Hopfalgebra
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berührt die Spezialgebiete
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ist Spezialfall von
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Eine Hopf-Algebra – benannt nach dem Mathematiker Heinz Hopf –
über einem Körper
ist eine Bialgebra
mit einer
-linearen Abbildung, der sog. „Antipode“,
, so dass das folgende Diagramm kommutiert:
Formal in der Sweedler-Notation – benannt nach Moss Sweedler – geschrieben heißt das:
Faltung und Antipode
Sei
eine Algebra und
eine Koalgebra. Die
-linearen Abbildungen von
nach
bilden eine Algebra mit Produkt
, genannt Faltung, definiert durch
.
Das neutrale Element in dieser Algebra ist
, denn

und entsprechend auch
.
Für eine Bialgebra
bilden die
-linearen Abbildungen von
nach
auf diese Weise eine Algebra. Die Antipode
ist das zur identischen Abbildung inverse Element in dieser Algebra. Das heißt
.
Es lässt sich zeigen, dass die Antipode einer Hopfalgebra stets eindeutig ist, und gleichzeitig ein Antialgebrahomomorphismus und ein Anticoalgebrahomomorphismus ist. Mithilfe dieser Tatsache lässt sich der Wert der Antipode auf jedem Element der Hopfalgebra ausrechnen, wenn die Werte der Antipode auf einem Algebraerzeugendensystem bekannt sind.
Beispiele
Gruppenalgebra
Ein einfaches Beispiel für eine Hopf-Algebra ist die Gruppenalgebra
. Sie wird durch
für 
und
für 
zu einer Bialgebra, die Antipode
für 
macht sie zu einer Hopf-Algebra.
Universelle einhüllende Algebra
Die universelle einhüllende Algebra
einer Lie-Algebra
ist auf natürliche Weise eine Hopfalgebra. Für ein Element
ist das Koprodukt durch

und die Koeins durch

definiert.

definiert die Antipode.
Gruppenartige und primitive Elemente
Ein Element
einer Hopfalgebra heißt „gruppenartig“, wenn
und
. Für die Antipode gilt dann
.
Ein Element
heißt „primitiv“, wenn
. Daraus folgt, dass
und
.
Ein Element
heißt „schiefprimitiv“, wenn
mit gruppenähnlichen Elementen
und
. Daraus folgt, dass
und
.
Literatur
- Christian Kassel: Quantum Groups (Graduate Texts in Mathematics). Springer-Verlag 1998, ISBN 0-387-94370-6 (englisch).