Wels (Stadt)
Karte | |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Oberösterreich |
Bezirk: | Statutarstadt (WE) |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Fläche: | 45.92 km² |
Einwohner: | 56.478 (Volkszählung 2001) |
Höhe: | 317 m ü. NN |
Postleitzahl: | 4600 |
Vorwahl: | 07242 |
Kennzahl: | 40301 |
Gliederung: | 5 Stadtteile |
Magistrat: | Stadtplatz 1 4600 Wels |
Offizielle Website | www.wels.at |
E-Mail-Adresse: | office@wels.gv.at |
Politik | |
Bürgermeister: | Peter Koits (SPÖ) |
Wels ist die zweitgrößte Stadt in Oberösterreich. Als Statutarstadt ist sie zugleich Gemeinde und Bezirk, weiters befindet sich in Wels der Verwaltungssitz des Bezirks Wels-Land.
Geografie
Wels liegt an der Traun im Hausruckviertel auf 317 m Höhe. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 9,5 km, von West nach Ost 9,6 km. 3,4 % der Fläche sind bewaldet, 23,5% der Fläche landwirtschaftlich genutzt.
Stadtteile
Wels ist in fünf Stadtteile gegliedert: Innenstadt, Lichtenegg, Vogelweide, Neustadt und Pernau.
Ortsteile
Ortsteile der Gemeinde sind: Aichberg, Au, Berg, Brandln, Dickerldorf, Doppelgraben, Eben, Gaßl, Höllwiesen, Hölzl, Kirchham, Laahen, Lichtenegg, Maxlhaid, Mitterlaab, Noitzmühle, Nöham, Niederthan, Oberhaid, Oberhart, Oberlaab, Oberthan, Pernau, Puchberg, Roithen, Rosenau, Schafwiesen, Stadlhof, Trausenegg, Unterleithen, Waidhausen, Wels, Wimpassing, Wispl.
Wappen
[1] Offizielle Beschreibung des Stadtwappens: In Blau auf grünem, gewelltem Schildfuß ein silberner, zweitürmiger, gezinnter Torbau, das durchbrochene Rundbogentor mit hochgezogenem, goldenem Fallgitter, die Türme mit je drei schwarz geöffneten Fenstern, eines über zwei gestellt; über dem Gebäude schwebend der österreichische rot-weiß-rote Bindenschild.Stadtfarben: Grün-Rot. Das Wappen soll angeblich die Burg Wels (oder vielleicht auch ehemalige Befestigung der Stadt im Mittelalter) darstellen, mit dem Fluss Traun davor.
Geschichte
Bevölkerungs- entwicklung | |
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Datum | Einwohner |
1869 | 11.704 |
1880 | 13.175 |
1890 | 14.735 |
1900 | 17.308 |
1910 | 22.015 |
1923 | 24.248 |
1934 | 25.956 |
1939 | 29.533 |
1951 | 38.120 |
1961 | 41.060 |
1971 | 47.527 |
1981 | 51.060 |
1991 | 52.594 |
2001 | 56.478 |
Der Raum Wels ist schon seit der Jungsteinzeit besiedelt, erlangte allerdings erst durch die zentrale Lage in der römischen Provinz Noricum größere Bedeutung. Vor der ersten römischen Erwähnung um 15 v. Chr. war Wels eine vermutlich eher dörfliche keltische Siedlung, welche dann zum römischen Ort Ovilava anwuchs. Schon um das Jahr 120 erhielt sie das römische Stadtrecht als Municipium Ovilava. Etwa 215 wurde sie durch Kaiser Caracalla zur Colonia Aurelia Antoniniana Ovilabis ernannt. Die Stadt hatte damals schon etwa 18.000 Einwohner. Ein besonders markantes Merkmal des antiken Wels: Die heute noch teilweise erhaltene Stadtmauer, zur damaligen Zeit etwa 4 km lang, mit fünfzig Türmen. Es gab damals bereits Häuser aus Ziegeln, Dampfbäder, eine Arena sowie ein Bewässerungssystem, welches Wasser vom jenseits der Traun liegenden Reinberg brachte. Mit dem Ende der Römerherrschaft verlor Wels völlig an Bedeutung.
In die Herrschaft der Babenberger (10.-13. Jh.) fällt die neuerliche Verleihung des Stadtrechts im Jahre 1222. Durch eine Urkunde von 1328 wird die Rolle als wichtiger Markt dokumentiert. Durch die Verleihung wichtiger wirtschaftlicher Privilegien und die günstige Lage am Fluss Traun spielte Wels eine wichtige Rolle in der Region.
Der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, Maximilian I. starb am 12. Jänner 1519 in der habsburgischen Burg von Wels, nachdem ihm die Innsbrucker Bürger zuvor den Einlaß in ihre Stadt verweigert hatten.
Im 19. Jahrhundert befand sich in Wels eine Station der ersten Pferdeeisenbahn Europas (Pferdeeisenbahn Budweis–Linz–Gmunden).
Am 18. Jänner 1964 wurde Wels ein eigenes Stadtstatut verliehen.
Die Burg Wels
Die Burg gehörte den Habsburgern. Wertvoll war aber weniger die Burg, sondern vielmehr das Land, das zur Burg gehörte. Der Besitz der Herrschaft Wels reichte bis ins Kremstal.
Viele untertänige Bauern mussten dem Burgvogt ihre Abgaben abliefern. Manchmal weilte der jeweilige Kaiser auf der Durchreise in der Burg Wels. Besonders gern blieb Maximilian I. hier. Ihm verdankt die Welser Burg ihr heutiges Aussehen. Besonders schön ist der Erker, der so ähnlich aussieht wie das Goldene Dachl in Innsbruck.
In der Burg starb 1519 Kaiser Maximilian, als er sich auf dem Weg von Innsbruck nach Wien befand und schon todkrank in Wels Halt machte. Nach dem Tod Maximilians blieben Burg und Herrschaft Wels noch längere Zeit im Besitz der Habsburger. Später schenkte sie ein Habsburger Kaiser Fürst Auersperg. Vor ungefähr 160 Jahren verkaufte Fürst Auersperg die Burg an einen Schmalzaussiedler.
Im Jahr 1848 verminderte sich der Wert der Herrschaft, da die Grundherrschaft aufgehoben wurde. Aus der altehrwürdigen Burg wurde für einige Zeit eine Margarinefabrik.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat umfasst 36 Sitze. Seit der Gemeinderatswahl 2003 lautet die Mandatsverteilung: 21 SPÖ, 8 ÖVP, 4 FPÖ, 3 Die Grünen.
Stadtsenat
Der achtköpfige Stadtsenat besteht aus
- dem Bürgermeister Dr. Peter Koits (SPÖ),
- den Vizebürgermeistern Manfred Hochhauser (SPÖ), Dr. Bernhard Ploier-Niederschick (ÖVP) und Hermann Wimmer (SPÖ),
- dem Stadtrat Dr. Friedrich Ganzert (SPÖ), der Stadträtin Silvia Huber (SPÖ) sowie den Stadträten Roland Strassl (ÖVP) und Dr. Bernhard Wieser (FPÖ).
Wirtschaft
Wels liegt im für die Wirtschaft sehr bedeutenden OÖ Zentralraum und gilt wegen seiner guten Verkehrsverbindungen als interessanter Standort für Firmen.
Wirtschaftsdaten
- Rund 39.200 Beschäftigte in ca. 3.200 Arbeitstätten, 22.600 Einpendler stehen 8.600 Auspendlern gegenüber.
- Ca. 2.500 wirtschaftliche Unternehmen zahlen 2005 an die Beschäftigten voraussichtlich 765 Mio. Euro als Lohn/Gehalt und an die Stadt 22,95 Mio. Euro an Kommunalsteuer.
- In Wels gibt es 186 niedergelassene Ärzte, 75 Rechtsanwälte, 88 Wirtschaftstreuhänder, 20 Architekten und 4 Notare.
Messe Wels
Das Welser Messegelände liegt mitten in der Stadt. Wels liegt hinter Wien und Salzburg auf Rang 3 der Messestandorte in Österreich (5.500 Messeaussteller und 750.000 Besucher bei 100 div. Messen und Veranstaltungen). Bekannt ist die Messe Wels auch durch die zweijährlich stattfindende Landwirtschaftsmesse. Mittlerweile versucht das Management das Thema erneuerbare Energie als zweites großes Standbein aufzubauen. Zu diesem Thema eröffnet auch 2009 das "ScienceCenter" in Wels, ein Erlebnispark rund um das Thema Energie.
Infrastruktur
Verkehr
Straßenverbindungen
Wels ist sehr gut an das österreichische Autobahnnetz angebunden. Die Innkreisautobahn A8, die Welser Autobahn A25 und die Westautobahn A1 bilden einen großräumigen Autobahnring um Wels, weiters führt die Wiener Straße (B 1) durch das Stadtgebiet.
Eisenbahn
Wels ist ein bedeutender Bahnknoten. Hier gabelt sich die über Linz aus Wien kommende Westbahn in die Äste nach Passau und Salzburg.
Der in den Jahren 2003-2005 umgebaute Bahnhof Wels ist außerdem Ausgangspunkt der Lokalbahnen nach Grünau im Almtal sowie nach Aschach an der Donau über Eferding.
Öffentlicher Nahverkehr
In Wels gibt es 16 Buslinien (Linie Wels) und ein Sammeltaxi, die von der privaten Firma sabtours angeboten werden. Dies soll durch die schlanke Organisationsstruktur eines Privatunternehmens Kosten einsparen.
Kommunale Betriebe
Strom, Gas, Wasser und Kanal werden von der stadteigenen E-Werk Wels AG zu Verfügung gestellt.
Gesundheitswesen
Das Klinikum Kreuzschwestern Wels ist mit 1019 Betten das größte Ordensspital Österreichs.
Bildung
Wels ist eine Schulstadt: Fachhochschule (Schwerpunkt Technik und Wirtschaft, zweitgrößte HTL Österreichs, HAK, HBLA, AHS, Akademie für Physiotherapie, Schule für allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege, Lehranstalt für heilpädagogische Berufe, etc.
Städtepartnerschaften
- Straubing seit 14. Juli 1973
- Chichigalpa (Nicaragua) seit 9. Mai 1988
- Tábor (Tschechien) seit 10. September 2005
Berühmte Einwohner
Julius Wagner-Jauregg, Nobelpreisträger Franz Welser-Möst, Dirigent Carl Auer von Welsbach, Erfinder des Gasglühlichts