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Heinrich (VII.) (HRR)

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Heinrich (VII.) (* 1211 in Sizilien; † 10. Februar (?) 1242 in Martirano (Italien), römisch-deutscher König, König von Sizilien aus der Dynastie der Staufer, Mitkönig Kaiser Friedrichs II.

Heinrich, der erste Sohn Friedrichs II. und der Konstanze von Aragon, wurde 1211 in Sizilien geboren und wahrscheinlich im Februar 1212 von Papst Innozenz III. zum König von Sizilien gekrönt. Nach dem Tod des Papstes 1216 rief ihn sein Vater nach Deutschland, betraute ihn mit der Verwaltung des Herzogtums Schwaben und belehnte ihn nach dem Aussterben der Zähringer 1218 mit dem Rektorat Burgund. 1220 wählten ihn die deutschen Fürsten in Frankfurt am Main zum deutschen König, wofür der Kaiser die die geistlichen Fürsten begünstigende Confoederatio cum principibus ecclesiasticis erließ. Den sizilianischen Königstitel führte Heinrich ab 1217 nicht mehr. Nachdem Friedrich II. 1220 nach Italien zurückgekehrt war, unterstand Heinrich der Vormundschaft Erzbischof Engelberts I. von Köln († 1225), der ihn am 8. Mai 1222 in Aachen zum deutschen König krönte, nach dessen Tod unter der Herzog Ludwigs I. von Bayern. 1225 heiratete er in Nürnberg auf Wunsch seines Vaters die sieben Jahre ältere Margarethe, Tochter des Herzogs Leopold VI. von Österreich. Heinrich scheint ein lebensfroher und kunstsinniger Herrscher gewesen zu sein und zog viele Minnesänger an seinem Hof. Möglicherweise dichtete er auch selbst. 1228 trennte er sich von Herzog Ludwig von Bayern, der verdächtigt wurde, mit dem Papst gegen Kaiser Friedrich II. zu paktieren, übernahm selbst die Regierung, zwang Ludwig zur Unterwerfung und zog dann gegen den Bischof von Straßburg. Die über seine städtefreundliche Politik verärgerten Fürsten zwangen ihn jedoch, in Worms am 1. Mai 1231 das gegen die Städte gerichtete Statutum in favorem principum zu erlassen, und brachten mit ihren Beschwerden Friedrich II. gegen seinen Sohn auf. 1232 musste Heinrich seinem Vater in Cividale Gehorsam schwören. 1232 erneuerte Heinrich das Bündnis zwischen den Staufern und dem französischen Königshaus der Kapetinger, im folgenden Jahr unterwarf er Otto II. von der Pfalz, den Sohn Herzog Ludwigs von Bayern. 1233/34 erregte er jedoch erneut den Zorn seines Vaters, als er gegen Ketzerverfolgungen (Konrad von Marburg) einschritt, während dieser Papst Gregor IX. zu einem Bündnis gegen die Lombarden zu bewegen versuchte. Friedrich II. reagierte hart und ließ seinen Sohn am 5. Juli 1234 bannen. Dieser revoltierte und schloss ein Bündnis mit den Lombarden, musste sich ihm aber am 2. Juli 1234 in Wimpfen unterwerfen, da ihn die meisten seiner Verbündeten im Stich ließen. Friedrich II. hielt mit dem Fürsten in Worms über Heinrich Gericht, entthronte ihn und ließ ihn ab Januar 1236 in verschiedenen Orten in Apulien festhalten. Wohl am 10. Februar 1242 starb er in Martirano an den Folgen eines Selbstmordversuchs. Sein Vater ließ ihn mit königlichen Ehren in Cosenza beisetzen.

Unter den Herrschern des Heiligen Römischen Reichs wird Heinrich nicht mitgezählt, weshalb seine Zahl in Klammern gesetzt wird. Er ist nicht zu verwechseln mit dem späteren Kaiser Heinrich VII. aus dem Geschlecht der Luxemburger.

siehe auch: Liste der Herrscher namens Heinrich; Herrscher des Heiligen Römischen Reichs


Vorgänger Der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Nachfolger
Friedrich II. (als römisch-deutscher König) Friedrich II. Konrad IV. (als römisch-deutscher König)