Natrium
Eigenschaften | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Allgemein | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Name, Symbol, Ordnungszahl | Natrium, Na, 11 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Serie | Alkalimetalle | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gruppe, Periode, Block | 1 (IA), 3, s | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Aussehen | silbrig weiß | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Massenanteil an der Erdhülle | 2,64 % | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Atomar | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Atommasse | 22,989770 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Atomradius (berechnet) | 180 (190) pm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kovalenter Radius | 154 pm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
van der Waals-Radius | 227 pm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Elektronenkonfiguration | [Ne]3s1 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Elektronen pro Energieniveau | 2, 8, 1 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Austrittsarbeit | 2,28-2,4 eV | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1. Ionisierungsenergie | 495,8 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
2. Ionisierungsenergie | 4562 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
3. Ionisierungsenergie | 6910,3 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
4. Ionisierungsenergie | 9543 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
5. Ionisierungsenergie | 13354 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
6. Ionisierungsenergie | 16613 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
7. Ionisierungsenergie | 20117 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
8. Ionisierungsenergie | 25496 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
9. Ionisierungsenergie | 28932 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
10. Ionisierungsenergie | 141362 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Physikalisch | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Charakteristische Linien | D2 589,5932nm und D1 588,9965nm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Aggregatzustand | fest | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kristallstruktur | kubisch raumzentriert | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Dichte (Mohshärte) | 968 kg/m3 (0,5) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Magnetismus | unmagnetisch | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | 370,87 K (97,72 °C) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Siedepunkt | 1156 K (883 °C) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Molares Volumen | 23,78 · 10-6 m3/mol | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Verdampfungswärme | 96,96 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Schmelzwärme | 2,598 kJ/mol | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Dampfdruck | 1,43 · 10-5 Pa bei 1234 K | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Schallgeschwindigkeit | 3200 m/s bei 293,15 K | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spezifische Wärmekapazität | 1230 J/(kg · K) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Elektrische Leitfähigkeit | 21 · 106 S/m | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Wärmeleitfähigkeit | 141 W/(m · K) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Chemisch | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Oxidationszustände | 1 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Hydride und Oxide (Basizität) | Na2O (stark basisch) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Normalpotential | -2,71 V (Na++ e- → Na) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Elektronegativität | 0,93 (Pauling-Skala) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Isotope | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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NMR-Eigenschaften | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Natrium (von ägypt. netjer = Natron aus arab. natrun = Natron, da Natrium den Hauptbestandteil von Natron bildet, veraltete und englisch-französische Bezeichnung Sodium), chem. Symbol Na, ist ein chemisches Element. Es gehört zur 1. Hauptgruppe des Periodensystems und hat die Ordnungszahl 11. Natrium ist ein weiches, wachsartiges, silberglänzendes, hochreaktives Alkalimetall, das eine hohe Strom- und Wärmeleitfähigkeit besitzt.
Geschichte
Natriumverbindungen sind seit langem bekannt. Die Herstellung des Elements gelang als erstem Sir Humphry Davy im Jahre 1807 durch Elektrolyse von geschmolzenem Natriumhydroxid unter Verwendung von Voltaschen Säulen als Stromquelle.
Gewinnung und Darstellung
Die großtechnische Herstellung von Natrium erfolgt heute durch Schmelzflusselektrolyse von trockenem Natriumchlorid in einer Downs-Zelle. Zur Schmelzpunkterniedrigung wird ein Salzgemisch aus Calcium- (46 %), Natrium- (28 %) und Bariumchlorid (26 %) eingesetzt. Die zylindrische Elektrolysezelle besteht aus einer mittigen Graphitanode, über der das entstehende Chlorgas abgezogen wird. Oberhalb der kleeblattförmig um die Graphitanode angeordneten Stahlblechkathoden wird das flüssige Natrium abgezogen und nach einer Zwischenlagerung einem Reinigungsprozess zugeführt.
Anodenvorgang:
Kathodenvorgang:
Gesamtvorgang bei der Elektrolyse:
Seit Einführung der Chlor-Alkali-Schmelzfluss-Elektrolyse hat sich der Preis für Natrium drastisch verringert. Heute ist Natrium volumenbezogen das preiswerteste Leichtmetall überhaupt.
Vorkommen
Natrium ist ein auch im Weltall relativ häufig vorkommendes Element. Im ausgestrahlten Licht vieler Himmelskörper, auch dem der Sonne, können die gelben Spektrallinien der D-Serie gut nachgewiesen werden.
In Erdkruste ist Natrium das sechsthäufigste Element. Es kommt aber nicht elementar vor. Wichtige Natriumdepots sind die Ozeane mit 10 bis 11 g Na+ pro l Meerwasser, sowie Salzlager und Mineralvorkommen. Wichtige natürlich vorkommende Minerale sind:
- Steinsalz (Halit) - NaCl
- Natronsalpeter (Chilesalpeter) - NaNO3
- Kryolith (Eisstein) - Na3[AlF6]
- Natronfeldspat (Albit) - Na[AlSi3O8]
Eigenschaften

Analog den anderen Alkalimetallen reagiert Natrium mit anderen Elementen und Verbindungen sehr heftig und kommt in der natürlichen Umwelt nur in gebundener Form vor. Natrium reagiert heftig mit Wasser und seinen Derivaten unter Bildung von Natriumhydroxid und Freisetzung von Wasserstoff. Da das Natriumstück unkontrolliert zerplatzen kann, ist Vorsicht bei einem Experiment ratsam. Als Alternative bietet sich der Versuch mit Lithium an.
Reaktion mit Wasser:
Allgemein:
Durch die hohe Reaktionswärme schmilzt es auf. Bei feiner Verteilung des Natriums (große Reaktionsoberfläche) kann es sich entzünden. Wegen des frei gesetzten Wasserstoffs kann es bei Luftzutritt zu Verpuffungen oder Explosionen kommen.
Kommt Natrium mit chlorierten Verbindungen wie Dichlormethan, Chloroform, Tetrachlormethan in Kontakt, kommt es unter Bildung von NaCl zu einer schnellen und exothermen Reaktion. In Luft entzündet es sich recht schnell, deswegen muss man sehr aufpassen, dass man sich bei längerer Berührung mit Natrium nicht etwas verätzt. Die dann einsetzende Verbrennung unter einer intensiv gelbgefärbten Flamme (Wellenlänge ~ 589,3 nm) führt zum Natriumperoxid Na2O2 und nicht zum einfachen Oxid Na2O. In getrocknetem Sauerstoff ist Natrium dagegen relativ beständig und kann sogar ohne Selbstentzündung geschmolzen werden.

Kleinere Mengen Natrium werden unter Petroleum aufbewahrt. Für größere Mengen gibt es integrierte Handhabungssysteme mit Schutzgasatmosphäre.
Natriumbrände lassen sich mit Natriumcarbonat, Kochsalz oder trockenem Zement löschen.
Physiologie
Na+-Ionen spielen eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Wasserhaushaltes von Lebewesen (Regulierung durch osmotischen Druck), sowie bei der Übertragung von Nervenimpulsen. Die Aufnahme von Na+ als Mineralstoff ist für Lebewesen daher essentiell.
Mit Speisesalz (NaCl) nehmen Menschen täglich Natrium auf. Dabei entsprechen 5 Gramm Kochsalz etwa 2 Gramm reinem Natrium. Dies entspricht auch der täglich benötigten Menge eines erwachsenen Menschen. Mit der heutigen Nahrung wird jedoch mehr Kochsalz als erforderlich aufgenommen. Gefäßverkalkung, Durchblutungsstörungen, Bluthochdruck, Wassersucht, Herzinfarkt und Schlaganfall können die Folge von übermäßigem Salzgenuss sein. Für die Entfernung von überschüssigem Natrium werden dem Organismus die wichtigen Mineralien Magnesium und Calcium entzogen.
Verwendung
Metallisches Natrium ist eine essentielle Komponente bei der Herstellung von Estern und organischen Verbindungen.
Anwendungen :
- Gefügeverbesserung von Werkstoffen, beispielsweise zur Desoxidation und Kornfeinung in Aluminium-Siliziumlegierungen
- Herstellung von Titan, Niob und Tantal: Reduzierung der Oxide und Halogenide.
- Trocknen von halogenfreien Lösemitteln
- NaK, eine Legierung aus Natrium und Kalium zur Wärmeübertragung sowie zur Dehalogenierung in der organischen Synthese.
- zur "Kühlung" von Ventilen in Hochleistungsmotoren. Hier sorgt das in den Ventilen eingeschlossene flüssige Natrium aufgrund seiner hohen Wärmekapazität für eine schnelle Abführung der Wärme von den Ventilsitzen in den Ventilschaft.
- zur Kühlung im Primär- und Sekundärkreislauf von Kernkraftwerken mit Brutreaktoren
- Natrium-Dampf-Lampen zählen zu den effektivsten Lichtquellen.
Natrium beziehungsweise Na+-Kationen werden in vielen weiteren Anwendungen eingesetzt. Als Rohstoff werden dort aber Natriumverbindungen eingesetzt.
Technisch wichtige Verbindungen

- Natriumamid
- Natriumazid
- Natriumborhydrid
- Natriumcarbonat
- Natriumchlorat
- Natriumchlorid
- Natriumcyanid
- Natriumfluorid
- Natriumfluorophosphat
- Natriumhydrid
- Natriumhydrogencarbonat
- Natriumhydrogenfluorid
- Natriumhydroxid
- Natriumhypochlorit
- Natriumnitrat
- Natriumperoxid
- Natriumpersulfat
- Natriumpropionat
- Natriumsulfat
- Natriumsulfid
- Natriumsulfit
- Natriumthiosulfat
- Trinatriumcitrat