Dunajská Streda
Vorlage:Infobox Slowakische Gemeinde Dunajská Streda (deutsch sehr selten Niedermarkt, ungarisch Dunaszerdahely) ist eine Stadt im Süden der Slowakei im Herzen der Schüttinsel. Es ist die Hauptstadt des gleichnamigen Bezirkes.
Im Ort gibt es eine starke ungarische Minderheit von 18 756 Personen (Volkszählung 2001).
Geschichte
Die Stadt entstand auf der Stelle einer altertümlichen Siedlung. Aus der Zeit Großmährens wurde eine slawische/slowakische Grabstätte gefunden.
Der erste Quellenbeleg stammt von 1250 bzw. 1254-1255. Damals war der Ort im Besitz der Burg von Pressburg, später im Besitz des Pressburger Herrenguts. Seit dem 15. Jahrhundert war Dunajská Streda das Wirtschafts- und Handelszentrum der Schüttinsel, seit dem 16. Jahrhundert dann eine Stadt (Stadt- und Marktrechte).
Ende des 18. Jahrhunderts haben sich hier viele jüdische Kaufleute angesiedelt. Im 19. Jahrhundert und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war die Stadt eine landwirtschaftliche Siedlung mit hoher Arbeitslosigkeit.
1930 lebten in der Stadt: 2944 Ungarn, 2186 Juden, 503 Slowaken und 73 Deutsche. Nach dem zweiten Weltkrieg ist die Stadt zu einem Industriestandort geworden (Zucker, Konserven, Betonfertigteile).
Ein Teil der ungarischen Bevölkerung wurde nach 1945 größtenteils im Rahmen eines Bevölkerungsaustauschs mit Ungarn gegen ungarischen Slowaken ausgetauscht. Die jüdische Bevölkerung (2 000 - 3000 Personen) ist bereits während dem 2. Weltkrieg vollständig verschwunden. Die heutige Stadt wird heute von ca. 3500 Slowaken bewohnt, die hier inzwischen eingezogen sind.
Die heutige Stadt ist durch die Angliederung der bis dato selbständigen Gemeinden Stredská Nová Ves / Szerdahely-Újfalu, Felserská Nová Ves / Félszer-Újfalu, Bašatejed / Bassa-Tejed (Anfang des 19. Jahrhunderts eingemeindet), Nemešseg / Nemesszeg (um 1850 eingemeindet), Elötejed (nach 1863), Mladé Blahovo (1960) und Mliečany (1960) zum Ort Dunajská Streda (ungarisch (Duna-)Szerdahely) entstanden.
Name
Ihren ungarischen Namen (1250 (vielleicht) Zerda, 1254 Svridahel, 1786 Serdahely) hat die Stadt dank des Privilegiums jeden Mittwoch (ungarisch "szerda", slowakisch "streda") einen Markt zu organisieren. Hely heißt "Stelle", "Ort". Szerdahely heißt also etwa "Ort, an dem der Markt Mittwochs stattfindet" (vergleiche zum Beispiel den ungarischen Namen von Trnava). Da es in der Slowakei noch vier weitere Orte mit dem Namen Szerdahely / Streda gab beziehungsweise gibt, wurde im 19. Jahrhundert das Attribut Donau- (ungarisch Duna-, slowakisch Dunajská) hinzugefügt.
Wegen des hohen Anteils der ungarischen Bevölkerung, ist die offizielle Verwendung des slowakischen Namens erst 1919 (Entstehung der Tschechoslowakei) nachgewiesen.
Sehenswürdigkeiten
Im Stadtteil Nová Ves/Újfalu wurden im 18. Jahrhundert typische Paläste erbaut, vor allem:
- Biely kaštieľ (Weißes Schloss) - ein spätklassizistisches Gebäude, Ende des 19. Jahrhunderts (es existiert heute nicht mehr)
- Žltý kaštieľ (Gelbes Schloss) – im Barockstil, Anfang des 18. Jahrhunderts
Die römisch-katholische Kirche wird zum ersten Mal 1341 erwähnt, die evangelische Kirche wurde 1883 gebaut.
1870 wurde die durch eine Bombe 1945 zerstörte Synagoge gebaut.
In der beliebten Gaststätte Zóldfakoszorú wurde 1860 ein Kasino errichtet. In diesem Kasino wurden verschiedene Kulturveranstaltungen organisiert, zum Beispiel wurde hier Theater gespielt. Die Kasino-Bibliothek enthielt 1500 Bücher. 1919 wurde das Kasino jedoch aufgelöst worden und die Bücher gingen verloren.
Stadtgliederung
- Dunajská Streda (ungarisch Dunaszerdahely)
- Malé Blahovo (ungarisch Sik Abony, früher Kisabony)
- Mliečany (ungarisch Ollétejed)
Partnerstädte
- Subotica, Serbien
siehe auch
Weblink
Seite des Fußballclubs DAC Dunajská Streda