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Echter Salbei

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Heilsalbei
Heilsalbei (Salvia officinalis)
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Subclassis: Asternähnliche (Asteridae)
Vorlage:Ordo: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Vorlage:Familia: Lippenblütengewächse (Lamiaceae)
Vorlage:Subfamilia: Nepetoideae
Vorlage:Genus: Salbei (Salvia)
Vorlage:Species: Heilsalbei
Wissenschaftlicher Name
Salvia officinalis
L.

Der Heilsalbei (Salvia officinalis), auch Küchensalbei oder Echter Salbei genannt, ist ein bis 80 Zentimeter hoher Halbstrauch. Die immergrüne Gewürz- und Heilpflanze stammt aus dem Mittelmeerraum, ist aber mittlerweile in ganz Europa verbreitet.

Inhaltsstoffe des Heilsalbeis

Die Hauptwirkstoffe sind die ätherischen Öle Thujon und Cineol, Gerbstoffe sowie Bitterstoffe.

Verwendung in der Küche

Die Verwendung von Salbei als Heilmittel hat eine lange Tradition; Als Gewürz hielt er erst im Mittelalter Einzug in unsere Küche, geriet jedoch rasch in den Ruf zu den Kräutern zu gehören, die das Ranzigwerden von Fetten verhindern.

Salbei riecht aromatisch und schmeckt würzig, bitter und adstringierend. Das Gewürz wird für Fleischgerichte, Wild, Geflügel, Würste, Fischgerichte und Kräuterkäse benutzt. Besonders zu fetten Speisen passt Salbei gut, denn er fördert die Bekömmlichkeit schwerer Kost. Salbei gehört zu den wenigen Kräutern, die sich auch getrocknet gut verwenden lassen.

In ganz Deutschland sind Salbeiküchlein ein klassisches Gebäck für die Kirchweih oder Kirmes, was auf ihren angeblichen Schutz vor Rausch zurückgeht.

Verwendung in der Heilkunde

Salbei gehört seit langem zu den Mitteln, die Schwangeren helfen sollten. So empfahl die berühmte Londoner Hebamme Mrs. Jane Shapr in ihrem 1671 erschienen Geburtshandbuch The Midwives Book, Or the Whole Art of Midwifery Discovered, dass eine Schwangere jeden Morgen ihren Körper mit einem mit Salbei gewürzten Ale stärken solle. Auch Hippokrates verwendete Salbei als Uterus-Heilmittel.

Das ätherische Öl ist aufgrund seines hohen Thujon-Anteiles abortiv.

Die Ärzte und Heilkundigen des Mittelalters schätzten den Salbei jedoch auch aus anderen Gründen. Paracelsus, Hildegard von Bingen, Lonicerus und Matthiolus verwendeten ihn bei akutem Fieber, Harnwegsleiden, Koliken, Erkältungen und Zahnschmerzen. Dem Salbei sagte man eine desinfizierende und konservierende Wirkung nach. So wurden die Zimmer, in denen sich Schwerkranke aufhielten, dadurch gereinigt, dass man Salbeiblätter auf Kohle verbrannte.

Vom Salbei ist heute allgemein bekannt, dass er bakterien- und entzündungshemmend sowie zusammenziehend wirkt. Dementsprechend wird er als Gurgelmittel bei Halsentzündungen und als schweißhemmendes Mittel eingesetzt. Die Blätter kann man außerdem kauen oder in getrockneter Form zu Tee aufbrühen. In beiden Darreichungsformen sind sie ein gutes Mittel gegen Halsschmerzen. Die Inhaltsstoffe des Heilsalbeis wirken im Allgemeinen sekretionsfördernd, antibakteriell, schweißtreibend und entzündungshemmend.

Salbei gehört zu den Pflanzen, die man nicht über längere Zeit in hoher Dosis einnehmen sollte. Stillende Mütter sollten Salbeitee trinken, um einen Milchstau oder übermäßigen Milchfluss zu behandeln.

Salbei im Aberglaube

Die Druiden schrieben dem Salbei so starke magische Wirkung zu, dass sie glaubten, er können Tote erwecken. Salbei soll – dem Aberglaube zufolge – nur in den Gärten von Weisen gedeihen und dort, wo die Frau den Haushalt beherrsche.

Commons: Salvia officinalis – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien