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Matthias Biskupek

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Matthias Biskupek (* 22. Oktober 1950 in Chemnitz) ist Schriftsteller, Publizist und Literaturkritiker.

Aufgewachsen ist Biskupek mit zwei Brüdern und einer Schwester in der Kleinstadt Mittweida. Der Vater war Lehrer, geboren 1920 in Breslau, die Mutter Angestellte, geboren 1923 in Leipzig.

Er besuchte in Mittweida zunächst die Fichte-Schule, dann die Erweiterte Oberschule "Erich Weinert". Lehre als Maschinenbauer bei der Roscher & Eichler KG Altmittweida; Abitur und Facharbeiterbrief 1969. Von 1969 bis 1973 Studium der technischen Kybernetik und Prozeßmeßtechnik an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Erwerb des Titels Diplomingenieur mit einer Arbeit zur digitalen Weg- und Winkelmessung. 1973 bis 1976 tätig als Systemanalytiker, zeitweise auch als Maschinenfahrer im Chemiefaserkombinat Schwarza bei Rudolstadt.

Während der Schul- und Studienzeit Besuch verschiedener literarischer Zirkel, so an der TH Magdeburg bei dem Schriftsteller Wolf D. Brennecke. 1974/75 Mitarbeit im Arbeitskreis Literatur in Neulobeda. Mehrfache Teilnahme am Schweriner Poetenseminar, in den achtziger Jahren auch als Seminarleiter. Nach abschlägigem Bescheid vom Leipziger Literaturinstitut seit 1976 Arbeit am Theater Rudolstadt, zunächst als Regieassistent, später als Dramaturg, zeitweilig auch als Bühnentechniker, Programmheftzeichner, Inspizient und Kleindarsteller. In dieser Zeit Studienaufenthalt (1978) in einem Geraer Elektronikbetrieb. Von 1979 bis 1983 Dramaturg und Texter am Geraer Kabarett "Fettnäppchen". Betreute ein Dutzend Programme, für die er auch textete, von denen die Hälfte zur Aufführung kam. 1981/82 Sonderkurs am Leipziger Literaturinstitut. Seit 1983 freischaffend in Rudolstadt.

Zwischen 1985 und 1991 häufige Reisen nach Estland, 1987 mehrere Wochen in München und Köln; dort Recherchen für eine Karl-Valentin-Biographie (erschien schließlich 1993). Seit 1990 Lesungen, Ausstellungseröffnungen und Vorträge u.a. in England, der Schweiz, Polen, Finnland, Japan und den USA.

1993 Kreisschreiber in Neunkirchen/Saar; 1997 Aufenthaltsstipendium Schloss Wiepersdorf; 2000 Casa-Baldi-Stipendium der Deutschen Akademie Rom in Olevano R.

Von 1982 Kandidat, ab 1985 bis zu dessen Auflösung Mitglied des Schriftstellerverbandes der DDR. 1990 der letzte Vorsitzende des Bezirksverbandes Gera, 1991/92 VS-Vorsitzender in Thüringen; zeitweilig auch Vorsitzender der Literarischen Gesellschaft Thüringen, Weimar. Mitglied des Friedrich-Bödecker-Kreises Thüringen. Mitglied des PEN-Zentrum Deutschland.

Er schreibt Romane, Geschichten, Kabarettexte, Feuilletons und Features für den Funk, in den achtziger Jahren auch Treatments für die DEFA, die jedoch nie zum Film gediehen. Ist zudem als Publizist und Literaturkritiker tätig, so von 1978 bis zu deren Ende 1993 bei der Berliner Wochenschrift "Die Weltbühne", ab 1998 bei deren Nachfolger "OSSIETZKY". Seit 1982 monatliche Buchkolumnen für das Satireblatt "Eulenspiegel", Berlin. Gelegentlich Beiträge für Literaturzeitschriften. Schreibt regelmäßig für Tageszeitungen wie "Frankfurter Rundschau" und "Thüringer Allgemeine" Erfurt sowie publizistische Beiträge für den Mitteldeutschen Rundfunk.

Publikationen

  • "Meldestelle für Bedenken Geschichten", Satiren und Grotesken. Eulenspiegel Verlag Berlin, 1981
  • "Leben mit Jacke Geschichten", Eulenspiegel Verlag Berlin, 1985
  • "Der Bauchnabel und andere schöne Mittelpunkte einer Reise zu zweit Erzählung", Mitteldeutscher Verlag Halle-Leipzig, 1986
  • "Veröffentlichtes Ärgernis", Satiren & Glossen Eulenspiegel Verlag Berlin, 1987
  • "Streitfall Satire Essay", Mit Mathias Wedel Mitteldeutscher Verlag Halle-Leipzig, 1988
  • "Blumenfrau und Filmminister", Ein Estland-Mosaik. Reportage. Verlag Tribüne, Berlin 1988
  • "Die Abenteuer der Andern Geschichten", Eulenspiegel Verlag Berlin, 1990
  • "Wir Beuteldeutschen Satiren", Glossen & Feuilletons, Eulenspiegel Verlag Berlin, 1991
  • "Buch im Korb", Bilder aus dem Leseland Unabhängige Verlagsbuchhandlung Ackerstraße, Berlin, 1992
  • "Das Fremdgehverkehrsamt", Satirische Feuilletons Verlag Weisser Stein, Greiz, 1992
  • "Es sind alle so nett Szenen", Lieder und Monologe aus dem Kabarett der Eidgenossen Hrsg. mit Gudrun Piotrowski. Henschelverlag Berlin, 1993
  • "Karl Valentin - Eine Bildbiographie", Gustav Kiepenheuer Verlag, Leipzig, 1993
  • "Der Blick von draußen Beobachtungen des Kreisschreibers Matthias Biskupek im Saarland", Neunkirchen/Saar, 1994
  • "Biertafel mit Colaklops Satirische Zutaten von Claudia bis Kanada", Eulenspiegel - Das Neue Berlin, 1995
  • "Der Quotensachse Vom unaufhaltsamen Aufstieg eines Staatsbürgers sächsischer Nationalität", Roman. Gustav Kiepenheuer Verlag, Leipzig, 1996
  • "Schloß Zockendorf Eine Mordsgeschichte", Gustav Kiepenheuer Verlag, Leipzig, 1998
  • "Die geborene Heimat Spöttische Lobreden", hrsg. von Wulf Kirsten. Hain Verlag Rudolstadt & Jena, 1999
  • "Wetterbericht Humoresken", Mit 22 Illustrationen von Peter Gaymann. Gustav Kiepenheuer Verlag, Leipzig, 2002
  • "Was heißt eigentlich "DDR"? Böhmische Dörfer in Deutsch & Geschichte", Eulenspiegel - Das Neue Berlin, 2003
  • "Urlaub, Klappfix, Ferienscheck - Reisen in der DDR", zus. mit Mathias Wedel, Eulenspiegel - Das Neue Berlin, 2003
  • "Horrido, Genossen!", Geschichten. Eulenspiegel - Das Neue Berlin, 2004
  • "Der soziale Wellensittich - Die grauenhafte aber erbauliche Geschichte vom Zusammenleben eines intelligenten Vogels mit einem von der Gesellschaft permanent überforderten Schriftsteller.", Mit tierisch einfühlsamen Bildern des Ornithologen Ioan Cozacu, Gattungsname Nel Verlag Individuell, Schöneiche b. Berlin, 2005
  • "DIE GEBALLTE LADUNG - Das war 2005", (Hrsg. H. de Jattens) Mit Texten u. a. von Wolfgang Brenner, Wiglaf Droste, Peter Ensikat, Jess Jochimsen, Dietrich Kittner, Lothar Kusche, Steffen Mensching, Michael Rudolf, Giannina Wedde, Mathias Wedel und M.B., Eulenspiegel Das Neue Berlin, 2005

Link zur Hompage von Matthias Biskupek (gleichzeitig authorisierte Quelle)