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Friedensreich Hundertwasser

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Friedrich Stowasser (* 15. Dezember 1928 in Wien; † 19. Februar 2000 im Pazifischen Ozean in der Nähe von Neuseeland), besser bekannt als Friedensreich Hundertwasser (in Eigenkreation auch "Friedensreich Regentag Dunkelbunt Hundertwasser") war ein österreichischer Künstler und Multitalent, ein Nachfahre des berühmten Altphilologen Joseph Maria Stowasser. Seine künstlerischen Einflüsse in der Malerei und Bildhauerei setzte er auch in der Gestaltung mehrerer Gebäude um. Da "sto" das slawische Wort für hundert ist, legte er sich den Künstlernamen Hundertwasser zu. Manchmal nannte er sich 百水 (hyaku-sui), die japanische Übersetzung seines Nachnamens. Seine bunten Bilder waren durch weiche Naturformen und Spiralen geprägt. Von der Wiener Secession inspiriert, entwickelte der Aktionskünstler und Umweltaktivist seinen eigenen "Hundertwasser-Stil". Seine Popularität und die hohe Kunst der Massenvermarktung verhalfen ihm zu weltweiter Bekanntheit. Seine Wahlheimat war jedoch Neuseeland und sein Zuhause sein Schiff Regentag, ein umgebauter Frachter. Auf der Heimreise aus dem Pazifik auf der Queen Elizabeth 2 erlag der 71-jährige Künstler am 19. Februar 2000 einem Herzinfarkt.

Stowasser bezeichnete die gerade Linie als gottlos, da sie in der Natur nicht vorkommt. Deshalb forderte er in seinem "Verschimmelungsmanifest", dass die gerade Linie verboten werden sollte. Ein Auszug aus diesem Manifest: "Schon das Bei-sich-tragen einer geraden Linie müsste, zumindest moralisch, verboten werden" (Quelle: [1]).

Zu Ehren Hundertwassers wurde 2004 in Uelzen das "Hundertwasser-Musical" aufgeführt.

Chronologie

Hundertwasserhaus in Wien
  • 1929 Im Alter von einem Jahr wurde er Halbwaise, als sein Vater – ein Soldat – starb.
  • 1943 werden 69 seiner 74 jüdischen Familienangehörigen mütterlicherseits deportiert und in Konzentrationslagern umgebracht.
  • 1948 - 1949 Nach dem Nachholen des Abiturs: Kunststudium an der Wiener Kunstakademie
  • 1949 Italienreise
  • 1950 Aufenthalt in Paris
  • 1951 Reise nach Marokko und Tunis
  • Ab 1967 werden Grafiken, Plakate, Poster von Hundertwasser in großen Auflagen verkauft.
  • Ab 1981 Professur an der Akademie der bildenden Künste Wien
  • 1991 wird das Hundertwassermuseum in Wien eröffnet.

Bauwerke

Hundertwasserhaus Wien, Detail
Hundertwasser-Bahnhof Uelzen
Hundertwasserschule in der Lutherstadt Wittenberg
Hundertwasser Fernwärme, Wien Spittelau

Hundertwasser gestaltete 34 Bauwerke:

Österreich

Deutschland

Japan

  • Countdown 21st Century Monument for TBS Tokyo, 1992
  • Kid's Plaza Ōsaka, 1996-1997
  • Maishima Incineration Plant Ōsaka, 1997-2000
  • Maishima Sludge Center Ōsaka, 2000

USA

Israel

  • SpiralflussTrinkbrunnen II Tel Aviv, 1994-1996

Schweiz

Neuseeland

Bilder

  • 1959 Kaaba-Penis, die halbe Insel, Hamburg Sammlung Poppe

Auf Hundertwasser geht die Kunstrichtung Transautomatismus zurück.

Briefmarken

Hundertwasser gestaltete mehrere Briefmarken für die Postverwaltungen von:

Datei:Stamp-UN-GE-1995-Hundertwasser100FS.jpg
Datei:Stamp-UN-VI-1995-Hundertwasser14S.jpg
Datei:Stamp-UN-NY-1995-Hundertwasser50C.jpg


Die Österreichische Post verwendete weitere Hundertwasser-Motive für die Europa-Ausgabe 1987 (Moderne Architektur, Hundertwasserhaus), anlässlich seines Todes 2000 (Gemälde Blue Blues, im Rahmen der WIPA 2000) und 2004 Nationalpark Donauauen (Plakat "Die freie Natur ist unsere Freiheit" anlässlich der Aubesetzung in Hainburg).

Galerie

Literatur

Pierre Restany: Die Macht der Kunst, Hundertwasser. Der Maler-König mit den fünf Häuten, Köln 1998 (Benedikt Taschen Verlag). ISBN 3822865982

Commons: Friedrich Stowasser – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Bauwerke