Flüchtlingskrise in Deutschland 2015/2016


Als Flüchtlingskrise in Deutschland 2015 werden die Zustände in Staat und Gesellschaft bezeichnet, die durch die Einreise Hunderttausender Flüchtlinge und Migranten nach Deutschland ausgelöst wurden. Sie ist Teil der Flüchtlingskrise in Europa 2015.[1] Auf der Balkanroute ist der Bürgerkrieg in Syrien eine der hauptsächlichen Fluchtursachen für die große Flüchtlingszahl. 2015 wird mit mehr als einer Million Flüchtlingen und Migranten in Deutschland gerechnet.[2]
Flüchtlingsaufkommen in Deutschland

Zahlen
2013 und 2014
2013 gab es insgesamt 127.023 Asylanträge in Deutschland, fast 50.000 mehr als im Vorjahr.[4] Im Jahr 2014 stiegen die Anträge in Deutschland um 60 % auf 202.645, was 32,4 % der in der EU gestellten Asylanträge entspricht.[5] Die ankommenden Flüchtlinge sollen nach dem Königsteiner Schlüssel auf die Bundesländer verteilt werden.
Schätzungen für 2015
Für 2015 wurden die Prognosen für Deutschland mehrfach nach oben korrigiert. Am 14. September rechnete Sigmar Gabriel mit rund einer Million Asylsuchenden.[6] Am 4. Oktober vermutete der Sprecher der Unions-Innenminister Lorenz Caffier 1,2 bis 1,5 Millionen Flüchtlinge.[7]
Von Januar bis September 2015 wurden 303.443 Asylanträge gestellt. Da eine Antragstellung zurzeit wegen Überlastung der Verwaltung in der Regel nur mit erheblicher Verzögerung erfolgt, liegt die Zahl der tatsächlichen Einreisen von Asylsuchenden viel höher. Bei der Erstverteilung von Asylsuchenden auf die Bundesländer wurden von Januar bis September 2015 577.000 Zugänge von Asylsuchenden registriert. Bei der Erfassung im EASY-System ist in Einzelfällen eine Fehl- oder Doppelerfassung nicht ausgeschlossen.[8] Hinzu kommen diejenigen Flüchtlinge und Migranten, die noch nicht auf die Bundesländer verteilt wurden und deshalb noch nicht im EASY-System erfasst sind. Der Leiter des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, Frank-Jürgen Weise, schätzte die Zahl der Unregistrierten auf 290.000.[9]
„Nach aktuellen Zahlen des Bundesinnenministeriums wurden im Oktober beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) fast 55.000 Asylanträge gestellt – ein Anstieg von 157,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Entschieden wurde im Oktober über die Anträge von 31.580 Personen – ein Plus von 142,6 Prozent im Vergleich zu Oktober 2014. Die Hälfte der Bewerber ‚erhielten die Rechtsstellung eines Flüchtlings nach der Genfer Flüchtlingskonvention‘. Insgesamt 8584 Anträge wurden von Staatsangehörigen der sechs jetzt als sicher eingestuften Westbalkanstaaten gestellt – 15,6 Prozent aller in Deutschland gestellten Asylanträge. Hauptherkunftsland war im Oktober Syrien vor Albanien, Irak und Afghanistan.“[10]
Reaktionen
Staatsministerin Aydan Özoğuz, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, beklagte bereits am 21. April 2015, dass Deutschland, Schweden und Frankreich die Hauptlast der Versorgung und Unterbringung der Flüchtlinge trügen, während andere europäische Staaten nichts täten.[11] Der Bundesinnenminister beklagte im August 2015, dass Griechenland und Italien die Flüchtlinge, ohne ihre Asylanträge aufzunehmen, in den Schengen-Raum entließen.[12] Einige Regierungsvertreter deuteten an, dass diese Situation untragbar werden könne.[12] Die meisten Flüchtlinge im Jahr 2015 kommen aus Syrien, dem Kosovo und Albanien nach Deutschland.[13]
Der Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen erklärte im August 2015, es sei langfristig nicht durchzuhalten, dass in Europa die Mehrheit der Flüchtlinge allein von Deutschland und Schweden aufgenommen würde.[14] Im Deutschen Bundestag verlangte die Bundeskanzlerin von den EU-Ländern an den Außengrenzen effiziente Grenzkontrollen und das Engagement der übrigen EU–Mitgliedsstaaten bei der Sicherung der Grenzen.
„Mit der Entscheidung für Dublin haben wir die Kontrolle im Wesentlichen an die europäischen Außengrenzen verlegt. Das war ein Vertrauensvorschuss, den wir gegeben haben. Wir müssen heute konstatieren, dass diese Kontrolle an den Außengrenzen nicht funktioniert. Deshalb muss sie stärker auf die europäische Gemeinsamkeit gestellt werden, deshalb muss sie effektiver gemacht werden, deshalb müssen wir Personal zur Verfügung stellen. Die Kommission hat bis zu 1 100 Personen angefordert. Gemeldet haben wenige Mitgliedstaaten, unter anderem Deutschland, unter anderem Österreich; aber ich erwarte – das muss Ergebnis dieses Europäischen Rats [Europäischer Rat, 15. Oktober 2015][15] sein –, dass alle ihren Beitrag dazu leisten. Das ist selbstverständlich.“
Nach Ansicht des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und verschiedener politischer Beobachter wird das Ausmaß des Flüchtlingsstroms in die verschiedenen Länder Europas durch mehrere Faktoren beeinflusst, darunter die in Europa bestehenden Unterschiede in der Wirtschaftskraft, die jeweilige demografische Situation und die Höhe der Sozialleistungen für Flüchtlinge.[17][18][19][20]
Politik der Bundesregierung
Beschleunigung laufender Asylverfahren
Die Zahl der laufenden Asylverfahren liegt in Deutschland höher als in allen anderen Staaten Europas zusammengenommen. Im Sommer 2015 suchten Politiker nach Möglichkeiten, um die Bearbeitung der Anträge zu beschleunigen. Ein Ziel war, diejenigen rund 46 % der Bewerber, die aus Serbien, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien, dem Kosovo, Albanien oder Montenegro gekommen waren und deren Bewerbung daher als aussichtslos eingeschätzt wurde, schneller abzuschieben. Es wurde daher beschlossen, Anträge von Personen aus dem Balkan bei der Bearbeitung vorzuziehen.[21]
Zudem wurde beschlossen, das Asylverfahren für syrische Kriegsflüchtlinge und für Christen und Jeziden aus dem Irak insofern zu vereinfachen, als ihre Anträge auf Basis des schriftlichen Antrags allein, ohne mündliche Anhörung, bewilligt werden sollten. Des Weiteren wurde von der „Widerrufsprüfung“ abgesehen.[21] Nach Ansicht des Gesamtpersonalrats des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge ist das beschleunigte Verfahren so wie es aktuell umgesetzt wird nicht rechtsstaatskonform. Er berichtet, dass bei Flüchtlingen die Syrer sind oder sich als solche ausgeben keine Identitätsfestellung erfolgt. Die Anerkennung erfolgt wenn ein Dolmetscher, der in der Regel weder vereidigt wurde noch aus Syrien kommend den Flüchtling für einen Syrer hält. Bei Flüchtlingen die einen syrischen Ausweis vorzeigen können seien die Entscheider "angehalten, ohne erfolgte Echtheitsprüfung diesem Personenkreis den Flüchtlingsstatus zuzuerkennen". Dies sei kritisch, da es Meldungen über eine hohe Anzahl von gefälschten syrischen Pässen gibt. Nach Erfahrung der Bearbeiter gibt es einen hohen Anteil von Asylsuchenden die eine falsche Identität angeben, um eine Bleibeperspektive mit der Möglichkeit des Familiennachzugs etc. zu erhalten. Bundesinnenminister Thomas de Maizière schätzt den Anteil „falscher Syrer“ auf 30 Prozent.[22]
Abweichungen vom Dublin-Abkommen
Über die Anwendung des Dublin-Abkommens in der Flüchtlingsfrage war es Ende August/Anfang September 2015 zwischen den Regierungen Ungarns, Österreichs und Deutschlands zu Missverständnissen und zum Disput gekommen. Die nur unvollständig zwischen den Staaten abgesprochenen Maßnahmen widersprachen teilweise dem Dublin-Abkommen, wurden kurzfristig durchgeführt und dann wieder ausgesetzt.
Schon Mitte 2015 reiste nach Schätzungen der Internationalen Organisation für Migration (IMO) die Hälfte der in Italien gelandeten Flüchtlinge entgegen dem Dublin-Abkommen ohne Registrierung und Asylantrag weiter in andere EU-Staaten, so nach Deutschland, wo im ersten Quartal 2015 rund 40 Prozent der in der EU registrierten Asylbewerber ihren Antrag stellten – in Italien dagegen nur 8 Prozent. Ähnlich wie Italien verhielt sich Griechenland. Bundeskanzlerin Merkel räumte daher ein: „Das Dublin-Abkommen entspricht nicht mehr den Gegebenheiten, wie wir sie mal hatten.“[23] Allerdings hatten auch deutsche Behörden seit längerem entgegen dem Dublin-Abkommen Asylbewerber aller Nationalitäten in bestimmte Länder nicht mehr zurückgeschickt, so etwa nach Griechenland. Ende August 2015 wurde eine interne Leitlinie des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) bekannt, dass auch Flüchtlinge aus Syrien, die in Deutschland Asyl beantragt haben, entgegen dem Dublin-Abkommen künftig nicht mehr in jene EU-Länder rückgeführt werden, in denen sie zuerst registriert worden waren. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums sei „davon auszugehen, dass syrische Flüchtlinge von nun an fest damit rechnen können, in der Bundesrepublik bleiben zu dürfen“.[24] Daraufhin verbreitete sich das Gerücht, Deutschland erlaube auch allen anderen Flüchtlingen die Einreise. Dem widersprachen verschiedene Politiker umgehend;[25] so erklärte Bundeskanzlerin Merkel am 1. September, es gelte die derzeitige Rechtslage, also das Dublin-Abkommen.[26][27]
Am 4. September 2015 kam es erneut zu einem Aussetzen des Dublin-Abkommens, dieses Mal auf internationaler Ebene: Merkel[28] und ihr österreichischer Kollege Werner Faymann[29] vereinbarten in Absprache mit der ungarischen Regierung als „Nothilfe“ in einer „Notlage“ ein Abweichen vom Dublin-Abkommen, gefolgt allerdings von der Mahnung des deutschen Außenministers Steinmeier „daraus keine Praxis für die nächsten Tage zu machen“. Demnach durften Flüchtlinge ohne Registrierung durch Ungarn nach Österreich und Deutschland einreisen.[30] Mitte September 2015 erklärten die Innenminister der Länder die Aufnahmekapazitäten für weitgehend erschöpft.[31] Daraufhin wurde am 13. September die vorübergehende, teilweise Wiedereinführung von Grenzkontrollen und die Aussetzung des Schengener Abkommens bekannt gegeben.[32] Die Zahl der Flüchtlinge, die die deutsche Grenze in Bayern passierten, überschritt dennoch im September 2015 mit mindestens 135.000 Flüchtlingen die Summe der dort in den vorangegangenen acht Monaten angekommenen.[33] Unter dem Eindruck der massiven Flüchtlingszahlen an der Grenze zu Deutschland änderte daraufhin Ende September die deutsche Bundesregierung erneut ihre Haltung, setzte das Dublin-Abkommen gegenüber Österreich wieder aus und setzte zur Entlastung der Grenzregion neben den Transporten, die Österreich bereits selbst durchführte, täglich bis zu acht Sonderzüge ein, um Flüchtlinge aus dem österreichischen Salzburg direkt in deutsche Erstaufnahmeeinrichtungen zu bringen.[34]
Als später doch wieder Kontrollen an der deutsch-österreichischen Grenze eingeführt wurden, senkte das die Zahl der Neuankömmlinge nicht. Bis zu 10.000 Personen passierten täglich diese Grenze. So berichtete die Stadt Passau am 19. Oktober, dass innerhalb von drei Wochen über 100.000 Flüchtlinge allein über die Grenze Österreich-Passau eingereist seien, also mehr als 4.750 Personen pro Tag.[35]
Am 10. November 2015 gab das deutsche Innenministerium bekannt, das Dublin-Abkommen in Bezug auf syrische Flüchtlinge wieder anzuwenden.[36]
Grenzkontrollen und Kontrolle des Verbleibs von Flüchtlingen

Am 13. September 2015 wurde die vorübergehende, teilweise Wiedereinführung von Grenzkontrollen und die Aussetzung des Schengen-Abkommens bekannt gegeben.[37] Zeitweise gab es Beschränkungen im Bahnverkehr mit Österreich und Ungarn, der Fernverkehr zwischen München und Salzburg wurde komplett eingestellt und erst Anfang November wieder teilweise aufgenommen. Gemäß der Forderung von Angela Merkel, dass Europa seine Grenzen offen halten solle, hatte Deutschland innerhalb der EU allerdings ansonsten die geringsten Einschränkungen bei der Flüchtlingsmigration. Selbst als im Herbst 2015 eine Debatte in der deutschen Politik entflammte, die Flüchtlingsaufnahme Deutschlands zu begrenzen, zur Sicherheit die Grenze zu Österreich zu schließen und das Asyl-Grundrecht zu beschränken, zeigte sich die Kanzlerin unbeeindruckt und gab Forderungen aus CDU, SPD und CSU nicht nach.[38] In einer Rede am 7. Oktober stellte sie die These auf, dass Abschottung und Abriegelung in Zeiten des Internets eine Illusion seien.[39]
Die Bundespolizei versucht seit Ende Oktober den Flüchtlingsstrom von Österreich nach Deutschland durch die Einführung von fünf Grenzübergangsstellen bei Freilassing, Laufen an der Salzach, Neuhaus am Inn, Passau und Simbach am Inn zu regulieren.[40]
Um die unkontrollierte Einreise und die kaum zu kontrollierende Weiterreise von Flüchtlingen in grenzferne Teile Deutschlands zu beenden, verlangte die Union bei einem Koalitionstreffen am 1. November 2015 die Einrichtung von Transitzonen. Flüchtlinge sollen hier bereits in Grenznähe registriert werden. Asylbewerber ohne Bleibeperspektive, z. B. Flüchtlinge aus sicheren Herkunftsstaaten, sollen so lange in den Zonen bleiben, bis ihr Verfahren abgeschlossen ist. Im Falle der Ablehnung des Asylantrages kann so umgehend von den dort aus die Abschiebung eines Flüchtlings in sein z. B. als „sicher“ deklariertes Heimatland erfolgen. Bei Flüchtlingen, die sich nicht in den Transitzonen registrieren lassen, sollen Leistungskürzungen erfolgen. Ziel ist es einen Anreiz für die Flüchtlinge zu schaffen, von selbst in die Zonen zu kommen. Die SPD lehnte solche Transitzonen ab und schlägt stattdessen vor in ganz Deutschland verteilte Einreise- und Registrierungszentren zu schaffen. Leistungen für die Asylbewerber sollen auch im SPD-Modell an die Registrierung gebunden sein. Die SPD lehnt freiheitsbeschränkende Maßnahmen gegen die Asylbewerber in solchen Zentren entschieden ab. Eine Einigung konnte auf Grund der diesbezüglich konträren Standpunkte der Regierungsparteien bei dem Treffen nicht erreicht werden. Dringlichst erwartete Beschlüsse zur Entlastungen der Kommunen, die den weiteren Zuzug von Flüchtlingen schnellstmöglich wirksam und deutlich begrenzen, wurden nicht gefasst.[41]
Anfang November 2015 räumte Vizekanzler Gabriel ein, dass 40 bis 50 % der bislang nach Deutschland eingereisten Flüchtlinge nicht in Erstaufnahmeeinrichtungen oder bei anderen Registrierstellen registriert wurden.[42] Der „Spiegel“ stellt in einem Artikel vom 7. November 2015 die These auf: „Jeder fährt, wohin er will.“: Unregistrierte und kaum kontrollierbare Flüchtlinge suchten sich demzufolge selbst ihre Wunsch-Wohnorte in Deutschland aus; andere reisten in Richtung Schweden weiter.[43]
Finanz- und sozialpolitische Maßnahmen
In Folge der großen Anzahl an Asylsuchenden erhöhte die deutsche Bundesregierung die finanziellen Mittel für Flüchtlinge für 2015 um eine Milliarde Euro und stellte für das Jahr 2016 zusätzlich sechs Milliarden Euro zur Verfügung. Mit diesen Maßnahmen sollen unter anderem die Budgets von Jobcentern und die Mittel für berufsbezogene Deutschförderung erhöht werden. Außerdem sollen direkte finanzielle Zuwendungen teilweise durch Sachleistungen ersetzt werden. Auch einigte man sich, den Etat des Auswärtigen Amts um jährlich 400 Millionen Euro zu erhöhen, um Fluchtursachen zu bekämpfen.[44] Die Bundesregierung, Länder und Kommunen finanzieren für Asylbewerber mit guter Bleibeperspektive einen Deutschkurs im Umfang von 600 Stunden. Die Bundesagentur für Arbeit und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge wurden unter die gemeinsame Führung von Frank-Jürgen Weise gestellt um eine individuell abgestimmte Förderung der Asylbewerber zu ermöglichen.[45] Das IFO-Institut rechnet dagegen allein für die in 2015 erwarteten 800.000 Flüchtlinge mit 10 Milliarden Euro Mehrkosten. Bildungsmaßnahmen und den Nachzug durch die Familienzusammenführung habe man bei dieser Zahl noch nicht mit einberechnet.[46]
Änderungen im Asylrecht im Herbst 2015
Am 29. September 2015 beschloss das Bundeskabinett ein Gesetzespaket mit wesentlichen Änderungen im Asylrecht. Die Änderungen sind überwiegend am 24. Oktober 2015 in Kraft getreten.
Nach längeren koalitionsinternen Streitigkeiten einigte sich am 5. November die Regierungskoalition aus CDU/CSU und SPD darauf, zur besseren Koordinierung staatlicher Maßnahmen im Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise an zwei bis fünf Plätzen (in Manching, Bamberg und gegebenenfalls in drei weiteren Gebieten Deutschlands) besondere Asylzentren zu installieren, an denen z. B. die Flüchtlinge aus sicheren Herkunftsländern schon nach einer Woche einen negativen Asylbescheid erhalten sollen. Über einen eventuellen Widerspruch dagegen soll in weiteren zwei Wochen entschieden werden; danach soll gegebenenfalls abgeschoben werden oder es sollen Asylverschärfungen erfolgen, z. B. bezüglich des Familiennachzugs oder bezüglich der Zuwendungen.
Diese Maßnahmen sollen bis zum Ende des Jahres in Kraft treten, in der Hoffnung, dass sie zur Verminderung des Flüchtlingszustroms beitragen.[47]
Nachdem man bereits am 5. November Einigkeit darüber erzielt hatte, dass Bewerbern, denen nicht das volle Asylrecht, sondern nur subsidiärer Schutz zuerkannt wurde (d. h. nur auf ein Jahr begrenztes Aufenthaltsrecht, das aber danach verlängert werden kann) in Zukunft kein Familiennachzug mehr gewährt werden solle, verkündete Bundesinnenminister Thomas de Maizière am folgenden Nachmittag, dass in Zukunft auch Asylbewerber aus Syrien davon betroffen seien, indem ihnen nicht mehr das primäre Asyl, sondern nur noch subsidiärer Schutz gewährt werde.[48]
Die Ankündigung des Ministers wurde vom stellvertretenden Vorsitzenden der SPD, Ralf Stegner heftig kritisiert: De Maizière „produziere Chaos“.[49] Am 7. November erklärte Sigmar Gabriel, am Asylstatus der Syrer werde nichts geändert. Regierungssprecher Steffen Seibert fügte ein „vorerst“ hinzu.[50]
Zugeständnisse an die Türkei
„Mehr als zwei Millionen Menschen leben derzeit in türkischen Flüchtlingslagern, vor allem Syrer, aber auch Afghanen, Iraker, Iraner. Die Türkei hat damit mehr Menschen aufgenommen als die gesamte EU und nach eigenen Angaben bisher sieben Milliarden Euro für deren Unterbringung ausgegeben. Rund eine halbe Million Flüchtlinge sind in diesem Jahr bereits nach Europa weitergezogen.“[51]
Am 18. Oktober 2015 – zwei Wochen vor der türkischen Parlamentswahl – besuchte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel Istanbul, um sich mit Premier Ahmet Davutoglu und Präsident Recep Tayyip Erdogan zu treffen.[51] Auf Grund der türkischen Schlüsselrolle bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise ist die Bundeskanzlerin zu Zugeständnissen bereit. Sie stellte bei ihrem Besuch in Istanbul Reiseerleichterungen für türkische Bürger, mehr Geld für Flüchtlingslager, und neue Dynamik in den Beitrittsverhandlungen der Türkei mit der Europäischen Union in Aussicht. Die politische Aufwertung des islamisch-konservativen Präsidenten Erdogan während des türkischen Wahlkampfs nahm sie dafür in Kauf.[51]
Sicherheitslage
Die Entscheidung der Bundesregierung Flüchtlinge unkontrolliert und unregistriert ins Land zu lassen, nannte Hans-Peter Friedrich „eine beispiellose politische Fehlleistung“ der Bundesregierung die „verheerende Spätfolgen“ habe. Es sei „völlig unverantwortlich, dass jetzt Zigtausende unkontrolliert und unregistriert ins Land strömen und man nur unzuverlässig genau abschätzen kann, wie viele davon IS-Kämpfer oder islamistische Schläfer“ seien. Norbert Röttgen und Thomas Oppermann kritisierten die Äußerung.[52] Der Gesamtpersonalrat des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge warnt, dass das beschleunigte Asylverfahren ohne Identitätsfeststellung für Menschen die sich als Syrer ausgeben ein erhöhtes Gefährdungspotenzial darstellt da es das Einsickern von Kämpfern der Terrormiliz IS nach Mitteleuropa erleichtert. Nach Angaben des Gesamtpersonalrats wird derzeit bei Flüchtlingen die einen syrischen Pass vorlegen dieser nicht auf Echtheit geprüft. Bei Flüchtlingen die keinen Pass vorlegen wird gänzlich auf eine Identitätsfeststellung verzichtet.[53]
Der baden-württembergische Verfassungsschutz ruft die Polizeidienststellen wegen des unkontrollierten Zuzugs von Flüchtlingen zu besonderer Wachsamkeit auf. Landolin Müller erklärt: „Wir wissen nicht, woher sie gekommen sind. Wenn sich tatsächlich Islamisten unter sie gemischt haben, so müssen wir uns diesem Problem stellen.“ Es sei denkbar, dass unter den Flüchtlingen auch Anhänger des syrischen Machthabers Baschar al-Assad, des Terrornetzwerkes al-Qaida (insbesondere der Al-Nusra-Front), sowie des Islamischen Staats sind. Die Mehrzahl der Flüchtlinge sei aber wohl vor all diesen Akteuren geflohen. Aber auch moderate Muslime könnten in Deutschland radikalisiert werden. Sorgen bereite vor allem die Tablighi Jamaat weil sie Flüchtlinge zu einem Schwarz-Weiß-Denken und zur Ablehnung alles “unmuslimischen” missionieren könnte.[54]
Angesichts des Zustroms moslemischer Flüchtlinge befürchtet der Verfassungsschutz einen starken Anstieg der Zahl radikaler Islamisten in Deutschland. Hans-Georg Maaßen berichtet: „Es bereitet uns große Sorge, dass Islamisten in Deutschland unter dem Deckmantel humanitärer Hilfe versuchen, die Situation der Flüchtlinge gezielt für ihre Zwecke zu missbrauchen, Asylbewerber zu missionieren und zu rekrutieren“.[55] Mitglieder verschiedener islamistischer Gruppen, z. B. des laut Verfassungsschutz extremistisch salafistischen Vereins „Helfen in Not“ wurden in Asylbewerberheimen angetroffen.[56][57] Ein bekannter salafistischer Prediger rief seine Anhänger auf Facebook dazu auf Flüchtlinge gezielt anzuwerben.[58]
Als Reaktion auf die Terroranschläge vom 13. November 2015 in Paris hat Frankreich seine Grenzen geschlossen. Markus Söder forderte dass sich Deutschland eine Grenzschließung ebenfalls vorbehalten solle. „Es kann nicht sein, dass wir nicht wissen, wer nach Deutschland kommt und was diese Menschen hier machen. Diesen Zustand müssen wir mit allen Mitteln beenden“. Horst Seehofer und Stanislaw Tillich forderten einen stärkeren Schutz der deutschen Grenzen. „Eine unkontrollierte Einreise darf es nicht mehr geben – gerade im Lichte der gestrigen Ereignisse“. Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft Ernst G. Walter forderte den Umbau der europäischen Grenzschutzagentur Frontex „zu einer operativen europäischen Grenzpolizei, um die Einreise weiterer islamistischer Gefährder und Terroristen nach Europa bereits an den Außengrenzen zu verhindern.“[59][60]
Lage der Flüchtlinge

Arbeitsmarkt
Für Asylbewerber gilt in den ersten drei Monaten ein generelles Beschäftigungsverbot. Nach Ablauf dieser Frist konkurrieren sie mit Bewerbern aus Deutschland und der EU um Beschäftigung, die fünfzehn Monate lang durch die Vorrangprüfung bevorzugt werden. Die Bundesagentur für Arbeit bemühte sich insbesondere für gut ausgebildete Fachkräfte unter den Flüchtlingen die Genehmigungsverfahren zu verkürzen und ihnen den Zugang zu Arbeit über die Blue-Card-Regelung der EU zu erleichtern.[61]
Bildungsgrad
Laut einer Studie des Münchner Ifo-Institutes ist der Bildungsstand der meisten Flüchtlinge eher schlecht. So waren im Jahr 2013 in den türkischen Lagern laut einer Umfrage des türkischen Amtes für Katastrophen- und Notfallmanagement 16,1 % der syrischen Flüchtlinge Analphabeten, weitere 7,8 % haben keinen Schulabschluss, 34,5 % nur einen Grundschulabschluss, 21,6 % einen Hauptschulabschluss. Nur 11,1 % verfügen über ein Abitur und 8,9 % über einen Hochschulabschluss. Der Bildungsgrad lag dabei im Vergleich zu einer repräsentativen Erhebung durch die UNESCO etwas höher als 2009 in Syrien (vor dem Bürgerkrieg), woraus die Ifo-Studie folgert, dass sich überwiegend Gebildetere auf die Flucht begeben. Der Bildungsgrad der in Deutschland befindlichen Asylbewerber aus Syrien liegt laut Anfrage der Zeitung Die Welt an das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) im Zeitraum von 2014 bis September 2015 höher als in den türkischen Flüchtlingslagern: 21 % mit Hochschulabschluss, 22 % mit Abitur und 47 % mit dem Besuch einer Grund- oder Hauptschule. Dabei handelt es sich aber um eine unrepräsentative Umfrage, die ebenso wie die Umfrage in den türkischen Flüchtlingslagern entgegen der UNESCO-Studie von 2009 auf freiwilligen, ungeprüften Angaben beruht. Eine Schlussfolgerung aus diesen Zahlen ist, dass in Deutschland bisher überwiegend Flüchtlinge mit höherem Bildungsgrad ankamen.[62]
Allerdings zeigt sich eine Abhängigkeit vom Herkunftsort der Asylbewerber: So weisen Asylbewerber aus Syrien besonders hohe Ausbildungsgrade auf gegenüber anderen Gruppen. Unter den Asylbewerbern besuchten laut BAMF im Schnitt (nach unrepräsentativen, freiwilligen Angaben) 15 % eine Hochschule, 16 % ein Gymnasium, 35 % weisen eine Mittelschulbildung auf, 24 % besuchten eine Grundschule und 11 % besuchten keine Schule. Somit ist der Durchschnitt der Asylbewerber schlechter ausgebildet als der deutsche Durchschnitt.[63]
Kriminalität
Anhand von Fallzahlen schätzt der Bund deutscher Kriminalbeamter, dass etwa 10 % der Flüchtlinge straffällig werden. Es handele sich dabei hauptsächlich um junge Männer aus dem Balkan, dem Kaukasus, Nord-, West- und Zentralafrika. Die auch in Deutschland anhaltende Perspektivlosigkeit der Menschen sei, so der BDK-Bundesvorsitzende André Schulz, ein klassischer Risikofaktor, der Anteil der Straffälligen vor diesem Hintergrund „völlig normal“ und nicht auf Religion oder Herkunft zurückzuführen.[64][65]
Situation in den Unterkünften

In fast allen Bundesländern sind die Unterkünfte für Asylsuchende überbelegt, teilweise deutlich. Deshalb werden Notquartiere in Wohncontainern und leerstehenden Gebäuden eingerichtet. In vielen Ländern wie Schleswig-Holstein, Hamburg oder Bayern übernachten Flüchtlinge in großen Zeltlagern.[66] Es wird befürchtet, die Zelte seien nicht wintertauglich.
In Hamburg ist am 1. Oktober 2015 ein Gesetz beschlossen worden, das die Beschlagnahme leerstehender nichtöffentlicher Räume erlaubt, sofern diese Räume als Flüchtlingsunterkunft geeignet sind. Ähnliche Gesetze sind im Land Bremen und im Stadtstaat Berlin geplant.[67]
Im Land Niedersachsen beschloss der Landtag mehrere Gesetzesänderungen, um vor dem Winter 2015/2016 schneller und unbürokratischer neuen Wohnraum für Flüchtlinge schaffen zu können. So müssen nicht mehr zwingend Spielplätze und Parkplätze entstehen und Denkmalschutzauflagen berücksichtigt werden.[68]
Konflikte zwischen Flüchtlingen
In mehreren Einrichtungen kam es zu Diebstählen, Übergriffen und Vergewaltigungen.[69] Es wurden sexuelle Übergriffe auf geflüchtete Frauen und Kinder gemeldet, jedoch wird eine hohe Dunkelziffer vermutet.[70][71]
Zudem kommt es zu religiös motivierten Konflikten. So wurden christliche von muslimischen Flüchtlingen bedroht und misshandelt.[72] Im thüringischen Suhl wurde Mitte August auf einen Afghanen, der sich vom Islam abgewandt hatte, eine Hetzjagd veranstaltet. Etwa 50 Asylbewerber attackierten die herbeigerufenen Polizisten. 17 Menschen wurden verletzt, darunter sechs Polizisten.
Bei einer Massenschlägerei mit mehreren Hundert Beteiligten im Flüchtlingsheim in Kassel-Calden wurden im September 14 Menschen verletzt, darunter drei Polizisten.[73] Im Oktober 2015 kam es zu einer Schlägerei unter Flüchtlingen in Hamburg und Braunschweig. In den beiden Fällen prügelten sich Hunderte Asylbewerber. Auch Eisenstangen wurden eingesetzt.[74] Es folgte eine Auseinandersetzung von 15 bis 20 Personen im Alter zwischen 16 und 31 Jahren in Backnang, dabei wurden drei Personen schwer verletzt. Grund für die Prügelei mit Pfannen, Besenstielen und anderen Haushaltsgeräten sollen gegenseitige Beleidigungen gewesen sein. Beteiligt waren Afghanen.[75]
Verschiedentlich wird vor diesem Hintergrund die Überbelegung der Unterkünfte kritisiert, immer wieder auch eine getrennte Unterbringung nach Nationalität oder Konfession gefordert. Während dies von manchen als „kaum praktikabel“ abgelehnt wird, sehen andere im Ruf nach einer solchen getrennten Unterbringung eine Kapitulation des Rechtsstaats. Man dürfe „vor menschenfeindlichen Gesinnungen nicht durch Segregation kapitulieren, sondern muss allen neu bei uns Ankommenden klar machen, dass Diskriminierung aus religiösen Gründen in Deutschland nicht geduldet wird“, forderte beispielsweise der Grünen-Politiker Volker Beck.[76]
Entscheidende Begünstigung solcher Vorfälle sind laut Experten Organisationsmängel innerhalb der Unterkünfte. Deshalb forderte der Kindesmissbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, mit Blick auf die sexuellen Übergriffe, alleinerziehende Mütter mit ihren Kindern separat unterzubringen und nach Geschlechtern getrennte Duschen einzurichten. Zudem sollte sich Ansprechpersonal für die Opfer sexueller Übergriffe in den Unterkünften befinden. Auch sollten die freiwilligen Helfer vor Erteilen einer Zugangsberechtigung stärker überprüft werden und möglichst zu gleichen Teilen aus Männern und Frauen bestehen.[70]
Vor allem alleinstehende Mütter und Homosexuelle seien besonders gefährdet, so Rörig.[70] In der Flüchtlingsunterkunft in Berlin-Lichterfelde kam es im Oktober 2015 zu Übergriffen auf ein schwules Paar.[77]
Gegen das Thüringer Ministerium für Inneres und Kommunales wurden Vorwürfe erhoben, Konflikte in Unterkünften würden gezielt verschwiegen. In jeder Flüchtlingsunterkunft werde die Polizei fast täglich zu Einsätzen gerufen. In einer Direktive soll es gelautet haben, dass bei „Einsätzen in den Unterkünften, die keine Außenwirkung erzielen“, „keine Pressemeldung gefertigt“ werden solle. Nur „bei eventuellen Anfragen“ von Medienvertretern solle reagiert werden, nur bei größeren Vorfällen wie Bränden oder Massenschlägereien solle informiert werden.[78]
Fremdenfeindliche Ausschreitungen
Das Bundeskriminalamt berichtete bereits Ende August von einer Verdoppelung rechtsextremistisch motivierter Straftaten gegen Asylbewerberunterkünfte auf 335 Fälle. Bis zum 21. September stieg die Zahl auf 437. Meist handelte es sich dabei um Sachbeschädigungen, Propagandadelikte und Volksverhetzung. Auch der im letzten Jahr erreichte Höchstwert bei Gewalttaten wurde bereits zu diesem Zeitpunkt verdoppelt, gezählt wurden insgesamt 59 Fälle, davon 26 Brandstiftungen.[79] Das Bundesamt für Verfassungsschutz befürchtet, „dass ein neuer organisierter Rechtsterrorismus entstehen könnte“.[80]
Anfang Oktober äußerte sich Bundesinnenminister Thomas de Maizière besorgt angesichts der massiven Zunahme von Gewalttaten gegen Flüchtlinge und Flüchtlingsunterkünfte auf über 490. Zwei Drittel der ermittelten Tatverdächtigen seien in den jeweiligen Regionen wohnhafte „Bürger [...], die sich bisher nichts zu Schulden kommen ließen“. Der Zuwachs sei „besorgniserregend“ und „eine Schande für Deutschland“. Zudem werde die offene Gewalt von Beleidigungen und hasserfüllter Sprache begleitet. Eine Zivilisationsschranke sei gefallen.[81]
Vor allem die fremdenfeindlichen Proteste und Ausschreitungen in Freital, Heidenau und Dresden sowie das Attentat auf Henriette Reker fanden in den Medien Beachtung.
Willkommenskultur und ehrenamtliches Engagement
Während der Flüchtlingskrise 2015 engagierten sich viele freiwillige Helfer ohne direkten staatlichen Auftrag, um anschließend mit Hilfsorganisationen und staatlichen Stellen zusammenzuarbeiten.[82] International bekannt geworden ist als Ausdruck der sogenannten „Willkommenskultur“[83] der Empfang eintreffender Flüchtlingssonderzüge am Münchener Hauptbahnhof durch freiwillige Helfer.[84] Weltweit verbreitete sich der Eindruck, dass Deutschland ein Land sei, das Flüchtlinge in unbegrenzter Zahl freundlich aufzunehmen bereit sei. Dies hat maßgeblich dazu beigetragen, dass Deutschland als Flüchtlingszielland populär wurde. Dieses Image entstand auch über Österreich durch die Ausstrahlung von Bildern freundlich begrüßter Flüchtlinge am Wiener Westbahnhof.
Allerdings warnt Dirk Kurbjuweit davor, die Bedeutung des Engagements Deutscher für Flüchtlinge zu überschätzen: Die geringe Wahlbeteiligung (40,28 Prozent) am 18. Oktober 2015, einen Tag nach dem Attentat auf Henriette Reker, die damals für das Amt der Oberbürgermeisterin der Stadt Köln kandidierte, zeige, dass Deutschland sich in drei Gruppen gespalten habe: „Es gibt eine radikal migrationsfeindliche Minderheit, eine radikal migrationsfreundliche Minderheit und eine breite Masse, die skeptisch oder indolent ist.“[85]
Nach der Verlagerung der zentrale Etappe der Balkanroute von der Durchquerung Ungarns nach Slowenien wurden die Erstaufnahmeeinrichtungen in Bayern von München weg in den Raum Passau verlagert, in Absprache mit österreichischen Behörden, aber bewusst ohne dies publik zu machen. Dadurch wurde der Umfang ehrenamtlich erbrachter Hilfeleistungen deutlich reduziert.
Ökonomische Analysen zu den Folgen der Flüchtlingskrise
Staatshaushalt und Sozialsysteme
- Clemens Fuest rechnet bei dem Szenario einer Zuwanderung von 800.000 Menschen pro Jahr, die innerhalb von zwei bis drei Jahren in den Arbeitsmarkt integriert werden mit einer zusätzlichen Belastung von 20 bis 30 Milliarden Euro pro Jahr solange der Zuwanderungsstrom anhält.[86]
- Bernd Raffelhüschen differenziert nach der Größenordnung der Zuwanderung. Pro 100.000 Zuwanderer müsste mit einer Abgabenerhöhung über alle Steuern und Beiträge hinweg von circa 0,3 Prozent gerechnet werden. Wenn allerdings 2015 und 2016 jeweils eine Million Zuwanderer kommen würden, dann würden die Zuwanderer schlechter integriert werden. In diesem Fall müssten Steuern und Abgaben dauerhaft um sechs Prozent erhöht werden. Zudem käme es zu einem massiven Anstieg von Altersarmut, die einen Umbau des Rentensystems hin zur steuerfinanzierten Grundversorgung erforderlich machen würde. Eine ähnliche Entwicklung wäre auch bei der Kranken- und Pflegeversicherung zu erwarten.[86]
- Marcel Fratzscher sieht eine Chance für Deutschland die Probleme der Demografie und des zunehmenden Fachkräftemangels zu lindern. Die Flüchtlinge könnten einen positiven wirtschaftlichen Beitrag liefern, wenn man sie gut in den Arbeitsmarkt integriere.[86]
- Hans-Werner Sinn analysiert unter Hinweis auf die Situation in den USA, dass die Zuwanderung von überwiegend geringqualifizierten Menschen zu einem Überangebot in diesem Segment des Arbeitsmarktes führen werde und somit die Löhne gedrückt würden. Der Sozialstaat werde hier Härten abfedern müssen. Die demographische Entwicklung in erster Linie über Zuwanderung von Migranten auszugleichen sei eine zweifelhafte Lösung. Hierzu müssten bis 2035 32 Millionen Migranten aufgenommen werden, dies wäre nicht möglich ohne unsere Werte zur Disposition zu stellen.[87]
- Nach Schätzung der OECD werden die Staatsausgaben aufgrund der Flüchtlingskrise in den Jahren 2016 und 2017 jeweils um ca. 17 Milliarden Euro (0,5 % des BIP) höher ausfallen. Dies sorge für einen zusätzlichen Nachfrageimpuls.[88][89]
Arbeitsmarktchancen
Alle Ökonomen sind sich einig, dass die Arbeitsmarktchancen der Flüchtlinge von einer hinreichenden Qualifizierung abhängen. Bernd Raffelhüschen betont, dass es angelernte und unqualifizierte Arbeitskräfte schwer auf dem Arbeitsmarkt hätten. Da bisher schon die Integration von hunderttausenden von Hartz-IV-Empfängern in den Arbeitsmarkt nicht gelungen sei, stelle sich die Frage, wie das bei den Zuwanderern gelingen solle.[86] Nach Ansicht von Hans-Werner Sinn ist die Qualifizierung der Flüchtlinge notwendig, aber nur über einen längeren Zeitraum möglich. Für die schnelle Integration in den Arbeitsmarkt und auch um eine gesellschaftliche Ausgrenzung der Flüchtlinge zu verhindern, müsse der Mindestlohn abgeschafft werden oder zumindest die Beschäftigung von Flüchtlingen finanziell vom Staat gefördert werden. Mehr Stellen für Geringqualifizierte wie z. B. als Reinigungskraft oder als Autowäscher könnten nur entstehen wenn der Mindestlohn abgeschafft werde.[87] Ministerin Nahles rechnet aufgrund der Flüchtlinge für 2016 mit zusätzlichen ALG-II-Empfängern in einer Bandbreite von 240.000 bis 460.000 Menschen. Bis 2019 könnte diese Zahl auf eine Million ansteigen. Nur wenige der Flüchtlinge sprechen Deutsch, und vielen fehlt die passende Ausbildung.[90] In Bereichen rund um die Hilfe für Flüchtlinge erwartet Nahles tausende neue Jobs etwa bei der Betreuung von Flüchtlingen, bei den Sicherheitsdiensten, im Catering oder im Wohnungsbau, bei den Einheimischen werde es daher einen weiteren Rückgang der Erwerbslosigkeit geben. Insgesamt rechnet sie aber für 2016 mit steigenden Arbeitslosenzahlen.[91] Der Ökonom Tino Sanandaji verweist auf Schwierigkeiten bei der Integration in den Arbeitsmarkt. So beträgt in Schweden, das bei der Aufnahme von Flüchtlingen als vorbildlich gilt, der Bevölkerungsanteil der Migranten 14 %. 48 % der Immigranten im berufsfähigen Alter sind arbeitslos. Auch unter denjenigen, die schon seit 15 Jahren in Schweden sind, beträgt die Arbeitslosenquote noch 40 %. 42 % der Langzeitarbeitslosen, und 58 % der Sozialhilfeempfänger sind Migranten. Migranten verdienen im Durchschnitt 40 % weniger als Einheimische, seit den 1980er Jahren hat Schweden den höchsten Anstieg der Ungleichheit unter allen OECD-Staaten.[92]
Bruttosozialprodukt und Pro-Kopf-Einkommen
- Der Konsumklimaindex der GfK, ein Konjunkturindikator, hat sich bis Ende Oktober 2015 dreimal in Folge verschlechtert und ist damit unter den langjährigen Durchschnittswert gesunken. Als Grund gibt die GfK die Flüchtlingskrise und die damit zusammenhängende Angst vor Arbeitslosigkeit an.[93]
- Ein von EU-Kommissar Pierre Moscovici verantwortetes Gutachten sieht durch den Anstieg der öffentlichen Ausgaben und das zusätzliche Arbeitskräfteangebot einen geringen Wachstumseffekt aufgrund des Flüchtlingszustroms. Da der Bevölkerungszuwachs stärker sei als der Anstieg des Bruttosozialprodukts, wird zugleich mit einem geringen jährlichen Rückgang des Pro-Kopf-Einkommens gerechnet. Für Deutschland wurden zwei Szenarien erarbeitet. Im ersten Szenario wurde von der unrealistischen Annahme ausgegangen, dass die Zuwanderer genauso gut qualifiziert seien wie die deutsche Bevölkerung. In diesem Fall sei für 2015 „ein Wachstumseffekt von 0,2 Prozentpunkten zu erwarten, der bis 2020 auf 0,7 Punkte steige. Freilich werde zugleich das Pro-Kopf-Einkommen um zunächst 0,7 Prozent (2015) und später (2020) um 0,3 Punkte sinken.“ Im zweiten Szenario wird von einer deutlich geringeren Qualifikation ausgegangen. In diesem Fall wird ein Wachstumseffekt auf die deutsche Wirtschaft von 0,1 Prozentpunkten (2015) bis 0,5 Prozentpunkte (2020) erwartet. Das Pro-Kopf-Einkommen wird entsprechend stärker sinken als im ersten Szenario.[94] Die Effekte seien abhängig von der in den Heimatländern erworbenen und der in den Zielländern hinzugewonnenen Qualifikation sowie von der Abschaffung künstlicher Arbeitsmarkthindernisse wie dem Mindestlohn.[95]
Gesamtschau der möglichen Folgen
- Clemens Fuest und Hans-Werner Sinn sind der Ansicht, dass eine Politik der unkontrollierten Zuwanderung Deutschland schnell überfordern werde. Damit Deutschland weiterhin in der Lage ist, Schutzsuchende aufzunehmen und zu unterstützen, müsse das Land die Immigration insgesamt begrenzen und qualitativ steuern. Staatliche Mehrausgaben führten zwar kurzfristig zu einer Nachfragesteigerung, engten aber den zukünftigen Handlungsspielraum des Staates ein, der Effekt sei also nicht nachhaltig.[86][87]
- Bernd Raffelhüschen betont, dass Deutschland schon seit 150 Jahren ein Einwanderungsland sei. Es brauche aber geeignete Einwanderungsregeln, sonst werde man sich übernehmen.[86]
- Marcel Fratzscher hält die Diskussion darüber „ob man sich das leisten könne oder ob wir uns übernehmen“ für kontraproduktiv: Politik und Wirtschaft sollten endlich die Ärmel hochkrempeln und Lösungen für eine erfolgreiche Integration suchen.[86]
- Nach Einschätzung der OECD könne Deutschland mittelfristig von einer Zuwanderung in Höhe von 1 % der Bevölkerung (800.000 Flüchtlinge) profitieren, wenn die Flüchtlinge in Arbeit integriert werden könnten. Notwendig sei dafür vor allem eine rasche Anerkennung ausländischer Ausbildungsabschlüsse und geeignete Bildungsmaßnahmen. Eine Abschaffung des Mindestlohns, um so mehr Jobs für Asylbewerber zu schaffen, hält die OECD allerdings für falsch. Das bringe Unsicherheit in den Arbeitsmarkt“.[96][89]
Debatte in der Bevölkerung und in den Medien
Umfragen
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In der Umfrage für das ZDF-Politbarometer vom 23. Oktober 2015 fanden 46 % die Arbeit von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Bereich Flüchtlinge und Asyl gut, 48 % schlecht (fast unverändert zu dem Werten von Anfang Oktober 2015). Die Arbeit des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) in diesem Bereich fanden 41 % gut, 49 % schlecht. Für die von Seehofer geforderten Transitzonen sprechen sich 71 % der Befragten aus. In allen Parteianhängergruppen gibt es hierfür eine Mehrheit.[103] Im ZDF-Politbarometer vom 13. November 2015 fanden 43 % die Arbeit von Bundeskanzlerin Angela Merkel im Bereich Flüchtlinge und Asyl gut, 52 % schlecht.[104]
In einer TNS-Emnid-Umfrage von Ende Oktober 2015 befürworteten 68 % eine Obergrenze bei der Flüchtlingsaufnahme, 30 % sind dagegen.[105] Im ARD-DeutschlandTREND vom 5. November 2015 befürworteten 71 % der Befragten eine Obergrenze, 26 % lehnten dies ab.[106]
Nach Ansicht von Renate Köcher hängt die Veränderung in den Umfragewerten mit der Erhöhung der Flüchtlingszahlen zusammen. „Denn man kann zu einem bestimmten Zeitpunkt überzeugt sein, dass man etwas verarbeiten kann. Und dann einige Wochen oder Monate später, wenn die ganze Dimension des Problems sich deutlich verändert hat, zu anderen Schlüssen kommen“.[107] Nach einer Analyse des Institut für Demoskopie Allensbach gab es keinen ausgeprägten Stimmungswandel im Oktober. Persönliche Gespräche mit den Befragten hätten ergeben, dass die Umfrageergebnisse der Vormonate nicht stimmig gewesen seien. Die Mehrheit der Bevölkerung habe sich in einer Schweigespirale befunden, auch bei der Befragung im Oktober hatten noch 43 % der Befragten den Eindruck, dass man seine Meinung in der Flüchtlingsfrage nicht frei äußern dürfe. Die mediale Berichterstattung über die Flüchtlingskrise finden 33 % ausgewogen, 47 % einseitig. Es überwiegt der Eindruck selektiver Berichterstattung, bei der die Risiken und kritischen Entwicklungen und Stimmungen unterrepräsentiert seien. Die Frage, ob Deutschland den Zustrom bewältigen könne, wurde Mitte Oktober von 20 % der Befragten positiv und 71 % negativ beantwortet. Eine Obergrenze für die Aufnahme von Flüchtlingen befürworteten die Anhänger aller größeren Parteien (CDU/CSU 59 %, SPD 55 %, FDP 59 %, Linke 62 %, AfD 76 %), außer der Partei „Die Grünen“ (nur 41 % dafür).[108]
Politische Debatte
Flüchtlingspolitik
Die Zahl der kritischen Stimmen an der Flüchtlingspolitik der Regierung nahm Anfang Oktober 2015 zu, sowohl in den Medien als auch bei verschiedenen Politikern. Die Politik der undifferenzierten und unregistrierten Aufnahme aller vor dem Budapester Ostbahnhof ausharrenden Flüchtlinge wurde als möglicher Hauptanreiz des „Flüchtlingssoges“ seit Anfang September 2015 empfunden. Diese Kritik wurde in allen Regierungsparteien geäußert. 34 Funktionäre der CDU äußerten ihre Kritik in einem offenen Brief an die Kanzlerin. Die „gegenwärtig praktizierte 'Politik der offenen Grenzen'“ entspreche weder dem europäischen oder deutschen Recht, noch stehe sie im Einklang mit dem Programm der CDU.[109][110] Der SPD-Ministerpräsident von Brandenburg forderte, die Kanzlerin „müsse Wege aufzeigen, um die hohen Flüchtlingszahlen zu verringern.“[111] Hans-Peter Friedrich von der CSU warf der Kanzlerin eine „beispiellose Fehlleistung“ vor, diese Kritik wurde vom CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen zurückgewiesen.[112] Auch andere Amtsträger der CSU kritisierten ihre Flüchtlingspolitik massiv.[113][114] Anfang Oktober kündigte der Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer an, man werde notfalls die Bundesregierung vor dem Verfassungsgericht verklagen und eigene Sicherungsmaßnahmen ergreifen, sollten nicht unverzüglich Maßnahmen zur Begrenzung der Flüchtlingsbewegung getroffen werden.[115] Die Ankündigung stieß sowohl in der Opposition als auch in der Regierungskoalition auf Kritik.[116][117][118][119]
Der Übergang von der 2. bzw. 3. zur 4. Säule der YouGov-Befragung (s.o.) ähnelt einem Phasenübergang zwischen zwei qualitativ verschiedenen Phasen, wie er durch die Perkolationstheorie beschrieben wird. Demnach ist bis zur zweiten Säule das Verhalten der befragten Personen vom Einzelverhalten der Nachbarschaftsinseln dominiert (mikroskopisches Verhalten), während sich rechts davon, also nach dem 15. September 2015, eine qualitativ neue, makroskopisch-relevante kollektive Meinung ausgebildet hat: „Wir schaffen das nicht mehr“. [120]
Am 27. Oktober 2015 stellte Seehofer der Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ein Ultimatum: sie solle bis zum 1. November die „Politik der offenen Grenze“ mit Österreich beenden.[121][122] Die Kanzlerin wies das Ultimatum noch am gleichen Tag zurück: Es bestehe ständig Kontakt zwischen ihr und dem österreichischen Kanzler Faymann. Am Wochenende werde sie eine gemeinsame Konferenz mit Faymann, Seehofer und Gabriel organisieren.[123] An dem tatsächlich durchgeführten Spitzentreffen nahm Werner Faymann jedoch nicht teil, sondern nur Merkel, Seehofer und Gabriel.
Ralf Fücks, Leiter der Heinrich-Böll-Stiftung, plädiert für eine europäische Lösung und warnt vor einer zunehmend schikanösen Abschreckungspolitik, die einen hohen politischen und humanitären Preis kosten würde. Zugleich werde sich ihm zufolge aber auch die „Willkommenskultur“ nur halten lassen, „wenn die Bevölkerung nicht den Eindruck gewinnt, dass sich die massenhafte Zuwanderung jeder Steuerung entzieht“.[124]
Integrationspolitik
Dietrich Thränhardt kommt in einer Studie der Bertelsmann-Stiftung zu dem Ergebnis, dass die Integration in Arbeit ein zentrales Erfordernis für eine gelingende Integration ist. Er fordert:[125]
- Sprachkurse für alle Flüchtlinge mit Bleibeperspektive von Anfang an
- Frühzeitige Erfassung der Berufsperspektiven und Aufnahme in die Erfassungssysteme der Bundesagentur für Arbeit
- die örtlichen Verteilung der Flüchtlinge mit der Arbeitsvermittlung zu koordinieren, damit Flüchtlinge bevorzugt in Regionen mit guter Beschäftigungsmöglichkeit verteilt werden
- früher Übergang in eine normale Wohnsituationen
- Information der örtlichen Bevölkerung über die Aufnahme von Flüchtlingen
- Die Zusammenarbeit mit Kirchengemeinden, Vereinen, Schulen, Unternehmen und der Zivilgesellschaft insgesamt.
Der Journalist Fabian Leber ist der Ansicht, dass die Integration in die auf Hocheffizienz ausgelegte deutsche Industriegesellschaft große Anstrengungen erfordere und deshalb nur für die Flüchtlinge Sinn mache, die auf Dauer in Deutschland bleiben. Er findet es befremdlich, dass Deutschland an überkommenen Standards wie dem Mindestlohn oder einem Asylverfahren mit langem Aufenthalt in Massenunterkünften festhalte, das Flüchtlinge in Unmündigkeit führe und jene Energien ausbremse, die für einen guten Start gebraucht würden.[126] Lothar Semper, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer München und Oberbayern berichtet, dass von den Flüchtlingen aus Syrien, Afghanistan und Irak, die Ende 2013 eine Lehre aufgenommen hatten, 70 % die Lehre wieder abbrachen. Als Grund nannte er unzureichende Deutschkenntnisse und die falsche Vorstellung, dass man in Deutschland sofort viel Geld verdienen könne. Er regt an, dass die Bundesregierung Berater bereitstellt, die Ausbildungsleiter für die Probleme von Flüchtlingen sensibilisiert.[127] Der deutsche Philologenverband fordert eine Obergrenze für den Migrantenanteil in Schulklassen, um eine erfolgreiche Integration zu gewährleisten. „Schon wenn der Anteil von Kindern nichtdeutscher Muttersprache bei 30 Prozent liegt, setzt ein Leistungsabfall ein. Dieser wird ab 50 Prozent dramatisch“.[128]
Joachim Gauck, Navid Kermani und viele Politiker, u. a. Sigmar Gabriel, fordern einen Verfassungspatriotismus: „Wir müssen klar machen, dass es bei uns Dinge gibt, die nicht zur Disposition stehen. Das Grundgesetz, die Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit, die Gleichberechtigung“. Man könne zwar nicht verlangen, dass die Flüchtlinge „mit dem Grenzübertritt Verfassungspatrioten werden“, aber „es gibt Prinzipien für das öffentliche Zusammenleben, die muss man akzeptieren, ja, sogar verinnerlichen, wenn man hier gut leben will.“[129][130] Sabatina James warnt vor einem „naivem Integrationsoptimismus“. Sie verweist auf die bisherigen Erfahrungen mit zehntausenden Bürgerkriegsflüchtlingen aus dem Libanon in den 1990er Jahren, deren Integration komplett gescheitert sei. Dies ermutige nicht zu der Annahme, dass diesmal die Integration von viel mehr muslimischen Flüchtlingen aus der arabischen Welt gelinge.[131] Hamed Abdel-Samad bezweifelt, dass sich die Mehrzahl der muslimischen Flüchtlinge überhaupt integrieren wolle.[132] Riem Spielhaus hat keine Angst um die Werte in Deutschland. Sie verweist auf eine Empfehlung des Rats für Migration, nach der keine Leitkultur, sondern ein neues Leitbild erforderlich sei, nämlich eine aktuelle Erzählung dessen, was Deutschland ist und was es sein wolle.[133]
Dokumente zum Thema
- Regierungserklärung von Bundeskanzlerin Merkel u.a. zur Flüchtlingsfrage. Protokoll des Deutschen Bundestages (Berlin, 15. Oktober 2015). Quelle: Regierungserklärungen der Bundesregierung
- Positionspapier der Union zur Flüchtlingskrise (Berlin, 1. November 2015). Quelle: Tagesschau.de.
Weblinks
- Die Bundesregierung: Themenseite: „Flucht und Asyl“ (Webpräsenz der deutschen Bundesregierung).
- Panorama extra: Flüchtlinge – wie Deutschland mit ihnen umgeht, Dokumentation des Norddeutschen Rundfunks in der ARD Mediathek, gesendet auf Das Erste am 31. August 2015.
- Anna Reimann: Fakten zur Flüchtlingskrise – endlich verständlich. In: Spiegel Online – Zuletzt aktualisiert am 8. Oktober 2015.
- Flüchtlingskrise auf dem Informationsportal zur politischen Bildung
- Maybrit Illner: Terror, Krieg, Flucht – welche Verantwortung hat der Westen?. Talksendung Maybrit Illner vom 29. Oktober 2015, Video-on-Demand in der ZDFmediathek.
- Interview Klaus Kleber/Peter Altmaier zu den am 5. November 2015 zur Begrenzung des Flüchtlingszustroms nach Deutschland beschlossenen Maßnahmen der Regierung, gesendet im Heute-Journal (ZDF) am 6. November 2015.
Einzelnachweise
- ↑ 360 °, Europas Flüchtlingsdrama Sueddeutsche.de, 12. November 2015, abgerufen am 12. November 2015
- ↑ Spiegel Online, 22. Oktober 2015, Flüchtlinge auf der Balkanroute: Zehntausende wollen nach Deutschland.
- ↑ Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 10. Januar 2014: Aktuelle Zahlen zu Asyl. In: bamf.de. Abgerufen am 10. November 2015.
- ↑ Anzahl der Asylbewerber im Jahr 2013: Höchster Stand seit 14 Jahren, BAMF, Januar 2014, gesichtet 22. Oktober 2015.
- ↑ Zahl der Asylbewerber in der EU im Jahr 2014 sprunghaft auf mehr als 625.000 gestiegen Eurostat vom 20. März 2015. (PDF)
- ↑ Neue Prognose für Deutschland 2015: Vizekanzler Gabriel spricht von einer Million Flüchtlingen. In: Spiegel Online. 14. September 2015, abgerufen am 14. September 2015.
- ↑ Flüchtlingskrise – Politiker appellieren an Merkel: "Mehr geht nicht mehr". In: Spiegel Online. 4. Oktober 2015, abgerufen am 4. Oktober 2015.
- ↑ Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Sehr hoher Asyl-Zugang im September, 7. Oktober 2015.
- ↑ Focus, Vertrauliches Ministeriums-Papier: Prognose von 800.000 Flüchtlingen schon überschritten?, 16. Oktober 2015.
- ↑ Koalition zufrieden mit Asyl-Paket. Quelle: Mittelbayerische Zeitung, 6. November 2015.
- ↑ Anthony Faiola: A global surge in refugees leaves Europe struggling to cope. In: The Washington Post. 21. April 2015, abgerufen am 10. September 2015.
- ↑ a b Germany Says Europe's Inaction on Refugees 'Unacceptable'. In: The New York Times. 20. August 2015, abgerufen am 10. September 2015.
- ↑ Julia Strasheim, Annkatrin Tritschoks: Wir schaffen uns unsere Armutsmigranten selbst. In: Zeit Online. 31. August 2015, abgerufen am 10. September 2015.
- ↑ UN: Sweden is bearing brunt of migrant crisis. In: The Local. 18. August 2015, abgerufen am 10. September 2015.
- ↑ Europäischer Rat – 15. Oktober 2015
- ↑ Regierungserklärung von Bundeskanzlerin Merkel. Protokoll des Deutschen Bundestages, Berlin, 15. Oktober 2015.
- ↑ Matthias Meisner: Zahl der Flüchtlinge aus Albanien steigt deutlich. In: Der Tagesspiegel. 7. Mai 2015, abgerufen am 18. September 2015.
- ↑ Anja Ettel, Holger Zschäpitz: Wo in Europa Flüchtlinge am meisten Geld bekommen. In: Die Welt. 18. September 2015, abgerufen am 18. September 2015.
- ↑ Bundesamt erwartet 450.000 Asylanträge in diesem Jahr. In: bamf.de. Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 7. Mai 2015, abgerufen am 18. September 2015.
- ↑ Michael Martens: Frieden kann man nicht essen. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 2. September 2015, abgerufen am 18. September 2015.
- ↑ a b Uta Rasche: Die Unerwünschten vom Balkan. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 8. August 2015, abgerufen am 10. September 2015.
- ↑ Die Welt, BAMF-Personalrat spricht Asylverfahren Rechtsstaatlichkeit ab, 12.11.2015
- ↑ Wohin mit den vielen Flüchtlingen?: Das System Dublin funktioniert nicht mehr. In: n-tv.de. 26. Juli 2015, abgerufen am 7. November 2015.
- ↑ Dublin-Verfahren ausgesetzt: Syrien-Flüchtlinge dürfen in Deutschland bleiben. In: Spiegel Online. 25. August 2015, abgerufen am 7. November 2015.
- ↑ Stephan Löwenstein: Sturm auf Züge nach Wien. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 31. August 2015, abgerufen am 10. September 2015.
- ↑ Anna Reimann, Severin Weiland: Syrische Flüchtlinge in Bayern: Wie ein Gerücht Tausende auf die Züge lockte. In: Spiegel Online. 1. September 2015, abgerufen am 10. September 2015.
- ↑ Tausende Flüchtlinge harren vor Keleti-Bahnhof aus. In: Zeit Online. 2. September 2015, abgerufen am 10. September 2015.
- ↑ Hunderte weitere Flüchtlinge werden in München erwartet. In: Westfalenpost. 6. September 2015, abgerufen am 4. November 2015.
- ↑ Live-Ticker zur Flüchtlingskrise – München rechnet mit tausenden Flüchtlingen auch am Sonntag. In: wirtschaftsblatt.at. Wirtschaftsblatt.at, 5. September 2015, abgerufen am 4. November 2015.
- ↑ Unterbringung in Deutschland: Oberbayern rechnet mit bis zu 10.000 weiteren Flüchtlingen. In: Spiegel Online. 7. September 2015, abgerufen am 29. Oktober 2015.
- ↑ Stephan Haselberger, Armin Lehmann, Ulrike Scheffer, Frank Jansen: Innenminister: Wir schaffen es nicht mehr. In: Der Tagesspiegel. 11. September 2015, abgerufen am 16. September 2015.
- ↑ Deutschland führt vorübergehend Grenzkontrollen ein. In: Spiegel Online. 13. September 2015, abgerufen am 13. September 2015.
- ↑ AFP/dpa: "135.000 Flüchtlinge kommen im September nach Bayern" FAZ vom 14. September 2015, abgerufen am 25. September 2015.
- ↑ Andreas Ulrich: Plan der Bundesregierung: Sonderzüge sollen Flüchtlinge aus Österreich abholen, Spiegel Online, 28. September 2015, abgerufen am 28. September 2015.
- ↑ Über 100.000 Flüchtlinge in drei Wochen eingereist. PNP, 19. Oktober 2015, abgerufen am 20. Oktober 2015.
- ↑ Welt.de: Deutschland wendet wieder Dublin-Verfahren an
- ↑ Deutschland führt vorübergehend Grenzkontrollen ein. In: Spiegel Online. 13. September 2015, abgerufen am 13. September 2015.
- ↑ Merkel will ein anderes Land. In: OVB online. 12. September 2015, abgerufen am 4. Oktober 2015.
- ↑ dpa/epd/coh:Eine Bewährungsprobe Historischen Ausmaßes, Welt Online, 7. Oktober 2015, abgerufen am 7. Oktober 2015.
- ↑ Bundespolizei - Allein am Freitag über 9300 neue Flüchtlinge. Reuters, 31. Oktober 2015, abgerufen am 31. Oktober 2015.
- ↑ Christoph Hickmann, Robert Roßmann Berlin: Flüchtlingsgipfel: Union und SPD sind entzweit. In: sueddeutsche.de. 1. November 2015, ISSN 0174-4917 (sueddeutsche.de).
- ↑ Linda Hinz: „Etwa die Hälfte der Flüchtlinge nicht erfasst“: Das große Registrierungs-Chaos. In: focus.de. FOCUS Online, 3. November 2015, abgerufen am 7. November 2015.
- ↑ Jeder fährt, wohin er will. In: „Der Spiegel“. Ausgabe 46/2015. 7. November 2015, S. 37
- ↑ Sechs Milliarden Euro mehr für Flüchtlinge. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 7. September 2015, abgerufen am 8. September 2015.
- ↑ Flüchtlinge - Merkel will Flüchtlinge besser integrieren. In: deutschlandfunk.de. Deutschlandfunk, 24. Oktober 2015, abgerufen am 7. November 2015 (deutsch).
- ↑ n-tv.de , sla/DJ:"Ifo-Institut rechnet vorFlüchtlinge kosten Milliarden", ntv.de, 20. September 2015.
- ↑ Gabriel: Asylzentren sollen schnell eingerichtet werden Deutschlandfunk.de vom 6. November 2015, 17 Uhr
- ↑ de Maizière: Kein Familiennachzug für syrische Flüchtlinge Deutschlandfunk.de am 6. November 2015, 19 Uhr
- ↑ SPD kritisiert Innenminister „Herr de Maizière, es reicht“. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 7. November 2015, ISSN 0174-4909 (faz.net).
- ↑ Gabriel : Kein verschlechterter Status für Syrer Deutschlandradio.de, 7. November 2015, abgerufen am 7. November 2015
- ↑ a b c Sebastian Fischer und Hasnain Kazim: Angela Merkel in der Türkei – Hilfst du mir, so helf ich dir. In Spiegel Online am 18. Oktober 2015.
- ↑ Sueddeutsche Zeitung, Salafisten werben Flüchtlinge an, 10.09.2015
- ↑ Die Welt, BAMF-Personalrat spricht Asylverfahren Rechtsstaatlichkeit ab, 12.11.2015
- ↑ Badische Zeitung, Flüchtlinge interessieren Verfassungsschutz im Land, 3.11.2015
- ↑ Berliner Zeitung, Verfassungsschutz warnt vor Gefahren durch Flüchtlinge, 22.9.2015
- ↑ Der Tagesspiegel, Islamisten missbrauchen Lage der Flüchtlinge, 22.9.2015
- ↑ Kölnische Rundschau, Verein „Helfen in Not“ ist salafistisch, 18. September 2013
- ↑ Sueddeutsche Zeitung, Salafisten werben Flüchtlinge an, 10. September 2015
- ↑ Die Welt, Söder sieht Grenzschließung jetzt als echte Option, 14.11.2015
- ↑ Spiegel Online, Reaktion auf Terror von Paris: Viele Länder verschärfen Sicherheitskontrollen, 14.11.2015
- ↑ Arbeitsagentur will „Blue Card“. In: Die Tageszeitung. 21. Juli 2015, abgerufen am 10. September 2015.
- ↑ Hälfte der syrischen Flüchtlinge schlecht ausgebildet. In: epochtimes.de. Die Welt, 27. Oktober 2015, abgerufen am 11. November 2015 (deutsch).
- ↑ Jeder sechste Flüchtling ging auf die Uni. In: welt.de. Die Welt, 28. August 2015, abgerufen am 11. November 2015 (deutsch).
- ↑ Keine Syrer, Afghanen oder Iraker: Bund Deutscher Kriminalbeamter: Zehn Prozent der Flüchtlinge werden straffällig. In: Focus Online. 9. November 2015, abgerufen am 10. November 2015.
- ↑ Manuel Bewarder, Karsten Kammholz: "Zehn Prozent der Flüchtlinge werden straffällig". In: welt.de. 9. November 2015, abgerufen am 10. November 2015.
- ↑ she/DPA/DPA: Flüchtlinge: Asylbewerberheime bundesweit überfüllt - Deutschland. In: stern.de. 18. September 2014, abgerufen am 3. Oktober 2015.
- ↑ Gesetz zur Flüchtlingsunterbringung: Hamburg beschließt Beschlagnahme von Immobilien. In: Spiegel Online. 2. Oktober 2015, abgerufen am 4. Oktober 2015.
- ↑ Land lockert Bauvorschriften für Flüchtlingsheime in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 11. November 2015
- ↑ Interview mit Gießener Flüchtlingshelfer: Situation wie in Lampedusa, Hessenschau.de, 10. August 2015, abgerufen am 11. Oktober 2015.
- ↑ a b c Alexander Sarovic: Sexuelle Gewalt in Flüchtlingsheimen: "Besonders gefährdet sind alleinstehende Mütter". In: Spiegel Online. 4. Oktober 2015, abgerufen am 4. Oktober 2015.
- ↑ Immer mehr Übergriffe in Flüchtlingslagern TAZ.de am 25. September 2015, abgerufen am 11. Oktober 2015
- ↑ Verfolgt in Deutschland Welt.de, 27. September 2015, abgerufen am 11. Oktober 2015.
- ↑ Calden bei Kassel: 14 Verletzte bei Massenschlägerei in Flüchtlingsunterkunft. In: Spiegel Online. 28. September 2015, abgerufen am 3. Oktober 2015.
- ↑ Schlägerei unter Flüchtlingen in Hamburg und Braunschweig, bz-berlin.de, 7. Oktober 2015, abgerufen am 11. Oktober 2015.
- ↑ Stuttgarter Nachrichten, Stuttgart, Germany: Flüchtlinge in Backnang: Asylbewerber nach Streit außer Lebensgefahr - Stuttgarter Nachrichten. In: stuttgarter-nachrichten.de. Abgerufen am 6. November 2015.
- ↑ lsc/amü/ww: Flüchtlinge: Trennung nach Herkunft und Religion ist keine Lösung gegen Gewalt - Politik. In: stern.de. 29. September 2015, abgerufen am 3. Oktober 2015.
- ↑ Flüchtlingsheim: Trio prügelt auf schwules Paar ein, Bz-berlin.de, 7. Oktober 2015, abgerufen am 11. Oktober 2015.
- ↑ Anschuldigungen in Thüringen: Brisante E-Mail: Verschweigt die Polizei Vorfälle in Flüchtlingsheimen? In: Focus Online. 15. Oktober 2015, abgerufen am 6. November 2015.
- ↑ n-tv Nachrichtenfernsehen: Der Tag: Anschläge auf Flüchtlingsheime nehmen drastisch zu - n-tv.de. In: n-tv.de. 28. September 2015, abgerufen am 3. Oktober 2015.
- ↑ ZEIT ONLINE, KNA, sah: Kriminalität: Furcht vor neu organisiertem Rechtsterrorismus. In: zeit.de. 28. August 2015, abgerufen am 29. August 2015.
- ↑ Flüchtlinge: De Maizière beklagt zunehmende Gewalt gegen Asylbewerber. In: Spiegel Online. 9. Oktober 2015, abgerufen am 9. Oktober 2015.
- ↑ Freiwillige sind unentbehrlich. In: Süddeutsche Zeitung. 23. September 2015, abgerufen am 5. Oktober 2015.
- ↑ Heinrich-Böll-Stiftung: Willkommenskultur für Flüchtlinge in Deutschland und der EU, 1. Oktober 2014, abgerufen 8. Oktober 2015
- ↑ Germany greets refugees with help and kindness at Munich central station, Guardian.com vom 3. September 2015
- ↑ Dirk Kurbjuweit: Das Ende des Biedermeiers. In: Der Spiegel. Ausgabe 44/2015. 24. Oktober 2015, S. 41
- ↑ a b c d e f g Die Welt, Martin Greive, Kosten von bis zu 30 Milliarden Euro, jedes Jahr, 16. Oktober 2015.
- ↑ a b c Zeit Online, Interview mit Hans-Werner Sinn, 8. Oktober 2015.
- ↑ OECD: Konjunkturprognose November 2015 – Deutschland online 9. November 2015, abgerufen 9. November 2015, ausführlich als pdf 88 kB [1]
- ↑ a b OECD traut Deutschland mehr Wachstum zu - Auch dank Zuwanderung OnVista online 9. Nov. 2015 nach Meldung durch Reuters, abgerufen 9. November 2015
- ↑ Nahles-Hammer: Eine Million Hartz-IV-Empfänger mehr durch Flüchtlinge, focus.de vom 9. Oktober 2015, abgerufen am 11. Oktober 2015
- ↑ Durch Zuwanderung von Flüchtlingen starke Zunahme der Ausgaben für Hartz IV, gleichzeitig mehr Jobs für Einheimische. FAZ online 20. Oktober 2015, abgerufen 5. November 2015
- ↑ Die Welt, Gunnar Heinsohn, Die großzügigen Schweden zahlen einen hohen Preis, 22. September 2015.
- ↑ Tagesschau.de, GfK-Index für Oktober: Trübe Stimmung bei Verbrauchern, 28.10.2015
- ↑ EU-Kommissar Mucovici: Wachstumseffekte auf deutsche Wirtschaft selbst bei geringer Qualifikation der Flüchtlinge, Werner Mussler auf FAZ online am 5. November 2015, abgerufen am 6. November 2015
- ↑ Herbstprognose 2015 der EU zur Konjunktur: Durch Flüchtlingsstrom positiver Einfluss auf Wirtschaftswachstum, Sabine Hackländer und Kai Küstner auf BR24 online am 5. November 2015, abgerufen 6. November 2015
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- ↑ T-Online, Deutschland streitet um die Leitkultur