Yeovil
Koordinaten: 50° 56′ N, 2° 38′ W
Yeovil [englische Stadt im Süden der Grafschaft Somerset am Zusammenfluss der Flüsse Yeo und Perett mit 41.871 Einwohnern (Stand 2001). Sie ist Verwaltungssitz des Distrikts South Somerset.
] ist eineHerkunft des Namens und Geschichte
Zuerst erwähnt wurde Yeovil in der lateinischen Schreibweise Givele 1086 im Domesday Book, einem englischen Grundbuch aus dem 11. Jahrhundert. Der Name Yeovil leitet sich aus dem Angelsächsischen ab und bezeichnet einen edlen Fluss, zusammengesetzt aus den Wörtern ea und aerel.
Aus der Jungsteinzeit sind bis jetzt nur zwei Stücke, eine blattförmige Pfeilspitze und das Teil einer polierten Steinaxt an einer alten Straße, als Harroway oder Hoarway bezeichnet, gefunden worden. 1826 entdeckte man bei einem Steinbruch in der Nähe des ersten Bahnhofs von Yeovil die Skelette eines Menschen und eines Pferdes, die in zwei Grabkammern lagen und Beigaben hatten. Grabungen förderten eine weitere Kammer mit zahlreichen menschlichen Knochen zu Tage. Man nimmt an, dass eine Schlacht in der Gegend stattgefunden hat.[1]
1926 wurde bei Straßenbauarbeiten ein bronzezeitliches Grab mit Beigaben entdeckt. 1909 fand man schließlich in einem Garten einen goldenen Halsring aus jener Zeit. Ein Schatz mit Münzen aus der Römerzeit kam 1916 zu Tage, als eine Wasserleitung verlegt wurde, was der Anlass zu weiteren, diesmal wissenschaftlichen Grabungen wurde, die die Grundmauern einer römischen Besiedlung mit zahlreicher erhaltener Keramik und eisernen Haushaltsgegenständen hervorbrachten. [2]
Zur Zeit der Sachsen im 11. Jahrhundert gehörte Yoevil zu den Hundred of Stone, eine historische Verwaltungseinheit (entspricht etwa der Harde) der Grafschaften im Süden Englands. Vertreter von 100 Familien versammelten sich regelmäßig um einen großen Stein und verhandelten öffentlich legislative Fragen der Gemeinschaft und hielten Gericht. Der Hundred Stone existiert heute noch, das letzte Treffen der Hundreds fand 1843 dort statt. Hinweise auf eine Kirche in Yeovil finden sich im letzten willen einer reichen Frau aus dem Jahr 950, die dem Pfarrer ein Geschenk im Wert von einem halben Pfund gemacht hatte, damit er für einen Verstorbenen bete.[3]

Yeovil bestand im 11. Jahrhundert nur aus einer Siedlung um das Herrenhaus Kingston. Später entstanden eine Mühle und durch Grundstücksteilung weitere Höfe. In normannischer Zeit wuchs der Ort weiter. Um 1140 gab es 22 Anwesen und Yeovil wurde zu einer freien Gemeinde. 1205 erhielt der Ort das Marktrecht und durfte Messen abhalten.[4]
Im Jahr 1348 wütete die Pest in Yeovil und führte zu einem Rückgang der Bevölkerung. Unzufriedenheit mit den Arbeitslöhnen der Bauern führte zu Unruhen gegen dir Kirche in Person des Bischoffs. 1415 verkaufte der 13. Earl of Arundel das Patronat der Johannes-Kirche an Heinrich V., der es 1420 an das Kloster Syon in Isleworth weitergab.
Im 19. Jahrhundert war Yeovil ein Zentrum der Handschuhwirkerei und hatte eine rasant steigende Bevölkerungszahl. Im 20. Jahrhundert war die Stadt Standort bedeutender Betriebe der Waffenindustrie und deshalb in den Jahren 1940 bis 1942 Ziel von Bombenangriffen durch die deutsche Luftwaffe.
Wirtschaft
Der Hauptarbeitgeber der Stadt ist der Luftfahrzeughersteller Westland Aircraft.
Verkehr
Der Bahnhof Yeovil Junction ist der größere, Yeovil Pen Mill der kleinere der beiden noch bestehenden Bahnhöfe.
Sport
Große Bekanntheit erlangte die Stadt durch die wiederholten Pokal-Sensationen des örtlichen Fußballvereins Yeovil Town, der 2013 in die Football League Championship, die zweithöchste englische Spielklasse, aufstieg.
Städtepartnerschaften
Yeovil unterhält Städtepartnerschaften mit:
Taunusstein (Hessen), seit 1987
Persönlichkeiten
- Richard Edwards (1524–1566), Komponist
- PJ Harvey (* 1969), Sängerin und Songschreiberin
- Paddy Ashdown (* 1941), Politiker
- John Mealing (* 1942), Musiker
- Jamie Davies (* 1974), Autorennfahrer
- Sarah Parish (* 1968), Britische Schauspielerin
Weblinks
- Offizielle Website (englisch)