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Fiverr

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Fiverr ist eine Online-Plattform, die Microjobs, also Internet-basierte Dienstleistungen, vermittelt. Die Angebote beginnen bei einem Preis von fünf US-Dollar, woraus sich der Name des Unternehmens (Fiver = Fünfer) ableitet.[1] Weltweit werden zurzeit mehr als drei Millionen verschiedene Dienstleistungen zwischen fünf und fünfhundert Dollar angeboten.[2]

Geschichte

Fiverr wurde 2009 in Israel von Shai Wininger and Micha Kaufman als Vermittlungsplattform von vorrangig online-basierten Dienstleistungen wie Übersetzungen, Text-, Grafik- und Programmierarbeiten, Videoschnitt und Ähnlichem gegründet. Jede Dienstleistung muss mit einem Basispreis von fünf Dollar beginnen und kann durch Erweiterung des Umfangs auf tausende Dollar erhöht werden. Das einzelne Angebot eines Verkäufers wurde "Gig" genannt.[3]

Am 3. Mai 2012 erhielt Fiverr 15 Mio. US-Dollar von den Investoren Accel Partners und Bessemer Venture Partners und bekam bis dahin seit der Gründung eine Investitionssumme von insgesamt 20 Mio. US-Dollar. [4]

2013 veröffentlichte Fiverr eine iOS App der Seite im Apple App Store[5], im März 2014 eine Android App im Google Play Store[6].

Im Oktober 2015 gab Amazon (USA) bekannt, dass die Firma gerichtlich gegen 1.114 Fiverr-Verkäufer vorgehen wird, die auf der Plattform gefälschte Produktbewertungen angeboten haben. Fiverr selbst ist von der Klage nicht betroffen und sagte Amazon seine Hilfe bei der Identifizierung der Beschuldigten zu. Fiverr erklärte dazu, dass diese Dienstleistungen gegen die Richtlinien der Plattform verstoßen und nach Meldungen der Benutzer von den Administratoren gelöscht werden.[7]

Im November 2015 erhielt Fiverr weitere 60 Mio. US-Dollar Kapital von Square Peg Capital.[8] Zur gleichen Zeit gab das Unternehmen bekannt, dass es Verkäufern in Zukunft erlauben wird, Dienstleistungen auch unabhängig von den zurzeit obligatorischen fünf Dollar anzubieten.[9]

Geschäftsprinzip

Fiverr erleichtert den Kauf und Verkauf von Microjobs online, den sogenannten "Gigs". Die Bandbreite der Gigs reicht von der graphischen Erstellung von Visitenkarten oder Bewerbungsunterlagen, Hilfe beim Programmieren, Arbeiten von Online-Büroassistenten bis zum Geburtstagsvideo, das von einer Puppe gesungen wird.[10] Fiverr ist zurzeit in Englisch, Französisch, Spanisch, Holländisch und Portugiesisch verfügbar. Laut Geschäftsbedingungen sind keine anderen Sprachen erlaubt, damit die Administratoren neue Gigs überprüfen können.

Kritik

Fiverr wird insbesondere für die Vermittlung von sehr günstigen Grafikdienstleistungen kritisiert. Ende 2014 verursachte das Unternehmen einen Shitstorm, nachdem es auf seiner Facebook-Seite eine Anzeige mit der sinngemäßen Botschaft: "Gutes Design muss nicht mehr als $5 kosten" veröffentlicht hatte.[11]

Einzelnachweise

  1. Jan Rothenberger: Hier für 5 Dollar bestellt, in Bangladesh gezeichnet - So funktioniert Fiverr. Tagesanzeiger 12.5.2014
  2. Robin Wauters: Fiverr helps get things done for as little as $5, raises $15m from Accel and Bessemer. Thenextweb.com 3. Mai 2012
  3. Eric Pfeiffer: How Fiverr.com is changing the creative economy $5 at a time. Yahoo! News 3. April 2012
  4. Leena Rao: Task-Based Marketplace Fiverr Raises $15M From Accel And Bessemer. TechCrunch 3. Mai 2012
  5. Ricardo Bilton: Fiverr launches its first iOS app to help mobilize the up-and-coming gig economy. Venture Beat 10. Dezember 2013
  6. Alan Henry: Fiverr Brings Its Low-Cost Side-Hustle Marketplace to Android. Life Hacker 14. März 2014
  7. Süddeutsche Zeitung: Amazon verklagt 1000 Rezensenten. 19. Oktober 2015
  8. Lora Kolodny: Fiverr Pockets $60M to Become Go-To Freelance Marketplace. Dow Jones & Company, Inc. 11. November 2015
  9. Abhimanyu Ghoshal: Fiverr will soon let you set any price for your services. The Next Web, abgerufen am 10. Dezember 2015
  10. Adam Dachis: Five Annoying Life Problems You Can Solve for $5 with Fiverr. Life Hacker 9. September 2013
  11. T3n.de: Was darf gutes Design noch kosten? Licht und Schatten des Fiverr-Phänomens. Abgerufen am 10.12.2015