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Schlaf wohl, du Himmelsknabe du

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Schlaf wohl, du Himmelsknabe du ist ein deutschsprachiges Weihnachtslied.

Geschichte

Der Text stammt von Christian Friedrich Daniel Schubart, der ihn 1786 unter dem Titel Der Hirten Lied am Kripplein im dritten Band seiner Sämtlichen Gedichte veröffentlichte.[1]

Als Schöpfer der Melodie wird zumeist Carl Neuner angegeben, dessen Vertonung 1814 in der als Zeitschrift erschienenen Liedsammlung Musikalischer Jugendfreund veröffentlicht wurde.[2] Neuners Melodie weist in einigen Wendungen große Ähnlichkeit mit einem geistlichen Lied der Böhmischen Brüder auf, das 1588 veröffentlicht wurde, so dass davon auszugehen ist, dass sich Neuner auf eine volksliedhafte Melodie stützte.

Die verbreitetste Melodiefassung veröffentlichte Heinrich Reimann 1895.[3] Reimann gibt nicht Carl Neuner als seine Vorlage an, sondern einen Sänger aus der schlesischen Grafschaft Glatz. Seine Fassung ist der von Neuner sehr ähnlich, aber durch stärkere Sechzehntelbewegungen im Schlussteil charakterisiert. Ob Neuners Melodie durch fahrende Sänger zersungen wurde, oder ob sich beide Melodiefassungen auf eine gemeinsame Quelle stützen, ist nicht bekannt.

Eine ähnliche Melodiefassung ist unter dem Namen des Komponisten Franz Joseph Fehr (1746–1804) überliefert.[4]

Eine weitere verbreitete Vertonung wird Johann Kaspar Aiblinger zugeschrieben.[5]

Weitere Vertonungen stammen von Carl Loewe, Richard Strauss und Benedikt Widmann.[6] Max Reger bearbeitete im Jahr 1900 Neuners Melodie als Satz für vierstimmigen Chor.[7][8] Durch eine Bearbeitung des schottischen Kirchenmusikers Charles Macpherson (1870–1927) als The shepherds’ cradle song ("O sleep thou heaven-born treasure thou"; engl. Text von Arthur Foxton Ferguson) hielt das Lied auch im englischen Sprachraum Einzug.[9]

Text

Schlaf wohl, du Himmelsknabe du,
Schlaf wohl du süßes Kind!
Dich fächeln Engelein in Ruh
Mit sanftem Himmelswind.
Wir arme Hirten singen dir
Ein herzigs Wiegenliedchen für.
Schlafe!
Himmelssöhnchen schlafe!

Maria hat mit Mutterblick
Dich leise zugedeckt;
Und Joseph hält den Hauch zurück,
Daß er dich nicht erweckt.
Die Schäflein, die im Stalle sind,
Verstummen vor dir Himmelskind.
Schlafe!
Himmelssöhnchen, schlafe!

Bald wirst du groß, dann fließt dein Blut
Von Golgatha herab;
Ans Kreuz schlägt dich der Menschen Wuth,
Da legt man dich ins Grab.
Hab immer deine Äuglein zu,
Denn du bedarfst der süßen Ruh.
Schlafe!
Himmelssöhnchen, schlafe!

So schlummert in der Mutter Schoß
Noch manches Kindlein ein;
Doch wird das arme Kindlein groß,
So hat es Angst und Pein.
O Jesulein! durch deine Huld
Hilfs ihnen tragen mit Geduld.
Schlafe!
Himmelssöhnchen, schlafe!

Melodien

Melodiefassung von Heinrich Reimann:

 \relative g'
{ \key c \major \time 6/8 \partial 8 \autoBeamOff 
g8 | e4 e8 e[ f] g | c,4 c8 c4 d8 | e4 c8 g'[ f] e | d4.~ d8 r d |
f4 f8 e[ f] g | a4 a8 g4 g8 | c4 g8 f[ e] d | c4.~ c8 r d |
f4 e8 d4 e8 | a4  g8 f4 g8 | e[ f] e g[ a] b | c[ b] a g4. |
e8[ g e] d4. | e8[ g e] d4. | g4 g8 c8[ g] e | d[ e d] c4 \bar "|." }
\addlyrics {
Schlaf wohl, du Him -- mels -- kna -- be du,
schlaf wohl du süß -- es Kind!
Dich fä -- cheln En -- ge -- lein in Ruh
mit sanf -- tem Him -- mels -- wind.
Wir ar -- me Hir -- ten sing -- en dir
ein her -- zigs Wie -- gen -- lied -- chen für.
Schla -- fe, schla -- fe!
Him -- mels -- söhn -- chen schla -- fe!
}

Alternative Melodie, Johann Kaspar Aiblinger zugeschrieben:

 \relative g'
{ \key c \major \time 6/8 \partial 8 \autoBeamOff 
g8 | e4 g8 f4 g8 | e4 a8 g4 g8 | c4 g8 a[ g] e | d4.~ d8 r g8 |
e4 g8 f4 g8 | e4 a8 g4 g8 | c4 g8 a[ g] e | d4.~ d8 r d |
f4 e8 d4 f8 | a4 g8 f4 g8 | e8.[ f16] e8 c'4 a8 | a[ g] fis g4 r8 |
g4. e4 r8 | g4. e4 r8 | c'4 b8 c[ g] e | d4. c4 \bar "|." }
\addlyrics {
Schlaf wohl, du Him -- mels -- kna -- be du,
schlaf wohl du süß -- es Kind!
Dich fä -- cheln En -- ge -- lein in Ruh
mit sanf -- tem Him -- mels -- wind.
Wir ar -- me Hir -- ten sing -- en dir
ein her -- zigs Wie -- gen -- lied -- chen für.
Schla -- fe, schla -- fe!
Him -- mels -- söhn -- chen schla -- fe!
}

Literatur

Einzelnachweise

  1. Christian Friedrich Daniel Schubart: Sämtliche Gedichte. Zweiter Band. Buchdruckerei der Herzoglichen Hohen Carls-Schule, Stuttgart 1786, S. 387 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  2. Caspar Ett, Johann Michael Hauber (Hrsg.): Musikalischer Jugendfreund. Den Vorständen des Volksschulwesens im Königreiche Baiern gewidmet. 1814.
  3. Heinrich Reimann: Das deutsche geistliche Lied von der ältesten bis auf unsere Zeit; bearbeitet und herausgegeben von Heinrich Reimann. 6 Bände. Simrock, Berlin, 1895.
  4. Lothar Lechner: Mein Weihnachtsbuch (= Edition Schott 4200). Schott, Mainz 1950. Erweiterte Neuausgabe: Schott, Mainz 2009, ISBN 978-3-7957-0942-6.
  5. Notenblatt
  6. Schlaf’ wohl du Himmelsknabe du bei The LiederNet Archive, abgerufen am 7. Dezember 2015 (englisch)
  7. Gemeinfreie Noten von Max Reger: Wiegenlied der Hirten an der Krippe zu Bethlehem „Schlaf wohl, du Himmelsknabe“. Nr. 7 aus „Sieben geistliche Volkslieder für gemischten Chor“ in der Choral Public Domain Library – ChoralWiki (englisch)
  8. 7 Geistliche Volkslieder (Reger, Max): Noten und Audiodateien im International Music Score Library Project
  9. Gemeinfreie Noten von Schlaf wohl, du Himmelsknabe du (Charles Macpherson) in der Choral Public Domain Library – ChoralWiki (englisch)

Kategorie:Weihnachtslied