Haus sind auch eine Buchhandlung und eine Cafeteria angeschlossen.
- Fürther Rundfunkmuseum (Kurgartenstraße 37)
- Stadtmuseum (im Schloss in Burgfarrnbach)
- Seit 2003 gibt es mit der kunst galerie fürth (Königsplatz 1) einen Ausstellungsort der Stadt für moderne Kunst mit wechselnden Ausstellungen.
- Historische Sammlung Dialysetechnik im Jakob-Henle-Haus
Kirchen
Die evangelische Kirche St. Michael stammt im wesentlichen aus gotischer Zeit, wurde jedoch später mehrfach umgebaut; an den Langhaussaal mit einem unsymmetrisch einbezogenen mächtigen Westturm schließt sich im Osten ein gestreckter polygonal gebrochenen Chor an. Der stimmungsvolle Innenraum geht auf das 19. Jahrhundert zurück; als Besonderheit ist ein Sakramentshaus (um 1500/10) anzuführen.
Die katholische Kirche Unsere Liebe Frau (1824-1828) ist ein Bauwerk des Klassizismus; ebenso die evangelische Auferstehungskirche (1825/26) im heutigen Stadtpark, die als ehemalige Friedhofskirche nord-südlich ausrichtet ist. In der Südstadt befinden sich die neugotische Kirche St. Paul und die neubarocke Kirche St. Heinrich und Kunigunde. Außerdem gibt es auf der Hardhöhe die katholische Pfarrei Christkönig mit einem Kirchenbau aus den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts.
Profane Baudenkmäler

Der restaurierte Liershof wurde 1621 (dat.) als zweigeschossiger Quaderbau mit hohen Giebelwänden und zweistöckigem Zwerchhaus aus Fachwerk errichtet. Um 1700 entstand das Lochnersche Gartenhaus (Theaterstraße 33), dem wohl 1750 (dat.) der polygonale Treppenturm angefügt wurde.
Das Fürther Rathaus, mit 55 m hohem Turm im italienischen Stil, wurde von Eduard Bürklein, einem Schüler Friedrich von Gärtners, 1840-50 errichtet. Der Turm ist eine angepasste Nachahmung des Palazzo Vecchio in Florenz und gilt als Wahrzeichen der Stadt. Der Bau des Rathauses war Folge der Erhebung zur Stadt II. Klasse, d.h. der Verleihung des Rechts auf eine eigene Verwaltung. In der Zeit des alten Reichs (vor 1806), hatte jeder der drei Herren Fürths (Domprobst von Bamberg, Rat von Nürnberg, Markgraf von Ansbach) seine Repräsentanz in Fürth (Amtshaus - heute Supermarkt am Grünen Markt, St. Michaels-Kirche, Geleitshaus - 1799 durch Neubau ersetzt, welcher der Flächensanierung zum Opfer fiel). Das vom Besitzer sog. ehemalige Rathaus 300 m südwestlich der Michaelskirche ist das alte Schießhaus (Haus der Schützengesellschaft) in dessen Obergeschoß sich die 'ganze Gemein' versammelte, falls sie sich ohne Aufsicht des domprobsteilichen Amtsmanns treffen wollte. Zur 'ganzen Gemein' gehörten alle Bürger, d.h. alle Grundbesitzer und Gewerbetreibende.
Das Empfangsgebäude des historischen Bahnhofs entwarf Eduard Rüber und es wurde 1863/1864 errichtet.
Den ehemaligen Schlachthof, jetzt Kulturforum, findet man unterhalb der Stadthalle, direkt an der Rednitz. An der Schwabacher Straße erstreckt sich eine Brauerei mit Gebäuden vom beginnenden 20. Jh.

Der Gauklerbrunnen, (2004) von Harro Frey geschaffen, am Grünen Markt ist der jüngste Brunnen der Stadt; er setzt sich aus 3 eigenständigen Figurengruppen zusammen, von denen zwei durch Wasserelemente verbunden sind.
Parkanlagen
Entlang der Pegnitz erstreckt sich der in die Auen übergehende Stadtpark. Neben Spazierwegen und Bänken bietet der Park u. a. Ententeiche, einen Kinderspielplatz, einen Minigolfplatz, einen Rosengarten, eine ca. 2001 angelegte Streuobstwiese und einige wenige Denkmäler sowie einen botanischen Schulgarten.


Im Herbst 2004 wurde der Südstadtpark auf einem ehemaligen Kasernengelände dem Publikum übergeben.
Siehe auch: Kunst- und Baudenkmäler der Stadt Fürth
Regelmäßige Veranstaltungen
- Mai: Hafenfest am Main-Donau-Kanal
- Frühjahr: Grafflmarkt
- Sommer: Beach-Volleyball-Turnier auf der Freiheit
- Sommer: Fürth Festival in der ganzen Innenstadt
- Sommer: Sommerfest auf der Hardhöhe
- Herbst: Grafflmarkt
- Oktober: Michaeliskirchweih, größtes und bedeutendstes Volksfest der Stadt, seit mehr als 800 Jahren (Beginn: 29.9. wenn es ein Samstag ist oder am ersten Samstag nach dem 29.9.)
- Dezember: Weihnachtsmarkt auf der Fürther Freiheit
- Dezember: Altstadtweihnacht des Altstadtvereins auf dem Waagplatz.
Preise der Stadt Fürth
Seit 1996 verleiht die Stadt zu Ehren ihres großen Sohnes den Jakob-Wassermann-Literaturpreis.
Sport und Freizeit
Sport
Bekannt geworden ist Fürth in der Sportwelt durch den Traditionsverein und dreifachen deutschen Fußballmeister SpVgg Fürth (nach dem Beitritt der Fußballabteilung des TSV Vestenbergsgreuth lautet der Vereinsname heute SpVgg Greuther Fürth). Der Verein spielt derzeit in der 2. Bundesliga (2005/2006); das Stadion befindet sich im Stadtteil Ronhof.
Die Rollhockey-Mannschaft von RHC Monteith Fürth erkämpfte in den 80er Jahren dreimal die deutsche Vizemeisterschaft.
Berühmte Leichtathleten brachte der LAC Fürth hervor.

Die Baseball-Mannschaft Fürth Pirates stieg im Jahr 2002 in die erste Baseball-Bundesliga auf und wurde bereits in der Saison 2004 Deutscher Vizemeister.
Die SSG Dynamit Fürth ist der ansässige Schützenverein.
Freizeit
Der größte innerstädtische Grillplatz liegt an der Rednitz, unterhalb der Bahnlinie nach Würzburg und neben dem Freibad; die Stelle ist von schattenspendenden Bäumen bestanden und mit einer Herdanlage sowie einigen massiven Sitzgruppen ausgestattet.
Minigolfplätze gibt es im Stadtpark und an der Pegnitz, kurz vor dem Zusammenfluss mit der Rednitz unterhalb des Stadtfriedhofes.
Persönlichkeiten
- Der berühmteste Sohn der Stadt ist Henry Kissinger, der z. B. 1959, 1988, 1994 und zuletzt 2004 Fürth besuchte; seit 1998 ist er auch Ehrenbürger.
- Auch der ehemalige deutsche Bundeskanzler Ludwig Erhard stammt aus Fürth.
- Karl Mai, deutscher Fußballspieler, Weltmeister 1954
- Herbert Erhardt, deutscher Fußballspieler, Weltmeister 1954, WM-Teilnehmer 1954/58/62
- Jakob Wassermann, Schriftsteller
Siehe auch: Liste der Ehrenbürger von Fürth und Liste der Söhne und Töchter der Stadt Fürth
Literatur
- Dehio: Bayern I: Franken, 2. Aufl., München 1999, S.363ff.
- Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichts-Lexikon, Fürth 1968.
- Gerd Walther (Hg.): Fürth - Die Kleeblattstadt, Fürth 1991.
- Gerd Walther: Die Fürther Altstadt, Fürth 1990.
- Andrea Sommer, Die Fürther Südstadt [(I)], in: Fürther Heimatblätter, NF 39, 1989, S. 1; (II), NF 40, 1990, S. 1; (III), NF 40, 1990, S. 81; (IV), NF 41, 1991, S. 10.
- Ralf Nestmeyer: "Nürnberg, Fürth, Erlangen", Reisehandbuch, Michael Müller Verlag, Erlangen 2006. ISBN 3-89953-318-6.
- Bayerisches Städtebuch; Band V 1. Teilband Unter-, Mittel- und Oberfranken aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte" - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1971
- Katrin Bielefeldt: Geschichte der Juden in Fürth. Jahrhundertelang eine Heimat (Historische Spaziergänge 3, hg. von Geschichte Für Alle e.V.) Sandberg-Verlag, Nürnberg 2005. ISBN 3-930699-44-3.