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Bernhard Wiegandt

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Rua São Clemente, Rio de Janeiro, 1884
Jacobihalle in Bremen, Zeichnung 1890

Bernhard Wiegandt (* 13. Mai 1851 in Köln; † 28. Mai 1918 Bremen; mit allen Vornamen Bernhard Friedrich Wilhelm Wiegandt) war ein deutscher Maler, Bühnenbildner und Kunstlehrer.

Biografie

Wiegandt war der Sohn eines Zimmermanns, der früh starb. Johannes Niessen, der Kölner Historien- und Kirchenmaler und Konservator des Wallraf-Richartz-Museums gab ihm zunächst Zeichenunterricht. 1870 bis 1873 machte er eine Ausbildung zum Theatermaler in Berlin und arbeitete anschließend als Bühnenbildner für das Theater in Hannover.[1]

Auf Einladung seines Bruders lebte er von 1875 bis 1880 in Brasilien, wo er seine Eindrücke vorwiegend in Aquarellen festhielt.[1] (e.g., "Belém", aquarelle, Sammlung Museu de Arte do Rio / MAR, donation Max Perlingeiro)

Danach studierte er kurz an der Düsseldorfer Akademie und anschließend an der Akademie der Bildenden Künste München bei Guyala von Benczur und Ludwig von Löfftz [1] (Eintritt Februar 1881 in die Naturklasse) [2]

1890 ließ sich Wiegandt in Bremen nieder, wo er fortan malte und auch Unterricht gab: Von 1893 bis 1895 gehörte auch die junge Paula Modersohn-Becker zu seinen Schülerinnen.[3] Er schuf die Mappe Das malerische Bremen 1890. Er hatte Kontakte zu den Künstlern in Worpswede. Die besonderen malerischen Reize Fischerhudes bewogen ihn, 1902 dort ein Atelier einzurichten, das er in den Sommermonaten nutzte.[1] Neben Bremen, Worpswede und Fischerhude malte er in der Heide, an der Nordseeküste und auf Helgoland Landschafts- und Architekturbilder. Reisen führten ihn auch nach Norwegen, in die Rhön und nach Thüringen. Er illustrierte Festschriften für unter anderem Bürgerschaftspräsident Heinrich Claussen, dem Schriftsteller Heinrich Bulthaupt und dem Oberbaudirektor Ludwig Franzius. Für Bronzegüsse fertigte er Zeichnungen. Auch sind Musterzeichnungen für die Delmenhorster Linoleumwerke bekannt. Zudem restaurierte er Ölbilder, so auch in der oberen Bremer Rathaushalle. Weiterhin schmückte er beim Neuen Rathaus verschiedene Decken und Wände; hier hängt das Spätwerk Bremen vom Weserwehr. Er schuf Kopien von Ölbildern und Karten vom Stadtgebiet.

Neueren Kunstrichtungen stand Wiegandt kritisch gegenüber. Er fühlte sich verkannt und wurde im höheren Alter depressiv. Er erholte sich etwas in Oyten-Sagehorn, malte noch Einiges, bevor er 1917 in die Nervenklinik Osterholz-Ellen eingewiesen wurde, wo er 1918 starb.

Künstlerfamilie

Seine beiden Töchter Bertha (* 18. Februar 1889 in Bremen; † 29. Dezember 1977 in Bremen) und Dorothea Gertrude Elisabeth (gen. Else) Wiegandt (* 10. Dezember 1894 in Bremen; † 3. Februar 1985 in Sandhatten)[4] widmeten sich ebenfalls der Malerei. Sie wurden vom Vater ausgebildet. Berta war eine hervorragende Porträtistin, Else spezialisierte sich auf Tierbilder und malte auch Porträts. Beide stellten in Berlin aus. Sein Neffe war der Maler Fritz Stuckenberg.

Literatur

Commons: Bernhard Wiegandt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d siehe Weblink Alice Gudera: Biographie Bernhard Friedrich Wilhelm Wiegandt (Bernhard)
  2. Matrikeldatenbank der AdBK
  3. siehe Weblink Biographie Paula Modersohn-Becker
  4. siehe Weblink Alice Gudera: Biographie Dorothea Gertrude Elisabeth Wiegandt (Else)