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Karl-Heinz Grasser

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Karl-Heinz Grasser (* 2. Januar 1969 in Klagenfurt) ist seit 2000 österreichischer Finanzminister.

Biographie

  • Karl-Heinz Grasser bestand die Matura mit Auszeichnung und schloss das darauf folgende Studium der Angewandten Betriebswirtschaftslehre 1992 an der Universität Klagenfurt mit dem Magister ab.
  • 1992 wurde Grasser Parlamentarischer Mitarbeiter im Parlamentsklub der FPÖ und 1993 Geschäftsführer der Bildungsorganisation der FPÖ (Politische Akademie).
  • 1994-98 war er als stellvertretender Landeshauptmann unter dem Landeshauptmann Christof Zernatto (ÖVP) in der Kärntner Landesregierung tätig.
  • 1998 erfolgte ein Wechsel in die Privatwirtschaft zum Magna-Konzern des Austrokanadiers Frank Stronach, wo Grasser unter anderem für Public Relations verantwortlich war.
  • Im Jahr 2000 kehrte er als Kandidat der FPÖ in die Politik zurück. In der Regierung unter Bundeskanzler Wolfgang Schüssel aus ÖVP und FPÖ wurde er Finanzminister.
  • Im Herbst 2002 trat Grasser als Folge des so genannten Knittelfelder Putsches, bei dem die FPÖ-Parteibasis gegen die Regierungsmannschaft revoltierte, als Finanzminister zurück – gleichzeitig mit der damaligen Vizekanzlerin und FPÖ-Bundesparteichefin Susanne Riess-Passer und dem damaligen Klubobmann Peter Westenthaler. Diese Ereignisse veranlassten die ÖVP Neuwahlen auszurufen.
  • Nach der Nationalratswahl trat Grasser aus der FPÖ aus und wurde im neuen Kabinett Schüssel wieder in der Bundesregierung als (unabhängiger) Finanziminister angelobt. Obwohl er kein Mitglied einer österreichischen Partei ist, wird Grasser heute von österreichischen Leitmedien, wie etwa der Austria Presse Agentur als ÖVP-Minister bezeichnet, weil er im Bundesvorstand der Partei tätig ist, und damit eine Spitzenfunktion in der ÖVP ausübt.
  • Am 22. Oktober 2005 heiratete Karl-Heinz Grasser Fiona Swarovski in Weißenkirchen in der Wachau unter großer Aufmerksamkeit der Boulevardpresse; es ist Grassers zweite Ehe.

Politik

Grassers Finanzpolitik wird oft als monetaristisch und als neoliberal bezeichnet. Auffallend ist auch die von ihm selbst forcierte Verschlagwortung seiner Finanzpolitik ("Ein guter Tag beginnt mit einem sanierten Budget", "mehr privat, weniger Staat"). Das berühmteste der von ihm kreierten Schlagworte ist das Nulldefizit, der ausgeglichene Staatshaushalt, das er als höchstes Ziel seiner Finanzpolitik definierte. Dieses Ziel wurde im Jahr 2002 durch eine Erhöhungen der Steuern, Gebühren, Abgaben und Mauten sowie Reduzierung der Verwaltungskosten und Staatsausgaben erreicht. Ebenfalls dafür verantwortlich ist auch der Verkauf und Teilprivatisierung von Staatsunternehmen wie der österreichischen Tabakwerke. Grasser wird von den Oppositionsparteien und einigen Medien vorgeworfen, dass er nur durch den Verkauf von liquiden und gewinnbringend wirtschaftenden Staatsbetrieben das Nulldefizit erreicht hätte. Kritisiert wurde weiter, dass das bereits erreichte Nulldefizit nur aufgrund vorzeitig eingegangener Steuereinnahmen sowie Umwälzung von Kosten auf die Bundesländer erreicht wurde und ferner, dass der Zeitpunkt des rigiden Sparens während der wirtschaftlich schlechten Stimmung nach Platzen der Dot-Com- bzw. New-Economy-Blase sowie des 11. September verfehlt gewesen sei.

Die Budgets der Folgejahre 2004 blieben unter 2% bzw. jenes des Jahres 2005 wurde mit 1,7% veranschlagt und es fiel mit 1,5 % geringer aus. Das nächste Nulldefizit strebt Grasser für das Jahr 2008 an. Verantwortlich für die Verzögerung sei die Steuerreform des Jahres 2005, bei der die Steuereinnahmen des Staates wieder zurück gingen.

Kritik

2002 sorgte angesichts des Sparkurses die Zustimmung Grassers für die Eurofighter, den Nachfolgern der in die Jahre gekommenen Draken-Abfangjäger, für Kritik, da es sich um die kostenintensivste Option handelte und Grasser bis dahin dem Neubeschaffungsprojekt skeptisch gegenüberstand.

Im Allgemeinen konzentriert sich die Kritik an der Person und dem Politiker Karl-Heinz Grasser jedoch auf dessen Amtsverständnis als Bundesminister der Republik. Die meistdiskutierte Causa war die so genannte „Homepage-Affäre“.

Trivia

Neben der Ausübung seines Amtes als Finanzminister (Zitat Grasser: "ein siebentage Job") findet der laut Eigendefinition sehr sportliche Grasser ausgiebig Zeit für Wasser- und alpines Skifahren, Snowboarding, ein Doktorratsstudium bei seinem Berater und Universitätsprofessor Herbert Kofler, sowie für ein aufwendiges Leben im Jet-Set an der Seite wechselnder Verlobter und seiner nunmehrigen Frau. danke