Bahnhof Berlin-Friedenau

Der Bahnhof Berlin-Friedenau ist ein an der Wannseebahn gelegener oberirdischer Bahnhof mit einem Bahnsteig und zwei Gleisen. Er wurde Ende des 19. Jahrhunderts im sogenannten "Gewächshausstil" erbaut. Der Zugang ist nur von der südwestlichen Seite über die Baumeister-/Bahnhofstraße bzw. über den Dürerplatz möglich. Der Bahnhof Friedenau liegt im engeren Sinn nicht im gleichnamigen Ortsteil Friedenau, sondern in Schöneberg. Vom hinteren Ende des Bahnsteiges sieht man den trutzigen patinaüberzogenen Turm, der die sehenswerte denkmalgeschützte Anlage der Ceciliengärten begrenzt.
Im bahnamtlichen Betriebsstellenverzeichnis wird Berlin-Friedenau als BFRU geführt [siehe auch ].
Geschichte
Die Strecke, an der dieser Bahnhof liegt, wurde am 1. Oktober 1891 als Neue Wannseebahn eröffnet. Auf ihr gab es zwischen dem Potsdamer Bahnhof und Zehlendorf sowie zwischen Wannsee und Potsdam erstmals getrennte Gleise für die Stammbahn und den Vorortverkehr der Wannseebahn. Allerdings fuhren die Züge der Wannseebahn nur selten bis Potsdam, da die Verbindung über die Stadtbahn und die Wetzlarer Bahn schneller war. Zwischen 1900 und 1902 wurde ein elektrischer Probebetrieb auf der Strecke eingeführt. Parallel und nach dieser Zeit fuhren die Züge bis 1933 mit Dampf in den Bahnhof ein.
Ab dem 15. Mai 1933 konnte die Strecke auch elektrisch befahren werden, so dass auch die Triebwagen der bereits zuvor beschafften Baureihe Wannsee auf ihr eingesetzt werden konnten. Dabei wurden auch gleichzeitig neue Bahnhöfe errichtet. Nachdem 1939 der Nord-Süd-Tunnel fertiggestellt wurde, konnte man von Friedenau aus mit der S-Bahn erstmals von Wannsee bis Oranienburg fahren. Diese Verbindung musste allerdings infolge des Mauerbaus 1961 wieder eingestellt werden.
Nach einem Streik der West-Berliner Beschäftigten der Ost-Reichsbahn 1980 wurde die Wannseebahn stillgelegt. Erst am 1. Februar 1985 nach der Übernahme des West-Berliner S-Bahnnetzes durch den Berliner Senat wurde die Strecke wiedereröffnet. Zu dieser Zeit erwachte auch der Bahnhof Friedenau aus seinem Dornröschenschlaf.