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Cubase

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Cubase

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Basisdaten

Entwickler Steinberg Media Technologies
Aktuelle Version 8.5
(2. Dezember 2015)
Betriebssystem Microsoft Windows, Mac OS
Programmier­sprache C
Kategorie DAW, Sequenzer
Lizenz proprietär
www.steinberg.net
Notation in Cubase SX (Ausschnitt)

Cubase ist ein MIDI-Sequenzer und eine Digital Audio Workstation (DAW) der Hamburger Firma Steinberg. Es erschien erstmals 1989 und erzielte einen Verbreitungsschub 1996 durch die Einführung der Virtual Studio Technology VST, die wenig später zum Industriestandard wurde.

Verwendungszweck

Die Software wird in kommerziellen Tonstudios oder privaten Heimstudios eingesetzt. Sie bildet dort meist die Zentrale einer Produktionsumgebung für Musik oder Audioaufnahmen. Cubase kann nutzungsabhängig einzelne oder viele der Funktionalitäten wahrnehmen, die in einem analogen Tonstudio in Form von Geräten wie Bandmaschinen, Mischpulten, Effektgeräten oder elektronischen Klangerzeugern vorgehalten werden. Somit kann das Programm bei der Produktion entweder unterstützend oder ausschließlich genutzt werden, wobei letzteres die vollautomatische Wiederherstellung aller Einstellungen bietet („Total Recall“) und oft als Produktion „in the box“ (ITB) bezeichnet wird.[1]

Cubase ist kein Begleitautomat, d. h. sein primärer Zweck liegt nicht darin, aus geringem musikalischem Input möglichst perfekte und voluminöse Arrangements zu erstellen. Vielmehr wird die Software zu Aufnahme bzw. Erstellung (auch manuell mithilfe diverser Editoren), Aufbereitung und Abmischung diverser Einzelspuren zu einer Gesamtaufnahme verwendet. Hierbei liegt der Fokus darauf, einzelne Signale zu verbessern, jedoch nicht darauf, sie zu erfinden. Für Live-Einsatz oder musikalische Kreativität sind zwar einzelne Funktionen enthalten, dennoch ist Cubase im Wesentlichen ein Werkzeug, um existierende Ideen in möglichst optimaler Qualität festzuhalten.

Kernfunktionen der Software

  • Ein- oder mehrspurige Aufnahme, detaillierte Bearbeitung und Wiedergabe von Audiosignalen.
  • Aufnahme, detaillierte Bearbeitung und Wiedergabe von MIDI-Daten.
  • Spurbasiertes Verwalten und Gruppieren aller Signale und Signalquellen innerhalb eines sog. Projekts.
  • Verwalten von Tempi, Taktarten und Projektabschnitten zur zeitlichen und musikalischen Gliederung.
  • Betrieb von Software-Instrumenten (VSTi-Plug-ins) als Klangerzeuger.
  • Ansteuern und Einbinden externer MIDI- und Audiogeräte.
  • Zusammenmischen von Audiosignalen zu Gruppen und/oder zu einem Summensignal (virtuelles Mischpult).
  • Anwenden von Effekten (VST-Plug-ins) auf Audiosignale oder -signalgruppen in Echtzeit oder offline.
  • Aufbereiten von MIDI-Daten als Notation.
  • Zeitbasierte Automation des virtuellen Mischpults und der Einzelsignale.
  • Synchronisation zu externen Geräten (z. B. Bandmaschinen) und Einbindung von Video-Dateien.
  • Erzeugen von Audio-Mischungen (Mixdowns) in Mono, Stereo oder Mehrkanalformaten bis 5.1.

Rechneranforderungen

Der Rechner, auf dem Cubase betrieben wird, benötigt Schnittstellen nach außen. Für Aufnahme und Wiedergabe von Audiomaterial wird eine Audiokarte, möglichst mit schnellem ASIO-Treiber, benötigt. Zur Aufnahme von MIDI-Daten muss ein entsprechendes Interface am Rechner angeschlossen sein. Über MIDI können dann interne sowie externe Klangerzeuger (z. B. Synthesizer) und MIDI-Eingabegeräte (in der Regel Klaviatur/Keyboard, aber auch MIDI-Gitarre, MIDI-Controller o. ä.) verbunden sein.

Der Umfang des Einsatzes von Software-Instrumenten und Audioeffekten bestimmt zusammen mit der Erfordernis sehr kurzer Audio-Latenzzeiten maßgeblich die Anforderungen, die der Betrieb von Cubase hinsichtlich der Rechnerausstattung stellt. Für eine zeitgemäße Musikproduktion 'in the box' mit der aktuellen Cubase-Version ist ein Rechner aktueller Generation mit überdurchschnittlicher Ausstattung empfehlenswert.[2]

Plattformen

Cubase wurde zunächst für den Atari ST geschrieben und später auf den Apple Macintosh und Microsoft Windows portiert. Für die letztgenannten Betriebssysteme ist Cubase bis heute erhältlich.

Die letzten Versionen für die Atari-Plattform waren Cubase 3.1 (1993) und Cubase Score 2.0r6 (1994) für den Atari ST, sowie Cubase Audio 2.06 (1994) für den Falcon.[3]

Namen und Versionen

Vollprogramm

Der Hersteller hat die Namenszusätze im Laufe der Versionsgeschichte mehrfach variiert und dabei die Versionsnummern teilweise wiederverwendet, was das Einordnen und Abschätzen der Aktualität einer bestimmten Version schwierig macht. So ist beispielsweise Cubase 4 etwa acht Jahre jünger/neuer als Cubase VST 5.

Die folgende Übersicht zeigt die Cubase-Versionen seit 1997 in der zeitlichen Reihenfolge ihres Erscheinens bis heute (nur kostenpflichtige bzw. Major-Updates sind berücksichtigt). Wenn nicht anders angegeben, sind die genannten Versionen parallel bzw. im Abstand weniger Monate für die Macintosh- und die Windows-Plattform erschienen.

  • Cubase VST 3.5
  • Cubase VST 3.6
  • Cubase VST 3.7
  • Cubase VST 4.x (nur Macintosh)
  • Cubase VST 5.x
  • Cubase SX
  • Cubase SX 2.x
  • Cubase SX 3.x
  • Cubase 4.x
  • Cubase 5.x
  • Cubase 6.x
  • Cubase 6.5.x
  • Cubase 7.x
  • Cubase 7.5.x (seit Dezember 2013)
  • Cubase Pro 8 (seit Dezember 2014)
  • Cubase Pro 8.5 (seit Dezember 2015)

Der Wechsel von VST zu SX fand 2002 statt, wobei die ersten SX-Versionen der letzten VST-Version 5.1 funktional deutlich unterlegen waren; vielmehr wurde das Produkt wegen der immer schwieriger werdenden Wartbarkeit des Programmcodes mit Erscheinen von Cubase SX auf eine komplett neue Codebasis gestellt und dabei im Prinzip komplett neu geschrieben.[4]

Funktionsreduzierte Abkömmlinge

Derzeit werden vier kleinere Versionen von Cubase mit reduziertem Funktionsumfang und weniger Beigaben (z. B. Plug-ins, Sample-Content etc.) verkauft:[5]

  • Cubase Artist (aktuell: Version 8.5)
  • Cubase Elements (aktuell: Version 8)[6]
  • Cubase LE (aktuell: Version 8, nur als Beigabe zu Hardwareprodukten oder Zeitschriften)
  • Cubase AI (aktuell: Version 8, nur zusammen mit Steinberg/Yamaha-Hardware erhältlich)

Steinberg hat die Namen und Namenszusätze dieser im Funktionsumfang reduzierten Versionen im Laufe der Versionsgeschichte immer wieder geändert. Weitere Namensbeispiele für kleinere Versionen von Cubase, die es irgendwann im Laufe der Geschichte des Produktes einmal gab:

  • Cubasis
  • Cubasis VST
  • Cubase SE
  • Cubase SL
  • Cubase Studio
  • Cubase Essential

Der Name Cubasis wurde Ende 2012 als Bezeichnung für Steinbergs erste Sequencer-App für iOS wiederverwendet.[7]

Schwesterprodukt Nuendo

Die Software Nuendo vom selben Hersteller umfasst alle Funktionen von Cubase, sofern das Zusatzprodukt NEK installiert und lizenziert ist.[8] Nuendo und Cubase sind hinsichtlich ihrer Bedienung praktisch identisch. Cubase-Projektdateien können auch mit Nuendo geöffnet und dort weiterverarbeitet werden. Nuendo bietet darüber hinaus zusätzlich Funktionen zur Video-Nachvertonung (Postproduktion).

Kompatibilität der Dateiformate

Bezüglich der erstellten Projekt-Dateien herrscht generell Aufwärtskompatibilität. Ein mit einer der kleinen Cubase-Versionen oder einer älteren Version erstelltes Projekt lässt sich auch in den großen bzw. aktuellen Versionen (Cubase 8, Nuendo 7) problemlos öffnen. Allerdings gilt dies in den meisten Fällen nicht umgekehrt.[9]

Seit dem Erscheinen von Cubase 4 lassen sich die alten Dateiformate der „VST“-Produktreihe und deren Vorläufer nicht mehr öffnen, weshalb Steinberg für Nutzer der aktuellen Versionen kostenfrei eine ältere Variante von Cubase SX/SL/SE 3 für den Projektimport zur Verfügung stellt. Somit sind mittelbar auch uralte Songs und Projekte aus dem letzten Jahrtausend noch in den aktuellen Versionen nutzbar.[10]

Kopierschutz

Alle größeren Versionen von Cubase benutzen seit mehr als zehn Jahren USB-Dongles als Kopierschutz, um eine unberechtigte Weitergabe der Programme zu unterbinden. Cubase kann gleichzeitig auf mehreren Rechnern installiert sein, es funktioniert jedoch nur auf dem Computer, mit dem der Dongle verbunden ist. Lizenzen, die noch auf den bis 2002 verwendeten LPT-Dongles für den Druckerport gespeichert sind, können auf Wunsch durch den Support auf einen USB-Dongle übertragen werden.

Es gibt drei Versionen der USB-Dongles, wobei die älteste in der Praxis Performance-Nachteile bei der Arbeit mit aktuellen Cubase-Versionen verursachen kann. Daher sollten Dongles der ersten Generation (bis etwa 2003, erkennbar an der größeren Baulänge) nach Möglichkeit gegen eine aktuellere Version des eLicensers getauscht werden. Die zweite und dritte Generationen unterscheiden sich nur äußerlich; Dongles der dritten Generation sind nochmals erheblich kürzer geworden.[11][12]

Der Kopierschutz wurde ursprünglich von der deutschen Firma Syncrosoft entwickelt und 2008 unter dem Begriff eLicenser von Steinberg übernommen.[13] Er ist wirkungsvoll und hat das Erscheinen unberechtigt nutzbarer Versionen seit Ende 2009 unterbunden.

Die stark abgespeckten Versionen von Cubase (z. B. Cubase Elements, LE, AI) benutzen sogenannte 'Soft-eLicenser' als Kopierschutz. Hier wird die Lizenz nicht auf einem Hardware-Dongle gespeichert, sondern mit einem einzigen Rechner verknüpft. Derartige Lizenzen lassen sich auf Wunsch manuell auf einen USB-eLicenser übertragen und sind dann durch Umstecken des Dongles auf verschiedenen Rechnern nutzbar. Dieser Schritt ist nicht umkehrbar.[14]

Apps zur Fernsteuerung von Cubase

Steinberg hat zwei Apps für Apple iOS und eine für Android herausgegeben, die eine Fernsteuerung von Cubase-Funktionen erlauben. Die Apps sind in den üblichen App Stores für die jeweiligen Plattformen erhältlich. Sie funktionieren nur mit den beiden größten Cubase-Versionen.

Cubase iC (nur iOS)

Cubase iC erlaubt die Steuerung der wichtigsten Transportfunktionen von Cubase. Außerdem können zur Navigation innerhalb eines Projekts die einzelnen Events der Arranger-Spur namentlich angesprungen werden.

Cubase iC Pro (iOS und Android)

Cubase iC Pro bietet neben der erweiterten Navigation innerhalb eines Projekts auch die Steuerung des Mixers, so dass z. B. Cue-Mixes ferngesteuert werden können. Das namentliche Anspringen von Arranger-Events ist hier – im Gegensatz zu Cubase iC – jedoch nicht möglich.

Technik

MIDI

Alle jemals erschienenen Versionen von Cubase unterstützen MIDI zur Kommunikation mit elektronischen Musikinstrumenten. Cubase ist im MIDI-Bereich im Vergleich zu Konkurrenzprodukten sehr gut ausgestattet. MIDI-Daten können aufgenommen, fast beliebig manipuliert, zeitlich quantisiert und in diversen „Editoren“ genannten Unterfenstern sehr komfortabel bearbeitet werden. Zur Echtzeitmanipulation stehen darüber hinaus zahlreiche MIDI-Plug-ins zur Verfügung. Ein spezieller Drum-Editor erlaubt das komfortable Bearbeiten von via MIDI durchgeführten Schlagzeugaufnahmen. Einzige Schwäche ist der Umgang mit systemexklusiven MIDI-Daten, die innerhalb der Software seit dem Erscheinen von Cubase SX weitgehend ignoriert werden.

Zeitweise vertrieb Steinberg MIDI-Interfaces mit einer Technologie für erhöhte Timing-Genauigkeit ('LTB'), um die technischen Schwächen von MIDI auszugleichen. Diese Geräte werden jedoch seit vielen Jahren nicht mehr angeboten[15] und sind nur noch auf dem Gebrauchtmarkt erhältlich, obwohl LTB auch in den aktuellen Versionen nach wie vor unterstützt wird.[16]

Audio

Cubase arbeitet im Audiobereich seit den ersten VST-Versionen spur- bzw. kanalbasiert und bietet einen komplexen Mixer, um die Audio-Signale mittels Equalizer und Insert- bzw. Send-Effekten sowie in der aktuellen Version mit einem vollständigen Channel-Strip pro Spur zu bearbeiten und zu Subgruppen oder Ausgangskanälen zusammenzumischen. Die Kanalautomation bietet sehr weitreichende Möglichkeiten zur automatisierten zeitgesteuerten Werteänderung. Die Ausstattung von Cubase im Audio-Bereich ist generell gut, es fehlt allerdings eine Echtzeit-Objektorientierung für einzelne Audio-Clips im Vergleich zu Konkurrenzprodukten.

Ein Alleinstellungsmerkmal in den großen Cubase-Versionen ist der sogenannte 'Control Room', der ein komplexes Bus-System zur Bereitstellung unterschiedlicher Abhörsituationen darstellt, so dass beispielsweise mehrere Musiker gleichzeitig individuelle Kopfhörermischungen erhalten können, während zeitgleich auf dem zentralen Abhörweg der Summenmix wiedergegeben wird. Vergleichbares ist in Konkurrenzprodukten nicht oder nur mit hohem manuellem Aufwand realisierbar.

Cubase bietet seit Version 5 unter dem Namen 'Variaudio' Funktionen zur Korrektur von Tonhöhe und Timing monophoner Audioaufnahmen.

ASIO-Architektur

1996 wurde von Steinberg die Audio-Stream-Input/Output-Architektur (ASIO) für Cubase eingeführt. Die ASIO-Architektur ermöglicht zusammen mit einer ASIO-kompatiblen Soundkarte eine schnelle Übertragung von Audiosignalen. Durch Verwendung der ASIO-Architektur konnten Verzögerungen bei Aufnahme und Wiedergabe von Audio-Signalen (Latenzen) derart verringert werden, dass VST-Instrumente quasi in Echtzeit gespielt werden können. Statt einer störenden Latenz von mehreren hundert Millisekunden können moderne Soundkarten Audiosignale mit wenigen Millisekunden Latenz aufnehmen und wiedergeben. Für preiswerte Soundkarten ohne eigenen ASIO-Treiber existiert ein beliebter Wrapper in Form des ASIO4ALL-Treibers eines Drittanbieters.[17]

Die erzielbare Performance bei der Nutzung von ASIO hängt sowohl vom verwendeten Rechner und dessen Konfiguration als auch von der Audiohardware und dem dort verwendeten ASIO-Treiber ab. Für Nutzer, die extrem kurze Verzögerungszeiten benötigen, existieren Übersichten, die als Kaufberatung dienen können.[18] Im Netz sind – besonders für Windows-Betriebssysteme – Anleitungen zur richtigen Konfiguration eines Audio-Rechners erhältlich, um die bestmögliche Performance zu erzielen.[19][20]

VST-Schnittstelle

1996 wurde mit Cubase VST eine auch für andere Anbieter offene Plug-in-Schnittstelle für virtuelle Effekte mit dem Namen Virtual Studio Technology (VST) implementiert. 1999 folgte die verbesserte VST-Version 2, 2006 schließlich die Version 3 der Schnittstelle, die aktuell in der Version 3.6.0 vorliegt.[21] Die dritte Version wurde von den Third-Party-Entwicklern in den ersten Jahren sehr zögerlich aufgenommen, setzt sich aber inzwischen mehr und mehr durch. Nach wie vor erscheinen jedoch Audio-Plug-ins und virtuelle Instrumente von Drittanbietern noch als VST2-Plug-ins.

VST-Plug-ins können als Audioeffekte, virtuelle Instrumente oder MIDI-Effekte fungieren. Es gibt auch Anbieter von Hardware-basierten Effekten für die VST-Schnittstelle; angesichts der Rechenleistung aktueller Prozessoren dient die Hardware-Plattform allerdings inzwischen eher als Kopierschutz denn als notwendige Ergänzung der Rechenleistung. Cubase wird von Haus aus mit einem Plug-in-Bündel geliefert, im Fall von Cubase 7 sind dies z. B. 66 Audio-Effekte, 18 MIDI-Plug-ins sowie 5 virtuelle Instrumente.

Steinberg bietet seit vielen Jahren auf der Firmen-Webseite nach einer Registrierung kostenfrei die nötigen SDKs an, so dass sowohl gewerbliche als auch Hobby-Programmierer mit vergleichsweise geringem Aufwand neue Plug-ins erstellen können.[22] Programme wie N.I. Reaktor bzw. Synthedit erlauben auch Personen ohne tiefere Programmierkenntnisse Instrumente und Effekte für die VST-Schnittstelle zu erstellen.

Die VST-Schnittstelle ist mittlerweile ein Standard für digitale Audiobearbeitungsprogramme auf Macintosh und Windows-Systemen, die jedoch bei neuen MacOS-Versionen nicht mehr von allen Programmen unterstützt wird. Stattdessen kommen andere Schnittstellen, z. B. die AU-Schnittstelle (Audio Unit) oder AAX/TDM zum Einsatz. Steinberg-Produkte allerdings unterstützen nach wie vor auch unter Mac OS X die hauseigene VST-Schnittstelle. Ebenfalls erhältlich als VST-Instrumente und Effekte sind mittlerweile Emulationen von real existierender Hardware.

Heutzutage ist es möglich, komplett auf Outboard-Equipment zu verzichten und ganze Produktionen mit VST-Instrumenten und -Effekten auf PC- oder Mac-Basis durchzuführen. Verfahren zur Auslagerung rechen- bzw. speicherintensiver Plug-ins auf weitere Rechner existieren, verlieren jedoch im Zuge der Steigerung der Rechner-Leistungsfähigkeit und der Einführung von 64-Bit-Betriebssystemen zunehmend an Bedeutung (z. B. das in Cubase eingebaute VST System Link, oder auch – als Beispiel eines Drittanbieters – die Software FX Teleport).

Geschichte

  • bis 1989 – Manfred Rürup und Karl Steinberg hatten sich zwischen 1983 und 1988 mit den Produkten Pro-16 und Pro-24 bereits einen Namen im Bereich der Programmierung von MIDI-Sequenzern für den Commodore 64, den Apple IIe, den Atari ST und den Commodore Amiga gemacht und die Firma Steinberg Research GmbH gegründet.
  • 1989 – Steinberg veröffentlicht den ersten MIDI-Sequenzer der Cubase-Plattform: Cubit. Neben einer Palette neuer Features ist der Sequenzer vor allem hinsichtlich der Benutzerfreundlichkeit verbessert worden. Cubit wird für das neue Betriebssystem M.ROS geschrieben, das sowohl für den Atari-ST, den Apple Macintosh als auch den PC verfügbar ist.
  • 1990 – Cubase 2.0 bietet ein erweitertes Notationssystem und das Feature „Phrase Synthesizer“ (im Prinzip ein aufwendiger Arpeggiator) und ist sowohl für den Atari-ST als auch den Apple Macintosh verfügbar. Im Vergleich zu Cubit jedoch ist es für das jeweilige Betriebssystem kompiliert. Parallel wird eine Einsteigerversion des Sequenzers mit dem Namen Cubeat angeboten.
  • 1991 – Cubase Audio (Apple Macintosh) erlaubt nun die Aufzeichnung von Audiodaten. Diese Funktion lässt Cubase zu einer ernstzunehmenden Alternative zur klassischen Aufnahme per Bandmaschine werden.
  • 1992 – Cubase erscheint für Windows-PCs.
  • 1996 – Cubase VST (Apple Macintosh) wird auf der Frankfurter Musikmesse vorgestellt. Die „Virtual Studio Technology“ erlaubt die Einbindung von Echtzeit-Effekten in Form von Plug-ins. Damit stehen dem Nutzer alle wichtigen Funktionen und Geräte des Studioalltags virtuell zur Verfügung. 1997 ist Cubase VST auch für den PC verfügbar.
  • 1996 - Cubasis AV erscheint für Windows-PC. Es war eine Einsteiger-Version die später auch im Bundle mit Soundkarten (Creative Labs SoundBlaster Live!) erhältlich war.
  • 1999 – Mit der Cubase VST Version 4.1 (Mac) und Cubase VST 3.7 für PC stehen dem Nutzer nun neben virtuellen Effekten auch virtuelle Instrumente (VSTi) zur Verfügung. Neben den Vorzügen der erweiterten VST 2.0 Schnittstelle ist es durch die offene Audioarchitektur ASIO 2.0 (Audio Stream Input/Output Architektur) unter anderem möglich, die Instrumente mit niedriger Latenz zu spielen. Sowohl VST als auch ASIO etablieren sich längst zu einem Quasistandard.
  • 2000 – Cubase VST 5.0 wird veröffentlicht. Sowohl die Mac- als auch die PC-Version haben erstmals denselben Funktionsumfang. Bisher hatte die Mac-Version mehr Funktionen als die PC-Version.
  • 2002 – Im Frühjahr 2002 stellt Steinberg auf der NAMM-Show in Kalifornien die neuen Versionen ihres Sequenzers vor: Cubase SX (Pro-Version) und Cubase SL (Einsteigerversion).
  • 2003 – Der erweiterte Nachfolger Cubase SX2 wird veröffentlicht. Die Firma Steinberg wird von Pinnacle Systems gekauft.
  • 2004 – Die Version Cubase SX3 erscheint. Yamaha übernimmt Steinberg von Pinnacle Systems.
  • 2006 – Cubase 4 kommt Ende 2006 auf den Markt. Auf den Zusatz „SX“ wird verzichtet. Die VST3-Norm wird eingeführt.
  • 2009 – Cubase 5 wird ab Januar 2009 ausgeliefert. Außerdem stellt Steinberg eine Remote-Controller Application „Cubase iC“ für das iPhone und den iPod touch vor, die die haptische Steuerung von Cubase 5 erlaubt.
  • 2010 – Steinberg veröffentlicht im Juni das kostenlose Programmupdate Cubase 5.5/Cubase Studio 5.5.
  • 2011 – Zur Winter-NAMM 2011 stellt Steinberg Cubase 6 vor.
  • 2012 – Steinberg veröffentlicht das kostenpflichtige Update Cubase 6.5.
  • 2012 – Cubase 7 wird Anfang Dezember 2012 veröffentlicht.
  • 2013 – Cubase 7.5.0 wird als kostenpflichtiges Update Anfang Dezember 2013 veröffentlicht.
  • 2014 – Cubase Pro 8 ist seit 3. Dezember 2014 erhältlich.
  • 2015 - Cubase 8.5 wurde am 2. Dezember 2015 veröffentlicht.

Literatur

  • Erol Ergün: Cubase SX/SL in der Praxis. Die neue Generation der MIDI/Audio-Musikproduktion. Einstieg, Profi-Tipps und Strategien für die Musikproduktion mit Steinberg Cubase SX/SL. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. PPV Medien GmbH, Bergkirchen 2005, ISBN 978-3-937841-22-9.
  • Ingo Lackerbauer: Jetzt lerne ich Cubase SX. Starterkit für Ihr digitales Musikstudio. Markt+Technik, München 2003, ISBN 3-8272-5807-3.
  • Holger Steinbrink: Cubase Praxis Guide (7. Auflage inkl. Cubase 7.5), audio-workshop.de, Fachskript
  • audio-workshop: Cubase Praxis & Production Tutorial Video, deutsche Videoschulung
  • audio-workshop: Cubase Complete Tutorial Video, deutsche Videoschulung
  • Werner Feindert, Gavin Lucas: Hands On Cubase Volume 1–5, deutsche Lernkursreihe auf DVD
  • Steinberg Autorenteam: Cubase SX/SL 3. Die Referenz. Mitp-Verlag, Bonn 2005, ISBN 3-8266-1560-3.
Commons: Cubase – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. SAE Online Blogeintrag zu 'Mixing in the box'
  2. Steinberg-Webseite: Empfehlungen DAW-Konfiguration
  3. Atari Music Software (Archiv)
  4. Private Webseite von W. Kracht (einer der Steinberg Programmierer) zur Historie von Cubase
  5. Aktuell erhältliche Cubase-Versionen
  6. [1]
  7. Steinberg Cubasis App für iOS
  8. Informationen zu Nuendo NEK (Steinberg HP)
  9. Übersicht Projektkompatibilität (Steinberg KB)
  10. Anleitung zum Import alter VST-Songs in aktuelle Cubase-Versionen
  11. Versionen der USB-Dongles (Steinberg KB)
  12. Foto dritte Generation USB-Dongle
  13. MacMusic News zum Kauf von Syncrosoft durch Steinberg
  14. Soft-eLicenser FAQ (Steinberg KB)
  15. Abkündigung Steinberg LTB-MIDI-Interfaces
  16. LTB in Cubase 6 nach wie vor unterstützt
  17. ASIO4all Universeller ASIO-Treiber
  18. Audio Interface Low Latency Performance Database
  19. Windows für die Arbeit mit DAWs optimieren (Steinberg KB)
  20. Windows 7-PC als DAW optimieren (private Webseite)
  21. CUBASIS 1.7, VST 3.6 UND NANOLOGUE
  22. Steinberg Developer Webseite