Maximilian II. Emanuel (Bayern)

Maximilian II. Emanuel (Ludwig Maria Joseph Kajetan Anton Nikolaus Franz Ignaz Felix, kurz Max Emanuel; * 11. Juli 1662 in München; † 26. Februar 1726 ebenda) war seit 1679 Kurfürst von Bayern. Während des Großen Türkenkrieges machte er sich als Feldherr in kaiserlichen Diensten einen Namen. Die Osmanen nannten ihn wegen seiner blauen Uniformjacke, die weit über die Schlachtfelder zu sehen war, den Blauen König. Während des Pfälzischen Erbfolgekrieges wurde er 1692 auch Generalstatthalter der Spanischen Niederlande. Diesen Posten behielt er bis 1706. Seine Hoffnungen zumindest auf einen Teil des spanischen Erbes führten dazu, dass er zu Beginn des Spanischen Erbfolgekrieges ein Bündnis mit Ludwig XIV. einging. In den ersten Jahren des Krieges agierte er als dessen Verbündeter durchaus offensiv, ohne aber nennenswerte Erfolge zu erzielen. Nach der vernichtenden Niederlage in der Schlacht von Höchstädt von 1704 musste er Bayern verlassen. Im Jahr 1706 wurde über ihn sogar die Reichsacht verhängt. Nach dem Ende des Krieges konnte er seine Herrschaft in Bayern wieder antreten. Er bemühte sich um einen Ausgleich mit dem Haus Habsburg und versuchte die Position des Hauses Wittelsbach im Reich zu stärken.
Kindheit und Jugend
Max Emanuel kam als ältester Sohn des Kurfürstenpaares Ferdinand Maria und Henriette Adelheid in der bayerischen Residenzstadt zur Welt. Seine Mutter erhielt als Dankesbeweis für die lang ersehnte Geburt des Thronfolgers später die Mittel zur Errichtung von Schloss Nymphenburg zum Geschenk, das ihr Sohn wesentlich erweiterte und als Sommerresidenz nutzte. Auch die Münchener Theatinerkirche wurde aus diesem Anlass gebaut.
Nach dem Tode des Vaters trat Max Emanuel 1679, zunächst noch bis 1680 unter der Vormundschaft seines Onkels Maximilian Philipp von Leuchtenberg, die Regierung im Kurstaat an und modernisierte das bayerische Heer nach französischem Vorbild.
Kaisertreue und Erfolge im Türkenkrieg

„Belgrad's Eroberer“
In der Außenpolitik veränderte Max Emanuel den Kurs Bayerns: Sein Vater, Kurfürst Ferdinand Maria, war noch bemüht, Bayern aus den Auseinandersetzungen der Großmächte herauszuhalten. Max Emanuel hingegen griff offensiv in die europäische Politik ein.
Sein noch von seinem Vater angehäufter Staatsschatz machte ihn sowohl für den römisch-deutschen Kaiser Leopold I. als auch für den französischen König Ludwig XIV. interessant. Zunächst betrieb er wie sein Vater eine Neutralitätspolitik zwischen Versailles und Wien. Die Reunionspolitik Ludwig XIV. führte zur Annäherung an den Kaiser. Beide Seiten schlossen 1683 vor dem Hintergrund der Türkengefahr und der expansiven Politik Frankreichs ein Verteidigungsabkommen, das kurze Zeit später um ein Militärabkommen ergänzt wurde.
Als die Türken im Großen Türkenkrieg 1683 Wien belagerten, kam der bayerische Kurfürst dem Kaiser militärisch mit etwa 11.000 Soldaten zu Hilfe. Mit bayerischer Beteiligung gelang es Kaiser Leopold I und dem polnischen König Sobieski, Wien von den Türken zu befreien. Er war einer der wenigen Fürsten, die sich persönlich an der Schlacht beteiligten.
Auch nach der Befreiung Wiens kämpften Maximilian Emanuel und die bayerischen Truppen im Großen Türkenkrieg. Seine Soldaten waren 1683 an der Eroberung von Gran beteiligt. Ein Jahr später nahm er selbst an dem erfolglosen Angriff auf Ofen teil.

Da Leopold I. den Kurfürsten fester an das Haus Habsburg binden wollte, stimmte er 1685 widerstrebend dessen Heirat mit seiner Tochter Maria Antonia zu. Diese Heirat war insofern von internationaler Bedeutung, weil die Erzherzogin nach dem Tod des spanischen Königs Karls II. eine mögliche Erbin des spanischen Throns war. Dem Erbverzicht stimmten Karl II. und die Cortes nicht zu. Damit konnte Maximilian Emanuel neben Nachkommen Leopolds und Ludwig XIV. im Namen seiner Frau das spanische Erbe beanspruchen.
Im weiteren Verlauf des Türkenkrieges erwarb sich Max Emanuel durch große Tapferkeit den Ruf eines herausragenden Feldherrn. Im Feldzug gegen die Osmanen von 1685 diente Maximilian Emanuel als Unterfeldherr. Im folgenden Jahr hatte er für kurze Zeit selbst den Befehl über eine kleine Armee inne, ehe er zum Angriff von Ofen erneut Karl V. von Lothringen unterstellt wurde. Ein Sturmangriff, an dem sich auch die Truppen von Maximilian Emanuel beteiligten, führte 1686 zur Eroberung der Stadt. Im Jahr darauf hatte er erneut für einige Zeit ein eigenes Kommando inne, ehe Nachschubprobleme wieder zu einer Vereinigung mit Lothringen führten. In der Schlacht bei Mohács trug der von ihm zusammen mit Ludwig Wilhelm von Baden-Baden geführte rechte Flügel zum kaiserlichen Sieg entscheidend bei.
Seit dem Herbst 1687 drängte der Kurfürst auf die Übertragung der Stelle des Oberbefehlshabers und drohte dabei auch mit der Aufkündigung des Bündnisses. Im Juli 1688 gab Leopold nach. Ihm gelang die Befreiung Belgrads. Dabei kämpfte der Kurfürst selbst in den vordersten Reihen mit und wurde mehrfach verwundet. In der Folge wurde er als „Blauer König“ (türk. Mavi Kral) – wie er wegen seiner blauen Uniform genannt wurde – und Türkenbezwinger in ganz Europa bekannt. Zum Dank wurde er zum Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies ernannt. Allerdings belasteten die Kriegskosten, die von den Subsidien des Kaisers nicht völlig gedeckt wurden, die Finanzkraft Bayerns stark.
Generalstatthalter der spanischen Niederlande
Zwar hatte der Kurfürst wieder diplomatische Beziehungen mit Frankreich aufgenommen, aber der Kölner Bistumsstreit, in dem er seinen Bruder Joseph Clemens von Bayern unterstützte und der damit in Zusammenhang stehende Beginn des Pfälzischen Erbfolgekrieges führten erneut zum Abbruch der Beziehungen. Maximilian Emanuel kämpfte 1690 am Mittel- und Oberrhein gegen die Franzosen. Ein Jahr später unterstützte er Viktor Amadeus von Savoyen und nahm Carmagnola ein.

Auf Betreiben des Kaisers und Wilhelm III. von Oranien ernannte ihn der spanische König Karl II. Ende 1691 zum Generalstatthalter der spanischen Niederlande. Durch Verwendung bayerischer Gelder für die Niederlande trug er zu einer weiteren Verschlechterung der Haushaltslage im Kurstaat bei. In Brüssel hielt er prächtig Hof, um seinen potentiellen Erbanspruch auf Spanien zu demonstrieren. Tatsächlich setzte Karl II. den Sohn Max Emanuels, Kurprinz Joseph Ferdinand, zum Universalerben des spanischen Weltreichs ein. Dessen früher Tod 1699, dessen Ursache nie geklärt werden konnte (in Versailles etwa hieß es, er sei durch Gift aus Wien herbeigeführt worden), bedeutete eine Katastrophe für die ehrgeizigen Aufstiegspläne Max Emanuels.
Inzwischen hatte Maximilian Emanuel auf dem niederländischen Kriegsschauplatz die Alliierten unterstützt. Er nahm unter anderem 1695 an der Wiedereroberung von Namur teil. Er konnte aber nicht verhindern, dass die Franzosen Brüssel bombardierten und insbesondere das Zentrum der Stadt zerstörten. Die schlechte finanzielle Lage zwangen ihn zu einer vorsichtigen Kriegsführung. Nach dem Frieden von Rijswijk 1697 führte sein Minister Jan van Brouchoven verschiedene Reformen durch. Der Plan die Scheldemündung wieder für die Schifffahrt zu öffnen scheiterte am Widerstand von England und den Niederlanden. Der Generalstatthalter wurde zunehmend unpopulär und musste 1699 einen Aufstand unter Führung der Zünfte gewaltsam von bayerischen Truppen niederschlagen lassen.
Wechsel der Fronten
Als im letzten Testament Karls II. überraschend ein Enkel Ludwigs XIV., Philipp V., Neffe Max Emanuels, zum Alleinerben Spaniens ernannt wurde, kam es 1701 zum Spanischen Erbfolgekrieg. Diesmal schlug sich der Kurfürst auf die französische Seite (Bayerische Diversion im Spanischen Erbfolgekrieg). Als Generalstatthalter erlaubte er den französischen Truppen, die spanischen Festungen in den Niederlanden zu besetzen, und schloss ein Bündnis mit Frankreich. Kurze Zeit später kehrte er nach Bayern zurück. Er versuchte vergeblich den Mainzer Erzbischof und Reichserzkanzler Lothar Franz von Schönborn für eine Neutralität des Reiches zu bewegen. Im Jahr 1702 versprach Ludwig XIV. Maximilian Emanuel bei einer Besetzung Bayerns zu entschädigen. Der Kurfürst drängte aber vergeblich auf ein Königreich aus der spanischen Erbmasse.

Im Jahr 1702 ließ er die Stadt Ulm besetzen, um so die Verbindung Bayerns mit Frankreich zu sichern. Im folgenden Jahr wurde Neuburg an der Donau nach einer Belagerung eingenommen und danach Regensburg besetzt. Französische Truppen wurden nach Bayern entsandt, damit Maximilian Emanuel Tirol angreifen konnte. Das Ziel, bis Italien vorzustoßen, um sich dort mit den Franzosen unter Louis II. Joseph de Bourbon, duc de Vendôme zu vereinigen, scheiterte. In Tirol stieß Maximilian Emanuel auch auf den Widerstand der Bevölkerung gegen eine bayerische Herrschaft. Dies zwang die Bayern zum Rückzug. Es kam von verschiedener Seite zu Vermittlungsbemühen, auf die der Kurfürst aber nicht einging. Stattdessen nahm er Ende 1703 Augsburg und Anfang des nächsten Jahres Passau ein. Ein Winterfeldzug nach Oberösterreich zeitigte keine nennenswerte Erfolge. Bei neuerlichen Verhandlungen, vermittelt von Ludwig Wilhelm von Baden-Baden, machte Maximilian Emanuel einen Wechsel der Allianzen von einem Königstitel abhängig. Leopold I. ging darauf nicht ein.
Am 13. August 1704 standen sich in der Schlacht von Höchstädt über 100.000 Soldaten gegenüber, von denen rund 25.000 starben oder verwundet wurden. Frankreich und das verbündete Bayern verloren diese Schlacht. Der Kurfürst floh in die Niederlande. Bayern wurde von den Kaiserlichen besetzt. Er kämpfte weiter auf französischer Seite. Zusammen mit François de Neufville, duc de Villeroy verlor er die Schlacht bei Ramillies. Dies hatte zur Folge, dass Brüssel von den Alliierten besetzt werden konnten. Die Pläne, ihn im Zusammenhang mit dem Aufstandes von Franz II. Rákóczi zum König von Ungarn zu machen, hatten keinen Erfolg.
1706 wurde über ihn und seinen Bruder Joseph Clemens, den Kölner Kurfürsten, die Reichsacht verhängt.[1] Der Leidensdruck der Bevölkerung entlud sich in einem Aufstand, der 1705 in der Sendlinger Mordweihnacht sowie bei Aidenbach blutig niedergeschlagen wurde.
Im Jahr 1708 führte Maximilian Emanuel noch einmal Truppen ins Rheinland, ohne dass dies einen nennenswerten Erfolg gehabt hätte. Danach bekam er von Ludwig XIV. kein Kommando mehr. Nachdem der größte Teil der spanischen Niederlande nach der Schlacht bei Malplaquet besetzt wurde, ging Maximilian Emanuel nach Frankreich. Es war angesichts der alliierten Besetzung eine bloße Geste, als ihn Philipp V. von Spanien 1711 zum Herrscher der spanischen Niederlande ernannte. Seine Herrschaft in der Gegend von Namur, Luxemburg, Charleroi und Nieuwpoort hing völlig von der französischen Hilfe ab. Mit der Gegenseite verhandelte er über einen Tausch Bayerns gegen die spanischen Niederlande. Dafür war er bereit, die Seiten zu wechseln. Diese Versuche scheiterten auch am Widerstand seines Bruders Joseph Clemens. Es wird jedoch selten erwähnt, dass Max Emanuel lange gekämpft hatte, König von Sardinien zu werden - Am 22. März der Kurfürst von Bayern erhält vom Kaiser bei den Verhandlungen in Utrecht die Zusicherung, dass Sardinien mit dem Königstitel an ihn abgetreten wird. Zur gleichen Zeit beginnt die Zusammenarbeit des bayerischen Gesandten (Comte d’Albert) in Madrid mit dem Sarden Vincenzo Bacallar Sanna, um Sardinien für den designierten König von Sardinien in Besitz zu nehmen. Am 11. April: Friedensvertrag zwischen Frankreich und Holland; die Übergabe Sardiniens an Max Emanuel von Bayern wird in den Vertrag aufgenommen. Am 8. Mai unterzeichnet Max Emanuel von Bayern einen Vertrag, in dem er zugunsten von Sardinien auf seinen Besitz der Spanischen Niederlande (Belgien) verzichtet. Am 15. Mai auf einer Konferenz in Utrecht bestätigen die Abgesandten des Kaisers, Frankreichs und Englands die Abtretung Sardiniens mit dem Königstitel an den Kurfürsten von Bayern. Am 21. Mai der Max Emanuel von Bayern feiert seinen Erfolg mit einem grossen Fest in Suresnes bei Paris und lässt sich mit einem Szepter abbilden. Der Gesandte des bayerischen Kurfürsten, Comte d’Albert, legt in Madrid einen ausgearbeiteten Plan zur militärischen Eroberung Sardiniens vor (Projet sur la Sardaigne). Am 6. März in Rastatt schliesst Frankreich den Friedensvertrag mit dem Kaiser; die Pläne betreffend den Kurfürsten von Bayern und Sardinien werden nicht erwähnt und Sardinien bleibt in der Hand des Kaisers. Die Madrider Pläne zur Inbesitznahme Sardiniens durch den bayerischen Kurfürsten werden nicht ausgeführt (vgl. Sabine Enders: "Il regno di Sardegna, il duca di Baviera e Vincenzo Bacallar Sanna. Storia di un libro", in: Vincenzo Bacallar Sanna, La Sardegna Paraninfa della Pace e un piano segreto per la sovranità 1712-1714, Stuttgart 2011, Seiten 11-73).
Die Franzosen setzten im Rastatter Friede und im Frieden von Baden seine Wiedereinsetzung als Kurfürst von Bayern durch. Seine Bemühungen, weitere Gebiete zu erhalten, scheiterten. Kurz nach seiner Rückkehr 1714 schloss er einen Subsidien- und Freundschaftsvertrag mit Frankreich ab.
Zweite Regierungsära in Bayern

Trotz seines Bündnisses mit Frankreich bemühte sich der Kurfürst um eine Verständigung mit Kaiser Karl VI. Er stellte 1717 bayerische Truppen für den Türkenkrieg zur Verfügung. Damit verband er auch die Absicht, von den zu erwartenden Erbfolgestreitigkeiten in Österreich nach dem Tod des Kaisers zu profitieren. Diesem Ziel diente auch die Heirat des bayerischen Prinzen Karl Albrecht mit Maria Amalia von Österreich. Die Anerkennung der Pragmatischen Sanktion und der Erbverzicht der Erzherzogin waren für ihn dabei nebensächlich. Den Einfluss der Wittelsbacher im Reich stärkte er, indem er maßgeblich dazu beitrug, dass sein Sohn Clemens August von Bayern gleich mehrere Bischofssitze einnehmen konnte. Darunter war auch das Erzbistum Köln mit der dazu gehörigen Kurstimme. Ebenfalls mehrere Bischofssitze nahm Johann Theodor von Bayern ein. Mit der Wittelsbacher Hausunion von 1724 konnte der innerfamiliäre Streit insbesondere mit der in der Kurpfalz regierenden Linie beigelegt werden. Darin eingeschlossen waren auch die geistlichen Wittelsbacher Fürsten. Es war ihm in der zweiten Herrschaftszeit ein Anliegen, seine politische Isolation aus der Zeit des spanischen Erbfolgekrieges im Reich zu überwinden. Allerdings wurde das Land trotz aller Bemühungen von hohen Schulden belastet.
In der zweiten Herrschaftszeit nahm er den während des Krieges eingestellten Bau des „neuen Schlosses Schleißheim“ wieder auf und ließ das Schloss Fürstenried erbauen. Auch als Kunstsammler war Max Emanuel tätig: so kaufte er für 90.000 brabantische Gulden 101 Gemälde, davon alleine zwölf Werke von Peter Paul Rubens, die heute den Grundstock der Alten Pinakothek bilden. Für seine Hofmusik bezog er die Instrumente unter anderem vom französischen Hoflieferanten Pierre Naust in Paris.
1726 starb Max Emanuel an einem Schlaganfall. Bestattet wurde er in einem Sarg in der Fürstengruft in der von seinem Vater erbauten Theatinerkirche. Ebenfalls in der Gruft ruhen sein Herz und die Eingeweide separat in einem Zinngefäß.
Ehen und Nachkommen

Kurfürst Max Emanuel heiratete am 15. Juli 1685 in Wien die Erzherzogin Maria Antonia von Österreich, Tochter des Kaisers Leopold I. und seiner Gattin, der Infantin Margareta Theresa von Spanien. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor:
- Leopold Ferdinand (* 22. Mai 1689 in München; † 25. Mai 1689 ebenda), Kurprinz von Bayern
- Anton (*/† 28. November 1690 in München), Kurprinz von Bayern
- Joseph Ferdinand Leopold (1692–1699), Kurprinz von Bayern und Fürst von Asturien
Nach deren Tod verlobte er sich im März 1693 mit der Prinzessin Leopoldine Eleonore von der Pfalz, Tochter des Kurfürsten Philipp Wilhelm von der Pfalz, die jedoch drei Wochen später verstarb.
In zweiter Ehe heiratete er am 2. Januar 1695 in Wesel die Prinzessin Therese Kunigunde von Polen, Tochter von König Johann III. Sobieski von Polen und seiner Gattin Marie Casimire Louise de la Grange d’Arquien. Aus der Ehe gingen zehn Kinder hervor:
- namenloser Sohn (*/† 12. August 1695 in Brüssel), Prinz von Bayern
- Maria Anna Karoline (1696–1750), Prinzessin von Bayern, Nonne im Münchner Klarissinenkloster
- Karl Albrecht (1697–1745), röm.-dt. Kaiser und Kurfürst von Bayern
- Philipp Moritz Maria (5. August 1698 – 12. März 1719 in Rom), Prinz von Bayern, posthum erwählter Fürstbischof von Paderborn und Münster
- Ferdinand Maria Innozenz (1699–1738), Prinz von Bayern, kaiserlicher Feldmarschall
- Clemens August (1700–1761), Prinz von Bayern, Kurfürst und Erzbischof von Köln, Hoch- und Deutschmeister, Fürstbischof von Hildesheim, Regensburg, Münster, Paderborn und Osnabrück etc.
- Wilhelm (* 12. Juli 1701 in Schleißheim; † 12. Februar 1704 in München), Prinz von Bayern
- Alois Johann Adolf (* 21. Juni 1702 in München; † 18. Juni 1705 ebenda), Prinz von Bayern
- Johann Theodor (1703–1763), Prinz von Bayern, Kardinal, Fürstbischof von Regensburg, Freising und Lüttich
- Maximilian Emanuel Thomas (* 21. Dezember 1704 in München; † 18. Februar 1709 ebenda), Prinz von Bayern
Von seiner Mätresse Agnes Le Louchier hatte er einen Sohn:
Von einer weiteren Mätresse hatte er eine Tochter:
- Maria Josepha von Sionsperg (* 1723; † nach 1729)
Ein weiteres Kind einer Mätresse ist belegt.
Filme
- Max Emanuel, Der Blaue Kurfürst, BR 2007, Ein Film von Bernhard Graf
Literatur
- Johannes Arndt: Max Emanuel, Kurfürst von Bayern – oder Graf von Wittelsbach? Exil und Ächtung eines Barockfürsten in der bayerischen Historiographie. In: Martin Wrede, Horst Carl (Hrsg.): Zwischen Schande und Ehre. Erinnerungsbrüche und die Kontinuität des Hauses. Legitimationsmuster und Traditionsverständnis des frühneuzeitlichen Adels in Umbruch und Krise (= Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz, Abt. Universalgeschichte. Beiheft 73). Mainz 2007, ISBN 978-3-525-10085-1, S. 65–80.
- Reginald De Schryver: Max II. Emanuel von Bayern und das spanische Erbe. Die europäischen Ambitionen des Hauses Wittelsbach 1665–1715. Mainz 1996, ISBN 3-8053-1621-6.
- Hubert Glaser (Hrsg.): Kurfürst Max Emanuel. Bd. 1: Zur Geschichte und Kunstgeschichte der Max-Emanuel-Zeit. München 1976, ISBN 3-7774-2790-X; Bd. 2: Katalog der Ausstellung im Alten und Neuen Schloss Schleissheiml. München 1976, ISBN 3-7774-2800-0.
- Winfried Gold: Das Zeitalter Max Emanuels und die Türkenkriege in Europa 1683–1687. 2. Auflage. München 1990, ISBN 3-88091-240-8.
- Karl Theodor von Heigel: Maximilian II. Emanuel. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 21, Duncker & Humblot, Leipzig 1885, S. 22–27.
- Norbert Hierl-Deronco: Das Oktogon des Max Emanuel. Acht Bemerkungen über seine Zeit. Krailling 1976, ISBN 3-929884-06-2.
- Norbert Hierl-Deronco: Es ist eine Lust zu bauen. Von Bauherren, Bauleuten und vom Bauen in Kurbayern-Franken-Rheinland. Krailling 2001, ISBN 3-929884-08-9.
- Ludwig Hüttl: Max Emanuel. Der Blaue Kurfürst, 1679–1726. Eine politische Biographie. 3. Auflage. Süddeutscher Verlag, München 1976, ISBN 3-7991-5863-4.
- Ludwig Hüttl: Maximilian II. Emanuel. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, ISBN 3-428-00197-4, S. 480–485 (Digitalisat).
- Marcus Junkelmann: Kurfürst Max Emanuel von Bayern als Feldherr. Herbert Utz, München 2000, ISBN 3-89675-731-8.
- Manfred Weitlauff: Die Reichskirchenpolitik des Hauses Bayern unter Kurfürst Max Emanuel (1679–1726). Vom Regierungsantritt Max Emanuels bis zum Beginn des Spanischen Erbfolgekrieges (1679–1701). St. Ottilien 1985, ISBN 3-88096-124-7.
- Vincenzo Bacallar Sanna, La Sardegna Paraninfa della Pace e un piano segreto per la sovranità 1712-1714 (hrsg. von Sabine Enders), Stuttgart, Giovanni Masala Verlag (Buchreihe Sardìnnia, Band 10), 2011, ISBN 978-3-941851-03-0.
Weblinks
- Literatur von und über Maximilian II. Emanuel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Maximilian II. Emanuel in der Deutschen Digitalen Bibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Weiterführend dazu Johannes Arndt: Herrschaftskontrolle durch Öffentlichkeit. Die publizistische Darstellung politischer Konflikte im Heiligen Römischen Reich 1648–1750. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2013 (Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte, Mainz, Bd. 224), ISBN 978-3-525-10108-7, Kapitel II.4: Ächtung Kurfürst Max Emanuels von Bayern. S. 339–394 (Vorschau bei Google Bücher).
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Ferdinand Maria | ![]() 1679–1726 | Karl I. Albrecht |
Fray Antonio de Agurto | Statthalter der habsburgischen Niederlande 1692–1706 | von den Briten und Niederländern besetzt |
Philipp V. | Markgraf von Namur, Herzog von Luxemburg, Brabant, Limbourg und Geldern 1712–1714 | Karl VI. |
Personendaten | |
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NAME | Maximilian II. Emanuel |
ALTERNATIVNAMEN | Max Emanuel; Maximilian Emanuel Ludwig Maria Joseph Kajetan Anton Nikolaus Franz Ignaz Felix |
KURZBESCHREIBUNG | Kurfürst von Bayern, Generalstatthalter der Niederlande |
GEBURTSDATUM | 11. Juli 1662 |
GEBURTSORT | München |
STERBEDATUM | 26. Februar 1726 |
STERBEORT | München |
- Kurfürst (Bayern)
- Person in den Türkenkriegen
- Person im Spanischen Erbfolgekrieg
- Person im Pfälzischen Erbfolgekrieg
- Person (Spanische Niederlande)
- Militärperson (HRR)
- Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies (17. Jahrhundert)
- Thronkandidat (Polen)
- Wittelsbacher (Linie Bayern-München)
- Deutscher
- Geboren 1662
- Gestorben 1726
- Mann