Zum Inhalt springen

Lauterach (Vorarlberg)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. November 2015 um 00:51 Uhr durch Austriantraveler (Diskussion | Beiträge) ({{österreichbezogen}}). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Marktgemeinde
Lauterach
Wappen Österreichkarte
Wappen von Lauterach
Lauterach (Vorarlberg) (Österreich)
Lauterach (Vorarlberg) (Österreich)
Basisdaten
Staat: Osterreich Österreich
Land: Vorarlberg Vorarlberg
Politischer Bezirk: Bregenz
Kfz-Kennzeichen: B
Fläche: 11,92 km²
Koordinaten: 47° 29′ N, 9° 44′ OKoordinaten: 47° 28′ 38″ N, 9° 43′ 53″ O
Höhe: 412 m ü. A.
Einwohner: 10.568 (1. Jän. 2025)
Bevölkerungsdichte: 887 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6923
Vorwahl: 05574
Gemeindekennziffer: 8 02 24
Adresse der Gemeinde-
verwaltung:
Montfortplatz 2
6923 Lauterach
Website: www.lauterach.at
Politik
Bürgermeister: Elmar Rhomberg (ÖVP)
Gemeindevertretung: (Wahljahr: 2015)
(30 Mitglieder)
15
9
4
2
15 
Insgesamt 30 Sitze
Lage von Lauterach im Bezirk Bregenz
Lage der Gemeinde Lauterach (Vorarlberg) im Bezirk Bregenz (anklickbare Karte)AlberschwendeAndelsbuchAuBezauBildsteinBizauBregenzBuchDamülsDorenEggEichenbergFußachGaißauHardHittisauHöchstHörbranzHohenweilerKennelbachKrumbachLangen bei BregenzLangeneggLauterachLingenauLochauMellauMittelbergMöggersReutheRiefensbergSchnepfauSchoppernauSchröckenSchwarzachSchwarzenbergSibratsgfällSulzbergWarthWolfurtVorarlberg
Lage der Gemeinde Lauterach (Vorarlberg) im Bezirk Bregenz (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Gemeinde Lauterach, Blick vom Gebhardsberg
Gemeinde Lauterach, Blick vom Gebhardsberg
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Lauterach ist eine Marktgemeinde in Österreich in Vorarlberg im Bezirk Bregenz mit 10.568 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2025).

Geografie

Lauterach liegt im westlichsten Bundesland Österreichs, Vorarlberg, im Bezirk Bregenz südlich des Bodensees auf 412 Metern Höhe. 0,3 % der Fläche sind bewaldet.
Es existieren keine weiteren Katastralgemeinden in Lauterach.

Nachbargemeinden

Die Marktgemeinde Lauterach grenzt an sechs andere Vorarlberger Gemeinden. Davon befinden sich vier im Bezirk Bregenz und zwei im angrenzenden Bezirk Dornbirn. Im Uhrzeigersinn (im Norden beginnend) sind dies die Bezirks- und Landeshauptstadt Bregenz, die Marktgemeinde Wolfurt, die Bezirkshauptstadt Dornbirn, die Marktgemeinde Lustenau sowie die Gemeinde Fußach und die Marktgemeinde Hard.

Geschichte

In dem im Rheindelta gelegenen Lauteracher Ried (siehe unten bei „Naturdenkmäler“) wurde 1880 beim Torfstechen ein Münzdepot gefunden. 24 römische Silberdenare aus der Zeit des 2. bis 4. Viertels des 2. Jahrhunderts v. Chr. waren enthalten, die jüngste stammte aus 110/106 v. Chr. Drei der Münzen sind vom Typus Quinarius nummus (Silberquinar). Einige Schmuckgegenstände (ein Bronzering, ein silberner Fingerring, ein Armreif aus Silberdraht und ein ebenfalls silbernes Fibelpaar), die vermutlich aus einer italischen Produktion stammen, waren ebenfalls im Depot vorhanden. Die Silberfibeln waren offenbar die Vorlagen für nördlich der Alpen angefertigte gleichartige Objekte. Ob es sich bei diesem Depot, das um etwa 100 v. Chr. angelegt wurde, um eine religiös motivierte Weihegabe oder um eine Verwahrung in einem Schatzversteck handelte, ist in der Forschung umstritten.[1]

Ende des 5. Jahrhunderts kam es zur Gründung der Dorfgenossenschaft. Eine erste geschichtliche Erwähnung unter dem Namen „Lutaraha“ fand man aus dem Jahr 853.
Später regierten die Habsburger die Orte in Vorarlberg wechselnd von Tirol und Vorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus. Bis 1806 gehörte Lauterach zur Region Hofsteig, der Sitz des Hofsteiggerichtes befand sich in Lauterach.

Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort zu Bayern, dann wieder zu Österreich. Zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehört Lauterach seit der Gründung 1861.

Von 1835 bis 1841 bestand im Ortsteil Lerchenau ein für damalige Zeiten nobles Heilbad (Schwefelquelle mit Eisenbestandteilen). Es war vom Fabrikanten Anselm Brielmayer gegründet worden, musste aber bereits nach wenigen Jahren mangels zahlungskräftiger Kunden wieder geschlossen werden.[2]

Der Ort war von 1945 bis 1955 Teil der französischen Besatzungszone in Österreich.
1985 wurde Lauterach zur Marktgemeinde erhoben.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung


Politik

Die Gemeindevertretung besteht aus 30 Mitgliedern und setzt sich derzeit – nach der Gemeindevertretungswahl 2015 – wie folgt zusammen:

  • Team Bürgermeister Rhomberg Volkspartei Lauterach und Parteifreie: 15 Mandate
  • Freiheitliche und unabhängige Bürgerliste Lauterach: 9 Mandate
  • Die Grünen Lauterach: 4 Mandate
  • Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ) und Parteifreie: 2 Mandate

Bürgermeister ist Elmar Rhomberg von der ÖVP.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche hl.Georg erbaut von Josef Anton Albrich um 1878

Museen

Im Ortskern befindet sich das Museum Kunst im Rohnerhaus. Eine Privatstiftung beherbergt vor allem Werke von Vorarlberger Künstlern ab dem 17. Jahrhundert.

Naturdenkmäler

Im Südwesten von Lauterach befindet sich das Natura-2000-Landschaftsschutzgebiet Lauteracher Ried, das mit einer Ausdehnung von ca. 800 Hektar einen wichtigen Naherholungsraum für die Bevölkerung der Region darstellt. Für seltene Vögel wie den Brachvogel, Uferschnepfe, Bekassine, Kiebitz, Lerche, Schwarz- und Braunkehlchen, Schafstelze und den europaweit vom Aussterben bedrohten Wachtelkönig stellt das Lauteracher Ried ein wichtiges Brutgebiet dar.

Im Lauteracher Ried liegt der Jannersee. An der Stelle des heutigen Badesees wurde von 1959 bis 1961 durch die Firma Janner Kies abgebaut.

Sport

Regelmäßige Veranstaltungen

Jannersee-Triathlon 2009

Jährlich im August findet seit 1994 in Lauterach der Jannersee-Triathlon statt. Bei diesem Wettkampf für „Jedermann“ im Lauteracher Ried wird ein Triathlon über die Distanzen 400 m Schwimmen, 16 km Radfahren und 4 km Laufen als Vorarlberger Triathlon-Landesmeisterschaft ausgetragen. 2009 waren auch die beiden Profi-Triathleten Yvonne van Vlerken und Peter Schoissengeier mit am Start.

Wirtschaft und Infrastruktur

Am Ort gab es im Jahr 2003 208 Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit 3.410 Beschäftigten und 179 Lehrlingen. Lohnsteuerpflichtige Erwerbstätige gab es 4.243.

Landwirtschaft spielt eine wichtige Rolle. Der Anteil der landwirtschaftlichen Flächen an der Gesamtfläche liegt bei 74,4 %.

Medien

In Lauterach betreibt der ORF eine Sendeanlage für UKW. Als Antennenträger wird ein 116 Meter hoher abgespannter und gegen Erde isolierter Stahlfachwerkmast verwendet. Der Sendemast ist gegen Erde isoliert, da bis zum 1. Jänner 1995 von dieser Sendeanlage das Programm Radio Vorarlberg des ORF auf der Mittelwellenfrequenz 1026 kHz verbreitet wurde. Daneben befindet sich ein kleinerer gegen Erde isolierter abgespannter Stahlfachwerkmast mit einer runden Dachkapazität, der als Reserveantenne für Mittelwelle diente. Von dieser Sendeanlage waren auch analoges Fernsehen und Digitales Fernsehen für Handhelds (DVB-H) in Betrieb, bis diese am 14. April 2008 bzw. 31. Dezember 2010 abgeschaltet wurden. Die Sendeanlage steht heute unter Denkmalschutz, da diese eine historische Bedeutung hat und möglicherweise die älteste noch bestehende Sendeanlage des ORF ist. Der Sender wurde von den Französischen Truppen nach dem Zweiten Weltkrieg erbaut.

Sonstiges

Bis zum Jahr 2007 war das Studio des Lokalsenders Ländle TV ebenfalls in Lauterach.

Bildung

  • 2 Volksschulen (VS Dorf und VS Unterfeld)
  • Hauptschule
  • BORG Lauterach
  • Sonderpädagogisches Zentrum

Am Ort gibt es (Stand Januar 2003) 1064 Schüler, davon rund 290 (Stand 2007) an allgemeinbildenden höheren Schulen (AHS) und keine an berufsbildenden höheren Schulen. In Lauterach gibt es zudem sechs Kindergärten.

Persönlichkeiten

Commons: Lauterach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Susanne Sievers, Otto Helmut Urban, Peter C. Ramsl: Lexikon zur Keltischen Archäologie. A–K, L-Z. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2012, ISBN 978-3-7001-6765-5, S. 1143 f.
  2. Christoph Vallaster: Kleines Vorarlberger Heilbäderbuch. Buch Spezial Verlag, Dornbirn 1984, ISBN 3-900496-03-3