Bohemund von Tarent
Bohemund von Tarent, (auch: Boëmund), (* 1051/52; † 7. März 1111), normannischer Herrscher und von 1085-1111 Herzog von Tarent.
Leben
Bohemund war der älteste Sohn von Robert Guiskard und dessen erster Frau Alberada. Er nahm 1081 am griechischen Feldzug seines Vaters gegen Alexios I. teil. Nach des Vaters Tod wurde Bohemund mit dem Fürstentum Tarent belehnt, nicht jedoch mit dem lukrativeren Apulien, das Roberts Stiefbruder Roger erhielt.
1096 nahm Bohemund am ersten Kreuzzug teil, kämpfte bei Doryläum und erwarb sich so den Ruf eines kühnen, aber klarköpfigen Führers. Durch einen Verrat gelang am 1. Juli 1097 die Eroberung Antiochias, das Bohemund auch gegen die Ansprüche des Raimund von Toulouse im Folgenden als eigenes Fürstentum behauptete. 1099 wurde Bohemund vom Patriarchen Daimbert dann offiziell mit dem Fürstentum belehnt.
Nach dem Tod des Gottfried von Bouillon vom 18. Juli 1100 wurde Bohemund auch die Krone von Jerusalem angetragen. Die Annahme wurde aber unmöglich, da Bohemund noch im selben Jahr in die Gefangenschaft des Emirs von Siwas geriet, aus der er sich erst 1103 loskaufen konnte. Nach einer nicht erfolgreichen Unternehmung gegen Hârran kehrte Bohemund 1104 wieder nach Italien zurück, um ein Heer zu sammeln, wandte sich dann aber gegen Epirus, um Kaisers Alexios zu bekämpfen. Die Belagerung von Durazzo verlief ungünstig und Bohemund musste einen nicht sehr vorteilhaften Frieden mit Byzanz schliessen, in dem er den byzantinischen Kaiser als Lehnsherren anerkannte.
Literatur
Kugler, Bohemund und Tankred. Fürsten von Antiochien; 1862
Weblinks
- Basiswissen Kreuzzüge
- kreuzritter.de (Privatseite)
- genealogie-mittelalter.de (Privatseite mit wenigen Hinweisen)