VW Iltis




Der VW Iltis ist ein Geländewagen des Herstellers Volkswagen, der Ende der 1970er bis Mitte der 1990er Jahre Teil des Bundeswehr-Fuhrparks war. Dieses Fahrzeug löste den DKW Munga ab und ist der Vorläufer des Wolf.
Der Iltis, bei der Bundeswehr offiziell als LKW 0,5 t tmil gl (0,5 Tonnen Zuladung, teilmilitarisiert, geländegängig) geführt, wurde als allgemeines Kleinfahrzeug in einer Reihe von Aufgaben eingesetzt, z.B. als Führungs- und Fernmeldefahrzeug, zum allgemeinen Transport von Personen, als Träger-Kfz für Panzerabwehrwaffen und zum behelfsmäßigen Verwundetentransport.
Das Planenverdeck sowie die herausnehmbaren (Planen-) Türen ermöglichen den Einsatz im offenen wie im geschlossenen Zustand. Die Sanitätsausführung wurde mit einem verlängerten Verdeck ausgeliefert, um einen liegenden Transport von Verwundeten zu ermöglichen.
Der Iltis wurde von Volkswagen auch für den zivilen Markt produziert, erreichte jedoch nie eine größere Käufermasse.
Nach Einstellung der Produktion bei Volkswagen wurde die Fertigungsstraße an die kanadische Firma Bombardier verkauft, die den Iltis in minimal modifizierter Form u.a. für die kanadischen Streitkräfte herstellt.
Karosserie
Die Karosserie war eine Weiterentwicklung des DKW Munga. Der Iltis ist ein offener Geländewagen mit folgenden Außenabmessungen:
Länge | Breite | Höhe | |
Standardausführung: | 3972mm | 1520mm | 1837mm |
Sanitätsausführung (verlängertes Verdeck): | 4540mm | 1720mm | 1855mm |
Der Radstand beträgt nur 2017 mm, damit ist die Gefahr des Aufsetzens beim Überfahren von kleineren Hügeln sehr gering. Jedoch leidet der Fahrkomfort darunter, auf kurz aufeinanderfolgende Bodenwellen reagiert das Fahrzeug mit starken Nickbewegungen.
Das Fahrzeugleergewicht beträgt 1340 kg.
Motor
Angetrieben wird der Iltis entweder von einem wassergekühlten Vierzylinder-Ottomotor in Reihenbauweise mit 1,7 Liter Hubraum und 55 kW / 75 PS oder von einem Turbodiesel mit 1,6 Liter Hubraum und 52 kW / 70 PS. Das maximale Drehmoment liegt bei 140 Nm bei 3000 U/min.
Antrieb
Der Iltis ist mit Heckantrieb und zuschaltbarem Allradantrieb ausgestattet. Die Differentialsperre hinten ist manuell zuschaltbar. Das Zuschalten des Allradantriebes und der Differentialsperren kann bei Fahrt und bei jeder beliebigen Geschwindigkeit erfolgen. Das Fahrzeug verfügt über kein sonst übliches Verteilergetriebe, sondern einen im Schaltgetriebe integrierten Vorderradantrieb. Es handelt sich um ein modifiziertes Getriebe des Audi 100 mit 4+R+G (Geländegang) Gängen. Der Geländegang ist nicht synchronisiert
Fahrleistungen
Der VW Iltis beschleunigt in 21 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h. Die geringen Fahrleistungen sind nicht zuletzt auf das relativ hohe Fahrzeuggewicht zurückzuführen.
Sonstiges
Der VW Iltis wurde nicht bei Volkswagen in Wolfsburg, sondern bei der Volkswagen-Tochter Audi in Ingolstadt entwickelt und unter anderem auch dort produziert. Vor seiner Markteinführung wurde ein Iltis-Prototyp zusammen mit Limousinen aus dem Hause Audi unter winterlichen Verhältnissen in Skandinavien bei Fahrzeugstests als Begleitfahrzeug eingesetzt.
Jörg Bensinger, damaliger Testleiter und gedanklicher Vater des Audi Quattro fuhr den Iltis bei diesen Tests und legte danach dem damaligen Vorstand der Fahrzeugentwicklungsabteilung von Audi, Ferdinand Piëch nahe, ein allradangetriebenes Straßenfahrzeug zu bauen.
Motorsport

1980 erzielten alle vier bei der 2. Rallye Oasis (der heutigen Paris-Dakar) gestarteten VW Iltis sensationelle Platzierungen. Den ersten Platz belegte das Team Kottulinsky/Löffelmann, deren Siegerfahrzeug mit der Startnummer 137 im Originalzustand im Automuseum Wolfsburg (http://automuseum.volkswagen.de) ausgestellt ist. Die anderen drei Mannschaften belegten die Plätze 2, 4 und 9.
Diese Ergebnisse sind auch deshalb besonders erwähnenswert, da es sich weitestgehend um Serienfahrzeuge handelte.
Literatur
- Kai Sippel: VW Typ 183 "Iltis" - Der Allrad-Geländewagen von Volkswagen 1976-1988. Selbstverlag, 2004, ISBN 3-00-14113-8
- Willy Queissner: VW Iltis. Schiffer Publishing Ltd, 2001, ISBN 0-7643-1309-6