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Schwefel

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Schwefel (chemisch nach dem Lateinischen Sulphur oder Sulfur genannt, im Deutschen eventuell vom Indogermanischen *suel- "schwelen" abgeleitet) ist ein chemisches Element.

Eigenschaften
Phosphor - Schwefel - Chlor
O
S
Se  
 
 
Periodensystem der Elemente, Schwefel hervorgehoben

Periodensystem

Allgemein
Name, Symbol, Ordnungszahl Schwefel, S, 16
Serie Nichtmetalle
Gruppe, Periode, Block 16 (VIA), 3 , p
Dichte, Mohshärte 1960 kg/m3, 2
Aussehen gelb
Atomar
Atomgewicht 32.065 amu
Atomradius (berechnet) 100 (88) pm
Kovalenter Radius 102 pm
van der Waals-Radius 180 pm
Elektronenkonfiguration [Ne]3s2 3p4
e- 's pro Energieniveau 2, 8, 6
Oxidationszustände (Oxid) ±2,4,6 (stark sauer)
Kristallstruktur orthorhombisch
Physikalisch
Aggregatzustand (Magnetismus) fest
Schmelzpunkt 388.36 K (115.21°C)
Siedepunkt 717.87 K (444.72°C)
Molares Volumen 15.53 ×10-3 m3/mol
Verdampfungswärme k.A.
Schmelzwärme 1.7175 kJ/mol
Dampfdruck 2.65 E-20 Pa bei 388 K
Schallgeschwindigkeit __ m/s bei 293.15 K
Verschiedenes
Elektronegativität 2.58 (Pauling-Skala)
Spezifische Wärmekapazität 710 J/(kg*K)
Elektrische Leitfähigkeit 5.0 E-22 106/m Ohm
Wärmeleitfähigkeit 0.269 W/(m*K)
1. Ionisierungsenergie 999.6 kJ/mol
2. Ionisierungsenergie 2252 kJ/mol
3. Ionisierungsenergie 3357 kJ/mol
4. Ionisierungsenergie 4556 kJ/mol
5. Ionisierungsenergie 7004.3 kJ/mol
6. Ionisierungsenergie 8495.8 kJ/mol
Stabilste Isotope
Isotop NH t1/2 ZM ZE MeV ZP
32S 95.02% S ist stabil mit 16 Neutronen
33S 0.75% S ist stabil mit 17 Neutronen
34S 4.21% S ist stabil mit 18 Neutronen
35S {syn.} 87.32 d β- 0.167 35Cl
36S 0.02% S ist stabil mit 20 Neutronen
SI-Einheiten und Standardbedingungen werden benutzt,
sofern nicht anders angegeben.


Schwefel als Mineral

Schwefel tritt gediegen in der Natur auf. Er kristallisiert im orthorombischen Kristallsystem, hat eine Härte von 1,5 bis 2,5 und eine hell- bis dunkelgelbe Farbe, sowie eine weiße Strichfarbe. Meist zeigt er hellgelbe prismen- oder pyramidenförmige Kristalle, die sich auf Gesteinsflächen aus schwefelreichen Flüssigkeiten und Gasen wie dem Schwefeldioxid bilden, kommt aber auch in massiver Form vor. Charakteristisch für das Mineral sind neben der niedrigen Härte die Farbe und der geringe Schmelzpunkt.

Reiner Schwefel ist relativ selten, wird allerdings in großen Mengen bei Vulkanausbrüchen freigesetzt. Er findet sich in Vulkanschloten und in bestimmten Sedimentgesteinen, den Evaporiten. Schwefelhaltige Mineralien, die Sulfide und Sulfate, sind dagegen sehr häufig.

Modifikationen

Schwefel tritt in verschiedenen Modifikationen auf: fester Schwefel existiert in zwei Modifikationen. Die bei Raumtemperatur thermodynamisch stabilste Modifikation des Schwefels ist α-Schwefel - auch rhombischer Schwefel gennant. Er hat die "schwefeltypische" gelbe Farbe. Bei 95,6 C° liegt der Umwandlungspunkt zu β-Schwefel. Diese Schwefelmodifikation ist fast farblos und wird monokliner Schwefel genannt.

In flüssigem Schwefel gibt es die Modifikationen λ-Schwefel, π-Schwefel und μ-Schwefel.

Fester Schwefel besteht normalerweise aus S8-Molekülen, bei denen acht Schwefel-Atome in einem Ring gebunden sind. Beim Erhitzen vereinen diese sich nach dem Schmelzen zunächst zu langen Ketten, diese brechen dann bei steigender Temperatur wieder auf. Gasförmiger Schwefeldampf ist dunkelrot und besteht anfangs aus S8-Ringen, die dann immer weiter aufbrechen, so dass die Moleküle immer kleiner werden. Ab ca. 1800 °C hat man dann Schwefelatome.

Gewinnung

Das gediegene Mineral bildet eine wichtige Quelle für Schwefel: 3,5 Millionen Tonnen werden jährlich abgebaut, hauptsächlich in den USA und in Polen. Den größten Anteil macht jedoch aus Sulfiderzen gewonnener Schwefel aus: Aus dieser Quelle stammen etwa 50 Millionen Tonnen pro Jahr.

Verwendung

Schwefel wird sowohl in der chemischen als auch in der pharmazeutischen Industrie genutzt, unter anderem zur Produktion von Schwefelsäure, Farbstoffen, Insektiziden und Kunstdüngern.

Wichtige Schwefelverbindungen

Wichtige Verbindungen, in denen Schwefel vorkommt, sind:

Siehe auch: Liste von Mineralen