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Tierpark Berlin

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Der Tierpark Berlin - Friedrichsfelde im Bezirk Lichtenberg ist einer der beiden Zoologischen Gärten in Berlin und mit 160 Hektar Fläche der größte Landschaftstiergarten in Europa.

Adresse des Tierparks:
Tierpark Berlin-Friedrichsfelde
Am Tierpark 125
10319 Berlin

Der Tierpark ist mit der Straßenbahn sowie der U-Bahn-Linie U5 erreichbar, genaue Anfahrtspläne kann man der offiziellen Webseite entnehmen. Ein zusätzlicher Service für Besucher ist die Bollerwagenausleihe und die kostenfreie Ausleihmöglichkeit von Rollstühlen.

Dromedare

Geschichte

Seine Entstehung verdankt der Tierpark Berlin der Zementierung der Teilung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Zoologische Garten lag im britischen Sektor Berlins, daher fehlte der Hauptstadt der DDR eine eigene zoologische Einrichtung.

Gegründet wurde der Tierpark Berlin mit dem Berliner Magistratsbeschluss vom 27. August 1954. Die Grundsteinlegung erfolgte am 30. November 1954. Nach einem sehr frostigen Winter wurde der Tierpark in den Frühlingsmonaten 1955 von Aufbauhelfern aus Berlin und Umgebung aufgebaut. Der Staatspräsident der DDR, Wilhelm Pieck, eröffnete den Tierpark am 2. Juli 1955. Damals konnten ca. 400 Tiere in 120 Arten besichtigt werden, bis heute wuchs der Bestand auf über 10.000 Tiere in über 1.000 Arten. Bereits in der Aufbauphase übernahm Heinrich Dathe, der spätere langjährige Direktor, die Leitung des Tierparks, die er bis zu seiner Zwangspensionierung 1990 innehatte. Bei seiner Eröffnung präsentierte sich der Tierpark seinen Besuchern auf einer Fläche von 60 Hektar, heute umfasst die Parkanlage 160 Hektar.

Als Basis für den Aufbau des Tierparks diente der von P.J. Lenné 1821 umgestaltete Landschaftspark auf dem Parkgelände des Schlosses Friedrichsfelde. In den Folgejahren wurde der Tierpark kontinuierlich erweitert. Die Felsenanlagen für Bären und die großen Freisichtgehege machten den Anfang. In jenen Anfangsjahren wurde der Charakter des Tierparks als weitläufige Parkanlage mit zoologischem Anspruch geprägt. In den Folgejahren wurden fast jährlich neue Tieranlagen gebaut und ihren zukünftigen Bewohnern übergeben.

eingeschneite Löwenstatue vor dem Alfred-Brehm-Haus

1958 wurde der Wirtschaftshof des Tierparks ausgebaut. Im selben Jahr erhielt der Tierpark einen besonderen Bewohner, die Panda-Bärin Chi-Chi. Die Inbetriebnahme des Heizhauses erfolgte im Jahr 1961. Mit der Eröffnung des Alfred-Brehm-Hauses und der Cafeteria im Jahr 1963 war die Topographie des Tierparkes weitestgehend festgelegt. Erst mit dem Bau des Dickhäuterhauses, das 1989 fertig gestellt wurde, und mit der Erschließung weiterer Tierparkflächen für den Besucher ab Mitte der 1990er Jahre musste der Lageplan grundlegend überarbeitet werden.

1969 wurde das Verwaltungsgebäude fertig gestellt, und 1973 bekam der Tierpark einen eigenen U-Bahn-Anschluss durch die damalige Linie E, heute U5.

1974 wurde der Karl-Foerster-Garten im Tierpark eröffnet. Zwei Jahre später wurde dann auch der heutige Haupteingang am Bärenschaufenster fertig gestellt. 1981 wurde das restaurierte Schloss Friedrichsfelde erstmals für die Besucher geöffnet. 1986 wurde das Terassencafé eröffnet, das heute unter anderem der Veranstaltungsort für die jährlichen Pfingstkonzerte ist.

Mit Eröffnung des Dickhäuterhauses wurde 1989 eines der größten Tierpark-Bauprojekte der 1980er Jahre abgeschlossen.

Nach dem Fall der Mauer wurde 1990 dem langjährigen Direktor des Tierparks, Heinrich Dathe, die Leitung entzogen. Erstmals stellte sich damals die Frage, ob Berlin zwei zoologische Gärten bräuchte oder ob man den Tierpark schließen sollte. Diese Diskussion ist ein beliebter Spielball der Berliner Landespolitik und wird nahezu regelmäßig wieder aufgewärmt. Erstmals Ruhe in die Schließungsdiskussion brachte 1991 die Berufung von Dr. Berhard Blaszkiewitz als Direktor des Tierparks Berlin.

1994 konnte der Tierpark erstmalig für Berlin einige Wochen lang zwei Queensland-Koalas präsentieren. „Dinki-Di“ und „Gidgee“ bezogen für ihren Gastaufenthalt eine großzügige Vitrine im Alfred-Brehm-Haus.

Tieranlagen

Eisbärenanlage im Winter

Zu den auffälligsten Anlagen im Tierpark zählen die drei großen Bärenanlagen aus Felsgestein, die zugleich auch eines der größten Bauvorhaben aus den Anfangsjahren des Tierparks waren. Das dem Tierpark vorglagerte Bärenschaufenster am heutigen Haupteingang wurde 1958 eröffnet. Diese Anlage beherbergt heute Baribals, auch Schwarzbären genannt. Bereits im Jahr zuvor wurden die Bärenschlucht und die Eisbärenanlage fertig gestellt. In der Bärenschlucht werden heute Brillenbären gezeigt. Die Brücke über der Bärenschlucht wurde in den 1990er Jahren abgetragen, nachdem sie zuvor schon jahrelang für den Besucherverkehr gesperrt war. Das Schwimmbecken der Eisbären fasst 2.000 m³ Wasser. Der dortige Wasserfall ist auch in den Wintermonaten in Betrieb. Für die Granitfelsen der Eisbärenanlage wurden unter anderem auch Steine des alten Berliner Reichsbankgebäudes verwendet.

Waldbison

1996 wurde unweit der Eisbärenanlage ein Freigehege für Waldbisons angelegt. Je nach eingeschlagenem Weg kommt man von dort aus zum Tierkinderzoo inklusive Streichelgehege und Spielplatz oder an der 1984 eröffneten Möwenfluganlage und der Anlage für Schweinsaffen vorbei zu weiteren Haustiergehegen.

Der Tierkinderzoo präsentiert in erster Linie Tiere, um vor allem Kindern die Haustierwerdung nahezubringen, zum Beispiel diverse Nagetiere und Vögel werden durch Haustierbestände ergänzt. Neben Schafen und Ziegen werden folgende drei Schweinrassen gezeigt: Vietnamesische Hängebauchschweine, Chinesische Maskenschweine, Schwäbisch-Hällische Landschweine.

Ale Ergänzung zu den Haustierbeständen des Tierparks befindet sich nahe dem Alfred-Brehm-Haus ein Gehege für die Haustierform des Rentiers. In deren Nähe bietet die Kleinkatzen-Anlage, diversen kleineren Raubtieren ein Zuhause. Weitere Freianlagen in der Nähe des Brehmhauses sind die Anlage für Präriehunde und zwei Pinguin-Anlagen.

Das Alfred-Brehm-Haus selbst wurde zeitgleich mit der Cafeteria, die damals in der Mitte des Parks lag, im Jahr 1963 eröffnet und umfasst eine Fläche von 5300 m². Die im Herzen des Hauses gelegene Tropenhalle mit einer Grünfläche von 1100 m² ist bis zu 16 Meter hoch und beheimatet neben einer Vielzahl tropischer Pflanzen, wie Gummibäume, Bambus, Kaffeesträucher und Palmen, eine Vielzahl tropischer Vogelarten und Indische Riesenflugfüchse. Als Besonderheit hat dieses Raubtierhaus zwei große Felsenanlagen in seinem Inneren. Des Weiteren umschließen die beiden Flügel des Gebäudes zwei kleinere Felsenfreianlagen. Zwischen den verschiedenen Innenkäfigen für Großkatzen wurden im ganzen Haus Vitrinen für seltene tropische Vögel aufgebaut. Benannt ist das Haus nach dem Zoologen Alfred Brehm. 1996/97 wurden die Außenkäfige am Alfred-Brehm-Haus großflächig erweitert. Den Geparden ist eine 1000 m² große Freianlage vorbehalten, die im Jahr 2000 eröffnet wurde. An der Rückseite des Nordostflügels wurde bereits im Jahr 1965 eine 60 Meter lange und 9 Meter hohe Greifvogel-Volière mit einer maximalen Breite von 33 Metern eröffnet. Unmittelbar daneben schließt sich eine 220 m² große felsige Freianlage für Schneeleoparden (auch Irbisse genannt) an.

Als Ergänzung zu der großen Greifvogel-Voliere am Brehm-Haus bietet der Tierpark eine Vielzahl von Volieren für Uhus, Eulen und andere Greifvögel.

Das Dickhäuterhaus, nach seinen größten Bewohnern auch Elefantenhaus genannt, wurde 1989 eröffnet. Als einziger Zoo in Deutschland hält der Tierpark Berlin je eine Zuchtgruppe Asiatischer und Afrikanischer Elefanten. Rund um das Dickhäuterhaus mit einer Fläche von 6000 m² sind jeweils zwei Außenanlagen (Bullen- und Herden-Gehege) für beide Elefantenarten angelegt. 1991 kam mit dem afrikanischen Elefantenkalb „Matibi“ ♀ der erste im Tierpark Berlin lebend geborene Elefant zur Welt.

Seekuh

Neben den Elefanten sind im Dickhäuterhaus unter anderem Panzernashörner zu Hause, auf deren Zucht der Tierpark in den nächsten Jahren verstärkt setzen will. Zur Zeit lebt im Tierpark noch der über 40 Jahre alte Breitmaulnashornbulle „Mtandane“, nach Auskunft des Direktors Herrn Blaszkiewitz in Takin 2/2005 wird der Tierpark Berlin zukünftig aber auf die Haltung dieser Art verzichten. In der Mitte des Dickhäuterhauses wurde 1994 das 203.000 Liter fassende Wasserbecken für Seekühe fertiggestellt. Das Becken erschließt sich dem Besucher einerseits als aquariumähnliche Anlage, wenn er die Afrikanischen Elefanten im Rücken durch ein zweigeteiltes fünf Meter langes Sichtfenster blickt oder aber als Teichanlage, wenn er etwas erhöht auf das von verschieden tropischen Pflanzen umrahmte Becken blickt. Des Weiteren im Dickhäuterhaus beheimatet sind unter anderem verschiedene Krallenaffenarten, Zweizehenfaultiere und Braunborstengürteltiere.

Strauß mit Haupt- und Nebenfrau mit Ei beim gemeinsamen Balztanz

Aus dem Dickhäuterhaus kommend blickt man auf die 7400 m² große Freifläche des Giraffenhauses. Das provisorische Giraffenhaus von 1969 an gleicher Stelle musste viel länger als Tierdomizil dienen, als ursprünglich geplant. Mit der Eröffnung des neuen Giraffenhauses im Jahr 1995 begann eine wichtige Phase in der Umgestaltung des Tierparks, gehört es doch quasi zu den Africanum-Anlagen, in denen die Tierwelt Afrikas gezeigt werden soll. Auf dem Weg dorthin kommt man am Variwäldchen vorbei, dass die namensgebenden Halbaffen aus Madagaskar beheimtatet. Der erste Abschnitt des Africanums, der Zebras und Wildeseln vorbehalten ist, wurde 1996 fertig gestellt. Im Folgejahr wurde mit den Anlagen für die Wüstenantilopen der zweite und 1998 mit den Freigehegen für die Rot- und Kaffernbüffel der dritte Baubschnitt fertig gestellt. In den Bereich des Africanums eingebettet ist das Gehege für die Südafrikanischen Blauhalsstrauße. Im Jahr 2000 wurde mit der Eröffnung des Affenhauses der vierte und letzte Bauabschnitt beendet. Das Affenhaus ist von Freianlagen für Meerkatzen, Rotscheitelmangaben, Husarenaffen und Dscheladas umgeben. Quer durch den Tierpark erschließt sich so gleich einer Achse die afrikanische Tierwelt. Die an dieser Achse in der Nähe des Giraffenhauses gelegene Tempelanlage für Affen, die bis 2003 den Japanmakaken vobehalten war, wurde daher auch mit Berberaffen besetzt. Die Japanmakaken selber zogen in ein neues Domizil in der Nähe des Karl-Foerster-Gartens im Tierpark Berlin. - Der Tierpark Berlin verzichtet seit Jahren auf die Haltung von Menschenaffen.

Felsen-Freigehege für Altai-Luchse
Voliere für Schnee-Eulen

Auf dem Gebiet der ehemaligen Trümmerkippe Friedrichsfelde, die in den ersten Nachkriegsjahren der Auffangort für 8 Millionen Tonnen Gebäudeschutt war und zum Wirtschaftsgelände des Tierparks gehört, wurde im Jahr 2002 der erste Teil der Gebirgstieranlagen errichtet, der deren asiatischen Vertreten vorbehalten ist. Huftiere, wie Blauschafe, Kreishornschafe, Weißlippenhirsche und andere, sind dort ebenso vertreten wie beispielsweise Riesenseeadler, Habichtskäuze und Altai-Luchse. Im Jahr 2004 wurde dann der 2. Abschnitt für die Europäischen Gebirgstiere eröffnet. Hier lassen sich unter anderem Alpensteinböcke, Mufflons, Gemsen und Elche beobachten. Ein großes Gehege ist dem Vielfraß, der größten Marderart vorbehalten. Bartgeier, Schnee-Eulen und Wildkatzen sind weitere Verteter in diesem Tierparkabschnitt. Den höchsten Punkt des Tierparks markiert eine Voliere für Kolkraben. Die hügelige Topographie der sehr weitläufigen Gebirgstieranlagen bildet eine weitere Facette des Tierparks als Landschaftspark.

Von den Girgstieranlagen kommend, am Affenhaus vorbei, Richtung Cafeteria, sind die Anlagen für Mishmi-Takine, Wasserbüffel und weitere Asiatische Huftiere zu finden. Die 1963 eröffnete Cafetria lädt zu einer kulianarischen Pause oder einfach nur zum Verweilen ein und beherbergt eine Vielzahl kleiner Aquarien mit zumeist tropischen Fischen. Das größte Aquarium in der Cafeteria fasst 25.000 Liter.

Dromedare

Von der Cafeteria Richtung Kinderspielplatz erschließen sich annähernd parallel zu der Africanum-Achse die Anlagen für Bennetkänguruhs, Schopfhirsche und Wölfe. Dem gegenüber erblickt der Besucher die großen Freisichtwiesen für Lamas, Alpakas, Trampeltiere und Dromedare. An der Trampeltierwiese befindet sich auch die Flamingo-Lagune, die insbesondere zu DDR-Zeiten für so manche Postkarte als Motiv herhalten musste. Unweit der Anlage für die Wölfe erschließen sich bis zum Dickhäuterhaus Anlagen für Hyänen, Schabracken, Rotluchse und Rothunde.

Weißhandgibbon

Von der Cafeteria Richtung Schloss Friedrichsfelde kommt der Besucher unter anderem an der Katta-Insel und an der 1969 errichteten Gibbon-Freianlage vorbei, auf der Weißhandgibbons gezeigt werden. In der Nähe der Katta-Anlage befinden sich der Karl-Foerster-Garten und die bereits erwähnte Anlage Japanmakaken. Zum Schloss hin erschließen sich weiläufige Parkwege, die von der Fasanerie und den Papageien-Volieren illustriert werden. Unweit des Schlosses und des dortigen Tierparkeinganges, der bei der Eröffnung im Jahr 1955 noch der Haupteingang war, liegt das Tropenhaus für Krokodile und Schildkröten kurz Krokodilhaus genannt.

Sunda-Gavial

Das Krokodilhaus wurde 1987 eröffnet. Die Gehege befinden sich zu Füßen des Besuchers, der über feste Brücken durch das mit vielen tropischen Pflanzen bepflanzte Haus schreitet. Das Krokodilhaus bietet einer Vielzahl von Schildkröten, diversen Vogelarten (Tangaren, Pipras und Schnurrvögeln), Grünen Leguanen und einigen Krokodilarten (z.B. Mississippi-Alligator und Sunda-Gavial) eine Heimat. Ende der 1980er, Anfang der 1990er Jahre waren auch Kolibris im Krokodilhaus beheimatet. Das ist leider nicht mehr der Fall.

Unmittelbar neben dem Krokodilhaus befindet sich die ursprünglich 1956 eröffnete Schlangenfarm. Anfang der 1990er Jahre sollten die marode Schlangefarm geschlossen und die Tierbestände in andere Zoos umgesiedelt werden. Nach heftigen Protesten und finanzieller Unterstützung aus der Bevölkerung, angeregt und vertreten durch die Gemeinschaft der Förderer des Tierparks konnte die Schlangenfarm umfangreich saniert werden und zeigt heute eine Sammlung ausgewählter Giftschlangen. - Der Schlangenfarm vorgelagert sind einige Freigehege für Schildkröten, einschließlich der im Gewächshausstil gehaltenen Winterunterkunft für Riesenschildkröten

Nahe dem Eingang am Schloß Friedrichsfelde befindet sich die Anlage für Malaienbären. Die Basis für diese ungewöhnliche Bären-Anlage bildet das frühere Haus für Menschenaffen. Das große Ausgehege bietet den kletterfreudigen Bären nach Zoomaßstäben eine abwechlungsreiche Umgebung.

An der Achse der beiden Eingänge, optisch hervorgehoben durch das Schloss und dem gegenüber das Terassencafé, erschließen sich die stark bewaldeten Anlagen für verschiedene Hirscharten und Wildschweine im ältesten Teil des Tierparks. Die Wassergräben sind wie überall im Tierpak mit Enten aus vielen Arten besetzt. Einen impossanten Anblick bieten auch die freilaufenden Pelikane. Zum Haupteingang hin schließen sich die großen Freilaufwiesen für Wisente und Präriebisons an, die den Besucher bei seinem Tierpark-Besuch quasi begrüßen und verabschieden.

Seltene Pflanzen im Tierpark

Rhododendron

Schloss Friedrichsfelde

Der historische Teil des Tierparks wird durch das Schloss Friedrichsfelde und seine Gartenanlagen bestimmt. Der von P.J. Lenné 1821 umgestaltete Landschaftspark wurde weitestgehend erhalten und den Bedingungen eines zoologischen Landschaftsparkes angepasst, denn der Berliner Tierpark ist vor allem ein Park. Breite Alleen, möglichst naturbelassene Waldbestände und großzügige Tieranlagen, die oft nur durch Wassergräben vom Besucher getrennt sind, prägen vor allem den alten Teil des Tierparks. Teich- und Wiesenanlagen erweitern die Vielfalt des Parks. Für die Wiederherstellung des barocken Parks am Schloss wurden historische Pläne als Vorlage genutzt. Insbesondere den Wassergräben und den damit verbundenen tierhalterischen Möglichkeiten galt beim weiteren Ausbau ein besonderes Interesse.

Schloss Friedrichsfelde

Das Schloss selbst wurde bereits 1695 als Schloss Rosenfelde im Auftrag des kurbrandenburgischen Marinedirektors Benjamin Raule erbaut. 1719 ließ Albrecht Friedrich, als neuer Besitzer, das Schloss von dem Berliner Schlossbaumeister Martin Böhme vergrößern und - dem Zeitgeschmack angemessen - prächtiger ausstatten. Dabei wurde das Schloss auf beiden Seiten um je drei Achsen erweitert. Die heutigen Dreiecksgiebel, sowie die Form des Mansarddachs sind Veränderungen aus dem frühen 19. Jahrhundert. Nach dem Zweiten Weltkrieg stand das Schloss jahrelang vernachlässigt leer und wurde zwischenzeitlich als Schulungsheim genutzt. Erst mit der Erschließung des Geländes für den Tierpark fand sich eine notdürftige Verwendung für das marode Gebäude als Stallanlage. Obwohl das Schloss ursprünglich wegen des schlechten baulichen Zustandes abgerissen werden sollte, wurde der Bau ab 1970 saniert. Nur wenig blieb von der alten Inneneinrichtung, so zum Beispiel die reich geschnitzte Treppe und der stuckierte Festsaal von 1785. Die restlichen Räume wurden mit Einrichtungsstücken aus anderen Schlössern und Gutshäusern ausgestattet. Das Schloss wurde im Jahr 1981 erstmals wieder für Besucher eröffnet und gehört heute zur Stiftung Stadtmuseum Berlin. Es wird in regelmäßigen Abständen für Konzertveranstaltungen genutzt.

Statistik

Tiere Anzahl Arten
Säugetiere 1.979 239
Vögel 2.893 450
Reptilien 528 111
Amphibien 61 9
Fische 1.818 155
Wirbellose 2.575 108
insgesamt 9.854 1.072
Stand: 31.12.2003

Besucher 2003: 1.106.972

Tiere Anzahl Arten
Säugetiere 1.962 238
Vögel 2.883 452
Reptilien 573 111
Amphibien 70 6
Fische 1.635 142
Wirbellose 2.905 112
insgesamt 10.028 1.061
Stand: 31.12.2004

Besucher 2004: 814.085*

* Über die Sommermonate 2004 war die U-Bahn-Linie 5 gesperrt, damit war eine wichtige Verkehrsverbindung zum Tierpark unterbrochen.

Zuchterfolge

1961 Geburt der Malaienbärin „Evi“ (bis heute ca. 45 Malaienbärengeburten)

1969 schlüpfte der erste Darwin-Strauß

1979 erstmalig außerhalb ihrer Heimat Moschusochsen gezüchtet

Als einziger Zoo in Deutschland hält der Tierpark Berlin je eine Zuchtgruppe Asiatischer und Afrikanischer Elefanten. Rund um das gewaltige, 1989 eröffnete Dickhäuterhaus mit einer Fläche von 6000 m² sind jeweils zwei Außenanlagen (Bullen- und Herden-Gehege) für beide Elefantenarten angelegt. 1991 kam mit „Matibi“ ♀ das erste im Tierpark Berlin lebend geborene afrikanische Elefantenkalb zur Welt. Im selben Jahr folgte noch ihr Halbbruder „Tutume“. Im Jahr 2001 kam ein weitereres afrikanisches Elefantenkalb zur Welt: „Tana“ ♀. Im selben Jahr wurde auch die asiatische Elefantendame „Temi“ im Tierpark Berlin geboren.

Als jüngster Elefantennachwuchs kam am 17. März 2006 um 3:35 Uhr ein weiblicher Afrikanischer Elefant zur Welt.

1992 Welterstzucht bei den Brillenpelikanen

1993 Europäische Erstzucht bei den Zwergflamingos

April 2004 Amurleopardennachwuchs im Alfred-Brehm-Haus.

1. März 2004 Panzernashorn

Zuchtbücher

Auf einer Basis einer weltweiten Kooperation führt der Tierpark Berlin vier Internationale Zuchtbücher für bedrohte Tierarten:

  • Afrikanische Wildesel
  • Asiatische Halbesel
  • Vietnam-Sikahirsch
  • Meopotamischer Dammhirsch

Des Weiteren beteiligt sich der Tierpark Berlin selbstverständlich am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm.

Mediale Präsenz

Erich Schmitt Heinz Rammelt Bummi >>> Giraffe

Die RadiosendungIm Tierpark belauscht“, anfangs mit Hildegard Kapitza, dann mit Karin Rohn, und die Fernsehsendung „Zoo Teletreff“ steigerten den Bekanntheitsgrad und die Beliebtheit des Tierparks und des Direktors sehr. Die Querelen um eine eventuelle Schließung und die Zwangspensionierung Heinrich Dathes stießen nicht nur bei Berlinern auf heftige Proteste.

Briefmarken

Besonderheiten

Grundschule Matibi

Tierparkschule

Unterstützungsmöglichkeiten

Der Erhalt einer zoologischen Einrichtung kostet meist mehr Geld als er einbringt, darum ist auch der Tierpark Berlin bemüht, verschiedene Fördermöglichkeiten auszuschöpfen und greift auch gerne auf das Interesse seiner Besucher zurück, die ihre Verbundenheit mit dem Berliner Tierpark zeigen und diesen finanziell unterstützen wollen.

Eine der sich anbietenden Unterstützungsmöglichkeiten ist eine Mitgliedschaft im Förderverein des Tierparks. Die heutige Gemeinschaft der Förderer des Tierparks Berlin-Friedrichsfelde e.V. besteht seit März 1956 und ist Gründungsmitglied der Gemeinschaft deutscher Zooförderer. Die Gemeinschaft setzt sich für den weiteren Ausbau des Tierparks, sowie den Umwelt- und Naturschutz ein. Mit den Beiträgen und Spenden der Mitglieder und Freunde des Vereins werden Anlagen und Gehege für die Tiere des Parks finanziert bzw. unterstützt. Der Förderverein zählt über 650 Mitglieder.

Mississippi-Alligator im Krokodilhaus
Malaienbär im Tierpark Berlin
Zebramanguste in der Freianlage bei den Kleinkatzen
Folgende Anlagen wurden vom Förderverein mitfinanziert:
1958 Anlage für Muntjaks (Heute leben dort Kasuare.)
1959 Anlage für Präriehunde (Diese Anlage gibt es nicht mehr.)
1961 Anlage für Europäische Luchse
1975 Anlage für Kanadische Luchse
1984 Anlage für Kattas
1987 Krokodilhaus
1989 Mosaik im Dickhäuterhaus
1992 Volière Fasanerie
1993 Dingoanlage und Schlangenfarm
1994 Schildkrötenteich
1995 Außenanlage für Malaienbären
1996 Schlangenfarm
1997 Schuhschnabelanlage
1998 Anlage für Irbisse
1999/2000 Papageienanlage
2001 Patenschaft für Mishmi-Takine
2002 Winterhaus für Pelikane
2003 Kleinkatzenkäfige
2005 Haus für Riesenschildkröten
2005 Variwäldchen (Für diese bereits fertig gestellte Anlage wird immer noch gesammelt.)


Die Übernahme einer Patenschaft ist eine zweite sehr populäre Unterstützungform. Die Patenschaftsbeiträge helfen dabei, den Unterhalt und die Pflege des Patentieres zu sichern und sind zugleich eine Anerkennung der Arbeit des Tierparks und seiner Mitarbeiter. Patenschaften können gleichermaßen von Privatpersonen, Unternehmen oder Organisationen übernommen werden.

Die Möglichkeit einer Spende ist eine weitere Möglichkeit, Anerkennung zu zeigen. Nichtsdestotrotz lebt der Tierpark Berlin natürlich von und für seine Besucher. Jede verkaufte Eintrittskarte ist Beweis für die Notwendigkeit zweier zoologischer Gärten als Zentren für Naherholung, Bildung und Naturschutz in der Hauptstadt.

Literatur

Schriftenreihen

  • Wegweiser durch den Tierpark (Hg.: Tierpark Berlin) - erscheint jährlich
  • Jahresbericht (Hg.: Tierpark Berlin) - erscheint jährlich
  • Takin (Hg.: Gemeinschaft der Förderer des Tierparks) - erscheint zwei mal im Jahr

Einzelveröffentlichungen

  • Dr. Berhard Blaszkiewitz: 50 Jahre Terpark Berlin. Eine Chronik in Bildern; Berlin 2005
  • Heinrich Dathe: Lebenserinnerungen eines leidenschaftlichen Tiergärtners; München/Berlin 2001; ISBN 3733803132
  • Heinrich Dathe: Im Tierpark belauscht; Wittenberg 1964
  • Heinrich Dathe: Erlebnisse mit Zootieren; Wittenberg 1972
  • Werner Synakiewicz: Tierpark Berlin. Die schönsten Geschichten; Berlin-Brandenburg 2005; ISBN 3814801385
  • Heinrich Dathe (Texte), Ulla Zernicke (Fotos): Oase. Der Tierpark in Berlin: Wittenberg 1972

Dokumentationen

auf VHS

  • Berliner Zoogeschichten. Tierpark Berlin-Friedrichsfelde, ???, 57 Min.
  • Tierpark Berlin, 1995, 45 Min.; ASIN: B00004RP2R
  • Tierpark Berlin, Sirius Video 19??, 60 Min.; ASIN: B00005LB0I

auf DVD

  • Tierpark Berlin - 50 Jahre Tierpark; RBB Media GmbH 2005, 45 Min.
  • Vier auf einen Streich. Gebrutenboom bei den Elefanten in Berlin; video manufactur team drei 2006, 38 Min.
  • Abenteuer Zoo: Berlin Tierpark; VZ Handelsgesellschaft mbH 2006, 45 Min.; ASIN: B000EQHVVQ

Siehe auch

Commons: Tierpark Berlin – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien


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