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Abnoba

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Weiheinschrift aus Badenweiler

Abnoba ist eine Muttergöttin in der keltischen Religion. Sie personifizierte den Schwarzwald, der in der Antike den Namen Abnoba mons trug. Nach der Interpretatio Romana wird sie mit Diana gleichgesetzt.

Etymologie und Mythologie

Die Etymologie des Namens Abnoba ist ungeklärt. Ursprünglich wird der Schwarzwald schon bei Plinius[1] und Tacitus [2] so genannt, zur Zeit der Römerherrschaft in Gallien sind die ersten Weiheinschriften entstanden. Ein an der Brigachquelle bei St. Georgen im Schwarzwald gefundenes Relief wird mit der Diana Abnoba in Verbindung gebracht. Darauf sind ein Hirsch, ein Hase und ein Vogel zwischen Menschenköpfen zu sehen. Die Zuweisung ist allerdings ungesichert.[3]

Wegen dieses und ähnlicher Funde galt Abnoba als Beschützerin des Waldes, des Wildes und der Quellen, insbesondere als Schutzpatronin der Heilquellen in Badenweiler. Wild und Jäger unterstanden ihrem Schutz. Die Gleichsetzung mit Diana zeigt etwa eine in Badenweiler aufgefundene Weiheinschrift eines gewissen Fronto, der damit ein Gelübde einlöste. Wahrscheinlich stand auf dem Sockel, der diese Inschrift trägt, ursprünglich eine Statue dieser Gottheit. Tatsächlich wurden in Badenweiler auch Leiden kuriert, die zu ungewollter Kinderlosigkeit führten, und in den Thermen dieses Ortes war ungewöhnlicherweise die Frauenabteilung nicht kleiner als die für Männer. Abnoba dürfte für die Besucher von Badenweiler also vor allem als Fruchtbarkeitsgottheit gegolten haben.

Inschriften

Fundort Verzeichnis Inschrift
Badenweiler CIL 13, 5334 DIANAE ABNOB…
Bad Cannstatt CIL 13, 11746 ABNOBAE …
Bad Cannstatt CIL 13, 11747 …NOBE …
Karlsruhe-Mühlburg CIL 13, 6326 DEAE ABNOB…
Mühlebach bei Haslach CIL 13, 6283 DEANAE ABNOBAE …
Pforzheim CIL 13, 6332 …NOBE …
Pforzheim CIL 13, 11721 ABN…
Rötenberg CIL 13, 6357 ABNOBAE …
Waldmössingen CIL 13, 6356 ABNOBAE …

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweis

  1. Plinius, Naturalis historiae 4, 79.
  2. Tacitus, Germania 1.
  3. Bernhard Maier: Lexikon der keltischen Religion und Kultur. S. 1 f.