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Betriebswirtschaftslehre

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Die Betriebswirtschaftslehre (BWL) ist ein Teilgebiet der Wirtschaftswissenschaft und damit in weiterem Sinne eine spezielle Form der Sozial-, Kultur- und Geisteswissenschaften. Wie die Wirtschaftswissenschaft beruht sie grundsätzlich auf der Tatsache, dass für den Menschen die meisten Güter knapp sind und von den Akteuren bewirtschaftet werden müssen. Sie beschreibt die ökonomischen Funktionen des Betriebes innerhalb einer Volkswirtschaft. Dazu gehört neben den Unternehmenszielen und den betriebswirtschaftlichen Funktionen vor allem die optimale Organisation der Produktionsfaktoren. Im weiteren Sinne sind auch alle Haushalte Betriebe.

Gliederung

Die Betriebswirtschaftslehre gliedert sich in zwei Hauptbereiche (ABWL und S/BBWL) und überschneidet sich außerdem mit anderen Wissenschaften:

Allgemeine Betriebswirtschaftslehre

Die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre (ABWL) befasst sich mit planerischen, organisatorischen und rechentechnischen Entscheidungen in Betrieben und ist dabei funktionsübergreifend und branchenübergreifend ausgerichtet. Die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre soll Studenten den Überblick über die Wissenschaft der Betriebswirtschaftslehre vermitteln und dabei funktions- sowie branchenübergreifende Zusammenhänge darlegen. Ziel ist es, das fachübergreifende Denken und Entscheiden zu fördern.

Spezielle Betriebswirtschaftslehre

In der speziellen Betriebswirtschaftlehre gibt es zwei verschiedene Ansätze, Gebiete voneinander abzugrenzen. Ein Ansatz ist die Aufgliederung nach Branchen. Beispiele hierfür sind:

Die alternative Aufgliederung findet nach 'Funktionen statt. Beispiele hierfür sind:

Beide Ansätze haben ihre Vor- und Nachteile. Die funktionale BWL ist nur schwer in der Lage, branchenspezifische Probleme zu behandeln, liefert dafür aber branchenunabhängige Aussagen. Die Branchen - BWL fokussiert auf die für die Branche relevanten funktionalen Aspekte, besteht aber in weiten Teilen aus Doppelungen mit anderen BWL'len.

An einigen Hochschulen wird die Spezielle BWL auch "Besondere Betriebswirtschaftslehre" (BBWL) genannt.

Schnittmengen mit anderen Wissenschaften

Die BWL bildet mit anderen Wissenschaften Schnittmengen. Diese Schnittmengen bilden wiederum eigenständige Lehr- und Forschungsbereiche, können oft aber auch als SBWL bzw. BBWL gewählt werden:

Von diesen Bereichen ist die Wirtschaftspädagogik zumeist den wirtschaftswissenschaftlichen, erziehungswissenschaftlichen oder philosophischen Fakultäten der Hochschulen zugeordnet. Die Wirtschaftsinformatik und das Wirtschaftsingenieurwesen ist uneinheitlich entweder den BWL- oder den jeweiligen technischen Fakultäten zugeordnet. Je größer die Auswahl an unterschiedlichen ingenieurwissenschaftlichen Vertiefungen ist, um so eher ist es den BWL-Fakultäten zugeordnet. Wirtschaftsmathematik und Wirtschaftsgeographie befinden sich, i.d.R., in naturwissenschaftlichen Fakultäten, wie z.B. Mathematik- und Geographiefakultäten.

Akademische Ausbildung

Das Studium der Betriebswirtschaftslehre ist an Universitäten und Fachhochschulen möglich und endet mit dem akademischen Grad eines Diplom-Kaufmann, Diplom-Betriebswirt (FH), Diplom-Kaufmann (FH), Diplom-Wirtschaftswissenschaftler, Diplom-Volkswirt (mit Wahlpflichtfächern im Bereich der BWL) oder Diplom-Ökonom, im Bereich der Wirtschaftspädagogik wird der akademische Grad eines Diplom-Handelslehrers oder eines Diplom-Wirtschaftspädagogen erlangt. An Fachhochschulabsolventen wird der Grad mit dem Zusatz "(FH)" vergeben, wobei der Grad Diplom-Betriebswirt ausschließlich von FHs vergeben wird. Durch die Einführung konsekutiver Studiengänge entstehen vermehrt auch Bachelor- und Masterstudiengänge.

Ein guter universitärer Diplom- und Mastergrad sowie sehr gute Fachhochschulabschlüsse mit entsprechendem fachlichem Bezug sind Zugangsvoraussetzung zur Promotion.

Nichtakademische Ausbildung bzw. betriebswirtschaftliche Weiterbildung

Das Studium der Betriebswirtschaftslehre an einer staatlich anerkannten Berufsakademie endet mit dem Abschluss als (Diplom-)Betriebswirt (BA), wobei der Abschluss kein akademischer Grad ist. Für weitere Informationen zur nichtakademischen Ausbildung, insbesondere nichtakademische Weiterbildung siehe auch den Artikel Betriebswirt.

Organisationen, Verbände und Vereine

Literatur

  • Günter Wöhe I Ulrich Döring: Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 22. Auflage. München: Franz Vahlen, 2005, ISBN 3800632543.
  • Bestmann, Uwe: Kompendium der Betriebswirtschaftslehre, 10. Auflage. München: R. Oldenburg Verlag 2001, ISBN 3486253638
  • Albach, Horst: Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 3. Auflage, Wiesbaden: Gabler-Verlag 2001, ISBN 3409329358
  • Jean-Paul Thommen / Ann-Kristin Achleitner: Allgemeine Betriebswirtschaftslehre Umfassende Einführung aus managementorientierter Sicht, 4. Auflage, Wiesbaden: Gabler-Verlag, ISBN 3409430164
  • Domschke, Wolfgang / Scholl, Armin: Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre - Eine Einführung aus entscheidungsorientierter Sicht, 3. Auflage, Berlin, Heidelberg, New York: Springer-Verlag 2005. ISBN 3-540-25047-6

Siehe auch

Wiktionary: Betriebswirtschaftslehre – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikibooks: Betriebswirtschaft – Lern- und Lehrmaterialien